Überraschung - und trotzdem schon xmal passiert

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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2015 21:38    Titel: Überraschung - und trotzdem schon xmal passiert Antworten mit Zitat

Kann das sein, dass man echt verdrängt, wie so ein Entzug abläuft? Ich dachte echt: das rutscht Du auf der linken Arschbacke ab. 0,5 mg Subu, was für ne Lachnummer. Nee, gar nicht.
Aber ich quecke auch, dass sich irgendwas verändert hat im Gegensatz zu früher. Ich spüre, ich hab einen Punkt überschritten mit der letzten Rückfallrunde.
Jetzt frage ich mich zum ersten Mal, ob das ewig so weiter geht...Bei vergangenen Entzügen hab ich immer ein Ziel vor Augen gehabt - emotional, egal wie beschissen der Turkey war und der Methaaffe hatte es in sich, ganz krasse Hausnummer, aber das kennen ja viele...Dieser ist ein Witz dagegen, klar, die Treppe hat endlose Stufen und ich bin einfach nur platt, meine Hirnchemie war auch schon mal besser - aber ich habe zum ersten Mal Angst, da nicht mehr raus zu kommen. Ich hab richtig Schiß.
Meine Freunde, die mit Drogen zu tun haben, werden der Reihe nach todkrank - ich verliere einen nach dem anderen. Und einer sagte kürzlich: "Vllt musst Du Dich damit abfinden, dass es "ohne" nicht mehr geht." Bitte, was? Abhängig von so ner scheiß Pille bis ans Ende meiner Tage? Das hab ich mir aber anders vorgestellt!
Hier geht es nicht um das "Äffchen", na klar ist die Welt dann scheiße, aber das hatte ich auch schon die letzten Jahre. Es geht um mein Inneres. Es passt nicht mehr zur Welt um mich herum! Irgendwas ist ganz ganz anders! Klar kann man sagen, das liegt an jedem selbst - aber vllt schreibt das Leben auch mal sein eigenes Skript, während wir andere Pläne haben.
Vllt hab ich einfach genug. Sicher viel gelernt, aber das macht nicht immer glücklich. Ich bin seit meiner Geburt 25x umgezogen. So hab ich auch immer entzogen. Neues Leben, ganz easy...(nur der Methadonentzug hat mich Monate beschäftigt)Vor gut 5 Jahren war ich so weit, mich mir selbst zu stellen. Vorbei mit Flucht. Seither hab ich für mich unglaubliches erreicht und bin gleichzeitig in die dunkelsten Abgründe getaucht. Und ich glaube, ich komme nicht damit klar, dass ich nicht mehr weg laufen kann. Ich muss mich ertragen - und meine Beziehungsprobleme werde ich auch nicht mal eben los, weil ich umziehe.Ich raff es gerade - was mach ich denn jetzt - ich muss schließlich da durch?! Liebe Dich selbst? klappt ja super, wenn man schnallt, dass man ein Problem hat, weil man nicht mehr weg laufen kann...
Oder ist es einfach so, wie man mir zu Anfang sagte: Diese Droge wird Dich immer kontrollieren - scheiße, sie tut es..auch, wenn es Auszeiten gibt.
Ich lese über Leute, die arbeiten und entziehen müssen und frage mich, was hab ich eigentlich wirklich erreicht? Viel Wissen und trotzdem so krank! Seine Kindheit wird man nie los, ich ziehe meinen Hut vor jedem, der einfach leben kann, was auch immer um ihn herum ist. Ich kann das offensichtlich nicht. Mir ist diesmal klar, dass ich richtig was tun muss, um da raus zu kommen, der Entzug ist unangenehm, aber das, was danach kommt, macht mir Angst, denn ich weiß, die Partyzeit ist endgültig zu Ende, dafür hab ich keine Kraft mehr. Ich hab schiß vor dem "normalen" Leben. Denn das konnte ich noch nie leiden.Ich muss nur sehen, wie die Leute irgendwo arbeiten, dann bricht mir schon der Schweiß aus. Ist ganz schön übel, wenn man die volle Palette erkennt - und nicht weiß, wie man das schultern soll...
Von daher: Jeder, der mit Opiaten anfängt, tut sich selbst einen Gefallen, wenn er schnell wieder aussteigt, je länger man drin hängt, umso schwerer wird es.Und irgandwann ist bei vielen der Zug einfach abgefahren. Bisher war ich mir sicher, dass ich nicht dazu gehöre, diesmal ist es anders. Überraschung!
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2015 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Darkini,
Joa...Angst dass du da nie mehr raus kommst...diese Befürchtung hatte ich auch mal. Nach dem ungefähr 6. Entzug...
Ich habe Vor und Nachteile gegenüber gestellt..Ich habe mit meinem Leben weiter gemacht, zwei Ausbildungen, eine Ehe, Urlaubsreisen, beruflicher Aufstieg...bloß meine Opiatsucht...die blieb.
Irgendwann war es mir auch zu anstrengend...Entzug, Rückfall, Entzug, clean, übelste Laune und Verzweiflung, keine Freude, kein Lachen, Rückfall...
Es war mir zu anstrengend damit weiter zu machen...und zu teuer...kann ja nicht immer krank "feiern" :-/
Also beschloß ich, dass die Opiatsucht nun erstmal zu mir gehört. Aufhören? Nöö...Huten Arzt suchen, Pola verschreiben lassen.

