Dauer eines Subutex Entzugs & andere Fragen

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
sub_optimal
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2015 21:29    Titel: Dauer eines Subutex Entzugs & andere Fragen Antworten mit Zitat

Hallo,

ich weiß dass man hier keine pauschalen Angaben machen kann, dennoch wäre ich über Meinungen/Erfahrungen sehr dankbar.

Ich konsumiere jetzt seit ca. 10 Monaten Subutex. Zwar habe ich genügend andere Opiate und Opioide probiert, doch hängen geblieben bin ich beim Buprenorphin. Ein Opiatturn ist nett, doch erst Subutex hat mir das Gefühl gegeben, mich endlich nicht mehr mit meinen Depressionen herumplagen zu müssen. Es kam wie es kommen musste.

Das erste mal konsumierte ich Subutex zwar bereits vor ca. 2 Jahren, die Regelmäßigkeit kam aber erst im März letzten Jahres. Da man ohne Toleranz oft ja noch das schöne Rauschgefühl verspürt, konsumierte ich meist 1-2 Wochen am Stück und pausierte dann für einige Zeit. Im Juni diesen Jahres dann der Schreck: ich hatte es knapp 5 Wochen am Stück konsumiert und ahnte bereits was kommen könnte. Es folgte ein sehr milder Entzug (später noch etwas mehr dazu). Ich pausierte dann eine Weile das Bupre, aber mir war irgendwo bereits klar, dass ich zumindest mit dem on/off Konsumschema weitermachen werde.

Im Oktober war ich dann wieder an dem Punkt, wo ich nach 2-3 Tagen ein leichtes ziehen in den Extremitäten verspürte und unter extremer Schlaflosigkeit litt. Meine Freundin, die nun seit 6 Jahren - mit einer Unterbrechung - auf Subutex ist, gab mir alle 2-3 Tage (geplant war den Abstand zwischen den Dosen zu verändern) eine Winzdosis von 50-100µg, mit dem Plan mich abzudosieren. Kurz darauf erhielt ich die Nachricht, dass ich einen Praktikumsplatz sicher habe. Da ich vor 2 Jahren mein Studium abbrach, war dieses Praktikum enorm wichtig für mich, schließlich wollte ich mich in einer neuen Sparte orientieren und "einfach so etwas neues anfangen", kam für mich nicht in die Tüte. Da ich mich ohne tägliches Subutex jedoch schrecklich antriebslos fühlte und ich diese Chance nicht vermasseln wollte, entschied ich mich (aus Angst) dafür, weiterhin Subutex einzunehmen. Täglich 2 x 50µg unterstützten mich wirklich gut.

Natürlich nicht sehr lange. Nach einer Weile dosierte ich mich hoch und war gegen Ende des Praktikums bei ca. 0,3mg / d angekommen. Nicht viel, aber hey, immernoch ein Klotz am Bein. Mir war klar dass der Absprung jetzt nicht mehr so einfach werden würde, schließlich konsumierte ich seit Mitte August / Anfang September, bis auf einige Pausen (höchstens ein paar Tage bis eine Woche jeweils), wieder nahezu durchgängig. Da ich im Praktikum merkte wie sehr mir meine psychische Erkrankung (Polytoxikomanie, Depression, eine recht milde Form von Soziophobie & allgemein große Probleme mit Unstrukturiertheit) im Weg stand, entschloss ich mich dafür mich stationär in Therapie zu begeben. Das Thema Opioide wird dort natürlich mit angegangen.

Nun muss ich mich dafür vorher in Entgiftung begeben und ich frage mich wie das wohl ablaufen wird. Idealerweise soll die Entgiftung nahtlos in die stationäre Therapie übergehen, ansonsten ist das Rückfallrisiko wohl zu groß.

Wie lange wird der Entzug wohl dauern, bei 2 1/2 - 4+x Monaten durchgehendem Konsum? (+x = ich gehe mal davon aus, dass ich nicht direkt einen Platz komme) In der Drogenberatung mit deren Hilfe ich derzeit alles auf den Weg zu bringen versuche, war von 9 - 12 Tagen Entzug die Rede. Da Buprenorphinentzüge recht lange gehen können, weiß ich nicht was ich davon halten soll. Oder ist es in so einer Situation üblich, noch Restentzügig in die stat. Thera zu gehen? Geht man dort direkt in den Entzug, oder wird man ggf noch abdosiert? (okay, das glaube ich eher weniger.. :>)

