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oxyplay Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.06.2015 Beiträge: 11
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Verfasst am: 4. Jun 2015 14:57 Titel: Durch schweren Verkehrsunfall mit 16 in die Opioid-Sucht |
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Hallo,
bin neu im Forum, mein Name ist Timo und ich bin mittlerweile 18 Jahre alt. Komme aus Ostbayern.
Also... ich hatte im Oktober 2013 einen Unfall mit meinem Moped. Oberschenkelfraktur beidseits, drittgradig offene Schienbeinfrakturen beidseits, und offener Trümmerbruch am rechten Sprunggelenk, Kompartmentsyndrom.
Mein erster Kontakt mit Opioiden war also auf Intensivstation, wo ich Anfangs Tage lang großzügig mit Dipidolor i.v. und Fenta versorgt wurde. Da ich in dieser Zeit logischerweise sehr depressiv war, war es meine einzigste Freude wenn mir die Krankenschwester wieder einen Schuss verpasst hat. Da ich das Dipi nur alle 4 Stunden bekommen habe, stellte ich regelrecht die Uhr danach. Als das medikament eines Tages schlagartig abgesetzt wurde, bekam ich einen mega Entzug...
Dann die Verlegung auf Normalstation...
dort wurde mir wegen starker Schmerzen Hydromorphon oral verordnet. Dieses hat mir aber kaum einen Kick gegeben, war wohl gerade mal die therapeutische Dosis. Als ich dann in ein anderes Unfallkrankenhaus nähe München verlegt wurde, und die Schmerzen wegen der zahlreichen Operationen immer noch da waren, wurde ich auf 10mg 1-0-1-0 Oxycodon umgestellt. Und was soll ich sagen... ich war begeistert davon! Alle meine Sorgen waren weggepustet. Zusammen mit 10mg Morphinsulfat Bedarfsmedikation ging es mir prächtig. Ich bekam bei Entlassung eine 100er Packung Oxycodon 10mg verschrieben, was ich im Nachhinein absolut unverantwortlich war von dem Anästhesisten. Nach dieser Packung wurde ich dann langsam auf null runtergefahren, der Entzug war der Horror, aber ich habs geschafft. dann nach 2 Monaten kaum Bewegen musste ich wieder zur stationären Reha, wo ich wieder extreme Schmerzen hatte, der Arzt verschrieb mir einfach eine 50er Packung Tilidin 50/4 mit dem Kommentar: "Einfach einschmeißen bei Schmerzen". Tilidin war dann wohl mein großer Absturz in die Sucht, jetzt nehm ich seit fast einem Jahr das Zeug und meine Dosis steigt immer mehr, teilweise wegen der starken Schmerzen in der Arbeit, manchmal aber auch um Depressionen zu betäuben...
Ich will irgendwie wieder wegkommen von dem Dreckszeug, aber die Sucht hat mir körperlich und psychisch absolut in den Fesseln. Was soll ich nur machen, mein Orthopäde verschreibt und verschreibt und ich kann in dem Moment wo er mir das Rezept aussstellt einfach nicht widerstehen, was soll ich tun? :/ |
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JP Platin-User

Anmeldungsdatum: 22.01.2015 Beiträge: 1554
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Verfasst am: 4. Jun 2015 15:31 Titel: |
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Hört sich ja grauenvoll an, wie brutal hast du das Mofa denn frisiert?
Hast du den heute noch Schmerzen?
LG.JP |
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Norman Silber-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2015 Beiträge: 196
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Verfasst am: 4. Jun 2015 15:42 Titel: |
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Ich bin ebenfalls Schmerzpatient, nur habe ich mit Tilidin angefangen und bin dann auf immer stärkere Sachen umgestellt worden. Aktuell stelle ich von Polamidon auf Buprenorphin um. Also genau umgekehrt, wie bei dir.
Was ich aber sagen will ist - Du hast den Entzug von den "harten" Sachen geschafft, dagegen ist der Entzug vom Tilidin ein Spaziergang, absolut Kindergarten sozusagen. Wenn Du es ernsthaft wilst, dann ist das körperlich nach 3 tagen durch und nichtmal besonders schlimm. Psychisch kann das natürlich eine andere Sache sein, das weiß niemand besser, als ich selbst...
Also: Keine Angst vorm Tilidinentzug ! |
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Norman Silber-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2015 Beiträge: 196
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Verfasst am: 4. Jun 2015 18:28 Titel: |
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PS: Bei Tilidin war ich bei der 100er Packung zu 200mg die Tab. won welchen ich bis zu 10 stk am tag eingeschmissen hab, obwohl mir natürlich ewußt war, daß ab einer bestimmten Menge eh keine Wirkungssteigerung mehr eintritt. Auch das Naloxon ist reine Gewöhnungssache, man muß den Scheiß nur lang genug hochdosiert genug nehmen...Jedenfalls habe ich ohne große Schwierigkeiten von einem auf den anderen Tag mit dem Tilidin aufhören können. Das nächste Medikament kam erst eine ganze Weile später, wollte es halt erstmal ganz ohne probieren...
...
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 4. Jun 2015 20:36 Titel: |
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Hast du eigentlich noch Schmerzen, die eine medikamentöse Behandlung notwendig machen?
Oder anders gefragt: hast du noch ein starkes Bedürfnis wegen der Schmerzen ein Medikament zu nehmen oder denkst du, dass man das noch so aushalten kann? |
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oxyplay Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.06.2015 Beiträge: 11
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Verfasst am: 4. Jun 2015 23:31 Titel: |
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JP hat Folgendes geschrieben: | Hört sich ja grauenvoll an, wie brutal hast du das Mofa denn frisiert?
Hast du den heute noch Schmerzen?
LG.JP |
Hallo, das Moped war eine Zündapp CS 50 mit 70ccm Zylinder, 20er Vergaser, ohne Luftfilter und Resonanzauspuff. Warum? |
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oxyplay Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.06.2015 Beiträge: 11
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Verfasst am: 4. Jun 2015 23:36 Titel: schmerzen |
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also ich habe schon noch sehr starke Schmerzen die ohne Opiat kaum auszuhalten sind.
naja also von Oxycodon waren es ja nur 20mg am Tag. Momentan nehm ich mit 600mg Tilidin pro Tag die maximal zulässige Tagesdosis. Körperlich war der Oxy Entzug schlimmer , aber das Tilidin hat halt einfach eine Mega geile Wirkung die sich mein Suchtzentrum scheinbar besser eingeprägt hat. |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 4. Jun 2015 23:41 Titel: |
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Also ich finde, so lange du Schmerzen hast, die du nicht aushalten kannst ODER dich sehr einschränken, z.B. bei der Arbeit oder du deswegen nicht in der Freizeit entspannen kannst, so lange ist es auch total okay Opioide zu nehmen.
Bin so rein körperlich gesund ... hab aber aufgrund einer neurologischen Erkrankung schlimme Schmerzen in den Beinen, obwohl da selber nix ist. Ich mache viel Sport und wirke total fit und gesund.
Trotzdem schmeiß ich mir jeden Tag 20 mg Hydromorphon + unretardiertes Oxycodon bei Bedarf ein. Das sind so 150 mg Morphin oder je nach Tabelle etwa 1.000 bis 1.500 mg Tilidin.
Schlimm finde ich das nicht. Ich fühle mich auch nicht abhängig aber selbst wenn, ich brauch das Zeug ja unbedingt wegen der Schmerzen. Ohne wäre ich nicht lebensfähig. |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 4. Jun 2015 23:44 Titel: Re: schmerzen |
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oxyplay hat Folgendes geschrieben: | also ich habe schon noch sehr starke Schmerzen die ohne Opiat kaum auszuhalten sind.
naja also von Oxycodon waren es ja nur 20mg am Tag. Momentan nehm ich mit 600mg Tilidin pro Tag die maximal zulässige Tagesdosis. Körperlich war der Oxy Entzug schlimmer , aber das Tilidin hat halt einfach eine Mega geile Wirkung die sich mein Suchtzentrum scheinbar besser eingeprägt hat. |
Naja und wo ist das Problem, wenn du diese 600 mg wegen deinen Schmerzen einfach immer weiter nimmst?
Dann ist deine Sucht gestillt und du hast keine Schmerzen.
Immer noch besser als wenn du süchtig bist, vom Arzt aber keine Tabletten mehr bekommst, du in Substitution musst und deswegen jeden Tag zum Arzt musst, um dort dein Methadon zu schlucken.
