Opioide GEGEN Suizid? c:

[Siambenzoë]

hiii~ \(◍•ᴗ•◍)/

erstmal eine schnelle kurze vorstellung und hallo an allen lieben leute hier >: D
→ ich lese das forum schon seit monaten mit, deutsch ist aber nicht meine muttersprache (auf ungarisch gibt’s irwie gar keine seiten in diesem thema ._.’), also sorry im voraus falls stellenweise etwas komisch klingt, haha~
(don't worry, verstehen tu ich eigentlich alles perfekt, nur schreiben fällt mir etwas schwerer x3)

ALSO meine frage:
was denkt ihr davon, dass drogen- (speziell opioid-)abhängigkeit auf paradoxer weise einem das ’leben retten’ kann, ich meine, wenn jemand sowieso vorhat, suizid zu begehen und deswegen absichtlich mit diesem selbstdestruktiven verhalten anfängt, und letzendlich genau ist es DAS, was einem noch ne weile am leben hält, da man gerade wegen diesen euphorie-gefühlen es für wert findet zu leben? und somit gewinnt man etwas mehr zeit und vielleicht besteht es die möglichkeit, dass inzwischen einige sachen ändern..? :0

nnnun, ich bin 23 und schon seit seehr langem klammere ich nur an diese gedanken, wie z.b. „ich hab nie in meinem leben geküsst, aber hochpotente opioide werden mich für das eh 100x entschädigen” lol :'D
mir können logische gegenargumente wie ’es ist trotzdem keine lösung’ etc-etc schon lange nicht mehr so recht überzeugen. in einem jahr werde ich wahrscheinlich die kontakte dafür haben, und obwohl ich auch einige vernünftigere ziele vor meinen augen hab, ist DIES das einzige was für mich wirklich sinn macht und (jah klingt voll blöd, ich weiss) kraft gibt die tage durchzumachen. x.X x']

also..eigentlich möchte ich euch nicht um rat zu bitten, sondern idk, einfach meinungen im allgemeinen davon hören. =]]

danke euch!~ ◕‿‿◕

[Andrew]

Hi,

ich habe mir diese Frage ähnlich auch oft gestellt, aber bei mir mit Alkohol. Während ich noch getrunken habe, war ich immer der Meinung, ich hätte mich längst schon umgebracht, wenn ich nicht trinken würde.

Nachdem ich nun aufgehört habe, sieht meine Bewertung gegenwärtig wieder anders aus: Akute Suizidgedanken sind weniger geworden. Das ist wohl, weil man alles nicht immer so stark emotional sieht und im wahrsten Sinn des Wortes nüchterner denkt.

Aber ich spreche wie gesagt nur für Alk.

Abgesehen davon: Solange du noch Hoffnungen hast/Ziele und positive Gedanken und Zuversicht für dein Leben hast, würde ich mir SEHR gut überlegen, ob es gut ist, mit Opioiden anzufangen...das würde ich -wenn überhaupt- als allerletzte Option sehen, wenn man sein Leben vollständig abgehakt hat. In deinem Alter geht es ja auch um Job usw. und die Frage ist, was du dir damit noch zusätzlich kaputt machen würdest..

[rock]

Üdvözlöm Önt Siambenzoë,
hoffentlich hat mich der Google-Übersetzer jetzt nicht in den April geschickt
Deine Vermutung kann ich gut verstehen, mir ging es mehrmals so, daß mir Opiate definitiv sehr geholfen haben, wenn nicht gar das Leben gerettet haben.
Wenn Du in Goa stehst, hast keinen Cent in der Tasche, weil die Überweisung aus der Heimat (ist 35 Jahre her, da dauerte es im günstigen Fall ein Monat, Geld zu überweisen, im schlechteren Fall war das Geld weg - keine Chance vor Ort was dagegen zu tun) nicht ankam, dann wird's eng. Dazu noch Amöbenruhr, sprich nur noch Haut und Knochen ... Und natürlich d'rauf wie der Esel im Eckhaus.
Nach Europa ist ein weiter Weg, Botschaft kam nicht in Frage, aus Prinzip, außerdem wartete man auf mich ...
Ich will da jetzt nicht zu weit ausschweifen, jedenfalls hätte ich den Weg - ohne einen Cent, wie erwähnt, Schnorren kam nicht in Frage; nur mit einem Sack Morphin der Tasche - ohne das Morph nicht geschafft.
Der helfende "Mechanismus" war nicht die Droge selbst, sondern das sich den Schuß zu setzen ! So zieht man sich von einem Schüssli zum nächsten und irgendwann nimmt ein Auto einen auch ein Stück mit. Das ging dann so gut, daß ich sogar Umwege (nach Peshawar, Dharra am Khaiberpaß etc; Afghanistan wurde von den Russen drangsaliert, da kam ich nur zu Fuß ein Stück 'rein) gemacht habe. Hunderte Kilometer bin ich gelatscht - gedauert hat die Reise letztendlich drei Monate, wobei diverse Gefängnisaufenthalte in Persien (man hielt mich für einen versprengten Ami - die hatten gerade zuvor die Botschaftsbefreiungsaktion gestartet und sind dabei abgestürzt) nicht beschleunigend wirkten.
Das Zeug hat die nicht interessiert, ich hab' mir sogar offen Schüsse in diversen Villen von Schah-Verwandten im absoluten Luxus (Wasserhähne zumindest echt vergoldet etc) gedrückt. Dort residierten die neuen Machthaber, die Ayatollahs und dort waren auch jeweils ein paar Zimmer als "Gefängnis" adaptiert, sprich ein Revolutionswächter mit MP vor der Tür ...
Muß man auch erlebt haben
Ich könnte Dir jetzt zumindest noch zwei weitere Beispiele nennen, wo es mir ähnlich erging, wo das Opiat mich am Leben erhielt, wo ich ohne evtl schon das Handtuch geworfen hätte oder krepiert wäre.
Solch haarige Situationen gehen aber vorüber und dann kann man schon auch einmal daran denken, das Zeug zu lassen. Immer nur Opiate, mehrmals täglich, viel etc - ein Traum, der sich schnell als falsch herausstellt.
Schlimm wird es, wenn man so etwas als Ausrede hernimmt, um weiterzumachen. Dann belügt man sich selbst und damit ist man schon auf dem Holzweg.
Was ich hier schilderte, war eine absolute Ausnahmesituation, die weiteren, ähnlichen Erfahrungen ebenso. Es ist also nicht ratsam, es nachmachen zu wollen.
Cheers

PS: Ach ja, ich hatte zu Hause eine Menge Post liegen, die ich mir im Laufe der Zeit selbst geschickt hatte - voll des köstlichen Morphins Das war möglicherweise auch mit ein Grund, daß ich das Ganze heil überstanden habe. Denn wer hätte sich um das Zeug gekümmert, wenn nicht ich ?