Tavor mal wieder

[Sammy]

Hallo.

Ich hatte vor langer Zeit mal einen Versuch von Tavor expedit 1 mg loszukommen. Hatte nicht geklappt. Nach 3 Monate ohne Tavor wieder extreme Angstzustände.

Jetzt haben sich bei mir die Angsauslöser verringert.
Angststörung ist eigentlich im Griff.

Seit ca. einem Jahr nehme ich nur noch 0,5 mg Tavor.

Jetzt habe ich vor 3 Tagen auf 0,25 mg Tavor reduziert.

Bisher ohne Probleme.

Kommt da noch irgendwas nach?

Bin ein ziemlicher Schisser.
Ich weiß, dass für die meisten hier meine Dosis lächerlich gering ist.
Aber für mich ist das ein Problem, da mal richtig von weg zu kommen.

Kommen da irgendwelche Auswirkungen auf mich zu, weil ich jetzt auf 0,25 mg reduziert habe?

Ich will es erst mal eine längere Zeit auf diesem Level halten.

Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte.

Viele Grüße
Sammy

[Quasimodus]

moin,

Tavor ist schon eines der härteren Kaliber.

Wielange nimmst du die denn schon , und warum willst du davon runter.
Weil deine Angstsstörung eigentlich weg ist ?

Tavor ist halt mit das Medikament 1. Wahl bei Panikattacken.

Jedenfalls hast du ja schonmal reduziert.
0,25mg/Tag ist schonmal was.
Bist du polytox?
BK ?

Es kommt halt drauf an , wielange du das Zeug regelmässig genommen hast insgesamt und wie oft und in welcher Dosis.

Je länger das Programm, desto mehr Entzug.
Und du hast ja jetzt noch was drin.
Nicht viel, aber egal.

Vorraussagen sind immer schlecht bei Benzos, jede/r erlebt den Entzug anders, auf jeden ist er sehr unangenehm, sehr sogar, und das wirst du dann merken , wenn du auf null bist.

[Sammy]

Hallo Quasimodus.

Ich habe mit Tavor 1 mg 2012 angefangen, weil kein anderes Mittel gegen die massiven Ängste geholfen hat.

Bin nicht polytox. Keine Ahnung.
Ca. 2 Jahre lang hatte ich mal ein Alkoholproblem.
Das heißt bis vor ca. 2 Jahren habe ich jeden Tag 1 bis 1,5 Flaschen Sekt getrunken.

Hatte damals enorme Stimmungsschwankungen und mein Psychiater meinte, dass wäre Eigenbehandlung dagegen gewesen.

Weil ich mich vor meinem Mann schämte, habe ich das mit dem Alk aufgegeben.

Jetzt trinke ich nur noch ca. 6 mal im Jahr etwas Sekt.

Ich habe etwas Angst, dass die Angst wieder zurückkehrt, so wie damals, als ich das Tavor 1 mg schnell runterdosierte und die Angst nach 3 Monaten extrem wiederkam.

Ich möchte Tavor weg haben, weil mich es nervt abhängig von einer Substanz zu sein.

Viele Grüße
Sammy

[Quasimodus]

ich kann gut verstehen, dass das du runterwillst.

Andererseits willst du das mit dem Alk im Griff haben.
Wenn Panikattacken autauchen, dann ist Tavor immer angesagt, weil es dir die Angst nimmt.
Dafür ist Tavor gut.

Bevor du deine Ängste mit noch mehr Alk wegzumachen versuchst, dann lieber mal im Notfall einen Tavor.
Trotzdem kannst du dich ja abdosieren ganz langsam.
Und nebenbei brauchst du da auch wen zum Reden, ich weiss ja nicht , ob du in der Richtung wen hast, einen guten Psychiater/Psychologen, mit dem du darüber reden kannst.
Vielleicht kannst du dann´Ängste abbauen und echt nur , wenn du spürst da kommt jetzt was hoch , das du nicht mehr steuern kannst, nimm ne Tavor, dazu sind die Dinger da.

