Symptome bei Morphin-Überdosierung

[NeedleEX]

Hallo,

Hatte hier jemand schonmal oral zu viel Morphin eingenommen und kann was zu den Symptomen sagen?

Kann es sein, dass man mit hoher Opitoleranz trotz geringer Überdosierung nicht wegnoddet, sondern nur Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme (auf-und-ab) und eine erschwerte Atmung bekommt?

Kenne mich noch nicht so aus mit der Materie und stelle ja grade vom Pola um.

Würde mich freuen, wenn mir da jemand was zu sagen könnte.

Gruß

Needle

[Südösi]

Hallo Needle!

Also ich hab mal zu viel Morph genommen. Mir war extrem schwindlig, wenn ich schnell zur Seite schaute, verschwamm alles. Schlecht war mir natürlich auch und die Atmung wurde halt auffällig schwach. Kopfschmerzen hatte ich keine.

Aber das mit den Kopfschmerzen bei Morph-Konsum höre ich oft. Das ist aber sicher keine OD. Viele vertragen halt Morphin in höheren Dosen sehr schlecht. Überhaupt i.v. konsumiert...

MfG

[Südösi]

Das Wichtigste hab ich vergessen:

Nein, das sollte eigentlich nicht sein, dass man aufgrund der hohen Toleranz nicht noddet, sondern nur Kopfweh und Kreislaufprobleme hat. Ich war da extremst am Nodden als ich zuviel nahm. "Opiattypisch" halt...

[NeedleEX]

Habe heute 200 weniger genommen und es passt besser. Ich nodde eh nicht mehr, durch 17 Jahre Pola-hochdosiert, vielleicht daher?!

Den Drehschwindel hatte ich auch, bin regelrecht getorkelt.

[NeedleEX]

Dazu muss noch gesagt werde, dass es ja grade die Umstellung ist und ich habe von vielen Seiten gehört, dass es so 10 Tage dauern kann, bis das Pola ganz raus ist und das Morphin richtig wirken kann.

Heute kommt schon mehr, obwohl ich weniger genommen habe. Kann allerdings auch noch Überhang sein. Abwarten und Beobachten ist angesagt.

Grüße!

[Südösi]

Ja nach 17 Jahren Pola ist nodden schwierig bzw. unmöglich...
Aber wenn man von Pola auf Morph wechselt, braucht es ca. 10 Tage bis das Morph richtig wirkt. Bei mir war das auf jeden Fall so. Wie lange bist Du schon auf Morph? Frisch umgestellt?

[Südösi]

Haha, witzig. Ich hab das grad geschrieben und dann erst gesehen, dass Du das gleiche geschrieben hast... Verhext...

[NeedleEX]

Gestern vor einer Woche habe ich angefangen mit der ersten Einnahme.

Es kommt auch mehr und mehr durch, allerdings belastet es, wie gesagt meinen Körper. Heute ist es etwas besser, aber leichte Beschwerden sind da noch. Aber der Spiegel ist ja auch nur unwesentlich anders nach einem Tag mit leicht verringerter Einnahme. Denke,dass ich das Morphin besser verwerte als das Pola. Kein Suchtdruck! Also Rezeptoren belegt.

[NeedleEX]

Upps Vorgestern, ist ja schon wieder Mittwoch,... wie die Zeit vergeht...

BlablubblablubBlablubblablubBlablubblablub

[unsauber]

hallo needleEx,

ich weiß, dass das jetzt ne schwierige frage ist, aber ich stell sie trotzdem mal in den raum: KANN ES SEIN, DASS DU EINFACH ZU HOCH DOSIERT BIST?!

die frage ist nicht so leicht zu beantworten. zum einen warst du natürlich sehr lange in substi und dazu auch noch relativ hoch auf pola eingestellt.

was ich mir schon öfter gedacht habe: es ist doch kaum ZUVERLÄSSIG umrechenbar. wir haben dazu nur die sog. "analgetische potenz" als anhaltspunkt. danach kkönnte deine dosis schon passen, aber ich finde, dass 1200 mg morphin halt echt viel sind...

ich habe bei mir zb. schon öfter festgestellt, dass ich beim wechseln zwischen opioiden nicht gut beraten war, wenn ich die umrechnung auf herkömmliche weise gemacht habe.
so habe ich zb. methadon anfangs ERHEBLICH NIEDRIGER dosieren müssen, als ich das vom tramadol und tilidin laut umrechnung gemusst hätte.

und grundsätzlich fällt mir eh auf, dass einige meiner bekannten VIEL ZU HOCH eingestellt sind in substi (im verhältnis zu dem was sie brauchen).
ich finde das zwar grundsätzlich besser als wenn man unterdosiert ist, aber zb. hatte praxx ja auch schonmal angemerkt, dass buprenorphin oft viel zu hoch dosiert wird.
wie hoch müsste auch die toleranz von jemandem sein, der nur mit 20 mg buprenorphin "befriedigt" werden kann..?!


ich orientiere mich bei dosierungen GRUNDSÄTZLICH erstmal an der dosis für "normalos", also leute ohne toleranz. natürlich vertrage ich ein vielfaches davon und aktuell nehme ich ja auch ein vielfaches dieser menge (ca. 150-250 mg methadon pro tag sind ja auch schon ganz stattlich!). aber ich versuche trotzdem immer, den blickwinkel nie ganz zu verlieren.

so würde ich auch ggf. bei einer umstellung auf morphin verfahren: da würde ich mit WENIG anfangen. mein grundgedanke: VIELLEICHT REICHT MIR DAS JA?!
schließlich ist jedes opioid unterschiedlich vom anderen und die analgetische potenz hilft mir bzgl. einer umstellung nicht weiter, da es ja auch gar nicht um schmerzen geht.

seit meiner erfahrung mit methadon bin ich davon überzeugt, dass es besser ist, erstmal mit weniger zu beginnen. wenn man affig ist, kann man ja nachlegen. aber wenn man es erstmal genommen hat, kriegt man es -ohne naloxon- nicht mehr so einfach raus...


und ich hab schon oft leute gesehen, die ins programm kamen und erstmal völlig zugeklatsch waren vom metha oder subu... und das hatte nicht immer den grund, dass der arzt die leute erstmal "satt" machen wollte bzw. ihnen den suchtdruck durch eine besonders hohe dosis nehmen wollte... sondern das war schlicht ein irrglaube: "wenn junkie xy so und so viel gramm heroin genommen hat, braucht er jetzt 24 mg subutex!"

ich kenn auch n paar leute, die von metha/pola auf subutex gewechselt sind, weil sie damit leichter abzudosieren hofften. und das hat bei den meisten auch geklappt. die mehrheit ist erstmal auf ne (hohe) äquivalenzdosis vom metha gekommen, zb. 16 mg subutex. und dann ging das runterdosieren sehr schnell. ein bekannter von mir wurde damals von seinem arzt aber direkt schon sehr niedrig auf subutex eingestellt. und der kam gut damit zurecht. und damals dachte ICH noch, dass das viel zu wenig subu sei, wenn man seine metha-dosis sieht... aber nix da!

von daher würde ich dir auch raten, erstmal etwas weniger zu probieren. vielleicht reicht es ja?!
bei mir war es damals zb. so, dass ich mich die ersten male mit metha immer ziemlich "überdosiert" hatte (aber keine gefährliche überdosis!). bei opioide gilt für mich der grundsatz: "weniger ist mehr!"

viele menschen denken immer: "viel hilft auch viel!", aber das ist unsinn! oftmals steigert man mit der erhöhten dosis nur die nebenwirkungen!
deshalb sollte man sich an UNBEKANNTE OPIOIDE auch immer erstmal vorsichtig rantasten!

allerdings gilt das für langjährige konsumenten wie uns natürlich nur in einem gewissen rahmen. wir sind inzwischen auch einfach hoch dosiert. deshalb darf mein beitrag auch nicht mißverstanden werden! ich sag nicht, dass NEEDLEEX jetzt mit 50mg morphin starten soll. denn das reicht ihm natürlich garantiert nicht. und auch ich bräuchte schon ne stattliche dosis.

aber zb. 600 mg morphin sind ja auch schon ne richtige hausnummer!

[QyX]

Ja, ich hatte auch den Gedanken, dass es evtl. einfach schon zu viel Morphin ist.

Irgendwo meinte ich mal auch so gelesen zu haben (Erfahrungswerte von Junkies), das Dosen von 1.000 mg Morphin bei oralem Konsum die Nebenwirkungen stark ansteigen würden, so hohe Dosen oral nicht als sinnvoll empfunden wurden.

Die potenten Opiate und Opioide kann man theoretisch ja unbegrenzt hoch dosieren aber es ist natürlich einleuchtend, das aber auch hier irgendwelche Grenzen bestehen, wo einfach nur noch die Nebenwirkungen drastisch zunehmen, die dann in gar keinem vernünftigem Verhältnis mehr zu eigentlichen Wirkung stehen.

Deswegen würde ich an deiner Stelle mal prüfen die Dosis zu reduzieren ... und zwar so lange bis du deutlich spürst, dass es dir durch eine Reduktion der Dosis schlechter geht.

An dieser Stelle pausierst du dann die Reduktion und erhöhst die Dosis wieder um 100 bis 200 mg. Da solltest du dich dann gut fühlen.

Evtl. kannst du mittelfristig die Dosis dann noch etwas weiter reduzieren. Das sollte mit dem Morphin doch erheblich einfacher sein.

Für den Laien ist Morphin (von diesen auch noch oft Morphium genannt, als Synonym für ein fürchterlich starkes Schmerzmittel) ein ziemlich potentes Schmerzmittel, das richtig starke Zeug sozusagen. Wenn man sich aber mal anschaut, welche Opioide theoretisch so verfügbar sind, dann ist Morphin doch eher eine schwache Substanz.

Ich persönlich hab so den Eindruck, dass bei Dosen ab 800 mg die Nebenwirkungen erheblich zu nehmen.

Mal abwarten wie das weiter geht.

[Südösi]

Vor allem sollte man bedenken, dass die BV von Morph von Mensch zu Mensch extrem schwankt. Ich glaube mal gehört zu haben, dass sie zwischen 15 % und 50 % liegt! Also wenn Person X 200 mg nimmt, kann es für diese Person gleich viel sein, wie für einen anderen 600 mg!

[Praxx]

Immer wieder wenn ich solche Sachen lese, denke ich dass ein Hinweis nicht oft genug wiederholt werden kann:

Eine "Atemdepression" bedeutet nicht, dass man "schwach atmet" oder "schlecht Luft bekommt"...

Durch die Lähmung des Atemzentrums "bemerkt" der Organismus einen CO2-Überschuss oder Sauerstoffmangel nicht mehr, die betroffene Person "vergißt" einfach, genug zu atmen, wird irgendwann bewusstlos und erstickt, wenn andere Faktoren die Atmung behindern - zB eine zusammengesackte Sitzhaltung oder auch nur der Wasserdruck in einer Badewanne oder Liegen in Bauchlage...

Betroffene merken selbst nichts davon - sonst kämen sie ja selbst auf die Idee, zu atmen!

LG

Praxx

[NeedleEX]

Habe heute nur 800 genommen und habe es genau so vor, mich da ranzutasten, bis ich einen Status Quo
habe. Da Morphin ja anders Metabolisiert wird als Pola, denke ich, dass es grade bei mir, der immer Probleme mit Pola hatte, Morphin besser verstoffwechselt wird.

Trotz gestern nur 1000 und heute nur 800 bin ich nicht affig, nur halt klarer. Kopfweh und so kommt noch leicht, aber erträglicher.

Was mir stark aufgefallen ist, ist dass es schlimmer wird, wenn ich Gras dazu rauche, was mich echt noch etwas stört, hier hoffe ich, dass es wieder besser wird, weil ich es auch medizinisch nutze.

[Poppy59]

@ needleEx

Ich verfolge schon 'ne Weile deine Umstellung. Du schilderst sehr gut die unangenehmen Seiten des Morphins.Ich hab früher oft mit Morphin überbrückt
u.ich weis noch, das ich ständig Microklist kaufen musste,um alle 2-3 Tage die schmerzverursachenden K...rauszubekommen. Die Kopfschmerzen die du beschreibst hatte ich vorallem im stirnbereich oder vom Halsansatz her.Allerdings nur wenn ich mehr genommen hatte, um mal wieder platt zu sein. Bei M. scheint weniger mehr zu sein. Das http://forum.suchtmittel.de/viewforum.php?f=18mit deiner hohen Pola Med. vorher,wird es nicht nur 10Tg. erschweren, die optimale D.zu finden. Das dauert!
Ich bin aktuell auf 7ml Pola und würde gerne umstellen auf S. Ich habe 'ne ziemlich geschädigte Leber (Fibrose s.3) und hab mich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen u. habe mich auch vom Wesen her verändert. Mein S-Arzt hat mir schon Ad angeboten. Wenn klar ist, das das Pola die Ursache ist, wäre es doch dann sinnvoller, das Substitut auszutauschen. Ich bin aus dem Sueden der Rep.vielleicht gibts ja schon hier i. Forum jemand der umg. wurde i.BY
Wünsch dir das es bald passt Grußp59