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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 16. Dez 2014 01:19 Titel: Substitution - Dauer vom Antrag bis zur Substitution |
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hallo liebe leute.
ich hoffe ich bin in diesem bereich des forums richtig, ansonsten bitte ich um entschuldigung.
ich möchte am besten sofort auf den punkt kommen. es geht um folgendes:
ich bin süchtig/abhängig nach opioiden, primär nehme ich tilidin, da vom arzt wegen rückenschmerzen verordnet. ich nehme diese allerdings nicht ein, wie ich sollte, sondern viel mehr. ich bin in etwa auf 500-1500mg am tag. zwischendurch gibt es auch im prinzip die ganze palette an anderen opioiden (oxycodon, hydromorphon, subutex!), allerdings kein heroin, dazu später mehr.
auch benzodiazepine werden zwischendurch mit reingemischt, oder andere drogen (wobei ich nach diesen kein verlangen habe, wenn ich durch opioide ruhig gestellt bin).
seit 5 jahren nehme ich tilidin, seit 3-4 jahren sehr oft bzw. täglich. viele entzüge zuhause sind fehlgeschlagen. ich schaffe es einfach nicht.
ich bin jetzt aber an einem punkt angekommen, der mir gewaltige angst macht. ich stehe kurz davor richtig viel scheiße zu bauen. wenn ich zum beispiel einmal heroin auf der straße gekauft habe und weiss, wie "das geht", dann wird das wirklich böse enden.
ich habe ansonsten ein relativ geregeltes leben, stehe kurz vorm abschluss meines studiums und so weiter.
und das will ich nicht alles verbocken!
deshalb kam mir die idee der substitution, um sozusagen eine notbremse zu ziehen. dazu möchte ich folgendes sagen:
wie oben bereits erwähnt, habe ich erfahrung mit subutex. subutex löst bei mir eigentlich keinerlei rausch aus, aber das craving nach opioiden und allgemein nach drogen ist komplett weg.
dadurch könnte ich evtl. den ersten schritt machen und die rauschsucht bekämpfen und später dann speziell die opioide und die abhängigkeit. meine psyche ist viel mehr das problem, nicht das physische.
meine fragen sind nun:
wie genau läuft das ab mit der substitution? ich gehe zur drogen/suchtberatung, spreche mit den leuten dort und dann?
wie lange dauert es vom antrag bis zur substitution?
wie ist das denn genau, wenn man berufstätig ist oder student?
wie hole ich das ab?
ich hätte einfach gerne vorab ein paar informationen, damit ich selber für mich weiss, was genau ich will, warum ich es will, ob es nötig ist usw.
ausserdem hilft es mir, wenn ich das ganze mal aufschreibe und die meinung von anderen dazu höre/lese.
falls das ganze etwas wirr geschrieben ist, möchte ich mich entschuldigen. genauso wirr ist es gerade in meinem kopf. ich kann nicht klar denken (ich bin nicht berauscht!).
vielen dank im vorraus
lieben gruß
pure.darkness |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 16. Dez 2014 01:38 Titel: |
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Also...
Für eine Substitution musst du über 18 und mindestens 1 Jahr abhängig von Opioiden ein, also 2 Jahre "drauf"
Du brauchst einen Arzt oder eine Einrichtung, die bereit ist, dich zu substituieren, und eine Beratungsstelle, die bestätigt, dass dort die "psychosoziale Betreuung" stattffinden kann.
Beim Arzt wird eine UK durchgeführt, die sollte für Opioide positiv und von anderen Substanzen möglichst frei sein. Danach sollte eine Blutentnahme erfolgen (Leberwerte, Hepatitis, HIV, Lues) und möglichst ein EKG (Methadon kann Herzrhythmusstörungen verursachen/verschlimmern).
Du musst einen Behandlungsvertrag unterschreiben und der Weitergabe deiner Daten an die Substitutionskommission (namentlich) und die BUPS (Bundesopiumstelle, anonymisiert) zustimmen.
