Ausstieg lohnenswert?

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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2015 20:02    Titel: Ausstieg lohnenswert? Antworten mit Zitat

Hallo Zusammen,

es scheint, dass ich nach einige Jahren des Konsums von Subutex an dem Punkt angelangt bin, darüber nachzudenken, ob sich ein Ausstieg für mich lohnen könnte.

Anfangs missbrauchte ich Tilidin, später Subutex allein mit dem Wunsch, meine Depris in den Griff zu bekommen. Natürlich gefiel mir das Feeling, dass diese Substanzen bei geringer Toleranz vermittelten, sehr gut, zu gut Very Happy

Seit längerer Zeit, Ihr kennt das, ist nix mehr mit Feeling. Ob ich 8 mg konsumiere, oder 12 mg, oder 16 mg: kein Unterschied, aber null Feeling.

Im Gegenteil: Bekanntermaßen kappen Opioide nicht nur die schlechten Gefühle, sondern auch die guten Gefühle. Ich vermisse es, Freude zu empfinden. Ich vermisse es, mal wieder schön zu träumen und entspannt zu erwachen. Ich vermisse den Antrieb, mich sportlich zu betätigen. Anfangs wirkte Subutex super gegen Depris. Heute nicht mehr.

Aber ich musste die Erfahrung machen. Niemandem wäre es gelungen, mich davon abzuhalten, es zu probieren.

Jetzt der Wunsch, wieder frei zu sein. Der Wunsch, wieder Freude empfinden zu können, die Hoffnung, dass das möglich ist, wenn das Gift aus Körper und Kopf draussen ist.

Bin mir im Klaren, dass es nur eine kleine Minderheit schafft, aufzuhören und clean zu bleiben. Dennoch werde ich es versuchen.

Heute 6 mg. Bleibe auf Dosis für eine Woche und reduziere um ein weiteres mg. Ab 1 mg in 0,2 er Schritten.

Mal schauen, ob das hinhaut. Wie gesagt, der Wunsch treibt mich an, wieder Freude am Leben verspüren zu können. Ob das ohne Gift möglich ist? Mit Gift funktioniert es jedenfalls nicht, nicht bei mir.

Über mentale Unterstützung würde ich mich natürlich sehr freuen.

An alle, die bereits clean sind: Hat es sich gelohnt? Habt Ihr wieder schöne Gefühle, die Ihr unter Stoff nicht hattet?

LG der Leviathan
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Rastlos 93
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.12.2014
Beiträge: 20

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2015 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Es werden dir bestimmt noch einige User antworten, die sich mit diesem Thema etwas besser auskennen, aber da dass bisher nicht der Fall ist gebe ich schon mal meinen Senf ab.
Ich habe mit diesen Substanzen null Erfahrung, allerdings kenne ich das Gefühl von absoluter Lustlosigkeit. Bei mir ist es aber zum Glück kein Dauerzustand, sondern eine Sache die bei mir das Runter kommen mit sich bringt. Es gab allerdings auch schon eine Zeit in der ich fast jeden Tag gezogen hatte und sich dieses Gefühl regelmäßiger eingestellt hatte.
Man kann sich einfach für nichts motivieren, schleppt sich durch den Arbeitstag und hat an nichts wirklich Spaß. Man hat keinen Bock sich zu Unterhalten und lacht wesentlich seltener.
Naja so kenne ich das zumindest. Ich weis nicht ob die ganz Geschichte bei dir ähnlich ist (nur eben dauerhaft), aber ich kann mir in jedem Fall vorstellen wie scheisse das sein muss.
Deswegen wahrscheinlich die Frage, denn ob es lohnenswert ist ohne regelmäßigen Drogenkonsum zu leben, ist an für sich ja eine einfache Frage.
Ich habe mir auf dieser Seite einge Beiträge durchgelesen und ohne Drogen keinen Spaß am Leben zu haben scheint wohl ein sehr häufiges Problem zu sein. Dort wurde oft empfohlen neue Sachen auszuprobieren, um so ein Hobby für sich zu finden. Angeblich soll die Lebensfreude nach und nach zurückkehren. Wann genau ist anscheinend unterschiedlich und kann nicht voher gesagt werden, weil es von Person zu Person unterschiedlich ist. Das sind aber nur Aussagen die ich von anderen Beiträgen im Kopf habe, nagel mich nicht darauf fest.
Eine Sache habe ich in deiner Frage nicht ganz verstanden. Du schreibst dass, du inzwischen auch mit Drogen nur schlecht drauf bist. Oder meinst du, die Wirkung ist nicht mehr so gut wie Anfangs aber ohne ist es noch schlimmer? Wenn es sowieso keinen Unterschied macht hat das Ganze ja wenig Sinn.
So oder so ist es aber mit Sicherheit das Beste damit aufzuhören. Ich versuche das übrigens ebenfalls schon seit längerem. Leider liegt die Betonung auf versuchen, denn so ganz will es einfach nicht klappen (Theorie und Praxis). Solltest du dich endgültig für den "Ausstieg" entscheiden wünsche ich dir auf jeden Fall viel Glück, Kraft und was man sonst noch alles braucht. Wie heisst es so schön: Kommt Zeit kommt Rat! (Einen Euro in das Phrasenschwein)
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2015 06:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, danke für Deine Antwort Rastlos.

