Erste Patientenumstellungen von Metha/Pola auf Substitol

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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 19:53    Titel: Erste Patientenumstellungen von Metha/Pola auf Substitol Antworten mit Zitat

Hallo User,
@Praxx, hast du erste Erfahrungen mit dem Umstellen und falls ja: Ist der Umrechnungsfaktor 8 ausreichend? Hat mein Arzt dich nun eigentlich angerufen? Ich habe ihn noch nicht gefragt, heute war wenig Zeit.
Unsere Apothekerin hatte von Substitol auch noch nichts gehört aber im PC nachgeschaut. 100 Stück a 200mg kosten wohl ca 320Euro. Deutlich teurer als Pola :-/
Wir haben ausgerechnet bzw sie schrieb mir auf was auf dem Wochen- Rezept stehen muss: Substitol 200mg, 28 Stück, 4 Kapseln pro Tag, Take Home und S wie Substitution. Wenn es über 20.000 mg im Monat geht dann ab der dritten Woche ( oder vierte? Muss ich ausrechnen...) das A für Mengenüberschreitung.
Ist das so richtig @Praxx? Meine Zuzahlung ist dann 8,50Euro pro Woche sagte sie.

Nun muss ich nur noch zum Arzt rein und das besprechen und dann würde ich das gerne mal 4Wochen probieren. Dann sehen wir ja Gewichtstechnisch und Blutdruckmässig was sich getan hat.

Habe ein bisschen Hemmungen dass die 800mg zu wenig sind...Umrechnungsfaktor 8 habe ich genommen. Reicht das bei deinen Patienten aus,@ Praxx und reicht denen einmalige Einnahme?

Wie soll mein Doc Opiatbeikonsum feststellen? Die UK ins Labor schicken? Wie teuer ist das dann für mich bzw für ihn?

Wer macht "Verluste" außer ich und Krankenkasse weil es teurer ist? Apotheke und Arzt machen damit ja nicht weniger Gewinn als mit Pola oder ist es für Arzt und Apo auch von Nachteil weil es teurer ist?

Ganz herzliche Grüße! Caro
Ps: Ich machte einen neuen Thread auf weil der alte Substitol Thread schon so lang ist und es da eher um die Zulassung ging.
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja...wenn meine UKs dann ins Labor geschickt werden...Ich habe ja viele Jahre Pola bekommen...Wie lange ist denn die UK noch vom Pola positiv? Dauert doch Monate bzw Wochen bis das aus dem Körper ist oder?
Nicht das ich dann deswegen Ärger bekomme...

Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Sorgen. Ausprobieren und fertig...:-/ lg Caro
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Caro,

ich finde es vorbildlich, wie du mit dieser Angelegenheit umgeht. So ganz ähnlich habe ich auch immer mit meinem alten Neurologen kommuniziert, bis ich wegen Studium in eine andere Stadt gezogen bin.

Ich bin ja kein Substipatient sondern nur Schmerzpatient aber hab von ihm auch davor schon häufig BTMs bekommen, Methylphenidat und Dexamfetamin und eine Zeit lang massenhaft Benzos, N3 Dias, Loras, Alprazolam etc. als ich schwerste Anspannungszustände und Schlafstörungen unklarer Genese hatte. Es war die Zeit, wo ich schwer am Restless Legs Syndrom erkrankt bin. Mir war es da auch immer sehr wichtig, dass alles ordentlich besprochen und geregelt wird.

Es ging zwar nicht immer alles so schnell wie ich es gerne gehabt hätte aber er war immer sehr zuverlässig, ich wusste immer woran ich bin.

Aus meinen Erfahrungen als Schmerzpatient, habe regelmäßig zwischen Morphin, Oxycodon und Hydromorphon rotiert bis ich mich dann irgendwann endgültig für Hydromorphon entschieden habe, kann ich dir sagen, dass ich nach jeder Umstellung, umgerechnet auf Morphin, immer erstmal etwa 1/3 weniger benötigt habe, bis sich nach einigen Wochen dann wieder die alte Dosis in Morphinäquivalent eingependelt hat.

Und wenn 800 mg zu wenig, was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, man kann das ja innerhalb von einem Tag anpassen und, man möge mich korrigieren wenn es nicht stimmt, das Methadon kumuliert ja im Körper und hält sich im Fettgewebe, d.h. zu dem Morphin hast du noch eine ganze Zeit lang Methadon im Körper aber zusätzlich schon 100% der Morphinwirkung.

Ich denke das wird bestimmt eine ganz weiche und angenehme Umstellung. Persönlich finde ich, dass Morphin, Oxycodon und Hydromorphon genau gleich wirken, wenn man die Mittel schon mal einige Monate genommen hat. Ich find das sind alles im Grunde super Mittel und mich würde es schon überraschen, wenn es dir nicht zügig deutlich besser geht.

Kann mir aber nur vorstellen, dass so eine hohe Dosis Morphin, trotz Gewöhnung an Opiate, heftig Verstopfung macht.

Dein Arzt macht damit keinen Gewinn. Für den ist es egal, welches Medikament er verordnet. Dadurch verdient er nicht mehr oder weniger und auch die Apotheke verdient pro Packung immer den gleichen Preis, egal ob das Medikament 10 EUR oder 1.000 EUR kostet. Hat mir mal ein Apotheker erzählt, als ich in einer Apotheke Praktikum gemacht hat. Die verdienen durch diese Regel eben ziemlich viel an den unzähligen billigen Medikamenten, die häufig verschrieben werden. Der Apotheke ist das also egal. Die freut sich, wenn statt einer N3 Packung möglichst viele N1 Packungen verordnet werden. Das wäre für die am besten.

Viel Erfolg mit der Umstellung. Ich hoffe, dein Arzt stellt dir bald ein Rezept aus.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Ach ja...wenn meine UKs dann ins Labor geschickt werden...Ich habe ja viele Jahre Pola bekommen...Wie lange ist denn die UK noch vom Pola positiv? Dauert doch Monate bzw Wochen bis das aus dem Körper ist oder?
Nicht das ich dann deswegen Ärger bekomme...

Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Sorgen. Ausprobieren und fertig...:-/ lg Caro


Sag mal, warum ist das für dich relevant? Dein Arzt weißt doch, dass dir lange Zeit Polamidon verordnet wurde und es deswegen zu erwarten ist, dass du noch eine ganze Weile positiv darauf bist.

Ich glaube du machst dir etwas zu viele Sorgen. Mein Arzt hat auch immer gesagt: "müssen wir eben ausprobieren". So genau wird dir niemand sagen können, wie lange du nun positiv sein wirst.

Kann mir aber gut vorstellen, dass dich diese Angelegenheit angespannt macht. Ist ja eine wichtige Sach für dich und ein Erfolg wäre mit einem deutlichen Gewinn an Lebensqualität verbunden.
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Oyx,
Danke für dein Feedback.
Bist du sicher, dass die Apotheke an teuren Medis nicht mehr verdient als an billigeren?
Die Interferontherapie, welche bei HepC angewandt wurde, kombiniert mit Ribaviin, ist ja ziemlich teuer.
Eine PTA Angestellte sagte mal , dass sich das für eine Apotheke lohnt?
Vll habe ich da aber auch was falsch verstanden gehabt. Das ist bestimmt schon 10 Jahre her.
Da nahm ich an, dass die Apotheke daran mit verdient.

Mit dem Substitol: Ja, ich probiere es aus und berichte dann im Thread von der Umstellung bzw wie es mit dem Abnehmen ist...Ist ja mein Hauptanliegen, zusammen mit dem Blutdruck senken...und leichtere Abdosierungsmöglichkeit, da es nicht so lange im Körper verweilt.

Hat schon jemand umgestellt bzw vll hat Praxx erste Erfahrungen?
Oyx: Wenn du nicht weit enfernt bist von Münster dann könntest du ja zum nächsten Forentreffen kommen...irgendwann wenn es wärmer ist.

Lg Caro
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Caro, ich wohne in Berlin und wieweit ich mich mit der Suchtselbsthilfeszene einlassen möchte, das muss ich mir gut überlegen.

Ich hab ein Studium, das mich in allen Bereichen extrem fordert. Mich dann auch noch auf so was einzulassen, im echten Leben, das könnte mir evtl. schaden.

Meine Interessen schwanken auch und die Phasen wo ich Psychiater und Anästhesist werden wollte habe ich schon hinter mir.

Wenn, dann würde ich so was spontan entscheiden und ist abhängig von unzähligen anderen Aspekten und meinen Verpflichtungen zu diesem Zeitpunkt.

Aber sehr nett, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2015 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal @Sabi
Dein Doc hat bis jetzt noch nicht angerufen. mal schauen.

Ich hab noch niemand umgestellt, kommt erst noch. Kann also noch nichts zu den Anhaltswerten sagen, die Österreicher empfehlen halt, den Faktor 8 nicht zu überschreiten und mE viel zu langsam zu steigern. Ist halt schwierig zu titrieren, wenn man zwei Substanzen mit individuell unterschiedlichen, langen Halbwertszeiten umstellt. Da sind OD und Affe nah beieinander.

Wenn du von Metha umgestellt wird, bleibst du noch ne Weile positiv, du wirst erst MDT-negativ und später EDDP-negativ (EDDP dauert ca 3 Wohen)

Die Schnellteste können Heroin und Morphin nicht unterscheiden, bei den üblichen hohen Dosen sind oft auch die 6-MAM-Spezialtests falsch positiv - da müssen alle UKs bzw Speicheltests ins Labor zur GCA/MS

Die Proben können aber problemlos quantitativ untersucht werden, da kann man den Abfall der Konzentration beobachten.

Für den Apotheker macht das übrigens keinen nennenswerten Unterschied, der kriegt ein "Schublade-auf-und-zu-Honorar" von 8€ abz. Kassenrabatt und 3 Prozent vom Preis. Für den lohnt sich eher Metha und Pola als Rezeptur, weil er bei Massenfertigung rationell arbeiten kann und das gleiche Honorar wie für Einzelanfertigungen bekommt.
Der Aufschlag für ein Substitolrezept beträgt also ca 20€ für eine N3 200mg.
Da ist die Packung Harvoni (23.000€) mit ca 700 € Aufschlag durchaus attraktiver.

LG

Praxx
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mattfällt
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mein arzt hat mir heute von dem kv rundschreiben an die ärzte erzählt, was wohl erstmal einschüchtern sollte und wohl auch einschüchtern wird...mit regress drohungen usw.

Take home ist wohl erstmal ziemlich unmöglich...aber ich werde es wahrscheinlich auch machen. Bin zwar immer noch in der dam-ambulanz...aber seit einigen monaten auf pola wegen jobs und uni.
Aber davon würde ich so nicht wieder runterkommen und da ich im letzten sommer ja schon runter war -ein paar mal Wink - werde ich das ganz aufhören wohl auch diesen sommer nochmal angehen. Und deshalb dann eben erst nochmal substitol.
Ist nur wirklich ätzend das anfangs kein take home geht...zumindest nicht gleich. Doc meint..langsam rantasten. Wie läuft das bei dir caro..kriegst du gleich take home? Du bist doch beruflich auch stark eingebunden.
Gibst du sofort take home, praxx?
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Was soll den laut deinem Arzt in dem KV-Rundschreiben genau stehen?

Die KV will natürlich kosten sparen, ist ja klar.

Warum soll TH erstmal ziemlich unmöglich sein?

Ob TH oder nicht kann der KV ja egal sein, so wie ich das bisher verstanden habe würden die Kassen bei TH doch sparen, gegenüber der Vergabe in der Praxis/Apotheke?

Leider werden solche Rundschreiben nicht im Internet veröffentlicht.
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mattfällt
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, es soll wohl beim einzelnen patienten ziemlich gut begründet werden müssen, warum es denn nun substitol sein muss. Klar, weil es teuer ist. Und die kv hat wohl in diesem schreiben sehr auf abschreckung gesetzt- mit dem deutlich hervorgehobenen wort "regress" bei fehlverordnungen z.b. Das hat mir zumindest mein arzt erzählt und seine meinung war, dass dadurch wohl eben auch tatsächlich erstmal schon einige ärzte abgeschreckt sein werden.

Ich hab das schreiben nicht gelesen, ich hab nur diese "help" flyer des herstellers gesehen die praxx ja auch kennen müsste. Mit dosis und vergabe empfehlungen.

Ich weiss nicht wie es sich generell mit take home verhält- deshalb frage ich ja auch.
Mein arzt macht es wohl erstmal nicht, wir hatten aber auch heute nicht viel zeit und wollen demnächst dann ausführlicher darüber sprechen.
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realflippy
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1169

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

was mich mal brennend interessieren würde ist
Arrow gibt es empfehlungen der kv unter welchen bedingungen substitol verordnet werden darf / kann?
Arrow gibt es behandlungsempfehlungen der ärztekammern bzw. des gesundheitsministeriums
Arrow ist der status ähnlich wie bei diamorphin oder dhc?

ist das kv-schreiben irgendwo öffentlich einsehbar?

lg

flippy
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Im Bereich für Angehöriger medizinischer Berufe sind jetzt auch Informationen zu Substitol veröffentlicht:

Wegen Copyright sollte ich wohl besser nur eingeschränkt zitieren:

Zitat:
Ab dem 1. April 2015 steht mit Substitol® das erste zugelassene retardierte Morphin für die orale Substitutionstherapie bei Opioidabhängigkeit in Deutschland zur Verfügung. Das neue Substitut ist genauso effektiv wie die Standardtherapie mit Methadon1 bei gleichzeitig signifikant geringerem Craving (Substanzverlangen) nach Heroin2,3. Die bessere Verträglichkeit bewirkt bei den Patienten eine signifikant höhere Zufriedenheit und insgesamt eine bessere Lebensqualität. Die Haltequote, ein entscheidender Faktor, um den Betroffenen eine Chance zur gesundheitlichen und sozialen Rehabilitation zu geben, ist wesentlich höher als unter anderen Substituten. Substitol® eröffnet damit einen neuen Weg in der Behandlung der Heroinabhängigkeit.


Also ganz einfach: müssen die Patienten einfach von einem starken Verlangen nach Heroin berichten ... und notfalls ein wenig davon konsumieren. Dann ist plötzlich die Therapie nicht mehr stabil und weil Substitol so gut das verlangen nach Heroin reduziert wäre dann auch eine Umstellung indiziert. (Die Ironie dabei nicht übersehen)

Zitat:
Studiendaten1,2,3 zeigen, dass Substitol®, gemessen am Heroinbeigebrauch, genau so wirksam ist wie Methadon bei gleichzeitig signifikant geringerem Craving nach Heroin. Unter Substitol® wurden zudem signifikant weniger Nebenwirkungen beobachtet. Insbesondere das typische starke Schwitzen, in der Dauertherapie besonders belastend, war deutlich reduziert. Auch die psychische Stabilität war besser. Die gute Verträglichkeit zeigt sich auch in einer signifikant höheren Patientenzufriedenheit. So bevorzugten nach der Cross-Over-Phase 65 Prozent der Patienten Morphin retard, nach der Extensionsphase waren es 83 Prozent.


Da hat man Patienten also in den Zulassungstudien Methadon und Morphin angeboten und letztendlich haben sich 83% für Morphin und nur 17% für Methadon entschieden. Zwar sind Zahlen der Pharmafirmen immer mit Vorsicht zu genießen aber das entspricht durchaus den Erwartungen und den zahlreichen Berichten von Methadonnebenwirkungen.

http://www.mundipharma.de/fileadmin/mundipharma-relaunch/documents/public/gebrauchsinformationen/GI_Substitol.pdf

Das wäre der Link zu den Gebrauchsinformationen

Argumente für eine Umstellung kann man sich leicht "ausdenken".

Depressionen durch Methadon ...
extremer psychischer Leidensdruck durch starkes Schwitzen (die Kollegen auf der Arbeit beschweren sich, führt zu Mobbing, triggert vergangene Depressionen, Rückfallgefahr

oder

Libidoverlust durch Methadon ... Beziehung wird dadurch instabil, triggert wieder Depressionen ... usw. usf.

Muss man nur ordentlich ausformulieren. Ist letztendlich also in der Hand des Arztes. Wahrscheinlich werden die Patienten umgestellt, wo der Arzt eine Verbesserung der Gesamtsituation am wahrscheinlichsten hält ...

aber als mündiger Patient, der sich auskennt, der kann sich dann entsprechend verhalten und von Depressionen berichten, Schlafstörungen ... usw.

Es muss nur glaubhaft und plausibel sein, natürlich wirken und dann kommt der Heroinrückfall, weil Methadon ja so doof ist ... und schwups, Morphin!

Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob das so gut ist, was ich hier schreibe.

Es ist einfach das, was ich dazu denke.

Wäre ich Substipatient, ich würde niemals niemals Methadon nehmen wollen. Es gibt einfach viel zu viele Probleme damit. Ich würde alles daran setzen Morphin zu bekommen.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Oder anders und einfacher ausgedrückt:

warum sollte der Arzt Patienten von Methadon auf Morphin umstellen, wenn seine Methadonpatienten Take Home, diese ohne Beikonsum sind und sogar einer Arbeit nachgehen?

Morphin soll ja eher für die problematischen Patienten sein, die Therapieabbrecher, die mit viel Heroinbeikonsum und unzuverlässig zur Vergabe erscheinen, Stichwort Haltequote.

Patienten die immer brav alle 7 Take ihr Methadonrezept holen und super organisiert und bemüht sind, da kann er, wenn er ganz ehrlich ist schlecht gegenüber der KV eine Umstellung begründen.

Es hat doch bisher auch immer funktioniert, wird die KV sagen. Warum haben sie einen Patienten mit so hoher Therapietreue umgestellt? Das war doch hier gar nicht begründet! Also Regress!

Womöglich wird das eine heiße Diskussion werden.

Echt ein perverses System...
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mattfällt
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das stimmt schon...und wer bisher gut klarkommt mit pola/metha wird wohl auch gar keine umstellung anstreben.
Schon gar nicht, wenn es nicht gleich take home geben sollte.
Für take home wird allerdings eine grosse zuverlässigkeit gefordert.

Es soll definitiv ein schwarzmarkt verhindert werden...und auch patienten, die eine starke iv fixierung haben, können take home wohl eher vergessen.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2015 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

mattfällt hat Folgendes geschrieben:
Das stimmt schon...und wer bisher gut klarkommt mit pola/metha wird wohl auch gar keine umstellung anstreben.
Schon gar nicht, wenn es nicht gleich take home geben sollte.
Für take home wird allerdings eine grosse zuverlässigkeit gefordert.

Es soll definitiv ein schwarzmarkt verhindert werden...und auch patienten, die eine starke iv fixierung haben, können take home wohl eher vergessen.


Also im Grunde ist es ja so: benimm dich nur ordentlich daneben, Heroin BK, Vergabe schwänzen, laut über Nebenwirkungen jammern und schon hat der Arzt einen guten Grund Morphin abzugeben.

Womöglich wird es langfristig da zwei Gruppen geben: eben die wirklich problematischen Patienten, die eben nur dann zur Vergabe kommen wenn es Morphin gibt und wirklich mit Methadon und Bupre nicht klar gekommen sind

und dann eine kleine Gruppe von den Ärzten als sehr zuverlässig eingeschätzen Patienten, die sich über einen längeren Zeitraum ihr Morphin TH erarbeitet haben.

Wenn das ordentlich läuft, dann wird es nur einen sehr begrenzten Substi Schwarzmarkt geben. Wäre auf jeden Fall gut für das Image der Szene, wenn das gelänge.

Das könnte dann aber langfristig dazu führen, dass Substitol häufiger verschrieben wird aufgrund positiver Erfahrungen der Ärzte und letztendlich doch zu einem etablierten Schwarzmarkt führen.

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