Sobald die Anmeldung bei der Kommission erfolgt ist, kann mit dem Einddosieren des Substituts begonnen werden, was mehrere Tage in Anspruch nehmen kann.
LG
Praxx |
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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 16. Dez 2014 01:52 Titel: |
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hallo praxx,
erstmal vielen dank für deine enorm schnelle antwort!
ich bin über 18, genauer 27.
ich nehme seit 5 jahren opioide und bin seit 3 jahren drauf. zwischendurch gab es mal kleine entzüge von einer oder maximal zwei wochen. dann bin ich schon rückfällig geworden
eine einrichtung zu finden sollte ja über die drogenberatung/suchtberatung erfolgen oder?
die tests werden positiv auf opioide anschlagen, auf andere drogen wahrscheinlich nicht oder nur leicht. das wären nur noch restbestände. ich weiss ja auch nicht genau, wie lange die stoffe im urin nachweisbar sind.
benzodiazepine habe ich vor 2-3 wochen das letzte mal genommen (kein diazepam, also "nur" benzodiazepine, die eine im vergleich zu diazepam kurze halbwertszeit haben), amphetamine vielleicht so vor einer woche. am wochenende hatte ich hydromorphon, insgesamt so 40mg (donnerstag bis sonntag) und natürlich tilidin.
eine gute schätzung, wieviel ich wirklich nehme, dürfte die zeit sein, die ich für 10gramm tilidin benötige (n3 mit 100mg tabletten). mittlerweile knapp unter 2 wochen. pi mal daumen im schnitt 10 tage, d.h. 1000mg am tag.
mit methadon habe ich keine erfahrung (sorry, hätte ich noch erwähnen sollen).
blutentnahme ist in ordnung, damit bin ich einverstanden.
auch mit dem unterschreiben eines vertrags und weitergabe meiner daten an die kommision.
ich will ja hilfe bekommen!
nochmal speziell auf die aktuelle situation bezogen:
was passiert mit mir, falls kein platz frei sein sollte? und gibt es sowas wie notfälle? wie gesagt, ich möchte unbedingt vermeiden noch mehr schaden anzurichten! ich stehe nämlich kurz davor mir selber und meinen mitmenschen sehr weh zu tun .
ich merke, es ist sehr schwer sich das einzugestehen, aber es hilft, es aufzuschreiben, vor allem meine gedanken zu ordnen.
und eine vorabinformation ist denke ich auch sinnvoll, zumindest kann es nicht schaden.
lieben gruß
pure darkness |
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Sienna Platin-User

Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 16. Dez 2014 04:09 Titel: |
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Hey,
Mich würde mal interessieren, woher du das ganze Tilidin bekommst? Verschreibt dir das alles dein Arzt? Auch die anderen Opioide? Wenn ja, dann wird er doch wohl von deiner Sucht wissen? Oder besorgst du dir das "schwarz"? Klingt eher danach, denn welcher Arzt macht das mit? |
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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 16. Dez 2014 04:29 Titel: |
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hi sienna,
danke erstmal für deine antwort.
beides ist richtig. ich bekomme von meinem arzt eine gewisse menge, offiziel 400mg am tag, allerdings halte ich mich nicht daran, sondern "knall" das ganze viel schneller weg. den rest besorge ich mir schwarz, ja.
wie gesagt, im prinzip die ganze palette durch. tilidin, tramadol, oxycodon, hydromorphon, etc. pp.
ich habe aber dennoch so gut wie immer einen extremen suchtdruck, wenn ich "nur" tilidin oder tramadol genommen habe (eine noch höhere dosierung ist einfach nicht möglich und gerade bei tramadol ja sehr gefährlich). ich war stellenweise wirklich kurz davor, mir straßenheroin zu beschaffen (ist eben doch vergleichsweise einfach es zu bekommen, allerdings ist das für mich nochmal eine ganz andere stufe, die ich weiter reinrutschen würde!). irgendwie hat sich dann aber doch immer wieder die vernunft gemeldet oder ich hatte das glück, anderweitig an stoff zu kommen, sodass es eben nicht nötig war. glück im unglück könnte man sagen.
ich weiss auch nicht genau, wie ich das immer hinkriege, oft per zufall,...wie das leben so spielt.
wie ich eben schon sagte, ich habe dennoch starken suchtdruck, bin überhaupt nicht befriedigt, nehme es einfach nur, damit ich erstmal nicht auf entzug komme, allerdings hänge ich dann trotzdem irgendwie zwischen zwei welten. und kriege nichts gebacken, weil ich irgendwie eine angepisste laune habe. ich denke jeder, der opioide nimmt, kennt dieses gefühl. es war zu wenig -> scheiße!
es ist ein ganz schmaler grad, den ich momentan entlanglaufe. auf messers schneide sozusagen.
wie seht ihr das ganze denn? wäre eine substitution für mich das richtige? im ersten post beschrieb ich ja schon, dass subutex bei mir in erster linie das craving nach ALLEN drogen verhindert. natürlich auch nach opioiden.
das ist eben eine wirklich gute "nebenwirkung" für mich.
ich kenne subutex ja schon ganz gut und weiss, dass es mir helfen würde. wenn ich es genommen habe, dann ist einfach alles in ordnung.
mensch, ist das schon spät. der entzug meldet sich schon wieder langsam, obwohl ich gegen abend 400mg tilidin und später nochmals 200mg genommen habe.
lieben gruß
pure darkness |
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Django. Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014 Beiträge: 786
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Verfasst am: 17. Dez 2014 09:28 Titel: |
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PureDarkness hat Folgendes geschrieben: |
eine einrichtung zu finden sollte ja über die drogenberatung/suchtberatung erfolgen oder?
die tests werden positiv auf opioide anschlagen, auf andere drogen wahrscheinlich nicht oder nur leicht. |
Über Drogenberatung wäre wohl am besten, ja!
Und genau sagen, was du genommen hast...Tilidin wird beim Standard-Opiat-Test z.B. nicht angezeigt!
PureDarkness hat Folgendes geschrieben: | wie lange dauert es vom antrag bis zur substitution?
wie ist das denn genau, wenn man berufstätig ist oder student?
wie hole ich das ab? |
Zu deinen Fragen:
Also, ich hab am selben Tag noch was bekommen!
Abholen ist erstmal nicht, die ersten 3-6(offiziell) Monate mußt du das täglich unter Aufsicht nehmen---es sei denn du findest einen sehr gnädigen Arzt!
Also jeden Tag zu einer best. Uhrzeit dort antanzen...das schränkt schon ein!
Für Arbeitstätige/Studierende gibt es i.d.R. eine Morgen-/oder Abendvergabe---nach Ablauf der Zeit, kannst du Take Home bekommen, sofern kein Beikonsum: Dann mußt du nur einmal oder zweimal/Woche unter Sichtvergabe "schlucken" oder "lutschen" und kriegst für die restlichen Tage ein Rezept, dass du in der Apotheke einlösen kannst.
VLG, Django |
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Django. Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014 Beiträge: 786
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Verfasst am: 17. Dez 2014 09:37 Titel: |
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Edit:
Nur der Korrektheit halber...
Nicht "Lutschen" sondern "unter der zergehen lassen"  |
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Django. Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014 Beiträge: 786
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Verfasst am: 17. Dez 2014 09:41 Titel: |
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AAARghhh...nicht schon wieder!
"unter der ZUNGE zergehen lassen"
sorry, bin noch nicht so wach!  |
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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 17. Dez 2014 20:37 Titel: |
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hey ihr beiden.
vielen dank für eure antwort!
also das ich das unter aufsicht nehmen muss, das hatte ich auch schon gehört.
das problem ist eben nur, dass ich eben wirklich den ganzen tag unterwegs bin, d.h. morgens 6uhr! fahr ich los und komme entweder um 18uhr oder 20uhr überhaupt erst wieder nach hause.
wie lange haben diese einrichtungen denn geöffnet? ein kumpel von mir hat jetzt gemeint, dass sowas auch über apotheken laufen kann, also dass ich das in der apotheke unter aufsicht des apothekers lutschen könnte.
hier gibt es halt eine apotheke, die hat bis 20uhr geöffnet, das würde ich gerade so noch schaffen. alternativ, krankenhaus? was gibt es noch für möglichkeiten?
oder muss ich mich dann wirklich so stark einschränken, dass ich einige vorlesungen etc. nicht komplett hören kann, weil ich rechtzeitig bei der substistelle sein muss?
tilidin schlägt bei einem test nicht an? das finde ich jetzt aber interessant, gibt es dafür eine einfache erklärung?
das kratom nicht anschlägt leuchtet mir irgendwie ein, es sind halt einfach "andere" alkaloide.
kratom nehme ich übrigens oft zur überbrückung, aber dann ziemlich viel. das 10-20fache meiner früheren anfangsdosis (früher 3-6gr und jetzt so bis zu 50gr!). gilt das dann auch noch als opioid, was für eine abhängigkeit spricht?
die sucht ist teilweise so stark, dass ich so viel nehme, dass es mir körperlich einfach nur scheiße geht, aber ich psychisch dann einigermaßen stabil bin,...wie man es nimmt.
ich hab mir jetzt übrigens kurzerhand einfach einen termin geholt bei der drogen/suchtberatung. ich hoffe wirklich so sehr, dass die mich nehmen. ich möchte einfach den richtigen schaden im keim ersticken!
ich bin echt gespannt, vor allem drängt mich ein termin jetzt wirklich, auch hinzugehen. ich hab es ca. 2 jahre vor mir her geschoben, wollte zur beratung, zur selbsthilfe, usw.
aber den schritt bin ich nie gegangen. jetzt hat es mich aber überwältigt, als ich hydromorphon genommen habe, was aber nicht gewirkt hat. hatte 12-16mg. ich war nichtmal zufrieden.
ich halte euch, wenn ihr wollt, auf dem laufenden.
edit-vorm-absenden: ich würde halt wirklich ungerne meinen tagesablauf deshalb verändern. mir tut das eigentlich wirklich gut, dass ich so viel auf achse bin. vor allem kriege ich nur auf diese weise meine sozialphobie in den griff. ausserdem häng ich dann nicht den ganzen tag sinnlos vorm pc rum, schau serien, filme...und verplemper meine wertvolle zeit!
lieben gruß und netten abend noch.
pure darkness |
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Django. Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014 Beiträge: 786
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Verfasst am: 17. Dez 2014 21:04 Titel: |
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PureDarkness hat Folgendes geschrieben: |
das problem ist eben nur, dass ich eben wirklich den ganzen tag unterwegs bin, d.h. morgens 6uhr! fahr ich los und komme entweder um 18uhr oder 20uhr überhaupt erst wieder nach hause.
wie lange haben diese einrichtungen denn geöffnet? ein kumpel von mir hat jetzt gemeint, dass sowas auch über apotheken laufen kann, also dass ich das in der apotheke unter aufsicht des apothekers lutschen könnte.
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Hmmm...fürchte, da mußt du einige Vorlesungen tatsächlich sausen lassen...
Frag am besten bei der Drobse: Bei mir wäre das nie im Leben gegangen mit den Zeiten!
Apothekenvergabe geht schon, aber die wollen ja auch deine Urinkontrollen...noch nie gehört, dass das eine Apo macht...
Aber berichte ruhig mal weiter! Viel Glück!
LG, Django
PS: Der Standard-Streifen-UK-Test schlägt nur auf Morphin/Heroin/Codein an...Subu ist ein eigener Test + Metha auch (aber logischerweise beides in Substi mittlerweile auch Standard-Test)
Tramadol+Tilidin haben zumindest früher nicht angezeigt...aber viele Docs verwenden mittlerweile GC...der zeigt "ALLES" an!
PPS: Subu hat den Vorteil, dass man es auch alle 2 Tage(Doppeldosis) nehmen kann...geht nicht bei jedem, aber bei mir ging es problemlos! |
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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 17. Dez 2014 21:33 Titel: |
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hey django.
vielen dank für deine schnelle und informative antwort.
ja also ich könnte das schon irgendwie hinbekommen, wenn es bei mir klappt, dass ich es nur alle 2 tage nehme.
aber vielleicht haben die ja noch eine andere lösung. denn eigentlich ist es ja ein gutes zeichen, dass ich mich im "normalen" leben noch so anstrenge. das würde momentan auch nur noch dieses semester laufen, das heisst bis ende februar.
und wenn die vielleicht schon morgens um 7uhr geöffnet haben, dann kann ich das auch hinkriegen. zum glück kann man in der uni ja kommen und gehen wann man will. ich finde es zwar immer etwas unhöflich, wenn ich in der vorlesung zu spät komme, da ich ja dann schon störe beim reinkommen und auspacken meines ganzen krams.
eine andere möglichkeit wäre, wenn ich es in der stadt nehmen könnte, wo ich auch studiere. vielleicht wäre das noch eine alternative.
ich bin echt gespannt, vor allem könnte das ganze ja für andere hilfreich und informativ sein, die das gleiche problem haben.
ich zeige ja dadurch eigentlich auch, dass ich gewillt bin, ein relativ "normales" leben zu führen. früh aufstehen, pendeln, uni, pendeln, etc. pp.
ich bin nämlich eigentlich überhaupt nicht der frühaufsteher, ich mache das auch noch nicht so lange, erst seit september/oktober (aber auch mehr schlecht als recht).
ich hätte aber noch eine frage zum beikonsum. ist es dann immer der fall, dass man von heute auf morgen mit allem aufhört? die macht der gewohnheit ist eben schon sehr stark ausgeprägt. wenn ich muss, dann muss ich, klar, vor allem wenn mir dann das substitutionsmittel weggenommen wird.
wie sieht es denn speziell mit zum beispiel kiffen aus? alkohol trinke ich zum beispiel überhaupt nicht mehr.
das liegt wahrscheinlich im ermessen des arztes oder?
ich sollte vielleicht nochmal betonen, dass ich natürlich aufhören möchte und ich habe auch nicht vor irgendjemanden zu bescheissen, aber wenn einem halt ein joint über den weg läuft und nett lächelt, dann ist das bestimmt richtig richtig schwer nein zu sagen!
wie ist diesbezüglich eure erfahrung? ehrlichkeit ist wahrscheinlich ein enorm hohes gut, wenn es um sowas geht oder?
lieben gruß
pure darkness |
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Django. Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2014 Beiträge: 786
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Verfasst am: 17. Dez 2014 21:42 Titel: |
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PureDarkness hat Folgendes geschrieben: |
ich hätte aber noch eine frage zum beikonsum. ist es dann immer der fall, dass man von heute auf morgen mit allem aufhört? die macht der gewohnheit ist eben schon sehr stark ausgeprägt. wenn ich muss, dann muss ich, klar, vor allem wenn mir dann das substitutionsmittel weggenommen wird.
wie sieht es denn speziell mit zum beispiel kiffen aus? alkohol trinke ich zum beispiel überhaupt nicht mehr.
das liegt wahrscheinlich im ermessen des arztes oder?
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Hi nochmal, ja also das ist tatsächlich Ermessens-Sache!
Bei uns war es so, dass THC "geduldet wurde"...dafür aber kein Alkohol! (auch nicht 0,01!)