Nun ja, zu Beginn und noch für eine gute lange Zeit hatte ich das Gefühl, die Substanz ist das, wonach ich lange gesucht habe. Die Waffe gegen Depris.

Nun bin ich an einem Punkt, zu merken, wie es über die Dauer meine Persönlichkeit verändert hat. Und zwar nachteilig. Deshalb der Wunsch, auszusteigen. Lohnen wird es sich sicher, nur erst mal dahin kommen.

Das Schlimmste, finde ich, ist es , auch schöne Sachen, die früherr richtig Spaß gemacht haben, heute längst nicht mir so schön zu empfinden. Wie gesagt, Opioide kappen auch positive Gefühle. Oder ich bin einfach nur ein Psych. Wrack. Könnte ebenfalls so sein.

Zunächst steht jetzt erst mal die Absicht. Ich werde berichten.

LG Leviathan
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Django.
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2014
Beiträge: 786

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2015 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

@Leviathan:

Doch lohnt sich...mich hat die Substi irgendwann so genervt, ddass ich kalt entzogen habe!

Auf Metha war ich ein Zombie... Shocked

Gefahr ist halt nur die Suchtverlagerung: Alk+Diaz sind halt leichter zu kriegen Confused

LG, Django
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2015 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Django,

hast Recht. Es nervt. Wenigstens bin ich auf Subu nicht Zombie, wie auf Pola/Metha.

An Alk traue ich mich nicht mehr ran. Bin ich ebenfalls volle Kanne abhängig von, aber clean. Das muss so bleiben. Ne Benzoabhängigkeit ist auch nicht so das Wahre. Und in Substi nicht möglich.

Aber es gibt ja noch andere Sachen, die für eine Suchtverlagerung taugen

Very Happy

LG Leviathan
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WhereDoesTheGoodGo
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.02.2015
Beiträge: 249

BeitragVerfasst am: 27. Feb 2015 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du schon über ne Suchtverlagerung nachdenkst, dann kannst du auch gleich auf Subutex bleiben.

Tut mir leid, wenn ich mich damit unbeliebt mache, aber ich bin ein Freund offener Worte.

Ich bin auch gerade dabei zu entziehen und ich möchte nie wieder so unfrei sein und mich von falschem Glück einlullen lassen.
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 27. Feb 2015 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Leviathan,
als ich clean wurde (abstinent) habe ich mit nichtstoffgebundenen suechten angefangen. hauptsaechlich sport,laufen,spaeter triathlon.
ich bin mir ziemlich sicher,das mich das am anfang clean gehalten hat.
spaeter habe ich dann gemerkt,das ich alles suechtig betreibe. mir das anzuschauen war dann noch mal ziemlich interessant.
dabei habe ich mich tatsaechlich ziemlich gut kennengelernt.
meine schlechten zeiten heute sind auf jeden fall angenehmer,als meine guten zeiten auf dope.
ein gutes thema uebrigens. vielen dank dafuer.
schaun wa mal. du bist ja schon ne weile hier im forum.
bis denne. viel kraft.
joe
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 28. März 2015 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo joe,

vielen Fank für Deinen post. Die letzten Wochen habe ich aber auch nichts auf die Reihe bekommen.

