Depersonalisation-Derealisation

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen)
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
VideoHomeSystem
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2015 07:02    Titel: Depersonalisation-Derealisation Antworten mit Zitat

Hej,

ich habe nach etwa vier bis fünf Monaten Abstinenz zuletzt vor vier Tagen Cannabis geraucht und habe seitdem starkes Herzrasen, gleichzeitig ständige Müdigkeit, ständige Angst, Probleme mit der Konzentration, Probleme mit dem Fokussieren und außerdem Entfremdungsempfinden bzgl. meiner Umwelt und meinem Denken.

Ich war nach zwei Tagen bei der psychiatrischen Insitutsambulanz, weil es für mich ungewöhnlich ist, länger als den Folgetag "verstrahlt" zu sein. Der Arzt meinte, ich hätte augenblicklich Depersonalisations- und Derealisationserleben, möglich, dass die Symptome abklängen, möglich, dass sie stärker würden.

Mein Konsum: ich (2Cool rauche seitedem ich 15 bin. In unregelmäßigen Abständen, mal mehr, mal weniger. Zuletzt war ich, wie gesagt, vier bis fünf Monate Abstinent.

Mein psychiatrischer Hintergrund: Ich war zuletzt in einer psychotherapeutischen Klinik und hatte folgende Diagnosen mitgenommen...

- schwere rezidive Depression
- Soziale Angst
- Ängstlich-vermeidene Persönlichkeitsstörung

Die Diagnosen beziehen sich auf den Zeitraum der letzten sieben Jahre. Ich weiss jetzt, dass ich lange Zeit auf Weed regelmäßig Panikattacken hatte. Ich dachte, das sei Paranoia und habe deshalb eigentlich nur mehr alleine geraucht. Obwohl auch das schiefging. Und warum rauche ich immer weiter? Weil mich mein Alltag deprimiert. Weil mich das Kiffen davon abhebt. Vermute auch, dass ich da ein Suchtproblem habe, hatte nach der Entlassung aus der Klinik von mir so empfundenen starken Weeddruck.

Mein aktueller Hintergrund: Ich habe mich von meiner Freundin getrennt (in gegenseitigem Einvernehmen), hatte zuletzt meinen Lebenstraum aufgegeben, weil er mir eigentlich unangemessen schien, und zu Silvester hätte mein bester Freund, der vor anderthalbjahren gestorben ist, seinen 29. Geburtstag gefeiert. Ich bin also mit einem dreifachen Verlust konfrontiert. Meinen Lebenstraum aufzugeben scheint mir deshalb unbewußt so schwierig, weil dieser Traum sehr lange Teil meines Selbstverständnisses ausmachste, in dem Sinne, dass ich unzweifelhaft etwas sei, dass bloß noch seiner Erfüllung harrt. Und was bin ich eigentlich ohne diesen Traum?

Ich habe gleich einen Freund angerufen, dessen Schilderungen meiner Sache sehr ähnlich klangen. Eine Diagnose war Drogeninduzierte Psychose, wobei er jetzt nur Paroxetin, ein Antidepressivum einnimmt, was mich etwas irritiert.

Wegen den Depressionen nehme ich regelmäßig Fluoxetin und Citalopram. Gestern eine halbe Tavor zum einschlafen. Gerade bin ich halbwegs ruhig und konzentriert, aber nur halbwegs.

Bin ich psychotisch oder am Beginn einer Psychose? Ich höre keine äußeren Stimmen (obwohl mir mein eigenes Denken in den ersten zwei Tagen sehr fremd war), fühle mich nicht beobachtet, sehr nirgends nur an mich gerichtete Zeichen.

Kann das wieder abklinken? Kann das wieder heilen? Bzw. kann ich das noch abwenden?

Gestresste Grüße
VHS
Nach oben
VideoHomeSystem
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 2. Jan 2015 07:09    Titel: Antworten mit Zitat

Regelmäßig Fluoxetin und Mirtazapin, nicht Citalopram. Achso: ich bin im Augenblick krankgeschrieben und warte ohnehin auf die Aufnahme in einer Tagesklinik, dem Himmel sei Dank.
Nach oben
VideoHomeSystem
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2015 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

Die Konzentrationsschwierigkeiten haben nicht nachgelassen, entschuldigt, wenn der Text daher etwas zerfahren scheint.

