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2phil4u Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.04.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 17. Aug 2014 19:11 Titel: Buprenorphin auf 0.4 mg, Depressionen Angst und Alkoholprobl |
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Hallo, ich bin 41 Jahre alt und habe mal mit 30 eine Therapie gemacht und war 2 Jahre clean.
Ich bin direkt ohne Umwege irgendwann von Buprenorphin abhängig geworden und habe unter Depressionen und Angstzuständen gelitten und schon zig Medikamente durch.
Derzeit nehme ich Moclobemi, Ritalin und abends Seroquel.
Nun habe ich mal wieder eine aktive Phase eingesetzt, ich habe wieder angefangen Sport zu machen in grösserem Umfang, derzeit jogging über 1 Stunde und etwas Kraftsport.
Ich bin jetzt nur noch auf 0.4 mg Buprenorphin und trinke abends noch 3 Bier nach dem Programm.
Mir ging es die letzen Jahre psychisch oft sehr schlecht und ich habe nicht gearbeitet, zwischendurch hatte ich aber mehr Geld durch Internetpoker, was ich derzeit aber nicht mehr mache, keine Ahnung warum, ist zwar nicht mehr so leicht,aber etwas Geld sprang auch 2012, 2013 noch raus.
Ich habe in den letzten Jahren keine gescheiten Freundschaften mehr, die Leute auf der Szene sind alle irgendwie alle nicht so mein Fall, auch wenn ich regelmässig mir ihnen rede.
Sogesehen habe ich mich daran gewöhnt täglich mit dem Zug zum Arzt zu fahren, wenn das wegfällt gibts auch wieder Probleme.
Ich bin jetzt also noch auf 0.4 mg und nicht mehr alkoholabhängig körperlich gesehen, aber was mache ich, wenn ich auf 0 bin ?
Ich hoffe durch den Ausdauersport mein Endorphinsystem anzukurbeln und nehme derzeit zusätzlich Gabapentin (ähnlich wie Lyrica), weil ich sonst nachts mit übeln Phasen nachts um 3 Uhr aufwache.
Leider leide ich an Angst und Panikstörungen und komme schlecht von den 1.5 mg Rivotril runter, die ich noch nehme.
Ich will auch mit Drogen aufhören, weil ich keine Lust auf eine Drogentherapie habe, sondern eher einen anderen Weg gehen will.
Ich bin irgendwie über 1 Jahr von 4 mg auf 2 mg runter, danach waren die Dosisreduktionen mit Depris verbunden, da habe ich aber auch kein Sport gemacht.
Ich bin eh nicht so der typische Opioidgierige, wurde ja auch erst mit 34 abhängig.
Seit einem Jahr wurde auch noch ADS diagnostiziert und ich bekomme noch Methylphenidat, die Frage ist aber wie lange noch, der Arzt hat mitbekommen, das jemand wegen Herzrhytmusstörungen im Krankenhaus war, der von einem Patienten von ihm gekauft hat.
Der ist gerade eh komisch drauf, erst war er vol der Medikamentenfreak, jetzt ist er plötzlich Veganer und sieht auch so aus, fährt Fahrrad, total abgemagert und grau im Gesicht.
Er kommt bald aus dem Urlaub zurück, also muss ich jetzt beweisen, dass ich mich ändern will.
Anfang des Jahres wollte ich über einen 1 Euro Job wieder Fuss fassen, aber irgendwie hat das nicht geklappt, ich fühl mich jetzt auch etwas überfordert, da wieder voll nachzuhaken, aber irgendwas muss ich machen.
Hat jemand ähnliche Suchtprobleme und hats geschafft irgendwie mit Sport oder Therapiegesprächen, der Arzt hat kein Bock posttraumstische Sachen zu bearbeiten, vielleicht überfordert das ihn, keine Ahnung.
Gerade habe ich in einem Joggerforum geschrieben und habe wieder die typische arrogante Anwort bekommen, der wollte mir gar nicht glauben, dass ich 1 Stunde durchhalte eim joggen und meine 30-40 Zigaretten am Tag fand der wohl auch merkwürdig.