Laufsport ist eine gute Sache. Früher war ich dabei. Müsste mal endlich wieder anfangen.

Sehr interessant finde ich Deine Erfahrung, dass die unangenehmen Zeiten ohne Dope besser sind, als anders herum.

Sich selbst besser kennenzulernen, hat auch einen sehr interessanten Aspekt.

Ich möchte mich gerne finden, insbesondere auch mit Bezug auf die Sucht. Leider reizt mich das Thema Substitol. Mal sehen, ob ich das aus dem Kopf bekomme.
Ich werde unregelmäßig berichten Very Happy

LG der Leviathan
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 28. März 2015 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leviathan, schöne von dir zu hören.
Substitol hätte mich bestimmt auch interessiert. Toller Name auch.
Drogen wechseln funktioniert natürlich immer nur temporär. Irgendwann bist du halt
wieder in deinem oben geschilderten Gefühlszustand.
Aber du kannst es ja ausprobieren. ... musst es probieren ? Weiß auch nicht.
..um es dann wieder zu lassen. .. wenns geht.
Der Weg ist das Ziel.
Viel Kraft. Bis denne.
Yakman Jörg
Nur für heute pflanz ich Salat. Und bin noch eingeladen zu 30 Jahre cleangeburtstag. (Abstinenz) schreibe ich da jetzt immer zur Klärung dazu.
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Leviathan
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 29. März 2015 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Joe,

Freu mich, Dich zu lesen Very Happy

Ich denke, ich möchte, muss, retard. Morph probieren. Gefällt es mir, sehen wir weiter. Gefällt es mir net, dann weiß ich es eben. Aber dann weiß ich es.

Nur wie dran kommen? Kann mir nicht vorstellen, dass ratzfatz die Straße damit überschwemmt sein wird. Diejenigen, die es zur Substi bekommen werden, werden es sicher selbst konsumieren, anstatt in gestreckten Braunes umzusetzen.

Aber ich gebe zu, dass Thema beschäftigt mich doch schon arg.

Viel Spaß noch auf der Cleanparty wünscht Dir

Der Leviathan
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Quasimodus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1803

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2015 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

@Leviathan,

bin momentan so wie du auch auf Tex eingestellt.

Nach ewig langen Jahren als Polaleiche war die Umstellung auf Buphre schon ein Riesending für mich.
Das Tex hat meine Birne sowas von klargemacht, ich würd schon sagen, ne 180Grad Drehung und der Vorhang geht auf.
Ich bin der Meinung, dass es bei mir auf jeden F antidepressiv wirkt.
Ich bin auch der Ansicht , dass >4mg ein Ceiling effect eintritt, mit anderen Worten mehr als 4mg/Tag nehm ich nie.

Was erfreulicherweise noch ein angenehmer Nebeneffect ist, dass ich nun selbst bestimmen kann, wie oft ich in der Woche zur Vergabe erscheine.
Die lange HWZ machts möglich.
Das gefällt mir mit am Besten am dem Zeug, da ich never th bekommen werde, aufgrund meiner Benzosucht, die ich auch nicht erst seit gestern mit mir rumschleppe.

Ich steh jetzt auch vor der Entscheidung Substitol zu nehmen.
Der Weg ist quasi frei, ich muss nur noch zusagen.
Und das schon in 3 Tagen, wenns nach meinem doc geht.

Er macht mir die klare Ansage, dass ich mit Benzo BK bald aus dem Programm fliegen werde und meint, wenn ich denn schön mein Substitol lutsche, würde ich endlich von den Benzos wegkommen.
Ja, mann, das ist seine Theorie.

