Mein freund ist heroin abhängig

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queeneileen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2015 01:40    Titel: Mein freund ist heroin abhängig Antworten mit Zitat

Hallo und zwar geht es um meinen freund er ist 29 und seit 15 Jahren Heroin abhängig er hat schon 2 Therapien abgeschlossen dennoch jedesmal wieder Rückfällig. Er wurde letztes Jahr im Oktober verhaftet was mich auf der einen Seite sehr traurig macht aber auf der anderen Seite bin ich wirklich froh drum . Ich habe nicht mehr die angst das er nicht mehr nachhause kommt oder icj einen Anruf vom Krankenhaus bekomme das er wieder dort liegt oder sogar tot ist. Jetzt soll er 64er machen hat jemand Ahnung von sowas und ist das besser als eine normale Therapie ?
Lg
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graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2015 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

n 64er ist zwangstherapie. der unterschied ist, daß dein freund sich dabei nicht frei bewegen kann, also weggesperrt bleibt!
dein freund kann x "gute" therapien machen, wenn er nicht will und das konsumieren für ihn bezahlbar bleibt, wie auch immer das aussehen mag, wird er nicht clean!

graham
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queeneileen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2015 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

graham hat Folgendes geschrieben:
n 64er ist zwangstherapie. der unterschied ist, daß dein freund sich dabei nicht frei bewegen kann, also weggesperrt bleibt!
dein freund kann x "gute" therapien machen, wenn er nicht will und das konsumieren für ihn bezahlbar bleibt, wie auch immer das aussehen mag, wird er nicht clean!

graham





Ja das weiß ich . Er möchte ja jetzt diesen 64er machen.
Ich war selber 4 Jahre lang heroin abhängig habe jedoch nie eine Therapie gemacht . Deswegen kenne ich mich damit nicht aus . Weißt du denn zufällig wie so etwas abläuft oder wie lang das geht ?
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 5. Jun 2015 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

queeneileen - Dein Freund sitzt noch im Knast ?
Dann wird er die Therapie machen, weil es ihm dort Vorteile bringt. Eingesperrt wäre er ja trotzdem ...
Bleibt zu hoffen, daß es was bringt. Ich bin skeptisch, denn gerade im Knast fehlt eigentlich jede Motivation bzw ist jede Motivation mit Vorsicht zu genießen. Was wird da gelabert von "neuem Leben" und so. Die Leute meinen's auch ernst in dem Moment, aber wenn sie wieder frei sind, sind alle Vorsätze sehr schnell vergessen.
Es ist eine extrem gefährliche Zeit, die nach einer Haft. Da muß man schon sehr stark und vor allen Dingen echt motiviert sein, um nicht gleich ins alte Fahrwasser zu kommen.
Am Besten ist es, dann aufzuhören, wenn man so richtig die Schnauze voll hat von dem Zeug. Das ist früher oder später bei fast jedem so. Den Moment muß man nützen, da lohnt es sich auch, von außen unterstützend einzugreifen.
Alles Gute !
Cheers
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2015 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Queen,

der "64er" ist nicht etwas, für das man sich selbst entscheiden kann - das ist eine gerichtliche Anordnung, wenn ein Täter wegen seiner Suchtkrankheit für das begangene Delikt "schuldunfähig" oder "vermindert schuldfähig" war.
Die "Einweisung in eine geschlossene Entzugsanstalt" erfolgt für eine Mindestzeit - die ist "Ende offen", solange es keine güstige Prognose gibt, wird die Unterbringung nicht aufgehoben!
Viel wichtiger als eine Therapie wäre wohl ein nachträglicher Schulabschluss und eine Berufsausbildung, damit er überhaupt außerhalb des Knasts eine Lebensperspektive hat!
Das eigentliche Problem deines Freundes dürfte sein, dass er sehr früh heroinabhängig wurde, er also in der Pubertät nicht erwachsen wurde, sondern sich in seiner Drogenwelt sozialisiert hat.
Ein Leben ohne Drogen mit den Anforderungen des Erwachsenseins ist für ein 14-jähriges Gehirn in einem fast 30-jährigen Körper ungeheuer schwierig.
Für sich selbst oder gar für andere Verantwortung übernehmen, Niederlagen aushalten, konsequent lange Zeit auf ein Ziel hinarbeiten, manchmal Verzicht aushalten - das schafft er offenbar nur unter der Käseglocke einer geschlossenen Einrichtung.

Du musst damit rechnen, dass er unmittelbar nach seiner Entlassung rückfällig werden wird - mit 30 bei Null anfangen müssen im unbekannten "normalen" Leben, ohne Schul- oder Berufsabschluss, ohne Erwerbsbiografie, ist Sch..., in der Drogenszene dagegen kennt er sich aus, ist vertraut mit der ganzen Hölle, da hat er seine Sozialkontakte, da sind seine Erfahrungen etwas wert, da genießt er so etwas wie Respekt...

Ich mache mir in dieser Situation eher Sorgen um dich - du warst selber jahrelang drauf, diese Beziehung gefährdet DICH und deine seelische Stabilität.
Eher wirst du rückfällig als er clean - so sieht das realistisch betrachtet aus!

Ich habe einige Patienten mit vergleichbaren Biografien - die haben sich für die Substitution bis zum Lebensende entschieden, dauerhaft Hartz4 und keine Chance auf Take-home wegen Unfähigkeit zum BK-Verzicht.

LG

Praxx
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gina41
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 26.05.2015
Beiträge: 111

BeitragVerfasst am: 6. Jun 2015 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mein exex-freund war 2010 auch im Knast und hat von da aus n 64er gemacht. Erst wollte er so wie graham sagt nur die Vorteile nutzen.hat auch im Knast noch konsumiert wann immer er konnte,war aber nicht mehr drauf da er sich das nicht leisten konnte.
Im Endeffekt hat er sich dann wider erwarten doch auf die Therapie eingelassen und ist bis heute clean.
Kenne auch viele die sofort wieder drauf kamen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel...
Da hilft nur abwarten...alles andere wäre nur Spekulation. Aber das du eher wieder drauf kommst als das er clean wird halte ich für überzogen, wenn auch nicht unmöglich...
Es grüßt gina
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