Ich war zweimal bei der Psychiatrischen Institutsambulanz, der behandelnde Arzt meinte bloß, es sei ungewöhnlich dass Derealisation über die Dauer einer Panikattacke hinaus anhält und konnte mir kaum weiterhelfen. Deshalb habe ich mich jetzt selbst informiert.

Erstens scheint es nicht möglich, die Sache noch abzuwenden, ich stecke seit sechs Tagen mittendrin. Und es scheint sich ja tatsächlich um Depersonalisation/Derealisation bzw. um eine dissoziative Störung zu handeln. Das heißt keine Psychose, und gegen den Wahn spricht ja auch, dass seitens der Betroffenen ein Problembewußtsein besteht. Ein Bekannter, der zwar dasselbe erlebt hat, mir aber nur wenige Informationen geben konnte, wird mit Paroxetin behandelt, einem Antidepressivum, kein Antipsychotikum. Habe gelesen, dass Antipsychotika eher kontraproduktiv wirken. Indessen hat sich die akute Depersonalisation und Derealisation etwas gebessert, nur die innere Gefühlsleere ist mir heute extrem aufgefallen. Nichts rührt sich, so gut wie keine Angst, keine Wut, keine Lust, nichts. Als hätte die Seele die Schotten dicht gemacht. Dafür Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnislücken.

Es heißt "Psychodynamisch können Entfremdungserlebnisse als Folge der Abspaltung (Dissozia­tion) übermäßig belastender Emotionen gedeutet werden. So scheint die Annahme plausibel, dass gefürchtete Gefühle und Impulse aus dem Bewusstsein abgespalten werden, um ein bestimmtes Selbst- oder Weltbild aufrecht zu erhalten". Und außerdem: "Zu den Auslösern gehören emotionale Belastungen, Panikattacken oder Drogenkonsum".

Ich deute es im Augenblick so: solange mein Leben in der Hauptsache bestimmt ist durch Angst, Schmerzen und Depression, d.h. solange mein Leben in der Hauptsache unerträglich ist, wird sich meine Seele mit dem Leben nicht mehr kurzschließen wollen. Oder wenigstens solange, wie die Gefahr erneuter Panikattacken als irrationale wie übermäßige Reaktion auf bestimmte Situationen besteht. Es gilt also mein Leben so einzurichten, dass sich auch meine Seele darin einrichten will.

Ich hoffe auf eure Reaktion!

VG VHS
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2015 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

guten abend VHS!
ich habe ähnlcihe probleme wie du:
suchterkrankung(opiate/polaprogramm)
soziale angsstörung
rezidivierende Depression
anfänge einer zwangsstörung
Panikstörung
ich warte auch auf meinen platz in der tagesklinik,noch einige zeit und ich
bin endlich dran.meine medikation ist leider etwas zu viel:
Cipralex(20mg/tag)-Depressionen u angst
Lyrica 450-600mg/tag-Angststörung
Zopiclon 15-18,75mg/Abend-Starke schlafstörungen und angst vor träumen
L-Polamidon 60mg-12ml/tag Opiat gegen entzug
ist leider schon ne ganze menge an medis aber im juni gehe ich nochmal entgiften
de termin habe ich schon.gruss Domenico
Nach oben
Yemaya
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.01.2015
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2015 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber VHS,

ich kenne mich ehrlich gesagt weder mit deinen Medis noch mit dem Kiffen aus. Ich glaube auch echt nicht, dass du eine Psychose entwickelst.
Zitat:
die innere Gefühlsleere ist mir heute extrem aufgefallen. Nichts rührt sich, so gut wie keine Angst, keine Wut, keine Lust, nichts. [...] Dafür Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnislücken.

sind für mich klare Anzeichen deiner Depression, die anscheinend noch kräftig ihr Unwesen treibt.
Dieses "Nichts fühlen" ist ja letztendlich mit der Kern der Depression. Ab einen gewissen Zeitpunkt blockt man die negativen Gefühle ab, weil man nicht mit den Gefühlen und deren Itensität klarkommt. Letztendlich führt dies allerdings dazu, dass man dann natürlich auch keine positiven Gefühle mehr spührt. Hier ist der Körper/ Geist gerecht: Wenn du die negativen nicht spüren möchtest, dann bekommst du die positiven auch nicht.
Deine Depersonalisationserscheinungen können auch daher kommen, dass du gerade ne schwere Zeit wegen deinen Verlusten hast.
Das kenne ich auch von mir. In der Vergangenheit hat es mich auch ab und zu weggebeamt wenn es mir zu viel wurde.

Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, dass die Antidepressiva nur als Krücke herhalten können (sofern man keine Störung im Gehirn hat) und einem in die Lage versetzen sich seinen Problemen zu widmen, welche in erster Linie dazu geführt haben, dass man die Gefühle abgespaltet hat.

Informier dich mal ein wenig über das Krankheitsbild der Depression. Letztendlich will dir dein Körper damit was sagen, also versuch mal hinzuhören. Wink

Ich kann wieder nur von mir sprechen und mir hat es wirklich sehr geholfen sowohl über die Depression als auch über meine spezielle Ausgangssituation (Sucht als auch Borderline in der Familie) Bücher zu lesen. Es hat mir sehr geholfen mich und mein schräges Verhalten zu verstehen und (ebenso wichtig) ich hab mich der Therapeutin nicht ausgeliefert gefühlt und hab auch immer recht schnell erkannt, wenn sie Mist erzählt.

Heute ist es so, dass ich wesentlich mehr fühle. Allerdings gibt es noch (in der Regel wirklich positive) Situationen, in denen ich trotzdem noch nichts fühle, was mir zeigt, dass ich noch n bisschen mehr daran arbeiten muss.

Zitat:
Es gilt also mein Leben so einzurichten, dass sich auch meine Seele darin einrichten will.


Spannend.. Very Happy Ich glaube mittlerweile auch daran, dass sich die Seele ein Leben explizit aussucht um zu reifen. Ich bin an einem gewissen Punkt in meinem Leben über das Buch "Die Reise der Seele" von Michael Newton gestoplert. Einen Hypnotiseur dem die Leute unter Hypnose darüber erzählt haben, wie diese Reise ausschaut. Er hat dass direkt in Interview Form herausgebracht. Teilweise schwierig zu lesen aber super spannend und glaubwürdig.

Ich wünsche dir jetzt erst Mal alles Liebe und viel Kraft!

Yemaya
Nach oben
VideoHomeSystem
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2015 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Yemaya hat Folgendes geschrieben:
Informier dich mal ein wenig über das Krankheitsbild der Depression. Letztendlich will dir dein Körper damit was sagen, also versuch mal hinzuhören. Wink


He Yemaya, ich habe mich schon mit meiner Depression und meinen Ängsten auseinandergesetzt und war, wie gesagt, zuletzt in einer psychotherapeutischen Klinik. Natürlich bin ich da nicht "geheilt" rausgekommen.

Diese "Gefühlsleere" scheint mir nicht die der Depression (damit kenne ich mich aus). Diese war ja sozusagen schlagartig da und es fehlt die Niedergeschlagenheit bzw. Grundverstimmung. Ich war heute sogar ganz kurz euphorisch, denn im Gegensatz zur Panik bin ich relativ entstpannt, der Mechanismus funktioniert also, seeleneigenes Tavor gewißermaßen. Und es fühlt sich tatsächlich so an, als käme ich an meine Emotionen einfach nicht heran. Dasselbe gilt für das Gedächtnis, ich kann mich gerade nicht erinnern, was ich heute getan habe. Gerade so, als ob eine traumatische Erfahrung geblockt werden müsste. Dass ich weiterhin depressiv bin steht indessen außer Frage.

Hinzu kommt, dass ich in den vergangenen Monaten wirklich viele Panikattacken, auch während der Angstexposition im Rahmen der Psychotherapie, hatte und Depersonalisation/Derealisation im Nachgang nie auftrat. Das macht mir Sorgen, wieso plötzlich jetzt...

Noch die Frage, was ihr von dem Dutzend Kids auf YouTube haltet, die alle dasselbe berichten, Gras + Panik = Depersonalisation, und teilweise behaupten, nach wenigen Monaten da wieder rausgekommen zu sein, teilweise erst nach Jahren...?

Sorry, dass es etwas unzusammenhängend ist...
Nach oben
Yemaya
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.01.2015
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2015 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hey VHS,

alles Gut, ich versteh was du schreibst! Smile

Zitat:
Und es fühlt sich tatsächlich so an, als käme ich an meine Emotionen einfach nicht heran. Dasselbe gilt für das Gedächtnis, ich kann mich gerade nicht erinnern, was ich heute getan habe. Gerade so, als ob eine traumatische Erfahrung geblockt werden müsste.


wunder mich ebenso eher weniger, den schließlich hast du selber geschrieben:

Zitat:
Mein aktueller Hintergrund: Ich habe mich von meiner Freundin getrennt (in gegenseitigem Einvernehmen), hatte zuletzt meinen Lebenstraum aufgegeben, weil er mir eigentlich unangemessen schien, und zu Silvester hätte mein bester Freund, der vor anderthalbjahren gestorben ist, seinen 29. Geburtstag gefeiert. Ich bin also mit einem dreifachen Verlust konfrontiert.