Ob ich irgendwann noch einmal clean werde weiß ich nicht.

Ich bin an deinem Satz hängen geblieben: "Ich mochte das normale Leben nie".
Das ist erste Vorraussetzung zum Leben denke ich: Arbeite und gestalte es so wie du es magst. Lebensunterhalt, Wohnraum, Freizeit...gestalte es dir!
Erstmal mit Opiate wenn es nicht ohne geht. Wenn du dich dann wohl fühlst kannsz du gaaanz langsam abkicken...Oder?

Evtl ist Baclofen ne Chance?@Oyx?
Lg Caro
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2015 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Toleranz ist das Zauberwort...
der µ-Opioidrezeptor ist G-Protein-gekoppelt und verändert sich langfristig bei Dauerstimulation. Bei Hochtoleranz kann noch jahrelang eine minimaldosierte Opi-Gabe notwendig sein, bevor eine neue innere Homösostase erreicht werden kann. Eine Patientin von mir brauchte noch ca 2 Jahre lang die Norspan 5mcg-Pflaster, bevor es ganz ohne geklappt hat - das sind 0.1mg Buprenorphin pro Tag, ohne die es nicht funktioniert hat.
Du siehst, es geht nicht nur dir so..

LG

Praxx
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 14:35    Titel: Danke Caro, danke Praxx! Antworten mit Zitat

Hab die Einträge eben erst gefunden - ich hab Probleme, die Beiträge zu finden...war eher Zufall.
Ok? Sollte mein Köpfchen so kaputt sein, ist das ein super Tip, da ich ja bereits im Niedrigbereich seit 2 Jahren dosiere. Innerhalb der Zeit von 2mg auf 0,5mg Buprenorphin. Hat mich einiges an Disziplin gekostet. Sobald ich "Leben" um mich herum habe, bin ich gut drauf - gestern auf jeden Fall. Heute 12. Tag. Niesen gelegentlich, leichter Durchfall, zwischendurch ziehen die Beine. Ein Witz, also ist es die Hirnchemie. Ich wohne im Duisburger Raum. Die Süchtigen werden zugeballert mit Stoffen - ich halte mich von Ärzten fern - schon lange. Und suche sie nur im extremen Notfall auf. War nur ein Jahr mal in Substitution - die Dame hat mich ruck zuck von 1mg auf 8 hochgeschossen, da hatte ich noch keine Ahnung von dem Stoff.
Aber wenn ich realisiere, dass ich mich inzwischen wirklich so abhängig gemacht habe, muss ich wohl einen Arzt finden, der mir das Pflaster verschreibt. Dürfte in meiner Gegend schwer sein - aber nichts ist unmöglich, wenn man es will. Und ich will raus - oh ja. Vielen Dank!
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2015 15:15    Titel: Danke für Deine Offenheit, Caro! Antworten mit Zitat

Mir ging es ebenso wie Dir vor 5 Jahren, als ich nach 10 Jahren clean wieder anfing - alles so anstrengend. Das Studium, die Partys und der folgende Basedow haben mich fertig gemacht. Schilddrüse raus - Lebenslust weg. Ich hab aber meine Finger vom Methadon weggelassen, weil die Angst vor dem Entzug mich bis heute im Griff hat. Manche schaffen das ja...ich dacht, der hört nie auf...da war ich aber noch kräftiger. Im lauf der Zeit verliert man seinen Power, wie Du schreibst. Aber irgendwas brauchte ich, Antidepressiva kamen nicht in Frage -meine Freunde sind kugelrund von dem Zeug und verändern tut sich auch nix - also Buprenorphin. Ich dachte, ich hab schneller abgekickt, als 20 Kilo abgenommen.Stimmt sicher, aber sollte die von Praxx beschriebene Toleranz von dem Subu derart aus dem Gleichgewicht gerutscht sein, hab ich jetzt doch ein größeres Problem, als mit 20 Kilo mehr. Tolle Entscheidung! Wir werden sehen. ..im Moment grad sage ich mir: Heb endlich Deinen Hintern hoch und geh in den Wald! Lass Dich nicht so hängen, das muss doch zu schaffen sein, die Hirnchemie zu stimulieren zu meinen Gunsten.
In der ersten Langzeitthera vor zig Jahren hat ein Therapeut zu mir gesagt: "Dein Problem wird immer sein, dass Du Mittelmaß nicht erträgst. Du schaffst es so nicht." Er hatte Recht, denn die Cleanjahre hab ich mich regelrecht verbrannt - immer was neues. Hoffentlich hat mein zukünftiger Therapeut bald einen Paltz für mich. Ich warte schon eine Ewigkeit. Er war der einzige, der sofort gesagt hat, das kriegen wir hin - mit den ganzen Diagnosen. Ist auch schon älter, also erfahren. Die, die heute von den Unis rauskommen - Lach! Zumindest für meine Problematik - hab es mal versucht. Ne ganz Nette, aber ich kam jedesmal mit den Ergebnissen, während sie Traumreisen machen wollte - was soll man dazu noch sagen? Hab alles mitgemacht, weil ich nicht unhöflich sein wollte und für neues offen bin. Naja, zumindest hat sie mit den Diagnosen weiterhelfen können, früher wusste man ja vieles noch nicht so einzuordnen.
Ist schon ein Kampf gegen die inneren Dämonen des Schmerzes, der Verlassenheit. Bin ohne Therapeut beim Inneren Kind angekommen - wer braucht denn so was ohne Hilfe? Bin 48 und auf einmal, jetzt beim Entzug spüre ich das ganze Elend, jedes einzelne beschissene Gefühl. Eine tolle Therapie - viele Therapeuten wären froh, ihre Klienten so weit zu bringen - und ich sitze ohne da. So die Situation.
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79Luna79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 12.08.2012
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2015 08:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hey dakini. Ich finde das du mit dem was du bis jetzt erreicht hast stolz auf dich selber sein kannst. Das Problem ist glaube ich das du es weist es dich aber nicht weiter bringt und es daher erst einmal egal ist.

Ja mit Therapeuten ist das immer so eine Sache, Monate lang warten und überhaupt einmal das Glück zu haben das man den/ die richtige für einen findet. Die ganzen jungen ja da habe ich auch einige von kennen gelernt in Kliniken reha Einrichtungen. Sehr viel Fachkompetenz vorhanden aber leider auch zu wenig Lebenserfahrung. Es fehlt immer das gewisse etwas der " AHA " Moment. So ging es auf jeden Fall mir.

Naja in Sachen Antidepressiva da gibt es ja so viele und auch drei verschiedene Wirkungsgruppen. Hatte ich auch von meinem ersten über 25 kg zugenommen. Das richtige zu finden ist eine Glücksache in meinen Augen, da soviel Angebot besteht. Vielleicht würde durch steigenden Serotonin Spiegel ja doch eine kleine Veränderung in der Chemie des Gehirns stattfinden.

Ohm manche Sätze in deinen Beiträgen kommen mir so bekannt vor. Das normale Leben ist so oft scheiße das man nur weg rennen möchte. Aber manchmal in ganz wenigen Momenten kann es sich sehr schön anfühlen. In Sachen arbeit hmm ja kenne ich es macht einen Angst, man möchte hat aber panische Angst das man einknickt und es einen dadurch noch schlechter geht. Vielleicht kannst du Kleinigkeiten machen, zum Beispiel mal ins Tierheim gehen und fragen ob du ab und an mal mit den Hunden rausgehen kannst. Ich weiß nicht ob du Tiere magst, bei mir lösen sie sehr oft einfach nur Glücklichsein aus. Du wärst in der Natur hättest eine Aufgabe eine kleine Verpflichtung, vielleicht würde es dir gut tuen.

Manchmal ist es einfach so das man es nicht schafft ganz von Dingen weg zu kommen in deinem Fall halt die Drogen, es ist nicht mehr viel ja seid 2 Jahren. Denn ist das so, was bringt es dich verrückt zu machen, es zieht dich immer nur runter. Vielleicht kannst du mal die Pflaster ausprobieren. Kriegt man denn in der Drogenhilfe keine anderen Alternativen erklärt und vielleicht kann ein Arzt gut sein, leider ist es hier genauso wie mit den Therapeuten, finde erst mal den richtigen. Aber du weißt ja auch was du überhaupt nicht möchtest, so kannst du vielleicht doch den passenden für dich finden. Allerdings bedeutet das echt viel Kraft, Kraft die du zur Zeit nur vermindert hast.

Wie schaut es denn mit guten Freunden aus? Hast du da jemanden?
Ohm dakini ich wünsche dir viel Kraft!
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2015 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dakini,

das, was Praxx schreibt über die langsame Erholung der Rezeptoren, erklärt so einiges.

Habe selber einen Metha-Entzug hinter mir, der es in sich hatte (15 Jahre Metha). Konnte keine 5 Treppenstufen steigen.

Dann Therapie abgebrochen (Rückfall), dann weitere Rückfälle zu Hause, Substi mit 8mg Subu. Aber das Subu kam mir vor wie ein Fremdkörper, mit meinem Arzt konnte ich nicht sprechen, also in Eigenregie abdosiert, Substi geschmissen, weiter herunter mit Methaddict vom Schwarzmarkt. Über Monate herunterdosiert, bei der Minidosis von 0,25mg abgekickt und trotzdem (kleinen) Affen geschoben.

Seit 7 Monaten bin ich clean. Seitdem fehlt mir etwas. Ich schlafe schlechter, fühle mich oft kränklich (hatte in 25 Jahren nie etwas), schwächer. Psychische Probleme, die ich vorher nicht kannte.

Andererseits: ich bin frei! Frei vom Doc und frei von Opiaten. Und das war eine bewußte Entscheidung, keine 10 Pferde bringen mich mehr in eine Therapie oder PSB o.ä.

Kann dir nur raten, dosiere dich krümelchen-weise herunter, leiden mußt du schon etwas, aber es wird immer besser. Die Körperchemie normalisiert sich. In der Ferne winkt die Freiheit!

LG Mohandes
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2015 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Luna,

wie Du schreibst, wärmt wirklich das Herz. Frauen können so liebevolle Geschöpfe sein. Und ich hätte niemals gedacht, dass man auf Foren so tolle Beiträge findet, wie ich das hier von einigen erlebe. Im Sinne von: wirklich interessiert an dem Schicksal eines anderen Menschen.

Was die Antidepressiva betrifft - ich habe auch Freunde, denen sie wirklich helfen. Im Notfall sind sie auf jeden Fall hilfreich, wenn man sich damit besser fühlt. Was das Zunehmen angeht - man kann auch wieder abnehmen. Als Junky würde ich natürlich immer auf ein Opiat zurück greifen - aber das fußt auf Sucht und darauf, dass ich mich absolut verlassen kann, das das Zeug hilft. Im Moment bade ich das ja aus. Grad wären mir 20 Kilo mehr lieber:)

Was die Arbeit und das nomale Leben betrifft - ich hab immer irgendwie Geld verdient, aber normale Arbeit macht mir Angst, weil ich es nicht aushalte auf Dauer, mich an die Regeln anderer zu halten, die ich total sinnlos - samt der Arbeit finde. Also habe ich bedient, weil das noch halbwegs frei war. Und natürlich angeschafft, weil ich das Geld brauchte. Dann 2 Ausbildungen, Studium abgeschlossen, aber nicht einen einzigen Tag in einem dieser Berufszweige gearbeitet. Ich finde es toll, zu lernen. Aber einen normalen Arbeitsalltag - das fängt schon mit einer festen Urzeit an - ich kann es halt nicht. Macht ja nichts, ich hab mich drauf eingerichtet.Ich lernte Tantra-, Ayurveda-, Fußreflexzonen-, Anti-Cellulite - Massage, womit man immerhin Geld verdienen kann, ohne ständig zu "müssen". Und meinem gestressten Gehirn tut das auch gut.Langweilig ist mir eigentlich nie und der Tag ist selten lang genug - außer gerade natürlich. Mir waren Ängste entstanden, dass ich irgendwann doch einmal gezwungen sein würde, irgendwo arbeiten zu müssen, weil es unabhängig nicht mehr geht, wenn ich jetzt nicht die Kurve allmählich kriege und diese verflixten Tabletten los werde...
An der Gesellschafts-Schraube - ist nun auch nicht mehr zu drehen- Persönlichkeitsstörung. Und irgendwie wird die schlimmer.Während sie beim Borderliner, mit zunehmendem Alter, i.d.R. eher milder wird Smile

Interessant, dass Du das mit dem Tierheim ansprichst: Eine Freundin von mir war nach langer Zeit mal wieder bei mir und sah viel glücklicher aus. Ich bekomme jetzt mails mit Hunden und ihr Smile

Ich wünsche uns beiden und allen anderen hier für morgen schöne Stunden, ganz liebe Grüße
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 15. Apr 2015 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mohandes,

ich hab noch Glück, dass es "nur" Subutex ist.Und trotzdem mag ich es ungern aushalten. Mein Köpfchen schreit nach seinem Stoff.Heute nicht. Ich hatte mich 2 Wochen bei meinen Eltern verkrochen, jetzt musste ich zurück. Nach 1 Stunde auf den Beinen dachte ich: Hilfe! Die Hilfe fand sich in einem Schmerzmittel, das ich nur alle 4 Wochen mal benutze. Immerhin 30 mg Hydroclorid.?..Codein
So, wie es mich heute etwas entspannter und funktionaler sein ließ,ich den Tag bestehn konnte, werde ich morgen wohl das Gegenteil zu spüren bekommen. So weit ist es schon, was die Empfindlichkeit betrifft.

Man soll nie nie sagen, aber in einem Fall: Nie wieder Methadon! Nach 9 Monaten superclean (außer kiffen, aber aktiv in Natur usw) hatte ich noch bedrückende feelings. Das Zeug hat mich 6 Jahre plus Beikonsum total abgesafet.

Und Du hast schon 7 Monate um - das ist toll.Ich würde das heute nicht mehr packen (wollen). Du hast es bald ganz geschafft, sicher wird die Gesamtverfassung dann auch besser. 9 Monate ist normal bei Mehadon.

Wenn es nicht geht, dosiere ich mich krümelchenweise weiter ab. Aber nur dann. Ich hab echt keine Lust mehr auf diese Abhängigket - da geht es uns wohl ganz ähnlich.

Es tut gut, zu lesen, wie andere sich da ebenfalls durch kämpfen und Lebensfreude dabei haben. Lg dakini
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79Luna79
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Anmeldungsdatum: 12.08.2012
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hoffe du hast den heutigen Tag genießen können!
Hihi ja 20 kg mehr und keine Sorgen mehr wäre ich auch dabei zur Not auch noch mehr. Aber bei mir geht es nur eine zeit lang gut. Trotz Antidepressiva, ich hoffe das das nächste welches ich denn bekomme besser ist. Vom letzten war ich so kaputt bis zu 13 Stunden am Tag geschlafen, gereizt extremere Stimmungsschwankungen.

Naja es kommt immer auf die Arbeit an die man so verrichtet, hab da auch schon viel ausprobiert und kann schon verstehen wenn du für dich die Entscheidung getroffen hast, immer alles gleich : selbe Uhrzeit anfangen, dies das jenes alles so getaktet... für manche eine Horrorvorstellung.
Ich bin immer so unentschlossen was meine Zukunft angeht, zum Glück habe ich nen Partner der hinter mir steht und mir keinen Druck macht. Ich hasse es mich für etwas zu entscheiden und denn noch die Vorstellung das es bis zur Rente so sein sollte ist noch härter.

Ich finde es ne Schweinerei das Menschen anschaffen müssen um sich Drogen kaufen zu können oder auch Beschaffungskriminalität ausüben müssen. Sucht ist eine Krankheit und sollte vernünftig behandelt werden. Wenn man sich manche Beiträge hier durch liest habe ich das Gefühl wir sind in Deutschland doch eher noch weiter entfernt. Klar ohne Medis Substi et.c ist immer besser aber manchmal einfach noch nicht bei jedem machbar.
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79Luna79
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Anmeldungsdatum: 12.08.2012
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2015 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

P.S. Tiere sind immer toll, ich habe es gelernt wenn es mir richtig scheiße geht wirklich die Nähe meiner beiden Katzen zuzulassen. Wenn denn die Kleine oder der Große neben mir liegen ich sie streichele meinen Kopf in Ihr Fell drücken kann fühle ich mich geliebt, immer und jedesmal. Sie stellen so wenige Forderungen und sind einfach nur froh das ich da bin das ich sie in den Arm nehme wie kleine Kinder, obwohl ich eher das kleine Kind bin und sie dann die Erwachsenen Rolle übernehmen.
Embarassed

Vielleicht solltest du es mal ausprobieren in irgendeiner Form, wenn man selber kein Haustier hat denke ich das ein Tierheim da schon sehr gut weiter helfen kann. Man kommt raus, die Tiere freuen sich kommen auch raus oder werden umsorgt. Man bekommt so viel zurück
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