Mein erster "Entzug" damals war nach 4 Tagen vorbei, falls ich das so genau sagen kann. Ich hatte ihn mit Gabapentin, Methoxetamin und Alkohol gestützt, brach jedoch nach 4 Tagen ein und nahm eine kleine Dosis Subutex. Danach war der Spuk komischerweise vorbei. Bei meiner Freundin, die nach 4 Jahren kalt entzog, war der Spuk nach 3 Monaten vorbei. Natürlich lassen sich 4 Jahre nicht mit ein paar Monaten vergleichen, aber ich las häufiger, dass Subutexentzüge, wegen der langen Hwz, nicht in ein bis zwei Wochen gegessen sind (ähnlich wie beim Metha).

Mir ist bewusst, dass ich den Zeitraum durchs abdosieren selber beeinflussen kann. Wir beziehen unser Subutex über den Schwarzmarkt, d.h. ich habe keine Kontrollinstanz (wie die Substi), die meine Dosis beeinflusst. Als der Plan mit dem Entzug fest stand, habe ich aufgehört das Subu nasal zu konsumieren und gab es in Lösung, so dass ich mich nun immer mit Hilfe einer Spritze exakt dosieren kann (dabei stellte ich auch fest, dass ich Mitte Dezember schon nicht mehr bei den 0,3-0,4mg war, von denen ich ausging Wink). Anfänglich pendelte ich mich bei 0,4mg ein, wurde aber jeden Tag von Lethargie, Lustlosigkeit und schlechter Laune geplagt, weshalb ich mittlerweile bei 0,6 bis manchmal sogar 0,8mg / d bin... (wenn ich viel zu erledigen habe, oder - wie über die Weihnachtsfeiertage - "funktionieren muss auch manchmal 1,2-1,4mg).

Also kurz: scheinbar schaffe ich es gar nicht mich abzudosieren.

Okay, ich beende die wall of text mal hier. Vielleicht habt ihr ein paar hilfreiche Impulse für mich.
Nach oben
sub_optimal
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2015 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, ich war heute nochmal bei der Drogenberatung und habe zumindestens in Erfahrung bringen können, dass die Entgiftung natürlich so lange andauert, wie man auch Zeit benötigt. Also geht man nicht restentzügig und die stat. Thera, wäre wohl nichtmal gestattet. Tschuldigung übrigens dass ich die Frage noch mit meiner halben (Opioid)Suchtkarriere garniert habe, aber ich habe es nicht so mit dem kurz fassen und es tut auch mal ganz gut dass ein wenig geordnet zu "Papier" zu bringen.

Ich bin dennoch interessiert über die Meinungen von Leuten die Erfahrungen mit Buprenorphinentzügen haben.
Nach oben
graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2015 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

moin

will dich nicht beunruhigen aber ich kenne massig leute, die stationär entzogen haben und dann trotzdem entzügig auf therapie sind. es ist auch nicht so, daß, wenn die entgiftung vorbei ist, auch alle symptome weg sind, weil, mit viel pech hast du da lange drann zu knacken!

geh mal davon aus, daß, wenn du jetzt entgiftest, es dir in einem jahr wieder richtig gut geht!

viel glück und selbstkontrolle wünsch ich dir!

graham
Nach oben
sub_optimal
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2015 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Entzügig im Sinne von: noch physische Entzugserscheinungen? Dass die Psyche noch lange lange Zeit braucht um sich wieder einzurenken, das ist mir bewusst.

Vielen Dank! Smile
Nach oben
graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2015 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

ist das nicht egal? ich mein, wenns unangenehm ist, ists unangenehm und wer weiß schon genau, was man sich einredet und was noch wirklich da ist; so rein entzugstechnisch...

gibt auch peoples, die fast gar keinen entzug haben; vielleicht gehörst du ja auch dazu?!

graham
Nach oben
sub_optimal
Anfänger


Anmeldungsdatum: 14.01.2015
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2015 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nein. Ich hatte im ersten langen Posting ja geschrieben, dass ich mal bereits einen sehr milden Subutexentzug durch hatte. Das Restless legs, das ich zu physische Entzugssymptomen zählen würde, hat mich echt fertig gemacht. Auch, als ich das zweite mal merkte, dass ich körperlich abhängig bin.