Ausserdem heisst das ja nicht , dass das in Zukunft immer so weiterläuft,
kommt Zeit kommmt Rat, sagt man so.

[Sammy]

Hallo Quasimodus.

Ich mache sozusagen eine Dauertherapie bei meinem neuen Psychiater.
Manchmal habe ich aber nur 1 x im Monat Therapiestunde, weil er so oft krank ist.

Allgemein hat sich dadurch die Angststörung enorm verbessert.
Ich war ja schon richtig gelähmt und habe mir nichts mehr zugetraut.
Hatte aus dem Grund einen ganz "niederen" Job als Küchenhilfe angenommen, obwohl ich 2 Ausbildungen in einem ganz anderen Bereich habe.

Den Küchenjob bin ich zum Glück los und bin jetzt telefonische Kundenberaterin.
Da dies auch nicht mein Ziel ist bilde ich mich jetzt autodidaktisch weiter, um wieder einen besseren Job zu kriegen.

Mit der Angst war dies alles nicht möglich.

Alk trinke ich nur noch in extremen Situationen, bei denen ich mich entspannen will/muss. Das passiert aber nur sehr selten.

Ja, ich dosieren sehr langsam runter.

Ich merke bisher nichts von dem Reduzierschritt auf 0,25 mg Tavor.
Das ist schon mal gut.

Dann lasse ich das wieder sehr lange auf diesem Level.

Wie geht es dir denn so?
Mit welchen Süchten plagst du dich so herum?

Viele Grüße
Sammy

[Quasimodus]

moin,

ach yo, das ist eine neverending story.
Ich würde sagen, primär sind H und Benzos mein Ding/Haupptproblem.

Ich will dieses Jahr die Benzos auch runtermachen, habe Termin Ende Mai stationär.

Substi auf Subutex, womit ich auch nicht richtig happy bin,deswegen die H Rückfälle.
Letztes Jahr viel Apmphetamin, jetzt wenn dann "nur" Medikinet, abundzu.
Rc`s oder sowas i.d.R. rühr ich nicht mehr an.

Von Ly bin ich runter seit 2-3 Wochen, aber im Kopf hab ich die die Teile immer noch rumschwirren.

Ich hab Angst vor dem schei** Benzoentzug, das wird nochmal eine Herausforderung, aber bringt mir hoffentlich mehr Lenensqualität, hoffentlich.

lg

[Sammy]

Hallo Quasimodus.

Finde ich gut, dass du die Benzos auch loswerden willst.
Ich habe öfters gelesen, dass die in der Klinik recht flott runtergehen.

Meinst du mit Ly Lyrica?

Mein Mann ist auch in der Substi.
Er kriegt aber Polamidon.

Durch die Grippe ging es ihm wieder ziemlich schlecht.
Die beim Arzt meinten, es hinge mit der Grippe zusammen.
Wirkt dann die Substi nicht mehr so gut?
Das ist ja seltsam.

Wieviel Benzo benötigst du denn zur Zeit?
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Entzug.
Hoffentlich kriegst du irgendwelche Hilfsmittel?

Viele Grüße
Sammy

[Quasimodus]

ja , Lyrica.

Ein schei** Zeug, sehr schwer einzuordnen, es wird auf jeden auch bei Angsstörungen eingesetzt.

Benzos nehme ich einigermassen kontrolliert ein, so weit es geht.
Kommt auch drauf an , welches ich bekomme.

Wenns gut läuft, reichen mir 2,5mg Tavor /Tag.
Das Ding ist, ich brauch das Zeug jeden Tag.
Ärztehopping und Apos abklappern , das hab ich früher ( vor 10-15Jahren ) auch oft gemacht, um an Rezepte zu gelangen, mittlerweile ist mir das echt zuviel act.

