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Haschgetüm Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 26. März 2015 23:19 Titel: Erfahrungen in der Entgiftung / Therapie |
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Hallo!
Habe nun wirklich schon sehr viel im Forum gelesen und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Mich würde mal interessieren welche Erfahrungen ihr so mit dem Thema Entgiftung / stationärer Therapie etc. gemacht habt.
Ich hab bei der Rentenversicherung einen Antrag auf eine stationäre Therapie gestellt und hoffe, dass dieser genehmigt wird.
Ich habe, abgesehen von einer 3-wöchigen Entgiftung, noch nie eine Therapie gemacht, schon gar nicht stationär.
Die Regeln dort sollen sehr streng sein (keine Musik, kein Handy, kein Fernsehen etc.).
Was mich jedoch am meisten beunruhigt ist der Gedanke, das ich dort mit den Leuten auskommen muss. Schließlich gibt es ja keine Einzelzimmer und dann muss man Wochen / Monate dauernd unter anderen Menschen sein und hat keinen Rückzugsraum. Das hat mich bei der Entgiftung extrem genervt und das waren nur 3 Wochen. Es war sehr anstrengend für mich.
Naaaja... mich würde es freuen wenn ihr mir schreibt was ihr so für Erfahrungen gemacht habt. Was ihr gut fandet, was ihr schlecht fandet, vielleicht ein paar nützliche Tipps zur Vorbereitung? Was sollte man auf jeden Fall vermeiden? Worauf achten? |
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ast Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3325
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Verfasst am: 27. März 2015 09:55 Titel: |
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Therapie ist nicht gleich Therapie, es gibt dort himmelweite Unterschiede bei den Konzepten.
Von daher ist es wichtig, dass Du Dich vorab eingehend mit verschiedenen für Dich in Frage kommenden Therapieeinrichtungen beschäftigst und Dir gezielt die für Dich passende aussuchst.
Du musst nicht unbedingt in die vom RV ausgewählte Einrichtung gehen, sondern kannst auch eigene Wünsche (am besten schon bei Antragstellung und mit Begründung) zum Ausdruck bringen.
In der Salus Klinik z.B. kannst Du Handy/ Laptop etc. alles mitnehmen, Einzelzimmer gibt es dort auch; Du kannst sogar nach zwei Wochen schon alleine nach Frankfurt fahren, wenn Du möchtest...
Der Fokus liegt dort halt stark auf Eigenverantwortung, während Du in manch anderen Einrichtungen quasi erst mal entmündigt wirst.
imo ist das Wohlfühlen in einer Therapieeinrichtung maßgeblich für den Therapieerfolg mitverantwortlich, such Dir also das richtige aus. |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 27. März 2015 10:25 Titel: |
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Auch wenn ich in der Entgiftung erstmal immer geschockt war wegen den kranken Menschen um mich rum, das eingesperrt sein usw...
Letztendlich hab ich 3 Anläufe gebraucht um jetzt meine Medikamente immer regelmäßig zu nehmen, nur ab und zu mal Alkohol... geregeltes Leben anpeilen usw.
Bei mir gab es immer nen TV-Raum. Mp3 Player ging auch immer, Handy oder Notebook zu bestimmten Zeiten bzw. ganztags...
Und was viel wichtiger ist, ich wurde immer als Selbstmord- bzw. andere womöglich gefährdend eingestuft und landete erstmal in der Geschlossenen!
Wenn das mit Therapie nix wird, geh einfach zum Hausarzt lass dich in ne offene Psychiatrie einweisen und genieße dort diesen "Urlaub". Da wird meist nur auf Alkohol- und Drogen kontrolliert und sonst hat man bissl Therapie und viel Ausgang!
Musste was schreiben weil ich meine Disco Zeit sehr genossen habe und nicht missen möchte, fühl mich da immer hingezogen, höre die Musik schon seit meiner Kindheit immer gerne. Habe aber immer das Gefühl, ohne ein leichtes Antidepressiva ist es echt schwer wieder den Hintern hoch zu bekommen, wenn man sein Leben mal so genossen hat!
Also, Viel Glück! |
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Haschgetüm Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015 Beiträge: 2502
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Verfasst am: 27. März 2015 17:34 Titel: |
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Also in der Klinik, die mir empfohlen wurde (Daun Altburg), gibt´s wohl gar kein Handy. Nach 2 Wochen darf man telefonieren, nach 4 Wochen darf man das erste Mal kurz Besuch kriegen.
