Mein Freund ist süchtig! Ich weiß nicht weiter

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julia_pia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.05.2015
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2015 21:40    Titel: Mein Freund ist süchtig! Ich weiß nicht weiter Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

Erstmal zum Anfang, ich kenne meinen Freund nun 2 Jahre wir sind aber erst vor 4 Monaten zusammen gekommen. Er ist 17 Jahre alt und nimmt regelmäßig cannabis zu sich. Ich weiß das er früher schon mal an der bong geraucht hat und auch andere Nicht so heftige Drogen nahm. Nun aber nur noch Cannabis. Er hat mir damals versprochen für mich & seine familie aufzuhören, was auch 2 Wochen klappte doch dann wurde er rückfällig. Seine ganzen Freunde kiffen ebenfalls und ich verstehe natürlich das er sich nicht von ihnen trennen will. Wir haben oft Streit und er versucht mir zu erklären das er Probleme hatte und das kiffen immerhin gesünder wäre als Alkohol. Aber trotzdem belastet mich das alles sehr. Ich weiß einfach nicht weiter und verlassen möchte ich ihn auch auf keinen Fall. Eine Zeit lang haben wir es so gemacht das er es mir immer sagen sollte wenn er kifft. Das hat er auch getan doch dann hörte er damit auf weil es ihm unangenehm war. Ich glaube er liebt dieses Gefühl bekifft zu sein. Einfach voll auf Droge. Dazu habe ich einen Ausbildungsplatz bei der Polizei und einen drogensüchtigen als Freund zu haben kann glaube ich auch zu Komplikationen führen. Ich hoffe mir kann irgendjemand hier helfen das ist nun noch meine letzte Hoffnung.

Liebe grüße Julia
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 19. Mai 2015 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Einem 17 jährigen sagen zu wollen, was er tun soll, ist vllt auch ein schwieriges Unterfangen. Dass er keinen Alkohol trinkt, finde ich gut.

Es ist nicht möglich, dass er für Dich oder die Familie aufhört.Er hört auf, wenn er selbst einen Grund hat. Er sieht im Aufhören nicht den Sinn, den Du siehst.

Jeden Tag rauchen ist nicht der Hit, aber viele tun es eine Weile und hören wieder auf. Das kann man eh nie wirklich einschätzen. Es ist wahnsinnig schwer, jemandem sein Gras auszureden. Besonders, wenn er es mit seinen Freunden genießtSmile

Du bist sicher in Not, weil Du merkst, er hört halt nicht auf, aber ich wüsste nicht, was ich raten sollte. Ich glaub, in dem Alter hört man nicht einfach so auf. Außer, es wird langweilig. Oder es gibt was besseres. Oder es läuft dann irgendwann blöd. Die Stimme der Freundin/Familie hat schon hier und da bei jemandem etwas bewirkt, aber häufig kommt das nicht vor. Streit macht es nicht besser. Schöne Dinge sind hilfreich.

Mach Dir nicht so viele Gedanken, davon bekommt man nur Falten:) Wenn Du ihn liebst, sei für ihn da. Er sagte ja, er hätte Probleme (gehabt?) Ich habe irgendwann gelernt, dass man Dinge geschehen lassen kann, weil sie so wie so geschehen. Aber ich kann mir meinen Platz in dem ganzen aussuchen. Und der sieht nicht so aus, dass ich ein Versprechen abnehme, sondern akzeptiere, was mein Partner für sich entschiedet. Doch ich entscheide, wie viel Nähe ich zulasse, wenn ich mich damit nicht wohl fühle. Ich setze das noch nicht ewig um, aber doch schon lang genug, um zu wissen, das ist für mich das beste.

Außerdem seid ihr erst 4 Monate zusammen, auch, wenn Ihr Euch schon länger kennt. Ihr solltet Spaß haben mit einander.