Von anderen hab ich gehört, dass es gerade andersrum war---THC=BK, aber angetrunken durfte man---solange nicht hackedicht--durchaus kommen!
Mußt auf jeden Fall---falls du das machst--den Substi-Vertrag gut durchlesen+ dir kopieren lassen! |
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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 17. Dez 2014 22:30 Titel: |
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ja, nochmal hi.
ok prima, das ist schonmal ein guter tip. kopieren werde ich natürlich alles, das mach ich immer, bei allen unterlagen. schaden kann es nicht und im zweifelsfall ist man so auf der sicheren seite.
also alkohol wäre nicht das problem, ich trinke überhaupt nicht mehr, seit ich opioide/opiate nehme. ich muss sagen, ich finde alkohol sogar richtig eklig mittlerweile. manchmal, wenn halt nichts anderes da ist, dann betrink ich mich aber trotzdem sinnlos und bereue es danach so unheimlich.
dieses jahr habe ich vielleicht 15 bierchen getrunken und ein paar kurze. wirklich besoffen war ich dieses jahr noch nicht (bin ich auch echt etwas stolz drauf, das war früher nämlich ganz anders!).
es gab nämlich auch zeiten, da hab ich knallhart schon morgens um 7uhr angefangen zu trinken.
das die opioide dazwischen kamen...ich würde fast sagen, glück im unglück. einfach von der schädlichkeit her gesehen und vor allem, weil alkohol einfach so gut wie 24/7 verfügbar ist.
würde ich alkohol noch mögen, wäre ich mit sicherheit schon starker alkoholiker!
ich könnte mir gut vorstellen, dass es hier etwas "lockerer" gesehen wird, was kiffen angeht, da die grenze nicht weit ist. hier ist generell kiffen auch nicht so verpönt wie in anderen teilen deutschlands. es ist fast schon "normal". man spricht zwar nicht drüber, aber man ist nicht sofort nen "junkie", wenn man mal ne tüte raucht.
ich werde das auf jeden fall ansprechen und auch vorschlagen, dass ich ein drogentagebuch führe. das heisst, dass ich, falls ich in irgendeiner weise etwas konsumiert habe, es sofort berichte und ganz genau sage wann, wieviel, und warum.
wie gesagt, ich will ja von allem wegkommen, aber wenn man zeitweise polytox unterwegs ist, dann ist das schon echt hart. alles rein, was nur annähernd turnen könnte.
falls noch jemand was zum kratom sagen kann, ob man immernoch als mittelstark süchtig gilt, wenn man einzelne tage mit kratom überbrückt. ich finde ja schon, aber was der arzt dazu für eine meinung hat ist nochmal eine ganz andere sache.
ach und wenn jemand noch generelle tips hat oder dinge, die ich zu beachten habe, dann wäre ich sehr dankbar.
sowieso nochmal ein ganz herliches danke an alle, die bisher geantwortet und geholfen haben!
lieben gruß
pure darkness |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 18. Dez 2014 20:59 Titel: |
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Hi P.D.,
wohin bist du denn da jeden Tag dauernd unterwegs? Gibt es vllt, die Möglichkeit, dich nicht an deinem Wohnort, sondern an deinem Hauptaufenthaltsort substituieren zu lassen?
Eine Abgabe des Substituts in Apotheken wird m.W. nur in wenigen Regionen praktiziert, auch da ist aber rechtliche Bedingung, dass du 1x/Wo beim Arzt auflaufen MUSST.
Thema Beigebrauch: Beigebrauch ist der Gebrauch weiterer Substanzen NEBEN der Substitution, sofern dadurch der Zweck der Substitution gefährdet wird. Mit Ausnahme der Take-home-Verordnung ist es dem Arzt überlassen, ob er einen Beigebrauch als substitutionsgefährdend ansieht oder nicht. Die Einnahme vom Arzt verschriebener Stoffe ist in diesem Sinn kein Beigebrauch.