NAja, das wars erstmal, war auch zwischendurch in einem Psychoforum, wo ich aber aufgrund einer bei mir nicht normalen, medikamenten leicht narzistischen und unsensiblen Art gesperrt wurde, naja der Alk und die Medis haben mich total arrogant werden lassen.
Naja, ich schreib mich ja noch tot, das wars also erstmal. |
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nanun Gold-User


Anmeldungsdatum: 09.08.2014 Beiträge: 353
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Verfasst am: 18. Aug 2014 07:35 Titel: |
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hey!
erstmal respekt für deinen veränderungswillen - ich musste schmunzeln, über deine ausführungen über das "joggingforum" - es ist scheiße schwer, zwischen den welten zu "switchen" - das kenne ich...
bei deinen anderen medis kenn ich mich nicht aus - aber zum Buprenorphin kann ich dir mit sicherheit sagen: 0,4 mg ist nur noch eine "homöopathische" dosis und relativ leicht zu entziehen - reine kopfsache.
mein freund hat sich mal als oberarzt ausgegeben und einen östereichischen subutexspezialisten nach der entgiftung genau dieser dosis gefragt - antwort war: "da wird nimma viel nachkommen - 0,4 ist eine "homöopathische" dosis " und so wars dann auch...
vor allem weil du schon so lange auf der dosis stehengeblieben bist.
lg |
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2phil4u Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.04.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 22. Aug 2014 17:41 Titel: |
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Naja, ich bin dann doch wieder hoch gegangen mit dem Buprenorphin, weil es mir gar nicht mehr gut ging.
Gerade versuche ich noch was mit der Ernährung zu erreichen (Magerquark, Zink, verschiedene Vitamine), weil ich da Defizite habe und die Hoffung habe mit den verschiedenen Vorstufen von Neurotransmittern mein Dopaminsystem und auch Serotoninsystem etwas zu regenerieren.
Sport mache ich weiterhin, Alk war zwichenzeitlich trotzdem zu hoch.
Heute bisher noch nichts getrunken.
Es ist einfach so verdammt schwer mit so vielen Problemen gleichzeitig durchzustarten, trotzdem hoffe ich, dass sich irgendwas bessert.
Im Joggingforum gabs dann doch noch einige Antworten, die Tips zum Reduzieren meiner 1.5 l Bier (bei denen es leider nicht blieb) fand ich etwas amüsant, denn für mich ist das eine homoöpathische Dosis.
Buprenorphin scheint auch irgendwie gegen meine Angst und Depression zu helfen, ist ja auch am Serotoninsystem beteiligt.
Naja, jetzt bin ich mal wieder auf 1.2 mg hochgegangen und versuche erstmal an anderen Stellschrauben zu drehen.
Das mit den Welten switchen stimmt schon, viele auf der Szene versuchen das erst gar nicht, oder denken die Szene wäre der Normalzustand.
In Zeiten, in denen es mir finanziell etwas besser ging, war ich oft in Kneipen, Wirtschaften unterwegs und eigentlich komme ich mit normalen Menschen fast besser zurecht, Problem ist nur, dass wenn man 41 ist, eigentlich kein Normalo mit einem befreundet sein will, wenn man nicht die sozialen Normen wie Berufstätigkeit erfüllt, aber die Szene suckt ja mal sowas von, alleine wenn ich bedenke, dass jedes Mal, wenn ich eingemuselt bin, die Leute versucht haben (nicht alle, aber erschreckend viele) mich zu beklauen, teilweise haben sie mir sogar die Tabletten aus den Hosentaschen geklaut ! |
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2phil4u Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.04.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 27. März 2015 19:52 Titel: |
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Nunja es ist einige Zeit vergangen, der Winter hat mich wieder richtig niedergedrückt und dann musste ich eine 2-woechige Methylphenidatpause machen.
Ich wurde richtig eklig depressiv, konnte gar nichts mehr machen und danach hatte ich erst durch den Umzug nach Biberach Alkoholphase, habe mich dann in der Teilentgiftung angemeldet und dann.
Ich bin wieder zu meinem 1-Euro Job gegangen und trinke seit 6 Tagen keinen Alkohol mehr, ich denke bei meiner Medikamentenkombination und meiner Problematik ist Alkohol das pure Gift.
Nun gut, ich war mal wieder in einem ADS-Forum, in dem ich als Druffi bezeichnet wurde und dann rausflog, war auch in der Pause und ich muss wohl aufpassen mit Zynismus, den versteht man geschrieben nicht so ganz.
Mit Sport habe ich auch wieder angefangen, über den Winter gings mir trotz MP ziemlich miess und halt jeden Abend Alkohol.
Jetzt soll ich Rivotril runterdosieren, nunja, wenn ich wirklich irgendwann mal ne Therapie oder so machen will oder auch so, ist das eh faellig, die Frage ist nur, ob das meine Psyche mitmacht.
Ich versuch mich gerade mit Entspannungstechniken etc pp, vielleicht sollte ich einen Thread aufmachen.
Gibt da zwar so ne Umrechnungstabelle auf Diazepam aber ich versteh nicht, warum dieser Professor die Halbwertszeiten nicht berücksichtigt.
Er vergleicht die Wirkung von Einzeldosen (findet die bei den mit kurzen Halbwertszeiten relativ hoch) will dann aber trotzdem 1 zu 1 umstellen.
Noch habe ich 2 mg Tabletten, auf eine 3/4 kann ich wohl noch so umstellen, danach muss ich auf die 0.5 mg gehen.
Neulich erzaehlte mir ein anderer Patient, ausschleichen bringt nichts, er hat von 0.5 mg auf 0 auch noch einen Entzug, da habe ich auch gedacht "WTF. Natürlich hast du da noch einen Entzug, du solltest die am besten nochmal vierteln und mit 0.125 mg aussteigen"
Einen Benzodiazepinentzug von einer lowdose scheint dieser Arzt offensichtlich sehr zu unterschaetzen.
Nun gut, ich bin vorwiegend im Depressionsforum jetzt, nachdem ich aus etlichen anderen rausgeflogen bin wegen meinem Benehmen unter Trunkenheit.  |
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2phil4u Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.04.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 27. März 2015 19:58 Titel: |
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Ach ja, nachdem ich zigmal anfing Sachen wie den Lyricavorgaenger zu nehmen bin ich einfach wieder auf 3 mg Buprenorphin hoch und konnte das relativ leicht ausschleichen.
Ich habe wohl die falsche Reihenfolge gewaehlt, die heissen muss.
1. Alkohol aufhoeren
2. Benzodiazepin aufhoeren
3. Opioid aufhoeren
Und nicht Alkohol trinken, Benzos nehmen und Bupre absetzen, haette nicht gedacht, dass das Ausschleichen von Buprenorphin bei so vielen zu Panikatacken führt, habe das jetzt von einigen gehoert, die mit Opioiden aufhoeren wollten, selbst der kleinste Rest weglassen und schon gehts los bei so Manchem.
Kopfsache ist immer so eine Definition, die ich etwas schwammig finde, denn es hoert sich so ein bischen an, als müsse man nur die richtige Einstellung haben.
In Wirklichkeit sind das biochemische Vorgaenge, die pos Rückkoppelungseffekte haben, habe ich ja zuletzt bei meiner MP Phase gemerkt.
Erst war ich nur schlapp, dann irgendwann frustriert und durch das Frustriertsein, viel im Bett liegen und so wurde es dann noch schlimmer. |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 27. März 2015 20:46 Titel: |
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2phil4u hat Folgendes geschrieben: |
Buprenorphin scheint auch irgendwie gegen meine Angst und Depression zu helfen, ist ja auch am Serotoninsystem beteiligt.
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Hallo Phil,
das mit dem Joggen ist und bleibt gut. Egal, ob Du qualmst, oder nicht.
Wenn Du die Bierchen vielleicht noch etwas reduzieren könntest..
Das Buprenorphin hat mit dem Serotoninsystem nichts zu tun. Bupre ist ein sehr starker Antagonist am Kappa-Rezeptor. Dieser Kappa-Rezeptor vermittelt Dysphorie. Andersrum gesagt: Da Burpe diesen Rezeptor antagonisiert, verspürst Du weniger Depris. Hast es ja selbst gemerkt, als Du mit der Dosis runter bist.
Allerings verändert Bupre bei Dauergebrauch schon die Psyche. Zumindest bei mir selbst stelle ich das fest.