Die Ausbildungsstelle bei der Polizei setzt Dich unter Druck (wenn das ganze kein Witz ist). Bleib bei Dir und schaue, was Du willst und was nicht, aber höre auf, zu streiten, damit hilfst Du nicht. Zu Drogen habt ihr offensichtlich eine gegensätzliche Einstellung.
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julia_pia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.05.2015
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2015 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine gute Antwort, ich möchte einfach nicht das er härtere Drogen nimmt. aber du hast recht, Streit ist keine Lösung mir ist es einfach unangenehm wenn ich weiß das er gerade irgendwo bekifft sitzt. Aber ja es ist halt seine Entscheidung. Wir sind ja auch glücklich & haben auch genug zweisamkeit.

Das mit der Polizei ist natürlich kein witz. Ich weiß nur nicht ob Drogen in Zukunft Auswirkungen auf seinen Körper haben. Weil darüber habe ich viel gelesen. Aber naja ich sollte mir vielleicht doch weniger Gedanken machen und mehr akzeptieren bzw vertrauen. Vielen danke
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JP
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Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 1554

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2015 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Du ahnst es selber nicht, aber du richtest damit so großen Schaden an, jeder hatte schon mal eine alte die ihn verbessern wollte, und jedes mal endet es in einer Katastrophe.

Stell dir mal vor du gehst ihm so sehr auf die Eier das er dir zu liebe seinen Kumpels ein Goodbye verpasst,
das finden die dann gar nicht witzig,
dann hat er nur noch dich damit wird er auf Dauer auch nicht Glücklich.

Das kann ganz böse folgen haben, schon 100x mitbekommen wo das Endet.

Du wärst nicht die erste Polizistin die einen kiffenden Freund hat.

Also lebe damit das er kifft oder mach Schluß,
Er wird dann aufhören wenn er es für richtig hält.
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silenthigh
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2015 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

JP hat Folgendes geschrieben:
Du ahnst es selber nicht, aber du richtest damit so großen Schaden an, jeder hatte schon mal eine alte die ihn verbessern wollte, und jedes mal endet es in einer Katastrophe.

Stell dir mal vor du gehst ihm so sehr auf die Eier das er dir zu liebe seinen Kumpels ein Goodbye verpasst,
das finden die dann gar nicht witzig,
dann hat er nur noch dich damit wird er auf Dauer auch nicht Glücklich.

Das kann ganz böse folgen haben, schon 100x mitbekommen wo das Endet.

Du wärst nicht die erste Polizistin die einen kiffenden Freund hat.

Also lebe damit das er kifft oder mach Schluß,
Er wird dann aufhören wenn er es für richtig hält.


Sehr guter Beitrag! Sehr guter Beitrag!

Ein Kumpel von mir, hatte damals eine Lebensgefährtin die Polizisten war.
Er selber nahm alle Drogen, die der Markt so hergab. Sie wusste das. Doch sie hatte ihn nie unter Druck gesetzt, das er sich von seinen Kumpels verabschieden, und mit den Drogen aufhören sollte!
Die Beziehung verlief einwandfrei.
Sie hätte ihn nur in die Flucht geschlagen, wenn sie ihm seinen Umgang und das Feiern mit Drogen verboten hätte.
Also, wenn Du damit nicht leben kannst, mache Schluss oder finde Dich damit ab!
Denn schon von ihm zu verlangen, das er jedes mal sagen soll, wenn er was kifft, ist schon extrem nervig. Rolling Eyes
Kein Wunder das er keinen Bock mehr hatte, Dir das jedes mal zu sagen.
Ich meine, was soll n das bringen? Totaler Nonsens!
Er ist doch nicht Dein minderjähriger Sohn, dem Du das verbieten kannst! Er ist ein erwachsener mündiger Mann, hör mal!
Und wenn er sich von seinen Kumpels trennt, dann hat er ja nur noch Dich. Das will er nicht! Er wird ja total von allen Kontakten die er hat abgekapselt. Irgendwann fühlt er sich einsam. Ist es das was Du willst?
Wenn Du es zu bunt treibst, und ihm alles verbietest, dann zieht er irgendwann mal Leine.
Das wäre selbst mir zu blöd.

Also, entscheide Dich für oder gegen eine Beziehung mit ihm. Und verbiete ihm nicht alles, wie einem Kleinkind!

LG, die silent!
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julia_pia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.05.2015
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2015 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde niemals verlangen das er sich von seinen kollegen verabschieden soll, so eine bin ich nicht. Und das er mir das sagt wann er Drogen nimmt hat auch er vorgeschlagen damit ich sehe das er es nicht oft tut was dann aber ja halt doch nicht so gut funktioniert hat da es extremes oft war/ist . Ich finde mich ja mittlerweile mit ab nur ich mache mir einfach sorgen das ihm was passieren könnte oder seine Eltern ihn in die Klinik schicken usw
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silenthigh
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Anmeldungsdatum: 01.12.2013
Beiträge: 2949

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2015 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

julia_pia hat Folgendes geschrieben:
Und das er mir das sagt wann er Drogen nimmt hat auch er vorgeschlagen...


Das ging aus Deinem Eingangspost nicht hervor!
Ansonsten, klar machst Du Dir Sorgen. Darfst Du auch. Ist ja auch völlig normal.
Außerdem finde ich es schön, das Du Dich damit "abgefunden" hast. Wirklich? Wink

Zitat:
...oder seine Eltern ihn in die Klinik schicken...


Als angehende Polizistin, und auch als eine erwachsene Frau, solltest Du schon wissen, das man einen erwachsenen mündigen Mann, nicht einfach ohne seine Einwilligung in eine Klinik stecken kann. Wink

LG, die silent!
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Quasimodus
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Anmeldungsdatum: 04.02.2015
Beiträge: 1803

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2015 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Drogenkosum und nicht nur kiffen ist bei cops , die sich Narrenfreiheit intern geschaffen haben,
ja kein grosses Ding mehr.

Da passieren Sachen, da fragt man sich echt, warum man bei der falschen Truppe angeheuert hat, manche leben wie die Maden im Speck.
Ich hasse diese Doppelmoral bei dieser Truppe, obwohl nicht jede/r so drauf ist, schon klar.

Ich kanns verstehn , wenn man ne höhere Laufbahn einsclagen will, und ein drogensüchtiger in der Familie macht sich nie gut.

Aber entweder liebst du ihn und ihr müsst Klarheit untereinander schaffen, was wann zu tun ist, bevor noch wer ins offene Messer rennt.
Sicherheiten.