Sicherlich ist die psychische Komponente teils ungleich härter als das Körperliche, aber beides zusammen scheint ein wirklich großer Schrecken zu sein. Von daher spielt es für mich schon eine Rolle ob ich physisch wie psychisch abhängig in die Therapie gehe, oder nur noch mit den psychischen Aspekten der Abhängigkeit zu kämpfen habe.

Aber gut, mein Erfahrungsschatz ist stark begrenzt, wer weiß was ich da erleben werde.
Nach oben
graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2015 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

geh mal davon aus, das du noch ein bißchen körperlichen entzug mit auf therapie nimmst!

du schaffst das schon!

graham
Nach oben
Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2015 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sub,

habe es selber 'geschafft' nach 4 Wochen Entgiftung total entzügig zur Therapie zu kommen. Na, 25+ Jahre auf Opiaten.

Aber keine Sorge ... der Schlaf kommt, und auch die innere Kälte weicht. So einen Affen, den steckst du locker weg, siehe was Graham sagt.

LG
Nach oben
MiLayla
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.01.2015
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2015 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hey sub_optimal,

nettes Wortspiel^^.
Versteh dich gut, bei mir war Subu auch der absolute Booster.
Also klar ist es bei jedem anders. Aber als ich noch eine vergleichbare Dosis nahm, war der Entzug in ca. zwei Wochen ganz durchgestanden.
Das einzige was mich noch länger plagte, war zum einen die Schlaflosigkeit. Mag aber daran liegen, dass ich da eh schon Probleme mit habe.
Und zum anderen die Schlappheit. Aber wenn du dann auf Entzug bzw Therapie bist, bist du ja in einem Rahmen, in dem du ruhig schlapp sein "darfst". Also braucht man sich deswegen nicht so stressen, weil man keine Leistungen erbringen muss und chillen kann.
Ich wünsch dir viel Glück und Durchhaltevermögen.
Mit ner ordentlichen Portion Motivation und etwas Rückhalt ist das wirklich gut zu schaffen!
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2015 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

hallo sub optimal!
kannst auf jeden fall davon ausgehen das du noch körperlichen entuzg hast wenn du
in der therapie ankommst.jedenfalls wenn du nur in die standart entgiftung gehst die
nur 3-4 wochen geht.
halte durch du packst das schon denn subutex entzug ist nicht so heftig und so lange
wie beim metha oder pola.also du machst das schon!Gruss
Nach oben
Leviathan
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2015 20:00    Titel: Re: Dauer eines Subutex Entzugs & andere Fragen Antworten mit Zitat

sub_optimal hat Folgendes geschrieben:

...weshalb ich mittlerweile bei 0,6 bis manchmal sogar 0,8mg / d bin... (wenn ich viel zu erledigen habe, oder - wie über die Weihnachtsfeiertage - "funktionieren muss auch manchmal 1,2-1,4mg).

Also kurz: scheinbar schaffe ich es gar nicht mich abzudosieren.



Du hast es gut; immerhin reichen dir 0,6 - 0,8 bis max. 1,4.

Ich habe vier, fünf mal versucht zu reduzieren. Bis 4 schaffe ich es. Dann ist Schluß Crying or Very sad

Unter 4 kriege ich einfach nicht gebacken. Werde müde, lustlos, lethargisch. Seit 10 Tagen auf 4 und heute. 14! Gut, bin wacher und die Laune ist besser aber null Opi-Feeling. Es ist einach zum Mäuse melken. Nix downermässiges funzt auch nur ein kleines bißchen. Einen Komplettausstieg von Tex kann ich mir abschminken. Und das heißt es doch immer von Tex könne man leicht runterkommen. Will mir gar nicht vorstellen, wie das wäre, auf Metha/Pola zu kleben...

LG Leviathan
Nach oben
Allied
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2012
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2015 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

oh ja ,
ich muss auch sagen sub_optimal du packst das schon ich wäre auch froh auf
so einer dosis wie du zu sein und dann zu entziehen..
ich bin seit 1 jahr auf 60mg pola. und möchte eigentlich dieses jahr auf subutex umsteigen aber mein substi. Arzt meint ich muss da noch um einiges runter dosieren vom pola um auf subutex umzusteigen ... hab auch immer noch ab und zu beikonsum also .. nochmals sub_optimal ... mach dir keinen kopf das packst du locker!

bei mir geht gar nichts wenn ich nicht meine mind. 50mg pola bekomme in der früh... arbeite auch als fachinformatiker und muss immer fit und nicht schlapp sein im beruf.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin