Freund in der Therapie

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kleines.fragezeichen
Gast




BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 14:10    Titel: Freund in der Therapie Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben.
Mein Freund ist kokainabhängig und macht seit 3 Monaten eine Therapie, die insgesamt 6 Monate lang gehen soll.
Er ist total motiviert und will danach auch weiterhin zum Psychologen und zur Selbsthilfegruppe etc. gehen.
Ich finde das natürlich gut und unterstütze ihn, ABER: Je näher das Ende seiner Therapie rückt desto mehr Angst habe ich vor dem, was danach kommen wird. Wir haben schon mal zusammen gewohnt und das war die absolute Katastrophe (bedingt durch seinen Drogenkonsum). Ich habe damals die Wohnung gekündigt, weil ich nervlich am Ende war, und wohne nun alleine. Mir geht es, seitdem er in der Klinik ist, besser und ich kann mich auf mein Studium konzentrieren. Ich will mich nicht von ihm trennen weil ich ihn wirklich liebe und mir viel an ihm liegt, aber ich habe Angst, dass er wieder rückfällig wird und der Horror von vorne losgeht oder dass wir zusammenziehen und ich irgendwann rausfinde dass er doch nicht clean ist. Ich weiß nicht wie ich mit der Situation in 3 Monaten dann umgehen soll?! Vielleicht hat das jmd. von euch schon mal erlebt und kann mir einen Rat geben?
Vielen Dank schonmal!
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anja
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.09.2008
Beiträge: 469

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo kleines Fragezeichen
Lasse alles langsam angehen.Bleibe Du erst mal in Deiner Wohnung, da kannst Du Dich zurückziehen wenn´s zu stressig wird.Mein Freund und ich haben 6Jahre zusammen gewohnt,ich machte mit meiner Sucht alles kaputt.Er ging weil er nicht mehr mit ansehen konnte wie ich mich zu Grunde richte.Erst dann als ich völlig alleine und fertig mit der Welt war, sah ich ein, dass ich Hilfe brauche. Bin dann in Therapie. 1 Jahr waren wir getrennt, ich dachte ich hätte ihn für immer verloren. Doch ich war noch keinen Tag zuhause von der Therapie, dann klingelte er schon an meiner Tür.Er erklärte mir, dass er dies tun mußte um mich zu retten.1 J. lang hatte er keine Andere angeschaut,wartete bis ich zur Vernunft komme.Und es hat ja auch hingehauen.Bin überglücklich deswegen. Zusammenziehen werden wir aber so schnell nicht und das ist auch gut so.Ich habe sozusagen noch Bewährung,wenn er sich absolut sicher ist, dass ich es ohne Rückfälle schaffe, dann will er mich heiraten.Und genau das ist es, dass mir die Kraft gibt zu kämfen.Auf keinen Fall will ich ihn wieder verlieren.
Kann sein dass Du Deinen Freund nicht wieder erkennst,dass er nun total anders drauf ist.Auch braucht er mit Sicherheit noch Ruhe um Nachzudenken und um mit sich selber ins Reine zu kommen.Deshalb erst mal Abstand und beobachten wie es sich entwickelt.Sei aber für ihn da wann immer er Dich braucht.Und zeige ihm nicht Dein Misstrauen,kontrolliere ihn nicht und dränge ihn zu nichts.
Ich wünsche Euch alles Gute, wenn ihr Euch von Herzen liebt und eine gemeinsame Zukunft planen möchtet, dann wird´s auch klappen.
L.G.
Anja
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kleines.fragezeichen
Gast




BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anja!
Danke für deine Antwort!
Aber ich glaube ich hab mich entweder falsch ausgedrückt oder du hast mein Problem nicht ganz verstanden.
Ich versuch es noch mal anders zu formulieren ..(So viel Chaos in meinem Kopf;o).

Also:In 3 Monaten, wenn die Therapie beendet ist, will er weiterhin Therapie machen, z.B. in einer Tagesklinik. Ich will nicht sofort wieder mit ihm zusammenziehen und das weiß er auch.Er bedrängt mich auch nicht und kann das nachvollziehen.
Ich glaube ich habe eher eine ALLGEMEINE Angst vor der Zukunft. Denn:Ich habe kein Suchtproblem (nehme keine Drogen und trinke kaum Alkohol), aber er schon. Und auch wenn er clean bleibt:Er hat ja nach wie vor ein Drogenproblem und ein Rückfall ist nicht auszuschließen.
Ich habe Angst, dass das für mich zu einer zu großen Belastung wird und ich immer mit dieser Angst vor erneutem Konsum leben muss. In dem 1 Jahr als wir zusammen gelebt haben ist viel Schlimmes passiert und ich weiß, dass ich das kein 2. mal mitmachen werde. Dazu habe ich nicht die Kraft. Ich liebe ihn, das steht außer Frage. Aber diese Liebe kostet mich auch ganz viel Kraft und Energie. Ich weiß im Moment nicht , wie unsere Zukunft aussehen soll..Und ich kann es auch nicht wirklich "auf mich zukommen lassen", weil ich im Sommer umziehe und spätestens dann die Frage ansteht, ob er mitgeht und wir zusammen neu anfangen oder ob ich das alleine tue (tun muss?!).
Ohje,ich glaube das war immer noch ein bisschen konfuß..
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Gast





BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

hi kleines,fragezeichen!
Ich kann dir aus eigener Erfahrung etwas sagen.Ich habe diese probleme schon oft in meinem Umfeld gehabt.und ich hatte selber mal ein großes Problem mit Drogen.
Dein Einwand mit dem Umziehen ist sehr gut.Ich kann das nur empfehlen umziehen und ein neues leben anfangen neuer freundeskreis,keine drogen.

Mein Tip: ist eigentlich der, ziehe erst mal nicht mit ihm zusammen,gehe zusammen mit ihm zu seiner therapie die er in der Tagesklinik macht damit du siehst wie es ist ,zeig ihm das du da bist ABER kümmere dich auch um dich und lass dich nicht runterziehen.Und wenn du das gefühl hast das er wieder was nimmt konfrontiere ihn damit und hab auch keine hämmungen davor denn ansonsten wird das nicht gut gehen, und wenn du genau weißt das er wieder was nimmt dann mache das was du für richtig hälst.Also soetwas macht kaputt aber ihr müsst euch aufeinander abstimmen und neu anfangen ist gut wenn sein wille stark genug ist dann schafft ihr es wenn sein wille nicht stark genug ist dann solltest du ihn nicht hängen lassen aber du musst dann darüber nachdenken was deine grenze ist und ob du es schaffst und willst oder nicht.
Nie die Hoffnung aufgeben aber setzte ihn auch nicht unter druck.

Lg und alles gute!
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anja
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 16.09.2008
Beiträge: 469

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
Mh, klar hast Du Angst,bei alldem was passiert ist.Eine 100% Garantie ,dass er es schafft gibts halt nicht.Und wenn Du erst mal alleine weg ziehst, ihr eine Wochenendbeziehung führt und er irgendwann nach kommt, wenn Therapie/ Tagesklinik beendet?Das Problem wird das Vertrauen sein,weißt ja dann nicht was er tut und ob er Dich belügt und so.Echt schwierig,dass Du keine Kraft hast und alles nicht nochmal durchmachen willst,ist verständlich
Sido singt gerade ein tolles Lied.DU MUSST AUF DEIN HERZ HÖREN........
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kleines.fragezeichen
Gast




BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen,vielen Dank für eure Antworten! Ich bin echt froh, dass ich diese Seite hier gefunden habe...
Finde es richtig was ihr sagt und stimme euch da absolut zu. Es gibt keine 100%ige Garantie. Und wir sollten nicht sofort zusammenziehen,stimmt.
Ich hab einfach Angst, dass ich jetzt so viel Kraft in diese Beziehung stecke und neue Hoffnung schöpfe und dann ist es wieder alles für den A***...
Ich weiß, dass ich bei einem erneuten Rückfall die Beziehung beenden MUSS weil ich es nicht aushalte das Ganze nochmal durchzumachen.Dann kann ich einfach nicht mehr für ihn da sein. Und auch dieser Gedanke macht mir Angst. Werde ich konsequent sein können? Wie geht es dann weiter? etc.
Es ist einfach so SCHWER. Ich verabscheue Drogen soo sehr.Sie machen alles kaputt und zerstören. Sad
Ich glaube ja an ihn, aber ich weiß eben auch ,dass es sehr viele NICHT schaffen und will nicht mit rosa Brille durchs Leben laufen. Ich bewundere wirklich die Partner, die das Elend jahrelang ertragen. Mir hat nach 1 Jahr "schon" die Energie nicht mehr gereicht und ich will auch NICHT mehr so leben.
Ich kann nur mit ihm leben wenn er 100%ig clean ist. Aber wie wahrscheinlich wird das sein? Habe auch Angst, dass ich ihm nicht mehr vertrauen kann und dann wieder nachts im Bett liege und nicht schlafen kann..Die Erinnerungen holen mich oft ein und dann kriege ich manchmal eine riesen WUT auf dieses scheiß Kokain und auch auf meinen Freund.
Ich kann das ihm gegenüber aber auch nicht so 100%ig offen sagen wie hier, er soll ne gute Therapie machen und sich nicht darum schon Gedanken machen müssen.
Wie viele Ex-Abhängige schaffen es überhaupt clean zu werden? Ich versuche mich ja an dem Glauben festzuklammern, dass nach 1 Therapie alles gut wird. Mach ich mir da was vor?
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Mausi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.12.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

also das mit der abhängigkeit is immer sone sache also genaue zahlen kenn ich nich.aber ich kann halt mal soviel sagen man kann überall mit dieser droge in kontakt kommen und am schlimmsten ist es halt bei schicksahlsschlägen oder so.eine garantie das jmd nicht rückfällig wird gibt es leider nie.vllt informierst du dich mal bei einer drogenberatungsstelle über die genauen zahlen und fragst auch dort mal nach wie das ist mit deinem verhalten ihm gegenüber,kost ja nix.und zu verlieren hast du auch nichts.
Ach ja und das mit dem vormachen is auch sone sache.Man kann das nicht genau sagen ob du dir was vormachst es kommt auf den menschen an.Aber du darfst dir eben nix einredenjeder kann rückfällig werden.Also das du nich mit ner rosa roten brille da rangehen willst ist schon mal der erste schritt zu einer gesunden einstellung,denn es gibt zu viele die einfach denken therapie und jetzt is ja alles wieder super.


Zuletzt bearbeitet von Mausi am 9. Dez 2008 17:39, insgesamt einmal bearbeitet
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Mausi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.12.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

war übrigens vorhin der gast hab nur vergessen mich einzuloggen
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aint ez
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 398

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2008 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

in anbetracht der tatasache das konain eine extre nervige angelegenheit ist wuerde ich keine panik schieben,langsam angehen lassen und durchaus ein wenig hoffnung und mut entwickeln.
wenn man motiviert in eine therapie geht sollte es doch auch ergebnisse gebenund selbst wenn er mal rueckfaellig werden sollte.muss ja nicht unbedingt wieder so ausarten wie frueher...gib ihm ne chance aber nicht so schnell wieder zusammenziehen
(nachsorge ist wichtig,6 monate therapie ist nicht besonders viel)
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