Die Entgiftung habe ich auf der Geschlossenen begonnen und war dann 2 Wochen auf der Offenen - und ich muss sagen, dass die lockeren Regeln dort (Ausgang, Besuch etc.) dazu geführt haben, dass ich mich 0 auf die Therapieangebote konzentriert habe. Ich hab mich lieber mit meinem Freund in der Stadt getroffen.
Ich glaube daher, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn ich mal abgeschottet bin von meinem Umfeld. Wenn ich mich mal auf mich selbst konzentrieren kann.
Trotzdem ist die Vorstellung natürlich irgendwie schmerzlich.
Ich hoffe ich kann dort lernen etwas mehr Struktur in meinem Alltag zu haben. Ich hab beruflich immer sehr wechselnde, unregelmäßige Zeiten gehabt und auch früher schon immer Probleme damit gehabt, meinen Alltag zu strukturieren.
Ich will die Therapie nutzen einen Neuanfang zu machen.
Was mir ebenfalls Sorgen bereitet ist mein Freund. Er konsumiert selbst und wir haben öfter mal versucht zusammen aufzuhören, sind dann aber auch immer zusammen schwach geworden.
Natürlich rät mir jeder dazu ihn zu verlassen, aber das will ich nicht. Noch nicht.
Auch wenn mir bewusst ist, dass es evtl. unrealistisch ist, so geb ich uns doch noch eine Chance. Wir haben drüber geredet und er hat mir versprochen, dass wenn ich aus der Therapie wieder da bin, dass er dann kein Zeug mehr zu Hause hat und mich damit nicht mehr in Berührung bringt.
Ich kann mich soweit beherrschen, dass ich mir selbst nichts kaufe, aber wenn andere vor mir konsumieren, dann werd ich grundsätzlich schwach und das wird sich wohl auch nicht ändern.
Wenn das nicht funktionieren sollte, dann muss ich mich wohl ernsthaft mit dem Thema Trennung auseinandersetzen. |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 27. März 2015 18:27 Titel: |
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Ich kann das halt alles nicht mehr haben, schon alleine hier zu schreiben is für mich soo schwer!
Ich war jung und dumm... aber ich hab da keinen Bock mehr drauf! Ich will tollen Urlaub, nochmal ne Freundin usw., mit keinen von meinen Leuten aus meiner Drogenzeit mehr was zu tun haben und auch keine sehen die es mitbekommen haben!
Letzendlich hat mich jeder enttäuscht bzw. ich hab mich wegen meiner Psychose und Depression einfach dumm verhalten.
Ich musste total abstürzen um die Kurve zu bekommen, letzendlich macht jedes Gift den Körper kaputt, man wird immer dümmer und hässlicher.
Erfolg im Beruf, Sport, Geld usw. müssen einfach ausreichen und mal paar alkoholische Getränke gehen immer, an Sylvester unter Freunden oder so...
Ich hab das Gefühl Du bist intelligent genug um das alles selbst zu wissen und man braucht es Dir eigentlich gar nicht sagen.
Meine Klinik in der ich war hat nen schlechten Ruf, aber mir ging es so elend und ich war extrem Selbstmordgefährdet, daß ich einfach nur beschützt werden musste...
Die Liebe meiner Eltern war da, ich konnte mich langsam wieder zurück kämpfen, hab neue, nur cleane Freunde (teilweise auch mit Drogenvergangenheit). Dieses Jahr werde ich die Schritte Umzug und Jobsuche angehen, bin quasi schon dabei... nächstes Jahr läuft meine Rente aus ich will bis dahin wieder arbeiten!
Ich bin halt jetzt auch schon 36 und es wird langsam Zeit für mich!
Bin eigentlich en schöner Kerl, hatte viele Freunde, tollen Job und hab mir erstmal alles kaputt gemacht. Ausreden hin und her, so richtig klappts nur clean, vor allem wenn man schonmal gesundheitlich angeschlagen war!
So, ich bin erstmal raus, nicht für mich hier und Techno ist auch immer so ein zwiespältige Sache, bei anderer Musik enspanne ich zugegeben besser!
Grüsse,
nimm Dein Leben in die Hand! |
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