Deswegen muss ich immer dafür sorgen , mir genug auf dem Schwarzmarkt zu holen, schnell hin da und schnell wieder weg.
Ich hab mich ziemlich distanziert von der offenen scene, und das soll auch so bleiben.

Ich mach mein Ding hauptsächlich alleine, 1-2 Freunde sind eingeweiht, was meinen Konsum angeht , mehr brauchen das auch nicht zu wissen.

Therapien hab ich gemacht, genug , um zu wissen wie die Theorie der Abstinenz
laufen kann, wenn man die Motivation hat.

Doch oft ist es schwer diese Motivation aufrecht zu erhalten, weil sie immer wieder durch heftige depressive Phasen unterwandert wird, das ist schlimm.
Die Umsetzung dessen, was ich auf den Therapien gelernt habe, das ist mein Hauptproblem.

Süchtig bleibt man immer, aber es gibt Mittel und Wege, trotzdem einen gute Lebensquali ohne drugs zu erreichen, wenn man straight auf Kurs bleibt.
Soviel zur Theorie, aber zieh das erstmal Tag für Tag durch.

Wenn du oder ich eh schon ein angeknackste Psyche haben, dann reicht manchmal schon ein banaler Misserfolg, um alles wieder aufs Spiel zu setzen.

Jede/r muss eben seinen Weg finden, da raus zu kommen.

lg

[Revo]

Quasi, mal ne Frage, wieviel Medikinet nimmst du eigentlich, wenn du's nimmst? Ich hatte mal die 20er, hab nicht viel gemerkt...

[Quasimodus]

ich hab immer 10mg.
Morgens eine, manchmal 20mg, dann evtl noch mal nachmittags ne 10er, das reicht mir.
Das gute ist, das es unretardiert ist.
Manche nehmen mehr , ich weiss.
Ich komme mit der Dosis gut klar, nehms dafür aber auch fast täglich.
Vielleicht werd ich mehr brauchen irgendwann, kann gut sein.

Auf jeden komm ich darauf besser klar als auf pep oder mdma und es ist reiner Stoff.

lg

[Revo]

Sei da vorsichtig, ich kenne einen, der ist inzwischen bei ca. 200 mg.
Bei mir war es auch schon weit oben, 110mg. Momentan aber Pause.

Ohne retard ist wahrscheinlich besser, da schläft man dann abends und braucht es nicht am nächsten morgen wegen Schlafmangel?

[Quasimodus]

bei 10mg unretardiert weisst du ja nach einer Zeit, ca plusminus genau, wann du wieder runterkommst, deswegen auch abends nix mehr,weil meinen Schlaf, den brauch ich.

Du hast es etwas besser unter Kontrolle als pep, was wachbleiben angeht.
Und es zerrt mich auch nicht so dermassen aus und morgens fühl ich mich nicht gleich gierig nach nachlegen oder sowas.

Natürlich ist das auch wieder so ein Psychoding, du weisst , es ist da, und du kannst es nehmen nach Bedarf.

[Revo]

Bei den Retards ist es halt hart, da bin ich immer ewig wach, ich komm den nächsten Tag nicht aus dem Bett und schlaf immer ein. Stell mir dann den Wecker immer ne Stunde früher, schmeiß die Dinger und schlaf weiter, weil ich weiß, wenn ich es nehm, wenn ich normalerweise aufstehen würde, komm ich zu spät und schlaf nur die ganze Zeit, so werd ich von der Wirkung geweckt.

[Quasimodus]

dann mach sie halt klein mitm Mörser o so, dann hast sie auch unretardiert.
Kannst du dochmal antesten.

Vielleicht kommst du dann besser klar.

[Revo]

Hab ich schon versucht. Sehr ekliges Runterkommen, das tu ich mir kein zweites Mal an. Muss einfach von dem Regelmäßigen weg, mal schauen. Koffeintabs sollten gegen die Müdigkeit helfen, ansonsten eben noch n bisschen Pseudo dazu