Natürlich wird erwartet, dass du in Substitution keine weiteren Drogen konsumierst, ebenso klar ist, dass das oft nicht von jetzt auf gleich funktioniert. Wenn du aber monatelang keine "sauberen" UKs abliefern kannst, muss der Arzt möglicherweise deine Eignung zur Substitutionsbehandlung bezweifeln und diese beenden, um nicht selber Ärger zu bekommen.
Wenn du dich nämlich mit dazugekauften Drogen um die Ecke bringst, wird der Arzt angeklagt, der dir trotzdem ein Substitut verordnet hat.
Du hast weiter oben danach gefragt: In der Substitutionsbehandlung gibt es keine "Notfälle", die ein Abweichen vom vorgeschriebenen Vorgehen begründen könnten, insbesondere eine Überschreitung der zugelassenen Fallzahl des Arztes.
In deinem Behandlungsvertrag sind deine Pflichten als Substituierter genau beschrieben (zumindest sollten sie das sein), unter anderem auch, aus welchen Gründen die Behandlung beendet werden kann oder sogar muss.
In Deutschland ist die Substitutionsbehandlung absichtlich so organisiert, dass sie immer in irgendeiner Weise "lästig" ist - vom widerlichen Geschmack der Rezepturen bis zur wöchentlichen Pflichtkonsultation beim Arzt!
LG
Praxx |
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PureDarkness Bronze-User

Anmeldungsdatum: 16.12.2014 Beiträge: 45
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Verfasst am: 22. Dez 2014 00:24 Titel: |
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hey praxx.
erstmal danke für deine prima antwort.
son mist, ich hatte einen beitrag geschrieben, aber der wurde scheinbar nicht gespeichert, deshalb meine antwort doch erst jetzt .
ich muss momentan ziemlich weit pendeln, 7h am tag mit dem zug. eigentlich nicht so schlimm, im zug kann man sich ja ganz gut beschäftigen, z.b. lesen (was ich im auto nicht kann), was lernen, am notebook was spielen, mit leuten unterhalten,...ist zwar etwas umständlich, aber halb so wild.
ärgerlich aber, falls das mit der substitution klappen sollte, dann wäre es wirklich ungeschickt. ich werd aber wie gesagt einfach mal fragen. das substitionsmittel dort abzuholen dürfte auch schwer werden, da ich dort ohne pause beschäftigt bin.
es geht aber nicht mehr allzu lange so, dieses semester noch, so lange halte ich das auch noch aus.
das mit der apotheke wäre wahrscheinlich wirklich die beste methode, aber man wird sehen. dort einmal hingehen fänd ich nicht schlimm und muss ja auch so sein. auch dass es im normalfall so ist, dass man jeden tag dort vorbeigehen muss kann ich sehr gut nachvollziehen. ein halbwegs geregelter tagesablauf soll den menschen ja auch helfen. es ist zwar nervig und in meiner situation einfach verdammt unpraktisch, aber ist dann halt einfach so.
ich fände aber eine regelung sinnvoll, gerade für leute wie mich, die ja sogar nachweisen können, dass sie jeden tag aus dem haus gehen und "etwas unternehmen", dass diese eben nicht ganz so streng behandelt werden. ist aber wunschdenken und habe ich dann so zu akzeptieren.
das mit dem beigebrauch klingt ja schonmal ganz in ordnung, wobei es ja beim arzt liegt, ob er das ganze dann als gefährended sieht. da kann ich dann eben glück oder pech haben, wie schlimm es ist, mal einen joint zu rauchen.
den vertrag werde ich auf jeden fall genaustens studieren, kopieren und bei unklarheiten sofort fragen stellen.
hab ich noch irgendwas zu beachten? soll ich eigentlich direkt sagen was sache ist, z.b. dass ich ind substitutionsprogramm will?
oh man, ich hoffe so so so sehr, dass das alles klappt!
ich berichte dann so schnell ich kann!
drückt mir die daumen,
lieben gruß
pure darkness |
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