schlechte Mutter

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Irisaylin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2015
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 16:03    Titel: schlechte Mutter Antworten mit Zitat

Hallo , ich bin 49 Jahre und habe 3 Kinder 32, 27 und 15 Jahre alt .
Mein Sohn 27j.ist drogenabhängig . Vor 2 Monaten kam er nach 10 Monaten Gefängnisaufenthalt raus. Da er keine Wohnung hatte habe ich ihn auf genommen.
Als er noch im Gefängnis war , da wollte er noch alles ändern , schöne neue Wohnung usw.
Mein Sohn hätte das haben können er hat 15 tausend Euro von seinen Vater geerbt und was tut er kauft drogen.
Ich habe gestern nach dem er 2 Tage verschwunden war seine Tasche durchsucht und weißes Pulver und eine Waage gefunden.
Tja und heute wo er ansprechbar war habe ich ihn gesagt das er gehen muss , da ich seine 15 jährige Schwester schützen muss.. sie hat leider alles schon sehr hautnah mitbekommen . Ich habe immer alles für ihn getan , bin mit ihm zur drops nur zu ende gebracht hat er nie etwas. Er hat dann heute mittag seine Tasche gepackt und ist gegangen. Ich verstehe es nicht warum kann er nicht anfangen endlich eine Therapie zu machen . Bin ich schuld? Ich habe ein so schlechtes Gewissen . Was wird jetzt aus ihn . Was kann ich tun. Mir zerreißt es das Herz. Bitte könnt ihr mir was raten.
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Irisalyn - das ist ein leider sehr bekanntes Bild. Und das Schlimme daran ist, daß man nichts tun kann, schon gar nicht als Angehöriger. Der Prophet gilt im eigenen Land nichts - das bewahrheitet sich da ganz besonders.
Ich bin selbst Jahrzehnte polytox unterwegs, bin auch der Sohn meiner Eltern, die nichts mit mir zu lachen hatten, bis vor etwa 30 Jahren meine Kinder kamen. Nicht, daß ich aufgehört hätte, aber ich habe aus Verantwortungsbewußtsein gelernt, meine Drogen so zu nehmen, daß Andere, sprich die Familie nicht beeinträchtigt wurde. Das war bestimmt nicht so einfach, wie es jetzt klingt, aber es ist mir gelungen. Erstaunlich gut gelungen, denn daß ich noch d'rauf (auf Opiaten in erster Linie) war, hat niemand richtig bemerkt (darauf habe ich geachtet) und wissen wollte es eigentlich auch niemand, also hab' ich's auch niemandem auf die Nase gebunden Wink Natürlich war es allen im Stillen klar, aber die Situation war ok, meine Eltern waren glücklich, weil ich mich als guter Vater erwiesen habe, die Kinder sowieso. Die Mutter der Kinder, das war ein anderes Kapitel, aber die ist schon lange tot.
Meine Mutter hat es früh schon mitbekommen, daß da nichts zu wollen ist bei mir. Sie hat sich richtig verhalten, indem sie mir nicht dauernd Vorwürfe machte, die nur dazu geführt hätten, daß ich mich zurückgezogen hätte. Unterstützt hat sie mich aber auch nicht. Das war richtig so.
Was ich Dir damit sagen will ist Folgendes: er ist und bleibt Dein Sohn, daran ist nichts zu rütteln. Aber es hat keinen Sinn, ihn bei jeder Gelegenheit zu bombardieren, ihm etwas ausreden zu wollen. Das macht Euch beide fertig.
Unterstützung solltest Du ihm aber auch versagen, speziell wenn's um Geld geht. Daß Du Deine Tochter, seine Schwester schützen willst, ist absolut ok und sollte auch für ihn nachvollziehbar sein.
Was bleibt, ist zu hoffen, daß er sich ändert. Das ist jederzeit in alle Richtungen möglich. Ich kenne viele, die weiter gingen als ich, die ganz aufhörten, obwohl man ihnen keine Chance gab. Das ist ganz individuell.
Ihn aufzugeben, das würde Dir wehtun und nur mehr Leid verursachen.
Bleibt, die Geschichte aus einer gewissen Distanz (in jeder Hinsicht, örtlich, emotional) zu beobachten. Es ist durchaus möglich, daß der Moment kommt, an dem er Hilfe wirklich gebrauchen kann - im Sinne davon, daß er sie annimmt und etwas daraus macht, etwas Positives meine ich. Das ist sogar wahrscheinlich, denn meinen Erfahrungen und Beobachtungen zufolge kommt er irgendwann, der Moment, wo man eigentlich gar nicht mehr will. Dann ist Hilfe zum Ausstieg sinnvoll. Therapien bringen zumeist wenig, weil sie zum Einen gegen den Willen gemacht werden oder als Alternative zum Knast oder um ganz schlimme Situationen (Versorgungsengpässe zB) zu überbrücken. Dazu ist man gerade in stationären Therapieeinrichtungen immer mit der Versuchung konfrontiert, denn NIE sind dort alle Willens aufzuhören. Im Knast detto.
Also nicht aufgeben, aber auch nicht zu viel mitleiden - ist schwer, ich weiß es. Aber es hat keinen Sinn, wenn Du mitleidest für Fehler, die Dein Sohn macht. Da solltest Du Deine Kräfte sparen, Du brauchst sie später womöglich, um ihm wirklich helfen zu können !
Alles erdenklich Gute !
Cheers
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Irisaylin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2015
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke dir für deine Antwort.
Jetzt gerade leide ich höllenqualen , aber ich weiß das ich da durch muss nur Herz und Kopf zusammen zu bringen klappt nicht.
Wie du schon sagtest er bleibt mein Sohn egal was passiert.
Wenn es soweit ist das er mich wirklich braucht dann bin ich da für ihn. Ich möchte nur nicht die gleichen Fehler der letzten Jahre machen und ihn nur in seiner sucht zu unterstützen.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