Meine nicht.
Dafür bin ich schon zulange auf Benzos drauf.
Ausserdem rutsche ich dann wieder in das tägliche, mMn gewollte Kontrollsystem und muss wieder jeden Tag zur Vergabe erscheinen.

Kein guter deal, wie ich finde.

Ich wäge seit Wochen ab pro/contra und zögere den Substitoltermin immer wieder raus,
weil ich mich bis dato nicht entscheiden konnte.

Mittlerweile hab ich mich entschieden.

Kein Substitol.
Ich hatte mal irgendwann Morphium retard in den Fingern während meiner Polazeit, der burner war das auch nicht, dass weiss ich 100pro.
Ich hab auch Muffe davor, auf dem Zeug wieder so abzustumpfen, wie auf Pola.
Und das will ich nie wieder.

Da flieg ich lieber ausm Programm raus und mach mein eigenes Ding.
Weil das mitm schnellen Benzoabturn ist die reinste Utopie.

Ich komm auf das Thema, da du erwähnt hast , evtl auch auf Substitol zu wechseln.
Ich kenn deine BK_story nicht und weiss nicht inwieweit es für dich taugt es auszuprobieren.
Die Entscheidung kann dir wohl keiner abnehmen.

Doch für mich steht eins ganz klar fest.
Buphre kommt dem Cleansein wenn schon denn schon am nächsten, meine Meinung.

Und ich hab auf das Spielchen Ziege und Bock so satt, sag ich dir.
Auf Buphre bin ich der Bock, die Ziegen stehen am Vergabetresen.
Das ist ein gutes Gefühl.

Solln sie mich doch feuern aus ihrem fucking Programm.

In diesem Sinne,

alles Gute für Dich
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KarinN.
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 05.08.2014
Beiträge: 686

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2015 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

@Levi, *herz * - lichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung. Und *lohnt * sich,

*clean - sein iss ne wacklige Angelegenheit ( für mich ), doch, denk an klitzekleine Schritte...einer nachm andern. Will nicht grossspurig daherkommen, bin ziemlich * gedemütigt *, doch," meine Entscheidung," mir wieder was zu besorgen. Das ist *einfach*. Bin ja *frei*, in meinen Entscheidungen.

wie oft hab ich gehört, : " ach, Frau dingsbums, es wäre ja sooooooooo schade um Sie. "

Doch das hat mich immer wenig gekümmert.

Geholfen haben mir auch wenige.

Geschafft hab ich Alleine es, Keiner war dabei, ausser mir. Das lass ich mir nicht nehmen. Scheiss auf "gute" Ratschläge, u.s.w.

sorry, schon wieder, für meine Ausdrucksweise. Ich glaub, erst, wenn jemand die *schnauze komplett voll * hat, ändert er was.

gruss, K.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2015 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

@Quasimodus
dein Doc hat leider nicht allzuviele Möglichkeiten - mal wieder die BtmVV: "Wenn ein Beikonsum sich ausweitet oder verfestigt..."
Die Krankenkassen nutzen das oft, um die Bezahlung zu verweigern, wenn der Doc trotzdem weiterbehandelt.
Da gibt es für dich nur wenige Möglichkeiten.
1. eine PSYCHIATRISCHE INDIKATION für eine BZD-Dauerbehandlung
2. Eine "Überführung des BZD-Konsums in ärztliche Kontrolle", zB ein leicht kontrollierbares BZD wie Clonazepam (Rivotril) mit Verordnung und kontrollierter Vergabe durch den Substi-Doc. Clonazepam taucht nur als Clonazepam in Blut und Urin auf - BK ist dann nur mehr, wenn außer Clonzepam noch andere BZD auftauchen
Ich denke, dass du von Substitol nicht profiieren würdest, wenn du mit Buprenorphin so gut zurecht kommst.

LG

Praxx
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Quasimodus
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1803

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Jaja PRAXX,

auf den Richtlinien und Sparkurskrempel fährt mein doc voll ab.
Erzähl dem mal , er soll mir Rivos offiziell verschreiben, der lächelt nur müde.
Das war schon n act , dass ich anstatt dem Generika Buphrescheiss das Original bekomme.
Bis ich das Ding durch hatte vergingen Wochen.

Komisch , das sowas in HH möglich ist, aber 100km weiter westlich in HB never.
Aber HH steckt seine Jugendstraftäter jetzt in HB in den Knast, angeblich wg Platzmangel.

Mit 4mgBuphre und 2mg Rivotril/Tag könnte ich einigermassen über die Runden kommen,
hab ich ihm schon gefühlte 1000mal erzählt.

Nee, er will mich auf Substitol setzen, als " Testsubject", von wegen.

Was soll man davon halten, garnix halte ich davon.

Morgen hab ich DAS Gespräch mit ihm, ich hoffe , da kommt was bei rum.

lg
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Leviathan hat Folgendes geschrieben:
Danke Django,

hast Recht. Es nervt. Wenigstens bin ich auf Subu nicht Zombie, wie auf Pola/Metha.


hi leviathan,

ich möchte kurz was zum thema "zombiesein auf metha" sagen... das liest man ja verhältnismäßig oft. ich selbst bin jetzt seit einigen jahren auf methadon (ohne beikonsum, kein alk, kein weed und auch nix anderes!). in die sucht bin ich ähnlich wie du gerutscht: ich hab während des studiums wieder angefangen, opioide zu konsumieren (von früher kannte ich noch valoron, wovon ich einige zeit auch mal abhängig war). erst tilidin, codein und dhc, dann richtig heftig tramadol und benzos... da ich seit meiner frühen jugend an immer wiederkehrenden depressionen leide, war es auch für mich gewissermaßen "selbstmedikation".

daher verfüge ich über eine recht breite palette an erfahren bzgl. opiaten. ich kenne die aussagen, man sei auf metha wie ein zombie. allerdings kann ich das so nicht wirklich bestätigen.
es dämpft mich - ganz klar - im positiven (ärger, wut, frust, enttäuschung) wie auch im negativen (freude, impulsivität, spontaneität etc.)... aber ich würde das nicht als "zombie-like" beschreiben. dem "zombiemodus" kommt man m.e. mit benzos, AD's und alkohol schon DEUTLICH näher!

die "gefühlsdämpfung" empfinde ich nicht stärker als es zb. bei tilidin, tramadol etc. der fall ist. und mit der gleichgültigkeit unter benzos ist das metha erst recht nicht vergleichbar!

aber klar: das sind meine SUBJEKTIVEN empfindungen. ich denke, dass dieses "zombiefeeling" oftmals an einer kombination "METHADON + FAKTOR X" (also zb. alkohol, benzodiazepine etc.) liegt.

insgesamt "fühle" ich mich normal, allerdings bin ich ja auch schon ein paar jahre auf opiaten und das gefühl "ohne alles" liegt leider schon etwas zurück...

---

daher auch mal der bogen zu deinem thread. auch ich stelle mir regelmäßig die frage "LOHNT SICH EIN ABSPRUNG?"

dabei kalkuliere ich auch ganz klar mit den positiven aspekten des opiatkonsums. leider lässt die wirkung mit den jahren ja extrem nach.
wenn ich früher zb. in einem forum gelesen habe, dass jemand zb. subutex oder metha "nur" noch gegen den affen nimmt, hab ich immer gedacht: "WIESO DOSIERST DU DANN NICHT EINFACH AB?"

mittlerweile weiß ich es besser...

bei mir ist es so: ich nehme 15ml metha am tag, wobei ich z.zt. 3-4 x in der woche noch eine extra dosis von 10ml on top nehme, um mal wieder was zu merken... konsequenz: man hat -mit glück!- 2-3 tage etwas fun, aber dann hast du dich an die menge gewöhnt und hast nur noch probleme, davon wieder runterzukommen.