Du hast es sogar selber schon erkannt:

Zitat:
Ich bin also mit einem dreifachen Verlust konfrontiert


Schau dich doch mal um, wieviele Leute hier im Forum nur wegen einer deiner Gründe abgeschmirgelt sind. VHS du machst gerade eine schwere, schwere Zeit durch und meiner Meinung kommt die Depersonalisierung dadurch.

Letztendlich tust du ja auch was du kannst: Du wartest auf die Aufnahme in der Tageklinik und wenns schlimmer wird gehst du wieder zur Ambulanz.
Hör jetzt aber bitte auf, dir solche Videos anzuschauen. Davon machst dus nicht besser.
Wenns irgendwie geht, dann beschäftige dich lieber: Bude aufräumen, mit Familie / Freunde treffen, irgendeine handwerkliche Arbeit, Sport.. Irgendetwas um dich abzulenken.

Pass auf dich auf!
Nach oben
VideoHomeSystem
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2015 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Yemaya hat Folgendes geschrieben:
Wenns irgendwie geht, dann beschäftige dich lieber: Bude aufräumen, mit Familie / Freunde treffen, irgendeine handwerkliche Arbeit, Sport.. Irgendetwas um dich abzulenken.

Pass auf dich auf!


He Yemaya, vielen Dank für die ermutigenden Worte. Heute Morgen war ich erst spazieren, dann im Fitnessstudio, dann die Küche putzen und habe mich noch ordentlich verpflegt, das hatte ich die letzten Tage vernachlässigt.

Am Nachmittag habe ich leider doch noch eine Panikattacke bekommen und war dann direkt beim Krisendienst. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass es mir nach der Panik kurz besser ging.

Ich habe nochmal mit dem besagten Freund, der dasselbe erlebt hat, gesprochen und er meinte, dass eine Schwierigkeit darin bestünde, nicht in den inneren Abgrund hineinzustarren, während man sich so wenig konzentrieren, so wenig die Gedanken gezielt auf anderes richten kann. Das empfinde ich auch so.

Insofern es keine spezifische Medikation und keine spezifische Therapie gibt, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als nach Kräften mit dem antidepressiven Programm weiterzumachen.

Verwirrte und traurige Grüße
VHS
Nach oben
Yemaya
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.01.2015
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2015 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Moin VHS,

merkst de was? Du bist traurig... das heißt, du fühlst wieder was Smile

Ich finds cool, dass du deinen Tag gestern so ausgefüllt hast und mal wieder was Ordentliches gegessen hast! Mach weiter so, sei gut zu dir und lass dich nicht von deinen Panickattacken oder Tagen an denen gar nichts geht zurückwerfen.

Aufstehen, abbürsten, weitermachen. Smile

Und zum Thema Angst und Panikattacken. Meine damalige Therapeutin hat mir mal was Interessantes erzählt: Sie hat gemeint, dass sich Ängste auch gerne verselbstständigen: Beispielsweise wude man als Kind von einem weißen Hasen gebissen. Seit dem hat man Angst vor weißen Hasen. Dann hat man vielleicht weiße Hasen im Schnee gesehen. Also mag man Schnee auch nicht mehr so gerne. Letztendlich kann sich die Angst so weit komplett unlogisch verselbstständigen, dass man zum Schluss Angst vor allen weißen Dingen hat: Dann bekommt man Panik, wenn man ein weißes Taschentuch sieht.
Letztendlich is es ja mit Panikattacken ähnlich: Eigentlch soll die Panik ja dazuführen, dass man aus der Situation flüchtet, muss man ja eigentlich gar nicht.