Dass Du es geschafft hast, bis auf 0,4 runterzugehen, ist respektabel. Wenn Du weiter abdoseiren willst, würde ich Dir raten, in 0,1 Schritten zu gehen.
LG der Leviathan |
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2phil4u Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.04.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 27. März 2015 21:20 Titel: |
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Huch, du hast einen alten Thread gelesen, ich bin doch schon laengst mit Buprenorphin wieder rauf, habe aber gerade mit Alkohol aufgehoert, weil es einfach nichts ist mit der Depression. |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 27. März 2015 23:43 Titel: |
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Ist doch gut, wenn Du mit dem Alkohol fertig bist. Wieviel Bupre nimmst Du denn zur Zeit?
LG der Leviathan |
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prinzessin22589 Gold-User

Anmeldungsdatum: 01.01.2013 Beiträge: 498
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Verfasst am: 28. März 2015 08:52 Titel: |
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Wie geht es dir denn mit deinen Ängsten jetzt? Bei den ganzen Diagnosen und Medikamenten die du nimmst, wäre doch eine begleitende Therapie ganz sinnvoll. Vor allem keine Suchttherapie sondern Richtung Ängste und Depressionen. Denn das Ärzte nicht therapieren ist klar. Wenn du dich vom 1 Euro Job überfordert fühlst, vielleicht erstmal mit einem Minijobs starten. Da kannst du langsam ins Arbeitsleben einsteigen und nicht von 0 auf 100 |
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2phil4u Anfänger
Anmeldungsdatum: 08.04.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 28. März 2015 17:10 Titel: |
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Der 1 Euro Job klappt ja wieder, ich war ne zeitlang krankgeschrieben wegen Methylphenidatpause, dann Absturz, anmeldung in der Teilentgiftung und irgendwann hat es Klick gemacht, ich bin wieder arbeiten gegangen und habe seither keinen Alkohol getrunken und versuche meine Dinge zu erledigen.
Geht soweit ganz gut, auch wenn ich schon manchmal Lust habe was zu trinken, aber gerade ist es mit den Depressionen o.k..
Therapie heisst es immer, nein, solange ich noch konsumiere und jetzt nen schnellen Entzug würde meine Psyche richtig fertig machen.
Ich versuch die Angebote zu nutzen und selbst tue ich gerade auch einiges, heute bsp über ne Stunde geputzt (sehr gutes Zeichen), gejoggt.
Jetzt muss ich am Montag noch ein paar durch die doch ziemlich krasse Depression vernachlaessigte Aemterdinge klaeren und dann mal schauen wie es weitergeht.
Buprenorphin nehme ich 3 mg, aber wie gesagt, ich habe gerade andere Prioritaeten, Alkohol wegzulassen bringt einen naemlich an den Punkt, an dem man sich nicht mehr so dichtmachen kann und wie von alleine fange ich dann auch an irgendwas zu tun, was mittelfristig weiterhilft.
Ich hatte über den Winter echt riesige Probleme und bis vor ner Woche war ich noch mittelschwer depressiv.
Heute ist es auch wieder schwer, ich muss halt viel raus, nicht nur vorm PC sitzen und mich ablenken.
Irgenwann in 1-2 Wochen versuche ich dann das Rivotril etwas runterzudosieren, bis dahin sollte ich einige Belastungen abbauen und ein paar Sachen üben wie Entspannungstechniken, dazu halt mit der Aufschieberei aufhoeren. |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 28. März 2015 17:34 Titel: |
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Hi Phil,
den Alkohol schrittweise wegzulassen, ist eine echt prima Idee. Du kannst das schaffen. Ich bin auch clean vom Alk. Seit fast 20 Jahren. War schwerstabhängig. Ein Leben mit Alk kann ich mir nicht mehr vorstellen.
Ich war heute auch Joggen. Das erste mal seit einer Ewigkeit. Ca. 1,5 Kilometer habe ich geschafft. Den Rest des Weges bin ich gegangen.
Ja, setze Prioritäten. Zuerst der Alk, dann das Rivo. Und danach kannst Du, wenn Du Dich stabilisiert hast, das Bupre noch langsam schrittweise reduzieren.
Du machst auf mich den Eindruck, dass Du einen starken Willen hast und strukturiert denkst. Du packst das.
LG der Leviathan |
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