Mehrfachverordnung- gibt es Ärger

[pinotnoir]

Hallo, ich bitte im Vorfeld um keinerlei gute Ratschläge, wie ich meine Schlafprobleme in den Griff bekomme und bitte nur darum meine Frage zu beantworten.

Ich leide seit Jahren massiv an nächtlichen Panikattacken mit massiven Schlafstörungen- das einzige was mir hilft ist Zolpidem(nicht Zoplicon). Habe von Seroquel, Olanzapin, Doxepin, Opepramol usw alles hier rumliegen, bringt mir nichts, da ich davon einen unglaublichen Hangover bekomme und wirklich STUNDEN brauche um einzuschlafen, von den Alpträumen ganz zu schweigen.

Jetzt ist mein Neurologe recht geizig mit den Zolpidem, ich kriege von ihm nur 20 Stück im Monat. Das reicht mir aber leider nicht, ich benötige 2 Stück um einzuschlafen. Mindestens. Letzten Monat habe ich es übertrieben, ich war bei meinen Neuro und bei drei weiteren Ärzten um mir Zolpis verschreiben zu lassen. Jetzt geht mir die Düse, da ich von jedem Arzt ein rosa Rezept bekommen habe, dass die Kasse mir meine Quellen versiegen lässt. Welche Strafe kann ich erwarten? Grüne Rezepte wollte mir keiner geben, bitte helft mir.

[pinotnoir]

Ich muss morgen oder übermorgen zum Arzt und habe Angst da eine auf den Deckel zu bekommen bzw keine Rezepte mehr- ein Alptraum

[Praxx]

Hallo Pinotnoir
die Erfahrung zeigt leider, dass das der Krankenkasse schnurzpiepegal ist. Irgendwann kriegt der Arzt Ärger wegen der Dauerverordnung - nach den Arzneimittelrichtlinien dürfen Schlafmittel nur für höchstens 2 Wochen verordnet werden. Dem Versicherten passiert in der Regel gar nichts - außer, dass er sich neue Ärzte suchen muss. Die Ärzte kriegen die Rechnung für dein Zolpidem, die Kasse ist zufrieden und das wars.

Bei deiner Vorgeschichte ist leider schon anzunehmen, dass deine nächtlichen Angstträume und Schlafstörungen Folge deines Zolpidemkonsums sind.
Du hast ordentliche Toleranz entwickelt - das Zeug wirkt überhaupt nicht mehr, du merkst nur mehr, wenn es dir fehlt.

Eigentlich brauchst du erst mal einen Zolpidem-Entzug, um dann nach 6-8 Wochen zu sehen, was von deiner ursprünglichen Störung übrig ist - und das dann zu behandeln.

LG

Praxx

[pinotnoir]

Nein, Schlafstörungen und Panikattacken hatte ich schon lange vor den Zolpidem- Alpträume bekomme ich von Seroquel und Co. Bei Zolpidem konnte ich endlich mal gut schlafen ohne nach Luft schnappend panisch aufzuwachen und die ganze Nacht dämmernd auf der Couch zu verbringen. Vor Zolpidem ging ich durch die Hölle- Therapien etcpp habe ich hinter mir, hat nichts gebracht
Ich brauche die Zolpidem auch lediglich als Einschlafhilfe, ich habe keinerlei Hangover davon und der Tag läuft gut. Tagsüber würde ich die nie nehmen. Auch wenn alle Zeter und Mordio schreien, ja, vielleicht bin ich süchtig, aber diese Hölle, bevor ich Zolpidem nahm möchte ich nicht mehr durchmachen

Mein Neuro verschreibt mir die schon seit einem Jahr, darf er das nicht?

[graham]

[Dr.Mabuse]

Hi...

Hab grad letztens ein Bericht gesehen über Benzos...findet man den passenden Arzt,der das länger oder gar dauerhaft verschreibt...und macht das über Privatrezept,erfährts weder KK noch sonst wer...Möglich oder nicht?

[pinotnoir]

[pinotnoir]

Irgendwie möchte mein Neuro das nicht machen..habe die anderen Ärzte darauf angesprochen: Bitte, ein Privatrezept!
Die fragten natürlich: Nein, warum privat?(dass ich Ärztehopping betreibe, konnte ich natürlich nicht zugeben)
Bin so verzweifelt, dass ich überlege mir im Internet die Pillen zu bestellen, wovor ich immer einen Heidenrespekt hatte

[Praxx]

Bei bestimmten neurologischen und/oder psychiatrischen Störungen ist natürlich auh mal eine Langzeitverordnung von BZD o.Ä. eforderlich, wenn er es begründen kann, darf der Neurologe das auch.
Bei jeder Benzo- oder Schlafmittelvrordnung meckert mein EDV-System und weist auf die beschränkte Verordnungsfähigkeit hin, viele Kollegen greifen dann zum blauen Rezeptblock.
Angst und Panik sollten mit Psychotherapie behandelt werden, nicht mit Benzodiazepinen oder Z-Drogen!
Medikamente sollten dabei nur so kurz wie möglich eingesetzt werden, damit eine Psychotherapie überhaupt sinnvoll eingeleitet werden kann.
Wenn erst mal eine BZD-Abhängigkeit eingetreten ist, muss die vorrangig behandelt werden, sonst kommt man an die ursprümgliche Störung gar nicht mehr ran.

LG

Praxx

[musikera]

Irgendwie stimmt doch in unserem System was nicht...der TE hat PANIK und braucht ein ganz bestimmtes Medi...genau dies und nicht das und nicht Psychogequatsche mit Wartenzeiten bis er in Rente geht...
Warum soll er es nicht bekommen?
Wir Substileute bekommen doch auch unseren Stoff verordnet? Leben und Leben lassen...wann wird den Großkopferten klar das nicht nur unsere Welt am Arsch ist sondern auch die die darin leben.

@TE, wenn die Weisskittel es dir nicht verordnen dann hol es aus dem NET. Hätt ich längst gemacht wenn ich dich wär...so wie es aussieht kannst Du auch damit umgehen.

Gruß

[Sabiote555]

Hallo pinot...
Nein, wenn du es "nur" letzten Monat übertrieben hast und das kein Dauerzustand war dann bekommst du keinen Ärger.
Du kannst dem Arzt doch sagen, dass du Angst hast mit der Kasse Ärger zu bekommen und das du deswegen ein Privatrezept möchtest.
Bei mir klappte das bisher immer wenn ich das wollte...ist jetzt bei mir aber schon laaange her, dass ich mal Benzos oder ZBenzos bekam.
Ich bin froh dass ich den Entzug 2004 geschafft habe.

Also: Theoretisch sollte das gehen, ohne Ärger.

Lg Caro [/i]

[Dalai]

Panik ist schlimm, aber solche Menschen wie du sind sicher besonders anfällig für drogen! Ich kann den geschilderten weg von Musikera keinesfalls empfehlen.
Geh in die Offensive,mach eine stationäre Therapie oder wechsel deinen Psychiater, wenn du mit ihm nicht auskommst. Ich würde auch offen über alles reden. Drogen sollten doch wirklich die letze option sein. Reflektier dich mal selber. Du bist jetzt schon voller Panik trotz Medikationen. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen. Da musst du einfach mal durch und ich denke in einer Klinik wiürde dir sehr geholfen.

[Praxx]

Nana, Musikera...
als gescholtener "Weißkittel" muss ich mich da schon mal wehren.
Natürlich sind Benzos, richtig eingestzt, ein Segen für Angstkranke.
Falsch eingesetzt, passiert leider das genaue Gegenteil: Dann bekommst du zu deiner Panikstörung dazu noch eine BZD-Abhängigkeit!
Oft ist leider eine fehlerhafte Verordnung und eine ungenügende Aufklärung des Patienten durch die Ärzte der Auslöser für eine solche "Karriere".
Die Probleme für den TE werden ja mittlerweile dadurch verursacht, dass die BZDs nicht mehr helfen, ein Absetzversuch das ganze aber noch zusätzlich verschlimmert.
Opiatabhängige bekommen ihre Droge ja vom Staat nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern damit alte Frauen unbeschädigt von der Sparkasse nachhause kommen - mal krass formuliert.

LG

Praxx

[pinotnoir]

[pinotnoir]