wenn ich mir überlege, ob ich ERNSTHAFT einen versuch starten soll, aus dem programm zu gehen, dann kalkuliere ich mit meiner gesamten lebenssituation. und das ist so ein bißchen die krux: ich bin jetzt etwa mitte dreißig, beruflich unzufrieden bis unglücklich (mache einen job, der weit unter meiner qualifikation ist, habe aber auch probleme, was "besseres" zu finden). das ist so ziemlich die größte baustelle bei mir.

meine depressionen sind (evtl. auch dank des methadons?!) momentan komplett weg. das liegt aber nicht allein am metha, da ich auch schon depressive episoden hatte, als ich auf methadon war!

ich habe ein relativ gutes, soziales umfeld (da ist kein einziger opiat-user drunter!) und nehme keinerlei drogen. aber das ist auch gleichzeitig so ein bißchen mein "problem": ich mag gerne mal etwas high sein und finde, dass das irgendwo auch lebensqualität ist.
aber mich reizen andere substanzen (außer opioide) gar nicht mehr... und ich weiß auch, dass "gelegenheitskonsum" mit opiaten bei mir NICHT mehr funktioniert. das heißt in der konsequenz: wenn ich mit substi aufhöre, dann höre ich mit "high-sein" komplett auf (zumindest vorläufig. ich sage bewusst nicht "für immer"!).

wenn man das konsequent zu ende denkt, lande ich immer in einem dilemma: einerseits könnte ich durch das cleansein wieder neue energien freisetzen, die ich zb. für meine berufliche weiterentwicklung nutzen könnte. das klingt ganz gut.
allerdings gibt es ja noch die andere seite: ich könnte halt auch in ein richtig tiefes loch fallen. wenn ich das methadon absetze, könnte es halt auch gut sein, dass ich mit meiner lebenssituation so sehr unzufrieden bin, dass das dann in einer extremen depression endet...

das ist zwar hypothetisch. und man könnte ja zb. auch sagen: "ACH, VERSUCHS DOCH EINFACH! WENN DU MITM CLEAN-SEIN NICHT KLAR KOMMST, DANN GEHST DU HALT ZURÜCK INS PROGRAMM!"

aber natürlich geht das nicht so locker aus der hüfte geschossen... ein entzug kostet viel kraft. und wenn ich etwas im leben mache, dann mache ich es in aller regel auch bis zum bitteren ende.
das ist meine größte stärke, aber leider auch meine größte schwäche: alles, was ich anfange, mache ich "richtig" und "konsequent", aber auch oft zu verbissen und völlig übertrieben. das gesunde maß fehlt mir leider sehr oft...

ich bin da ganz anders als die meisten, leider. wenn andere zb. ein studium beginnen, dann ist das für die meisten menschen mittel zum zweck. sie wollen einen abschluß, um später einen guten job zu bekommen. die investieren das, was nötig ist, um halbwegs gute noten zu bekommen. aber sie machen sich nicht "tot" dabei...
wenn ich ein studium anfange und es mir spass bringt, dann investiere aber zu viel energie und betreibe zu großen aufwand. und das ist keine koketterie oder sowas, sondern ich habe das als ernsthaftes problem meiner persönlichkeit ausgemacht, weil ich es auch in anderen bereichen genau so mache. so habe ich zb. meine beziehungen mitunter bis zur selbstaufgabe geführt...
oder als meine damalige clique mit drogen experimentiert hat, habe ich erstmal ganz lange gar nix genommen, weil ich nicht wollte. irgendwann hab ich aber angefangen und naja... jetzt bin ICH in substi... und nicht die, die damals immer bis zum exzess konsumiert haben...

dieses "GANZ ODER GAR NICHT"-verhalten zieht sich wie ein roter faden durch mein leben. da könnte ich noch zig andere beispiele aufführen...

ich schaffe es oft nicht, mit meinen kräften und energien zu haushalten.

daher habe ich auch so eine große angst vor dem "NICHTS", das eventuell nach einem entzug kommt. zwar bin ich analytisch schon sehr nah an meinen ängsten, problemen und mentalen bedürfnissen dran, aber dadurch, dass ich jahrelang psychisch "auf der felge gefahren bin" und mich davon erst langsam erhole, bin ich sehr verunsichert, was meine kräfte anbelangt.