@rock

Das hätte ich kaum (!) besser schreiben können. Im Wesentlichen triffst du es für mich.

@ Irisaylin

Ich bin außer von Nikotin nicht abhängig, komme also aus der anderen Ecke.

Rocks Beitrag ist kaum (!) noch etwas zuzufügen. Wink
Wichtig finde ich, dass es dir gutgeht. Ebensowichtig ist konsequentes Handeln. Also, konsequentes NEIN bei Schnorrversuchen, Bitten um Wohnmöglichkeit, Schlafplatz u.ä. Nur durch dein konsequentes Handeln bleibst du glaubwürdig. Es ist die Entscheidung deines Sohnes, sein Leben so zu gestalten, wie er es tut. Das ist zu akzeptieren. Ebenso kannst du dein Leben auch gestalten, wie du es für richtig hältst.

Ein vertrauensvolles Verhältnis halte ich für wichtig, wenn denn machbar. Das ist schwierig, aber vielleicht hilft dir, wenn du dir bewusst machst, dass es deines Sohnes Leben ist. Er muss selbst entscheiden, was er will.

Alles Gute

Pimpinelle
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Irisaylin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2015
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Pimpinelle ,
Ich war immer für meine Kinder bedingungslos da.
Habe versucht ihnen alles recht zu machen und war doch viele Jahre so Blind . Ich werde ihn nicht mehr in unseren Haus auf nehmen , aber zur zeit hat er ja eine menge Geld zu Verfügung , so daß er erst mal nichts an seinen verhalten ändern wird. Heute als ich ihn konfrontiert habe mit den Kokain usw wurde er aggressiv und als Ich dann auch noch Therapie sagte , bekam ich zur Antwort das er nicht 10 Monate im Knast war und dann 8 Monate Therapie machen würde. Da wusste ich das er noch lange nicht bereit war diesen Weg zu gehen. Es kann mir nicht gut gehen , wie den auch wenn mein Junge sich so etwas antun muss. Ich habe Angst , sehr große sogar. .. ich Danke euch das ich das hier so hin schreiben darf. Danke
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

nur mal so als anmerkung allgemein=> sucht ist eine "familienkrankheit"! deswegen finde ich sachen wie "keine übernachtungsmöglichkeit mehr bei mir!" und "hauptsache mir gehts gut!" etc. sehr, sehr zweischneidig!

graham
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Irisaylin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2015
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Also gut kann es einen nicht gehen , aber übernachten geht nicht mehr . Ich habe eine 15 jährige Tochter die alles jetzt mitbekommen hat . Meine Tochter ist in de Schule eine einser Schülerin und hat in den letzten Wochen 2 fünfer geschrieben. Ich habe mit ihr gesprochen und die hat auch angst um ihren Bruder .
Zu meinen Sohn noch zu sagen , er wird sehr aggressiv und dann habe ich sehr grosse angst , auch wenn ich ihn über alles liebe ist das ein scheiss Gefühl vom Sohn so angegangen zu werden . Wenn er Zuhause lebt dann hat er ja alles habe es ja Jahre lang so gemacht , er brauchte sich ja um nichts kümmern , tja und warum soll er denn dan etwas ändern. Esxistcschwierig für mich aber dieses Mal muss ich das durch ziehen , alles andere hat ja bei ihn versagt.
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Dann hast du vielleicht den Fehler gemacht, dass du deinen Sohn nicht zur Selbständigkeit erzogen hast. Wie sind denn deine Eltern mit dir umgegangen? Wahrscheinlich genau umgekehrt. Wolltest du deinem Sohn etwas gutes tun, in dem du ihn verwöhnst?
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Irisaylin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2015
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Da magst du nicht ganz unrecht haben. Ich komme aus einer gross Familie mit 9 Geschwister und ich habe meinen damaligen mann mit 14 kennengelernt und mit 17 mein erstes Kind bekommen. Mit 16 Jahren bin ich von Zuhause aus gezogen . Liebe und Geborgenheit gab es bei uns nicht und aus diesen Grund wollte ich es bei meinen Kindern anders machen. Ich habe immer alles gegeben damit sie es anders hatten wie ich . Was soll ich sagen war auch nicht richtig. Mein ältester Sohn der nichts mit Drogen zu tun hat , sagte mir mal
Mama das bist du selber schuld daran du hast uns immer sofort alles gekauft oder getan wenn wir was wollten. Auch mit sehr viel Liebe kann mal alles falsch machen , nur kann ich leider nichts mehr rückgängig machen und es hilft auch jetzt nicht mehr weiter.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Erziehung - das läßt sich nicht in "falsch" und "richtig"" einordnen - was im einen Fall gut ist, ist im nächsten falsch...
Schau dir eineiige Zwillige an - genetisch gleich, gleiche Erziehung, alle wichigen Lebensereignnisse zur gleichen Zeit - und trotzdem werden zwei völlig verschiedene Menschen daraus.
Die selbe Erziehung, die den einen jungen Mann zum trotzigen Rebellen und durchsetzungsfähigen, "starken" Erwachsenen macht, richtet den nächsten zugrunde und läßt ihn am Leben verzweifeln und scheitern...
Kinder müssen viele belastende Lebensereignisse verarbeiten - Umzug, Schulwechsel, Partnerschaftsprobleme der Eltern, Trennungen... jeder verarbeitet das anders. Deinem Sohn sind die Drogen in einem ungünstigen Augenblick in den Weg gekommen, noch glaubt er, dass sie seine Lösung für alle seine Probleme sind.
Du kannst keine Entscheidungen an seiner Stelle treffen, das muss er selber tun, wenn er so weit ist.
Er hat lieber "Endstrafe" statt Therapie gemacht, damit er nicht für jeden Kleinscheiß sofort wieder eingeknastet wird.
Er wird das ganze Geld in Drogen umsetzen und verkonsumieren, ddie Kumpels freihalten... - mit Glück kommt er 3-4 Monate weit.
Wenn er das überlebt, kommt er sicher wieder an.
Du solltest dich an eine psychologische Beratungsstelle wenden, allein schon wegen deiner jüngsten Tochter - und für euch eine Strategie entwickeln, wie ihr mit der Situation umgehen könnt, wenn er wieder kommt.

LG

Praxx
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Irisaylin hat Folgendes geschrieben:
Da magst du nicht ganz unrecht haben. Ich komme aus einer gross Familie mit 9 Geschwister und ich habe meinen damaligen mann mit 14 kennengelernt und mit 17 mein erstes Kind bekommen. Mit 16 Jahren bin ich von Zuhause aus gezogen . Liebe und Geborgenheit gab es bei uns nicht und aus diesen Grund wollte ich es bei meinen Kindern anders machen. Ich habe immer alles gegeben damit sie es anders hatten wie ich . Was soll ich sagen war auch nicht richtig. Mein ältester Sohn der nichts mit Drogen zu tun hat , sagte mir mal
Mama das bist du selber schuld daran du hast uns immer sofort alles gekauft oder getan wenn wir was wollten. Auch mit sehr viel Liebe kann mal alles falsch machen , nur kann ich leider nichts mehr rückgängig machen und es hilft auch jetzt nicht mehr weiter.


Das stimmt, das bringt nun nichts mehr. Ich komm darauf, weil meine Mutter genau das gleiche getan hat, aus den selben Gründen und es hatte auch die selben Konsequenzen. (nicht die Drogen, sondern die Unselbständigkeit)
Du hast es gut gemeint und das kann dir niemand vorwerfen, aber vielleicht lernst du etwas daraus und änderst etwas. Erfahrung macht klug Wink
Ich hätte mir zum Beispiel (im Nachhinein!) gewünscht, dass meine Mutter mir nicht immer alles abnimmt, sondern mir etwas beibringt. Kochen, putzen, nähen, einkaufen, haushalten - all das halt. Sowas lernt man allerdings nur, indem man solche Aufgaben auch zugeteilt bekommt.
Selbstverantwortung ist da ein großes Thema.
Du bist keine schlechte Mutter und deine Kinder sind keine schlechten Kinder. Jeder Mensch hat Probleme und jeder muss diese irgendwie bewältigen.

Überlasse deinem Sohn nun selbst die Verantwortung. Er wird einsehen, dass das nicht einfach ist und vllt. sucht er dann Hilfe. Falls dem so sein sollte, kannst du ihn unterstützen - Beratungsstellen aufsuchen etc.
Du selbst kannst nicht mehr viel tun, außer da zu sein wenn es nötig ist und ihm moralisch beistehen.
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oldb jung
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.06.2015
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 9. Jun 2015 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Egal was du im moment für ihn tun willst wird nix bringen !
Solange er das Geld hat und damit tun kann was er will .alle türen stehen ihm offen bei freunden usw. Sobald er pleite ist und sich nicht mal mer was zu essen holen kann ,wird er langsam wach werden ,aufgrund dessen das er für seine Umgebung dann nix mehr wert ist.man war der mit der kohle auf Tasche !und dann ist man nurnoch ein junki .

Ich mache das im moment selbst Tag für Tag durch.will aber nicht meine ganze kohle und mein leben wegwerfen ..ja ich bin auf den weg einsicht zu bekommen.meine tochter ist ausschlaggebend dafür .heute war ein guter Tag(kokainfrei ) .mal sehen was morgen ist!

Also was ich sagen möchte ,entweder er schnallts von alleine oder auf die harte tour.
Gruss
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2015 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

@Haschgetüm
Zitat:
... Ich hätte mir zum Beispiel (im Nachhinein!) gewünscht, dass meine Mutter mir nicht immer alles abnimmt, sondern mir etwas beibringt. Kochen, putzen, nähen, einkaufen, haushalten - all das halt. Sowas lernt man allerdings nur, indem man solche Aufgaben auch zugeteilt bekommt. ...


Das kannst du heute auch noch alles lernen. Falls deine Mutter noch lebt, warum fragst du sie nicht? Gemeinsam kochen macht Spaß und es gibt auch heute noch Menschen, die ihre Klamotten flicken.

@Irisaylin

Ich sehe das so wie Praxx. Es gibt keine Eltern, die alles richtig machen. Was für den einen optimal ist, kann für den anderen schlecht sein. Ich würde mich an deiner Stelle nicht verrückt machen (lassen). Im Allgemeinen ist es doch so, dass Eltern nach bestem Wissen und Gewissen handeln, also das Beste für ihr Kind versuchen und geben. Auch Eltern sind nicht unfehlbar, auch wenn sie ihrem Kind nichts Böses wollen. Darüber kann man sich sicherlich unterhalten, aber diese Schuldzuweisungen wo es um Selbständigkeit, Nähen und putzen geht, halte ich persönlich ohnehin schonmal für wenig sinnig. Du kannst ihm auch heute noch auftragen, seine Sachen selber zu erledigen, statt sie ihm abzunehmen. Unterstützung macht da Sinn, Hilfe zur Selbsthilfe eben.

Vielleicht hilft dir eine Angehörigengruppe bei der Drogenberatung. Du bist mit dem Problem nicht alleine. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du dir das Hirn zermarterst und vor Sorgen fast umkommst. Trotzdem ist es wichtig, dass du für dich selbst was tust, zur Ruhe kommst, bestenfalls dir selbst etwas gönnst und einfach mal deinen Sohn laufen lässt. Er kümmert sich gerade auch nur um sich selbst und ist ohnehin nicht erreichbar.

Gruß

Pimpinelle
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Irisaylin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.06.2015
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2015 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mich gestern noch mit der Drogenberatung in Verbindung gesetzt. Doch die sagen er muss erst mal ganz tief fallen damit er Hilfe annimmt.
Ja es stimmt er bestimmt zur zeit meine Gedanken , mein Gehirn ist am kochen. Heute habe ich ihn geschrieben was mich bewegt , das ich angst habe das er sich zu Tode Kokst. Er schrieb zurück das er mich versteht und ich mir nicht so viel sorgen machen sollte er liebt mich ...boah ich drehe durch wirklich .
Schreibt er so etwas um mich zu beruhigen denn er weiß eigentlich das es nich funktinoert. Ich fühle mich so hilflos. Ich werde ein weg finden ich gebe nicht auf ...
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 10. Jun 2015 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Irisaylin - da muß ich der Drogenberatung ausnahmsweise mal recht geben.
ABER - es gibt viele, viele Beispiele, Leute, die's geschafft haben. Hier wirst Du die kaum finden, die haben mit Drogenforen nichts am Hut. Klar !
Dennoch gibt es sie, ich kann es Dir versichern. Und es sind nicht so wenige. Für die meisten Konsumenten ist die heftige Drogenzeit eine Phase in ihrem Leben. So richtig hängen bleiben eigentlich relativ wenige. Betonung auf relativ ! Und jene, die wirklich vor die Hunde gehen, sind (auch in der Relation zur Anzahl der Konsumenten) auch glücklicherweise Ausnahmen. Es ist schon klar, daß jedes dieser Schicksale tragisch ist.
Was ich damit sagen will ist aber, daß bei Deinem Sohn noch gar nichts festgeschrieben ist. Vielleicht lernt er morgen ein Mädel kennen, das stark genug ist, ihn auf einen vernünftigen Weg zurückzubringen ? Vielleicht sieht er am Beispiel eines "Kumpels", der ganz im Eck ist, daß er auf dem besten Wege ist sich in das selbe Eck zu begeben. Das hat auch schon so manchen zum Umdenken veranlaßt. Es gibt viele, viele Möglichkeiten ...
Allerdings kann man keine davon herbeizaubern !
Er hat vielleicht angefangen, weil er zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort war. Ebenso kann es sich auch mit der Kehrtwende verhalten.
Das solltest Du Dir vor Augen halten.
Und eines sollst Du nicht vergessen - Deine Schuld ist es nicht ! Ganz, ganz wichtig !
Viele wohlbehütete Kinder kommen gerade deshalb auf Drogen, weil sie so wohlbehütet waren. Den "Fehler" bei Dir zu suchen ist nicht nur unnötig, sondern absolut falsch, kontraproduktiv. Du kannst nicht die "Schuld" auf Dich nehmen und damit die Situation bereinigen, das geht nicht ! Ich weiß, daß Du das gerne tun würdest, aber, wie gesagt, es kann nicht funktionieren !
Darum bleib' bitte so gelassen, wie es Dir nur irgendwie möglich ist. Paß' darauf auf, daß Du Deine Tochter nicht verunsicherst durch Dein Verhalten. Ich weiß, daß es das nicht einfacher macht, aber bedenke, daß es für Dich nur eine Option gibt: den Schaden zu begrenzen.
Darüber hinaus hast Du die berechtigte Hoffnung, daß Dein Sohn die Kurve kratzt und Ihr beide irgendwann so entspannt über Drogen reden könnt, wie ich es mit meiner Mutter tun konnte, nachdem ich vernünftiger geworden war. Bei mir war der Auslöser das Kommen meiner Tochter. Das hätte schön ins Auge gehen können, ist es aber glücklicherweise nicht !
Es ist mir völlig klar, daß ich mir mit meinem ach so weisen Gequatsche leicht tu'. Aber dahinter stecken Jahrzehnte der Extreme, die ganz und gar nicht so einfach zu handeln waren, wie es jetzt aussehen mag. Darauf basierend kann ich aber sagen, daß es doch viele geschafft haben, daß es viele schaffen und daß auch Dein Sohn seine Chancen bekommen wird.
Cheers
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