Aber thats life.
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rock
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2015 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Julia, ich glaube, Du solltest zuallererst die Angst vor der Droge Cannabis ablegen. Ängste und Panik sind schlechte Ratgeber !
Sei realistisch, schau' Dich um, das Kiffen ist allgegenwärtig. Auch wenn es (noch) verboten ist. Jemand vor mir hat es schon angedeutet, auch in Kreisen der Exekutive gibt es seit langer, langer Zeit Kiffer und sogar Süchtige.
Drogen sind nun einmal eine Sache, die überhaupt nichts mit Berufen, sozialem Status etc zu tun hat. Drogen gehören zum Menschen wie Nahrung. Das klingt maßlos übertrieben, ich weiß.
Aber schau' Dich um. Wer kommt ganz ohne Drogen aus ? Wer trinkt nicht zumindest gelegentlich Alkohol ? Eine legale Droge, aber eine harte Droge, die süchtig macht und viele, viele Leben zerstört.
Das bringt mich zu dem Punkt, um den es eigentlich geht beim Drogenkonsum - Verantwortung sich selbst und Anderen gegenüber. Man kann Drogen nicht verbieten, das zeigt sich gerade in den USA sehr deutlich, wo die ganze Prohibition von Cannabis ihren Ausgang genommen hat. Ausgerechnet die legalisieren das Zeug jetzt ...
Aber man kann als Einzelner vernünftig damit umgehen. Und DAS sollte das Ziel sein.
Mit Verboten füttert man nur den Widerspruchsgeist, der in unterschiedlicher Ausprägung in jedem Menschen vorhanden ist. Das gilt auch in einer Beziehung !
Wenn Du eine Beziehung führst, dann mußt Du auch akzeptieren, daß Dein Partner in verschiedenen Dingen andere Ansichten hat als Du. Dagegen zu kämpfen ist sinnlos, es verzögert das Akutwerden von Problemen bestenfalls auf einen späteren Zeitpunkt.
Mein Rat - setz' Dich mit Deinem Freund zusammen und rede vernünftig mit ihm. Druck bringt gar nichts, der kumuliert nur, bis Überdruck entsteht und der führt zu einer Explosion. Ihr müßt Euch einigen.
Solange er nicht so arg kifft, daß er nicht fähig ist, seinen Alltag im Griff zu haben, sähe ich das Ganze entspannt, denn bald ist ohnehin Schluß mit der Prohibition. Schon jetzt wird man wegen Kiffens nicht mehr rechtlich belangt. Ein paar idiotische Reste wie FS-Entzug etc sind noch übrig. Aber auch das wird sich ändern.
Hat nicht gerade einer Eurer Sprecher (der Polizei) gesagt, daß die Polizei überlastet ist, weil sie sich um Dinge kümmern muß, die gar nichts bringen ? Richter, Staatsanwälte äußern sich ähnlich.
Bleibt der soziale Aspekt, der sich so äußert, daß Kiffen für viele bedeutet, daß Kiffer gleichzusetzen sind mit Junkies, die am Bahnhof herumlungern. Das stimmt aber gar nicht ! JEDER kennt jemand, der kifft - ob er's weiß oder nicht.
Viele, sehr viele Menschen kiffen und sind verantwortungsvolle, wertvolle Mitglieder der Gesellschaft, die ihren Beitrag leisten in dem sie arbeiten, Kinder großziehen und Steuern zahlen. Völlig unauffällig. Muß man so jemanden verdammen, weil man ihn mit einem Joint erwischt hat ?
Dein Freund ist jung, sehr jung. Da kann man gar nichts darüber sagen, wie er sich entwickeln wird. Wenn Du Druck auf ihn ausübst, wird es aber - zumindest in Eurer Beziehung - keine gute Entwicklung geben.
Damit will ich jetzt nicht gutheißen, daß er kifft. Aber ich kann und will es auch nicht verdammen. Und das solltest Du auch nicht tun.
Stell' Dich der Realität ! Und gehe auch Du verantwortungsvoll damit um. Du wirst es noch erleben in Deiner Berufslaufbahn, daß Kollegen völlig unbeachtet vor's Haus gehen und einen durchziehen. Jetzt tun sie's schon, halt etwas vorsichtiger und im Verborgenen.
Ich kann Dir schwarz auf weiß (auf Protokollen) zeigen, wie aus 100g Heroin binnen zwei Stunden 90g wurden. In dieser Zeit war die Ware nur in Händen von Polizisten ... Wo sind die 10g hin ? Verpackung ? Nee, es wurde beidemale netto mit Präzisionswaagen gewogen und der Schwund beträgt dabei höchstens 20mg.
Der Stoff ist also längst auch in den Kreisen Deiner Kollegen angekommen. Längst, denn die oben geschilderte Situation trug sich bereits vor 35 Jahren zu und es ist nur ein Beispiel aus vielen, die ich Dir nennen und auch beweisen könnte.
Ich weiß, daß Dir das nicht hilft, wenn's um Deinen Freund geht, aber es soll Dir helfen, etwas realistischer in und auf die Welt zu blicken.
Entspanne Dich und sei froh, wenn er nicht über die Stränge schlägt. Meiner festen Überzeugung und nicht gerade unbeträchtlichen Erfahrung zufolge ist das, was er tut, allemal besser, als sich zu betrinken. Das wäre zwar "anerkannt", aber nur einmal zu viel getrunken zum falschen Zeitpunkt, das hat auch schon Karrieren zerstört ...
Cheers
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2015 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Julia,

schön, dass Du annehmen kannst, dass der Verantwortungsbereich eines Menschen für sein Leben bei sich selbst liegt. Vermutlich wird Dir aber, selbst, wenn Du da eine Linie ziehst, die Angst um ihn nicht genommen.

Wenn Du ihm gegenüber damit souveräner umgehst, ersparst Du Dir eine Menge Lügen, die irgendwann meist folgen, wenn der Partner Druck ausübt, ob durch schreien, oder unter Tränen.

Vertrauen wird immer seltener,da die Menschen sich mehr und mehr Sorgen machen.Selbstvertrauen ist eine wichtige Basis. Vertrauen begründet sich auch im Respekt dem anderen gegenüber. Du hast ja aus den Antworten lesen können, dass niemand es toll findet, wenn der erhobene Zeigefinger aus der Partnerecke kommt.

Ich fänd es spannend, zu lesen, wie es Dir weiterhin ergeht. Nicht, wie viel Dein Freund kifft, sondern wie Du damit umgehst:)

Bei mir war grad wieder Boderliner Alarm. Zwischendurch scheppert es in der harmonischen BeziehungsphasePhase, ansonsten anstrengende Psycho-Gespräche... Aber mir geht echt allmählich die Puste aus. Besonders in meiner Situation. Wenn es mir zu viel wird, vergesse ich alles, was ich mir über gewaltfreies Miteinander angeeignet habe und schreie los...und denke "verpiss Dich", sage es aber nicht (mehr). Ich muss mir sicher sein, dass ich das nicht mehr mittragen kann. Ich habe ausreichend mit mir selbst zu tun.

Er kommt grad...(hat nen Schlüssel...tschau
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2015 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt hat er keinen Schlüssel mehr.

Bordie und Impulsive auf Konfrontation. Was bleibt, ist ein Scherbenhaufen. Ein paar Minuten, nachdem er weg war, schloss ich die Fenster. Ich atmete tief durch und zurück bleibt nach Jahren der abgefahrensten und auch übelsten Monate, Wochen, Tage,Stunden...das Gefühl:" Ich will das nicht mehr aushalten. Es ist gut, dass ich allein bin."

Früher hätt ich mir den Abend nett gemacht. Heute weiß ich, dass ich clean werden will.
Da sitz ich, auf 0,5mg subu von heut morgen und kann es dabei belassen. (und wieder ein Stück weiter) Die Beziehung frisst meine Energie. Das Tapezieren war nicht so anstrengend, wie die Gespräche dabei.
Ich kann das gar nicht mehr schultern, aber wer gesteht sich das gern ein? Und wenn ich weiterhin so schlecht auf mich aufpasse, bleibe ich ewig in dieser Minidosisschleife stecken. Das kann man ja endlos hinziehen, so wie ich das durchziehe.
Der Entzug kostet Kraft. Das Cleanbleiben noch mehr...
Ich kann eher morgen sagen, wie es mir damit geht, dass ich mich entschieden habe, keinen Kontakt zuzulassen, bis ich stabil bin und weiß, was ich will, weil ich mich einfach mehr spüren kann. Opiate sind heimtückisch. Man weiß nie so genau, ob das auch echt ist, was man gerade fühlt. Derzeit hab ich einfach nur die Nase voll von dem Theater.

Leute, kennt Ihr auch solche Einlagen? Früher gab es Löcher in Türen, zerbrochenes Glas, herausgerissene Pflanzen. Man sieht, dass ich einen guten Grund hatte, mich für gewaltfreie Kommunikation zu interessieren. Vorhin wollte ich einfach verbale Gewalt anwenden, es hat mich befreit. (sonst kenne ich das nicht bei Trennungen) zum Verständnis: ich übe Gewalt über die Sprache aus, während er was kaputt macht und laut wird.
Es wird Zeit, eine Seite umzublättern.
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Haschgetüm
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2015 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hachja.. nichts ist schöner als fliegende Teller, eingetretene Türen oder zusammengekrachte Betten...
Als ich das zweite Mal in zwei Jahren meine Vermieterin anrief, um ihr mitzuteilen, dass meine Haustüre eingetreten wurde, da wusste ich, dass es schön sein kann alleine zu sein.
Viel Kraft dir - du bist stark und klug und wirst deinen Weg gehen.
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2015 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

julia_pia hat Folgendes geschrieben:
Aber naja ich sollte mir vielleicht doch weniger Gedanken machen und mehr akzeptieren bzw vertrauen. Vielen danke


hmmm... also ich sehe das etwas kritischer!


als ich in eurem alter war, hatte ich eine freundin, die sehr viel gekifft hat. ich nahm damals gar keine drogen. weil ich meine freundin damals wirklich sehr, sehr extrem geliebt habe und sie zu der zeit mein gesamtes denken und handeln bestimmt hat, habe ich es zwangsläufig hingenommen... ich wollte sie halt nicht verlieren.

was ganz klar feststeht: ein mensch verändert sich durch das kiffen! oft lachen die viel und sehr hysterisch... und diskussionen braucht man mit bekifften leuten gar nicht erst zu führen... sinnlos!

jedenfalls war meine damalige freundin eigentlich jeden tag breit. mich hat es genervt.

irgendwann hab ich mich gefragt: "WAS FINDET SIE NUR SO TOLL AN DEN DROGEN?"

und weil sie auch schon erfahrung mit anderen drogen, zb. kokain und lsd hatte, hatte ich immer das gefühl, dass sie mir irgendwie "überlegen" ist. wenn ich sie fragte, wieso sie nicht aufhört, meinte sie: "ACH, DAS KANNST DU EH NICHT VERSTEHEN!"

tja, und so kam es dann, wie es kommen mußte: ich hab selber drogen probiert... erst kiffen, dann auch andere sachen... damals habe ich auch opate probiert. heroin ist zb. ein opiat, aber es gibt auch opiate als schmerzmittel aus der apotheke. und davon wurde ich später dann süchtig. und heute bin ICH in suchtbehandlung beim arzt und bekomme jeden tag methadon.

natürlich war das jetzt die stark verkürzte variante, dazwischen lag viel zeit und ich war auch nicht die ganze zeit süchtig. aber deshalb sehe ich das skeptisch.

nicht unbedingt weil ich glaube, dass es dir so gehen wird wie mir. aber in beziehungen gibt es fast immer nur ärger, wenn einer was macht, was der andere nicht will.


über deine rolle als polizistin brauchst du dir noch nicht so viele sorgen machen! es gibt so viele polizisten in deutschland. glaubst du, dass die und ihre familien sich immer an alle regeln halten und nie was verbotenes tun? es gibt sogar hier im forum polizisten, die selber drogen nehmen...
natürlich bringen sie dir in der ausbildung bei, dass du als polizistin JEDE straftat anzeigen musst, die du mitkriegst. aber das macht kein polizist so! erst recht nicht, wenn der eigene freund kifft. aber natürlich solltest du nicht für ihn dealen oder drogen für ihn aufbewahren. aber wenn dein freund clever ist, wird er das auch nie von dir verlangen.


also ich finde das ehrlich gesagt nicht so unkompliziert. kiffen wird oft verharmlost, finde ich. und ich habe wirklich schon viele drogen probiert. es gibt ein sprichwort: "DIE DOSIS MACHT DAS GIFT!"
das bedeutet, wenn jemand einmal in der woche kifft, ist das nicht so schlimm. aber wenn er jeden tag kifft und vor der schule schon bong raucht, dann kann das ungut enden für ihn... ich habe in meinem freundeskreis ein paar dauerkiffer. der eine kifft schon seit er 15 ist. jetzt ist er 20 jahre älter. und er kifft immer noch! deshalb hat er auch entwicklungsdefizite und benimmt sich manchmal wie ein 15-jähriger...

auf jeden fall würde ich das gekiffe nicht einfach so hinnehmen. aber ich würde mich auch nicht immer nur streiten oder ihm vorwürfe machen. du kannst dir ja überlegen, ob du einen kompromiss mit ihm machen kannst: ein- oder zweimal die woche macht ihr abends was zusammen und da muß er nüchtern sein.

ich weiß aus erfahrung, dass es viel schöner ist, wenn die freundin nicht gekifft hat. man liebt ja den menschen und seinen wahren charakter, oder? und auch wenn wir damals rumgemacht haben oder sex hatten, war es immer ein großer unterschied, ob drogen im spiel waren oder nicht...


naja, ich bereue es jedenfalls noch heute, dass ich damals nicht meinen prinzipien treu geblieben bin. wir hatten damals vereinbart, dass sie nicht mehr kifft. das hat auch n bißchen geklappt. und irgendwann kam sie mal heulend zu mir und meinte, dass wir reden müssen.. ich dachte, sie will schluß machen oder sie will mir einen seitensprung beichten oder sowas schlimmes... und als sie dann sagte, dass sie wieder gekifft hat, war ich so erleichtert, dass es nix schlimmeres war, dass ich ihr gesagt hab, dass das gar nicht so schlimm sei...

und das war ein großer fehler! denn ab diesem zeitpunkt kiffte sie wieder jeden tag. erst heimlich, dann ganz offen...

weil ich irgendwann keine lust mehr hatte, dass sie lieber gekifft hat als was mit mir zu machen, habe ich dann schweren herzens schluß gemacht...
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2015 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Haschgetüm,
ernsthaft, Deine Zeilen waren wie ein warmer Regen am Morgen. Du scheinst Dich ja bestens mit solchen Geschichten auszukennen. Ja, irgendwann ist man nur noch froh, wenn die Tür von außen zu gemacht wird.

In den letzten Jahren dachte ich zu häufig, ohne ihn wäre es leichter, clean zu sein. Ich will meine Verantwortung da nicht rausnehmen, ich hab es echt alles mögliche versucht. Aber ich dreh mich mit ihm im Kreis, weil er einfach noch viel Zeit braucht, seine Probleme in den Griff zu kriegen, die nichts mit Drogen zu tun haben. Sein Rauch-Konsum macht es natürlich nicht einfacher. Und mich belastete die Beziehung ohne Ende. Ich wollte halt nicht wieder weg laufen, wie ich das sonst gemacht habe, aber da braucht man auch den Gegenpart, der am gleichen Strang zieht, oder es geht halt nur allein. Ich hab auch ewig gebraucht, bis ich mein Leben ohne allzu krasse Bauchlandungen leben konnte. Ich mache ihm da keinen Vorwurf. Es tut mir auch leid, dass ich das Ende nicht "ordentlicher" hingekriegt habe und mich gehen ließ. Aber ein Wort gibt das andere usw. Das kraseste Aha-Erlebniss war wohl gestern, dass ich endlich kapiert habe, er versteht niemals, wer und was ich bin.Er hat mir einfach ein krönchen verpasst und wenn ich nicht funktioniere, tut es die Beziehung auch nicht.

Als ich erwachte, spürte ich als erstes Erleichterung. Man muss einfach mehr auf die Sprache des Herzens vertrauen, der Verstand steht einem da nur im Weg. Der sagt nämlich: das kannst Du schaffen, genug Psychothera für ihn, Paargespräche etc. Aber mein Verstand war da offensichtlich nicht der richtige Ratgeber. Mein Herz sagt mir schon seit 2 Jahren, dass meine Gefühle erkaltet sind. Es war von meiner Seite aus schon mehr freundschaftlicher. Wir waren ja vor der Beziehung bereits 3 Jahre befreundet. Damals war mir klar, dass er Probleme hat, welcher Art wurde erst im Lauf der Jahre klar. Ich konnte mich auch sehr gut kennen lernen in der Zeit. Dafür bin ich dankbar und für die schöne Zeit. Man, hatten wir tolle feelings zusammen, aber die letzten dieser Art sind über 2 Jahre her..
Man sagt ja, Frauen trennen sich innnerhalb der Beziehung, Männer erst, wenn Schluss ist. In meinem Fall war das so und ich muss akzeptieren, dass ich es nicht geschafft habe, wieder Liebe zwischen Mann und Frau entstehen zu lassen. Als Mensch liebe ich ihn wie meine anderen Freunde auch. Da versteht man die Schwächen und respektiert sie in jedem Fall. Dem Partner gegenüber hat man einfach Erwartungen, egal wie sehr sie der Situation angepasst wurden - ich hab nie bekommen, was ich brauche.

Ich bin unendlich froh, dass ich da jetzt endlich klar und deutlich bin.
Ja, diffuse Ängste kommen auf, 7 Jahre ist ne lange Zeit. Ich bin hier ohne meine Freundeund ohne Familei, die wohnen ja quer verstreut in Deutschland durch die vielen Umzüge, aber hier kann ich mir nun ein soziales Umfeld aufbauen. Das ging gar nicht an seiner Seite, weil ich mit der Beziehung voll beschäftigt war.
Ich glaube, es ist sehr gut, dass ich nun auch in dem Bereich "mein" Leben leben kann, auch, wenn da sicher auch mal das Gefühl aufblitzen wird: "scheiße ich bin allein. Wo soll ich denn jetzt einen Mann her nehmen, der zu mir durchgeknallter Nudel mit kritischem Gesellschaftsblick passt?Und dann auch noch mit meiner Geschichte..."
Ich hab das Gefühl, ich erneuere mich. Es ist, als würde ich anfangen, mich zu pellen. So ne Art Metamorphose.
Das wird sicher lustig, Leute zusammen zu suchen, die mir jetzt beim Umzug helfen. Mein Freund meinte beim letzten Krach, es sei doch nicht intelligent, ihn in meiner Situation zu vergraulen und dann den Umzug ohne seine Hilfe zu stemmen. Aber ich bin kein berechnender Mensch, wenn ich genug habe, ziehe ich auch die Konsequenzen.
Ich streng mich lieber mehr an, gehe über meine Grenzen, als ständig im emotionalen Bereich über meine Grenzen zu gehen, denn das macht mich wirklich fertig.

Was Du geschrieben hast, Saubermann, ist auch eine Sichtweise, die ich aus Erfahrung teilen kann. Vllt sollten wir aus dem die Lehre ziehen, dass eine Beziehung scheitern kann, wenn der eine Angewohnheiten hat, die einfach nicht zum eigenen Leben passen. Zumindest wird das für mich in Zukunft ein Punkt sein. Denn so begannen alle Beziehungen, die dann scheiterten. Als ich mit meinem jetzigen Ex zusammmen kam, war ich körperlich nicht drauf (keine Opiate). Mit ihm habe ich mir angewönt, viel zu kiffen, es hat erst mal riesigen Spaß gemacht. Außerdem war er 5 Jahre noch während der Beziehung Pornosüchtig. Das hat mich sehr verletzt - war definitiv nicht mein Ding. Und wenn der Partner so lange was tut, was einen verletzt, führt das nicht zu rosa Wolken, sondern zu Schmerzen und dann zu Distanz. Er hat keine Schuld, dass ich wieder nach Opiaten griff, ich war echt krank, aber ohne den Stress hätte ich es auffangen können, so gut kenne ich mich. Mir war das auch damals schon klar, aber ich wollte einfach nicht los lassen.Irgendwann hab ich ihn im Geiste mit Heroin gleichgesetzt und seither war ich damit beschäftigt, dem Ganzen eine andere Wendung zu geben. Es hat nicht geklappt. Man muss wissen, wann man verloren hat.
An dem Punkt, an dem ich jetzt bin, habe ich aber schon das Gefühl, andere Türen gehen auf.
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campmaster
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2015 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann da saubermann nur zustimmen. Das endlos dumme aber so ultracool und gechillte Gelaber von Kiffern ist nur dafür gut, dass man irgendwann selbst einen Joint im Mund hat.

Was aus schüchternen, labilen, gutmütigen... Menschen wird, davon können hier, denk ich, viele berichten.

Es gibt fast keinen Grund sich mit nem Süchtigen abzugeben, wenn man in der eigenen Scheiße noch nicht so tief drin steht!

Soll nicht heißen, dass ich für die einzelnen Schicksale kein Verständnis habe, ganz im Gegenteil! Nur habe ich gerade bei Kiffern schon häufig versucht, so etwas wie Verstand zu erwecken und letzendlich kommt dann nur Stuss oder einfach rationales Fehlverhalten zurück.
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