ich weiß nicht, ob ich das verständlich rüberbringen konnte.

im endeffekt ist es halt ähnlich wie bei dir: am anfang halfen die opiaten fantastisch gegen die depressionen. mit der zeit schlaffte die wirkung jedoch immer mehr ab.
und nun ist es so dass ich an etwa 4 von 7 tagen kaum bis gar nix merke, wenn ich mein metha einnehme und an den restlichen tagen nehm ich ne extradosis und spüre ganz leicht ein gutes gefühl..

alle 10 tage in etwa kommt sogar sowas wie eine euphorie durch.. aber ich kann nicht sagen, woran das liegt. sie kommt einfach... oder auch nicht.

jedenfalls ist die kosten-nutzen-balance schon sehr deutlich im minus für mich. wenn ich dann aber gedanklich an ein abstinentes leben denke, merke ich aber immer wieder, was es halt auch an positiven spekten besitzt...

und das ist halt der springende punkt: ich kann mich noch so sehr über die völlig bescheuerte vergabe bei unserem arzt ärgern oder die nebenwirkungen beanstanden - nach 3 tagen ohne würde mir das opiatfeeling schon wieder gefallen...


außerdem hänge ich noch einer erinnerung nach: ich habe mal ne benzosucht besiegt. ich war ca 2 jahre drauf und habe dann entzogen, als ich in einer POSITIVEN und STABILEN lebenssituation war. und es war kinderleicht.
seit dieser erfahrung bin ich quasi ein freund davon, ZUERST die umstände zu verbessern und DANN die medikamente/drogen abzusetzen.

dieser weg mag natürlich nicht immer funktionieren. besonders wenn man zb. durch den konsum an sich oder die umstände der sucht GANZ DIREKTE PROBLEME hat, kann es ratsam sein, zunächst die entgiftung zu machen.

aber ich bin ein mensch, der schon immer wenig mit verborgenen oder unbewussten traumata zu kämpfen hatte. mir waren meine probleme immer relativ klar und auch der bearbeitung zugänglich.
dafür reagiere ich umso stärker auf vermeintlich oberflächlichere probleme, wie zb. die sorge um meine berufliche zukunft etc...


nun gut, wie auch immer: ob sich eine abstinenz "lohnt", kann man pauschal wirklich nicht sagen. denn wie schon gesagt: es gibt leute, die waren VIEL STÄRKER SÜCHTIG als ich und haben auch viel, viel heftiger ihre sucht ausgelebt. da werden schulden gemacht, die gesundheit ruiniert, die leute arbeiten nicht mehr und vernachlässigen ihre "positiven" sozialen kontakte (sofern vorhanden) usw... wenn man wegen beschaffungskriminalität die x-te verhandlung hat, man schon zig-mal im bau war deshalb etc., dann hat man MÖGLICHERWEISE auch einen viel stärkeren antrieb zu sagen: "ICH WERD JETZT CLEAN!" (logischerweise ist aber auch genau das gegenteil möglich: die totale resignation!).

ich hab zb. n bekannten, der kifft seit seiner jugend (jetzt ist er knapp 40). in der ganzen zeit war er vllt 5 jahre insgesamt clean... und in den letzten ca. 3-4 jahren ist im dann offenbar gedämmert, dass er so nicht weitermachen kann... und seitdem tingelt er von entzug zu rückfall... aber ohne ende!
er verteufelt seinen konsum ausschließlich, gewinnt ihm nach außen hin nix positives ab und hat unentwegt schuldgefühle, wenn er doch wieder kifft.

und ich finde, dass man genau diesen fehler nicht machen sollte, wenn man OHNEHIN konsumiert.
wenn man eh konsumiert, dann kann man doch auch mal genießen oder sich zumindest mal klarmachen, welche positiven effekte das hat. denn die hat es - sonst würde man es nicht immer wieder tun...

ok, es wird spät. und ne lösung hab ich auch nicht anzubieten.. aaargh, scheiß-sucht Cool
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