Was man jetzt machen kann, man kann versuchen sie zum einen zu analysieren, in dem man sich anschaut, in welchen Situationen sie auftritt oder was genau die Panikattacke triggert, wie sie abläuft und wie lange sie dauert. Beispielsweise tauchen Panikattacken wohl gehäuft auf wenn

- ne grüne Vase in der Nähe ist
- man vom Übergang vom Stress in Entspannen geht
- wenn man unter vielen Menschen geht

es fängt damit an, dass man Herzklopfen bekommt, dann wird einem schwindelig und so weiter und sofort. Man kann sich auch mal anschauen, wie lange sie so läuft.. und so weiter.
Wenn man dann wieder in der Situation ist und merkt dass es los geht, dann weiß man schon Bescheid, wie sie ablaufen wird, wie lang sie geht, etc. pp.
Man setzt sich also innerlich in den Sessel und schaut der Panikattacke beim rumtoben zu Wink

Ziel dieser Übung ist praktisch, dass man die Panikattacke zum einen akzeptieren lernt und zum anderen die Panik vor der Panikattacke verliert, weil man weis ja was auf einen zukommt.

Ab einem gewissen Punkt versteht dann auch das Gehirn, das es keine Panikattacken braucht, weil die Situation ja eher ungefährlich ist und man selber auch eher entspannt.

Ich hoffe das macht einigermaßen Sinn

Aufbauende Grüße

Yemaya
Nach oben
VideoHomeSystem
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 8. Jan 2015 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

He Leute, ich wollte mich zurückmelden. Heute ist Tag 11.

Ich versuche nach Kräften einerhand meinem Alltag nachzugehen und andererhand meine Situation allgemein zu verbessern, d.h. ich treffe Freunde, war heute morgen schwimmen, höre gerade mit den Rauchen auf, versuche mehr zu kochen, etc.

Am meisten zu schaffen macht mir (mit anderen) zu sprechen. Hier ist die Befremdung und Angst am größten. Hier ist die Frage, ob die größte Angst mit meiner ohnehin bestehenden Sozialphobie kurzgeschlossen ist. Auch dieser will ich bald nachdrücklicher begegnen. Einige Symptome sind relativ unverändert: Immer wieder starkes Herzklopfen, starke Probleme beim Fokussieren, Verwirrung.

Etwas besser geworden scheint mir die Befremdung gegenüber dem eigenen Denken. Außerdem habe ich den Tag über für sekundenbruchteile oder einige Sekunden klare Momente. Auch Denken, Erinnerungen und Emotionen sind bisweilen wieder stärker zugänglich. Das macht mir Hoffnung.

Und natürlich habe ich, auch wenn ich die nicht in jedem Augenblick bemerke, eine riesige Angst. Ich will nicht ein Jahr in diesem Zustand stecken bleiben.

Eines der YouTube-Kids (ich gucke die nicht mehr) meinte, er wollte wieder der alte sein, so glücklich, wie er sicht kannte, und nicht länger Angst zu haben ist der Weg zur Regeneration - und genau der Punkt macht mir Sorgen. Denn für gewöhnlich bin ich eher depressiv und ängstlich und ich fürchte, dass meine problematischen Lebensumstände die Depersonalisation/Derealisation weiter füttern.

Ich verstehe auch den Satz, dass man aus der DPDR als ein besserer Mensch herauskommt, als man hineingegangen ist. Mir scheint, ich habe keine Wahl mehr. Entweder ich mache ab sofort einiges besser, oder ich bleibe in dem Zustand gefangen.

Traurige und hoffnungsvolle Grüße
VHS
Nach oben
Yemaya
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.01.2015
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2015 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hey VHS,

hab deine Antwort gar nicht mitbekommen. Smile
Ich finde, du machst das echt gut. Hab Geduld mit dir! Smile
Bezüglich deiner Depersonalisierung: Hast du noch einen Psychotherapeut von früher, der dich aufnehmen kann? Dann könntest du mit dem schon mal daran anfangen zu arbeiten.

Was macht deine Tagesklinik? Hast du da schon etwas in Aussicht?

Liebe Grüße

Yema
Nach oben
Klatschkind
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2014
Beiträge: 218

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2015 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Smile

ich kenne dieses Gefühl, dass du beschrieben hast, sich nicht an dinge erinnern zu können, nichts zu fühlen, das kam bei mir immer durch Dissoziationen, meistens wenn ich einen Flashback hatte, dann hat das Tage gedauert, bis ich mich, meinen Körper und meine Psyche wieder fühlen konnte. Geholfen haben mir kurzfristig immer Dinge, womit ich mich selbst spüren konnte, früher wars das svv, mittlerweile habe ich einige Skills kennengelernt, die mir gut geholfen haben. Vielleicht schaust du mal auf Google, gibst das suchtwort "skills" ein, vielleicht findest du ja was, das dir hilft. Hoffentlich hilft dir das ein wenig. Alles gute!
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin