Seht Ihr vergeudete Zeit in Eurem Leben ?

[rock]

Hallo Ihrs
Mir geht gerade der Song "Good Times" von Eric Burdon/Animals durch den Kopf. Darin heißt es: When I think of all the good times, that I wasted (Wenn ich an all die guten Zeiten denke, die ich vergeudet habe).
Das hat mich wieder mal dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie ich meine eigene Vergangenheit einschätze, ob ich selbst der Meinung bin, daß ich Zeit verschwendet habe (konkret durch Drogen natürlich, wie sich's hier gehört).
Mein Schluß ist immer gleich: Nein, ich habe keine Zeit vergeudet, auch wenn's für manchen Außenstehenden so aussehen mag.
Was mich interessieren würde ist, wie Ihr das in Eurem Leben seht. Habt Ihr das Gefühl, Zeit vergeudet zu haben, weil Ihr Drogen genommen habt ?
Cheers

[musikera]

[rock]

musikera, eigentlich kenne ich Dich anders. Und ich hatte mit einer Antwort von Dir gerechnet - ABER NICHT MIT DER !
Hast Du aktuell eine depressive Phase oder ist das Deine dauerhafte Einschätzung ? Letzteres kann ich fast nicht glauben !
Eigentlich müßte ich da jetzt ja den Mund halten, um Andere nicht in ihren Kommentaren zu beeinflussen, aber irgendwo hier glaube ich gelesen zu haben, daß Du zu jenen gehörst, die doch eher pragmatisch mit ihrer Vergangenheit umgehen, sie als Gegebenheit sehen und eben das Beste daraus zu machen versuchen.
Dein Kommentar klingt ja schon fast weinerlich ... Um Gottes Willen, bitte nicht falsch verstehen !
Die besten Kumpels sind weg, die nicht so guten überleben, das ist immer so, leider. Irgendwie wär's ja interessant, die Zeit zurückzudrehen und noch einmal einen feste druff zu machen mit den besten aller Kumpels. Aber das geht halt nicht, sie haben's hinter sich oder sie leiden noch in der Anstalt.
Angesichts dessen, daß aber jeder sein eigenes Leben zu leben hat, kannst Du Dich doch glücklich schätzen, denn immerhin bist Du noch Herr Deiner Sinne und könntest Deinen Weg in jedem Moment ändern.
Wir brauchen jetzt nicht über das "könntest" diskutieren, wir wissen beide, wie leicht das gesagt und wie schwer es umgesetzt ist. Aber es gibt zumindest Hoffnung ...
Cheers

[musikera]

...Du hast Recht...ich bin in einer depriphase...weil ich ,erke das ich nicht Vorwärtskommen mit meinen Plänen...einfach die Sachen packen und wegziehen bzw. auswandern...

Ich will so schnell wie möglich wieder nach Spanien...da fühl ich mich am wohlsten...meine Traumgegend ist ALICANTE...da hab ich Freunde und hätte auch Unterkunft fürs erste...ABER...das Scheiß Methadon...und in Spanien will ich nicht ins Programm...

Ich stelle mir ein Leben OHNE diese typischen Drogenprobleme vor...auch wenn ich Turkey machen tät...es hängt immer am Arsch diese Nachwirkungen...

Mein ursprünglicher Traum war es damals nach der Schule als Maskenbildner zum Theater zu gehen und sicher wäre ich, da es ja dann später zum PRIVATFERNSEHBOOM kam, beim Film gelandet...und...dann im Ausland zu arbeiten...aber es kam anders...ich hab zwar die Stufe 1 der Ausbildung geschafft, war aber schon dann mit um die 20 gefährlich in Drogennähe gekommen und über die Musik natürlich auch zu Opiaten und Koks...

Es ging schnell aufs andere Gleis...
Ich hab dann zwar noch zwei völlig andere Ausbildungen bzw. Studium gemacht aber immer wenn ich eigentlich um die berufliche Karriere hätte kümmern sollen, kam wieder eine krasse Drogenzeit dazwischen...klar ich hab da auch das Beste versucht daraus zu machen...hab gut gelebt bzw. Geld gehabt und immer tolle Autos und Mädels gehabt...aber...eben nun im Bereich 50+ mache ich mir Gedanken...vor allem auch gesundheitlicher Natur...

Was hab ich davon gehabt? Ich steh irgendwie immer wieder am Anfang...klar ich hab schon Pläne...nur ist es anders Zukunftspläne zu haben wenn man 30 Jahr alt ist...im Gegensatz wenn man über die 50 geht...und die Zeit vergeht immer schneller...

Klassenkameraden von mir haben schon den ersten Herzinfarkt oder Tumoroperationen hinter sich...da geht's mir noch gut, klar...aber was wenn?

Wer ist dann da für mich? Wo werde ich enden? Im Pflegeheim für Drogis? Niemals...!

Eben drum wär ich in Spanien besser aufgehoben, schon wegen dem Klima.

[ast]

was ist vergeudete Zeit?
klar wäre mein Leben auch anders verlaufen, aber wer weiß, was dann passiert wäre?
Ich sage mir immer: wer weiß, wofür es gut war

Was ich allerdings definitiv sagen kann, ist, dass ich viele andere schöne Dinge des Lebens zugunsten der Drogen links liegen gelassen habe...
wenn ich vor der Wahl stand z.B. mit der Freundin ins Bett zu gehen oder mit Kumpels Party zu machen, habe ich mich fast immer für die Drogen entschieden.
Oder die ganzen Weltreisen, die ich von dem Geld, das ich für Drogen ausgegeben habe, hätte machen können oder oder oder...

Andererseits habe ich unter Drogeneifluss auch Erfahrungen gemacht, die mir nüchtern mit Sicherheit verschlossen geblieben wären;
außerdem muss ich noch dazu sagen, dass ich ziemlich krank bin und das Gefühl habe (so widersprüchlich es sich anhört), dass ich ohne Drogen nicht so alt geworden wäre, wie ich jetzt bin (50).

Irgendjemand hat mal gesagt, während wir unseren Weg gehen, kommt er uns sehr verschlungen und kurvig vor;
wenn wir jedoch zurückblicken, sehen wir, dass er eigentlich gerade und der einzig mögliche war.

Es gibt ja diese multiple Universen- Theorie, wahrscheinlich existieren noch unendlich viele Ausgaben von mir, bei denen alles ganz anders gelaufen ist (wenn auch nur als Quanten- Möglichkeiten im Wheeler- Schaum )

[rock]

@musikera - Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es - also ab nach Spanien !
Ich geb' Dir einen Tipp - in Marokko gibt es auf den Märkten ganz kleine Mohnkapseln. Die werden von den meisten Europäern völlig übersehen und vor allen Dingen unterschätzt. Es sind Kapseln ohne Samen, nur etwa 2cm groß, aber eine handvoll davon - einfach nur gut (ich spreche jetzt als Verehrer des Morpheus, der ich ja bin) !
Marokko liegt dort vor der Haustüre und ich glaube, ich würde eine Wette nicht verlieren, wenn ich sage, daß auch in Spanien etlichen Leute diese Dinger nicht unbekannt sind. Dazu muß ich sagen, daß ich zwar in Spanien war, aber das ist ewig her und eigentlich war's immer nur auf dem Weg nach Ceuta und von dort über's Wasser nach Marokko. Das erste Mal mußte ich umkehren, denn die Marokkaner sagten, sie hätten schon genug Langhaarige im Land. Man konnte sich von Zöllnern die Haare schneiden lassen, um 'reinzukommen Wirklich ! Aber jene, die's gewagt haben, sahen dann aus wie Trendsetter, sie nahmen Punkfrisuren um zwei Jahrzehnte vorweg

@ast - Du sagst es, man kann nicht alles haben. Manchmal vertragen sich Mädels und Drogen nicht so gut
Deinen vermeintlichen Widerspruch mit dem Überleben kann ich auch unterschreiben. Mit Brief und Siegel ! So paradox es klingt, auch in meinem Leben gibt es Phasen, die ich ohne Drogen kaum überlebt hätte - und das ist KEIN Schönreden (das habe ich mir schon lange abgewöhnt, zu sehr bin ich Realist geworden) !
Also, um es mit Deinen Worten zu wiederholen: Wer weiß, wozu es gut war !
Und die Theorie mit den Multiuniversen, die ist ein Hammer ! Früher, auf Acid haben wir oft über derartige Dinge diskutiert, ähnliche und sogar gleiche Theorien aufgestellt. Mit dem Unterschied, daß wir in der Klapse gelandet wären, hätten wir die Diskussionen "öffentlich" geführt. Heute bekommen Wissenschafter Preise für solche Theorien, die für mich aber nach wie vor stichhaltig und diskussionswürdig sind ...
Den wirklich irrwitzigen Summen nachzuweinen, die man in einem Giftlerleben ausgibt, würd's nicht bringen, denn mitnehmen könnte man es ja eh nicht. Ich sag' mir, daß jeder Cent gut angelegt war. Denn würde ich sagen, daß dem nicht so ist - es würde nichts an den Tatsachen ändern, daß Unsummen in die Venen flossen und ich hätte jetzt nicht mehr Geld, dafür aber eine Menge Depressionen, die daraus resultieren würden, daß ich dem schnöden Mammon nachweine.
Cheers

[glasperle]

Achgott alt wird man sowieso und zwar egal was man in der Zeit macht. Die Gesellschaft gibt einige Dinge vor, wie man seine Zeit verbringen sollte, um ein "ausgefülltes" und "gesellschaftlich anerkanntes" Leben zu führen.

Aber letzlich sind die Vorgaben auch nur Dinge, die der Gesellschaft dienen und ihr nützlich sind, es wird quasi der Belohnungs/Strafeffekt für nützliches Verhalten zugunsten der Gesellschaft (und damit letztlich Dritter Personen) angewandt.

Wen es mir nicht gelingt Kinder in die Welt zu setzen, dann würde ich das Gefühl haben etwas verpasst zu haben, aber ich bin ja noch U30, da ist noch Zeit:).

Das unangenehme an Sucht ist halt das was passiert, wenn man grad nicht "high" ist, also Entzugserscheinungen, die dann blöderweise lange Jahre anhalten können. Das ist das bedauerlich an Sucht.

[Mohandes59]

Also ich bereue nichts!

Das viele Geld ist eben weg, ich könnte ein Häuschen haben oder ein dickes Bankkonto, aber würde mich das glücklicher machen?

Ein Leben voller Drogen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Zu der Persönlichkeit, die ich bin und ich mag mich wie ich bin. Ein Leben voller Fehler und Umwege. Es ist mein Leben, meine Fehler, ich bin nicht stolz auf das was ich gemacht habe aber ich stehe dazu. Niemand hat mich gezwungen Drogen zu nehmen. Eine Sucht war es, wird es lebenslang bleiben. Eine Charakterschwäche? Nein, ich bin stark (sonst hätte ich es nicht geschafft nach 25 Jahren von den Opiaten abzukicken).

Die Drogen haben mir Wärme gegeben (Opiate), mir gezeigt wie bunt die Welt ist (psychedelische Substanzen) und mich an Abgründe geführt (Koks). Und ich habe schreckliche Entzüge hinter mir, die ich keinem wünsche.

Hätte ich die Chance auf einen Neuanfang, ALLES würde ich anders machen. Keine Drogen nehmen. Aber so läuft das Leben nicht.

Ich bereue nichts!

LG Mohandes

[P€r$iAnBLING]

Jungss ihr habt kein anuhng wie leben in meinem kies ist p1mP M4f14 macht keine gefangenen! Soll heisen ich habe viel erlebt besonderst wenn der mond in gheddo gekracht ist geht hier einiges ab... drogen erpresung shiessereien gangs...,
Manche von unz haben nicht die möglichkeit ihr leben zu endern... sollen wir jetz uns selber davon hassen?

[CrazyMan]

Es bedarf keiner Drogen, um irgendwann zur Ansicht zu gelangen, Zeit verschwendet zu haben. Es reicht, in der eigenen Vergangenheit keinen Sinn zu sehen. Drogen erleichtern die Erkenntnis einer Sinnlosigkeit natürlich, wobei es auch von der Menge, der Art und den Gesamtumständen abhängt. Jemand, der nebenbei dealt und einen Haufen Geld ansammelt könnte mehr Sinn in seinem Tun sehen.

Viele meinen gerade Spaß und Sinn zu haben, sehen das aber später völlig anders. Deshalb lautet der Refrain “When I think of all the good times that I've wasted having good times.“ ...Zeit verschwendet mit vermeintlich guten Zeiten.

Ich denke, eine Abhängigkeit von ein, zwei Jahren kann noch als Erfahrung verbucht werden, eine Zeit, aus der etwas gelernt, gewonnen werden kann. Geht es darüber hinaus, brennt lediglich die Kerze des Lebens ab, während das Licht ungenutzt bleibt.

[mesut976]

Vergeudete Zeit auf jeden FALL zu 100 % !

Nur sehe ich es auch ein wenig wie Mohandes, ich würd die Zeit niemals mehr zurück drehen, auch nicht fürn Haus und nen Porsche dazu !

Irgendwie hat mich die Drogengeschichte meinen Charakter und mich zudem gemacht was ich heute bin. Und ich würds gegen GAR nichts auf dieser Welt eintauschen.

Vergeudete Zeit aber deswegen, weil ich viele viele Jahre mit Drogen verbracht, ca 8 Jahre davon ein bischen zu krass und extrem, viele gute Jobs verloren, viel Geld ausgegeben und wenig geschlafen all die Jahre.

Man hätte das ganze auch 2 Gänge tiefer halten können

Aber ich bin Allah sehr sehr dankbar für die ganzen Erfahrungen und ich hoffe mit Allah's Segen wirds auch in Zukunft so weitergehen.

MFG

[CrazyMan]

Ich würde die Zeit definitiv ersetzen wollen. Vielleicht nicht das erste bis zweite Jahr, da war es noch “lustig“, ich ging aus, mit Gitarre auf dem Rücken in die Diskothek mit Bumm-Bumm-Musik, machte Party, lernte andere Menschen kennen, war stolz auf meine Figur und hatte trotz Abschnitte von extremen Partys meine berufliche Perspektive. Da war H ehher eine Partydroge, obwohl es das eigentlich nicht ist, deshalb nur zum Schluss der Session. Jetzt werde ich nur älter, komme mir lebendig begraben vor. Ich möchte wieder Motivation haben, raus zu gehen, Frauen kennenlernen, völlig durchdrehen für das Wochenende. Dafür lebt man doch, und nicht, um still zu warten, bis der Sensemann kommt.

[Dan_]

Vergeudete Zeit... Ohja ich denke die hat jeder.
Man was bin ich sinnlos Freitags abends allein zuhause gesessen und hab mir
die Birne zugedröhnt...

Der Mensch lernt erst wenn die Nutella nach scheise schmeckt.

[Berlin30]

[Andrew]

GuteZeit habe ich wohl nicht vergeudet. Aber immerhin Zeit.

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