Wenn die Schmerzen ohne Opioid nicht auszuhalten sind, dann kannst du das absetzen eh vergessen. |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 4. Jun 2015 23:52 Titel: |
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Hi Oxyplay,
wenn du Tilidin/Naloxon RETARDIERT in Dosen über 600mg pro Tag einnimmst, hebt das Naloxon die Tilidinirkung ohnehin wieder auf - je mehr du nimmst, um so schlechter wirkt es. Wie Norman schrieb, ist das Absetzen dann problemlos - von Nichts auf 0 ist kein Problem.
Wenn du allerdings immer noch opioidpflichtige Schmerzen hast, solltest du es besser mit Buprenorphin versuchen. Da hast du bei guter Schmerzwirkung einen minimalen Turn, sicher keinen Affen und auch ein evt notwendiges Abdosieren in kleinen Schritten ist problemlos.
Eine Tagesdosis von 600mg Tilidin entspricht etwa 0.6-1.2mg Buprenorphin. Es gibt Sublingualtabletten zu 0.2 oder 0.4mg (Temgesic oder von Hexal) und 7-Tage-Pflaster in Dosierungen von 0.12mg/Tag bis 0,48mg/Tag (Norspan 5,10,20mcg/h), die Pflaster entsprechen etwa der dreifachen sublingualen Menge!
LG
Praxx |
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oxyplay Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.06.2015 Beiträge: 11
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Verfasst am: 7. Jun 2015 21:05 Titel: |
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Praxx hat Folgendes geschrieben: | Hi Oxyplay,
wenn du Tilidin/Naloxon RETARDIERT in Dosen über 600mg pro Tag einnimmst, hebt das Naloxon die Tilidinirkung ohnehin wieder auf - je mehr du nimmst, um so schlechter wirkt es. Wie Norman schrieb, ist das Absetzen dann problemlos - von Nichts auf 0 ist kein Problem.
Wenn du allerdings immer noch opioidpflichtige Schmerzen hast, solltest du es besser mit Buprenorphin versuchen. Da hast du bei guter Schmerzwirkung einen minimalen Turn, sicher keinen Affen und auch ein evt notwendiges Abdosieren in kleinen Schritten ist problemlos.
Eine Tagesdosis von 600mg Tilidin entspricht etwa 0.6-1.2mg Buprenorphin. Es gibt Sublingualtabletten zu 0.2 oder 0.4mg (Temgesic oder von Hexal) und 7-Tage-Pflaster in Dosierungen von 0.12mg/Tag bis 0,48mg/Tag (Norspan 5,10,20mcg/h), die Pflaster entsprechen etwa der dreifachen sublingualen Menge!
LG
Praxx |
Hallo,
danke für die Antwort. Ich denke dass mich mein Doc eher wieder auf Targin oder so nen Mist umstellt. Kann mir nicht vorstellen dass er mich auf ein Medikament einstellt, dass auch zur Substitution verwendet wird. Ganz wichtig wäre für mich, dass ich trotzdem Auto fahren darf. Wird Buprenorphin im Drogentest angezeigt? Ich muss da rechtlich auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein. Wirkt das eher sedierend oder genau so aktiv machend wie Tilidin? |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 7. Jun 2015 21:25 Titel: |
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oxyplay hat Folgendes geschrieben: | Praxx hat Folgendes geschrieben: | Hi Oxyplay,
wenn du Tilidin/Naloxon RETARDIERT in Dosen über 600mg pro Tag einnimmst, hebt das Naloxon die Tilidinirkung ohnehin wieder auf - je mehr du nimmst, um so schlechter wirkt es. Wie Norman schrieb, ist das Absetzen dann problemlos - von Nichts auf 0 ist kein Problem.
Wenn du allerdings immer noch opioidpflichtige Schmerzen hast, solltest du es besser mit Buprenorphin versuchen. Da hast du bei guter Schmerzwirkung einen minimalen Turn, sicher keinen Affen und auch ein evt notwendiges Abdosieren in kleinen Schritten ist problemlos.
Eine Tagesdosis von 600mg Tilidin entspricht etwa 0.6-1.2mg Buprenorphin. Es gibt Sublingualtabletten zu 0.2 oder 0.4mg (Temgesic oder von Hexal) und 7-Tage-Pflaster in Dosierungen von 0.12mg/Tag bis 0,48mg/Tag (Norspan 5,10,20mcg/h), die Pflaster entsprechen etwa der dreifachen sublingualen Menge!
LG
Praxx |
Hallo,
danke für die Antwort. Ich denke dass mich mein Doc eher wieder auf Targin oder so nen Mist umstellt. Kann mir nicht vorstellen dass er mich auf ein Medikament einstellt, dass auch zur Substitution verwendet wird. Ganz wichtig wäre für mich, dass ich trotzdem Auto fahren darf. Wird Buprenorphin im Drogentest angezeigt? Ich muss da rechtlich auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein. Wirkt das eher sedierend oder genau so aktiv machend wie Tilidin? |
Buprenorphin hat im Gegensatz zu Methadon kein so mies Image als Schmerzmittel.
Liegt im Grunde ja an dir. Wie willst du jetzt mit deiner Neigung zum Missbrauch und den chronischen Schmerzen weiter machen?
Bei dir besteht halt auch das Risiko, dass der Arzt mal damit kommt, dass die Schmerzmittel jetzt abgesetzt werden müssen oder ihm die Dosen zu hoch sind.
Buprenorphin wäre wohl ein Medikament, dass noch eher toleriert wird als z.B. Oxycodon.
An deiner Stelle würde ich das Mittel wollen, mit dem ich mich am besten fühle. Nachdem was man so raus liest wäre das wohl Oxycodon. Dann hätte ich aber ständig Angst, dass sie mir das wieder weg nehmen.
Fiese Situation... |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 7. Jun 2015 21:38 Titel: |
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Wenn dir Autofahren wichtig ist, solltest du enteder Buprenorphin in niedriger Dosis (< 2mg) oder Oxycodon oder Hydromorphon nehmen. Der Cut-off liegt im normalen Opiattest bei 3-4000 ng/md (Oxy) oder 30.000ng/ml (Hydromorphon).
In allen drei Fällen könntest du bei einer Polizeikontrolle unbesorgt abpinkeln, nur eine Blutprobe müsstest du vermeiden.
LG
Praxx |
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QyX Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.07.2013 Beiträge: 1270
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Verfasst am: 7. Jun 2015 22:03 Titel: |
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Praxx hat Folgendes geschrieben: | Wenn dir Autofahren wichtig ist, solltest du enteder Buprenorphin in niedriger Dosis (< 2mg) oder Oxycodon oder Hydromorphon nehmen. Der Cut-off liegt im normalen Opiattest bei 3-4000 ng/md (Oxy) oder 30.000ng/ml (Hydromorphon).
In allen drei Fällen könntest du bei einer Polizeikontrolle unbesorgt abpinkeln, nur eine Blutprobe müsstest du vermeiden.
LG
Praxx |
Wenn ich stabil auf eine Dosis eingestellt bin und der Arzt das okay gibt, dann darf ich doch ohne weiteres Auto fahren, oder nicht?
Zwar fahre ich momentan nicht Auto aber ich habe einen Führerschein und der ist mir auch wichtig. |
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normanthedoorman Gold-User


Anmeldungsdatum: 07.06.2015 Beiträge: 401
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Verfasst am: 7. Jun 2015 22:37 Titel: |
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Praxx hat Folgendes geschrieben: | Wenn dir Autofahren wichtig ist, solltest du enteder Buprenorphin in niedriger Dosis (< 2mg) oder Oxycodon oder Hydromorphon nehmen. Der Cut-off liegt im normalen Opiattest bei 3-4000 ng/md (Oxy) oder 30.000ng/ml (Hydromorphon).
In allen drei Fällen könntest du bei einer Polizeikontrolle unbesorgt abpinkeln, nur eine Blutprobe müsstest du vermeiden.
LG
Praxx |
Der behandelnde Arzt kann eine entsprechende Bescheinigung ausstellen, die das Führen von Kfz unter bestimmungsgemäßer Medikamention erlaubt. Auch die StVO gibt das her. Habe ich auch bekommen, die entsprechenden Vordrucke finden sich zum DL im Internet. Rechtlich wäre damit alles geregelt. |
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