Elterliche Sorge

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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2015 14:31    Titel: Elterliche Sorge Antworten mit Zitat

Ich muss das hier einfach mal loswerden, vielleicht können mir die hier anwesenden Eltern zu einer neuen Perspektive helfen.

Meine Eltern wissen von meinem Konsum und auch von dem meines Partners.
Sie wissen, dass ich eine Therapie machen will, die ja auch bald beginnt.
Mein Vater kommt damit gut zurecht. Er kann mich weiterhin "normal" behandeln. Wir hatten wenig Kontakt in letzter Zeit, aber das ist ok.
Meine Mutter jedoch neigt zu großer Sorge und versucht ständig mich zu kontrollieren. Sie ist nur noch auf meine Gesundheit und meinen Konsum fixiert. Sie hasst meinen Partner, weil sie sich einbildet, er habe Schuld an meinem Konsum. Sie wird ausfallend und beleidigend und kommt mit der Situation einfach nicht zurecht. Sie bricht den Kontakt ab, nur um sich dann doch wieder zu melden und Hilfe anzubieten.

Ich kann das einfach nicht mehr. Ich möchte als Mensch anerkannt werden, dem man einen gewissen Respekt entgegenbringt.
Ich muss dazu sagen, dass ich finanziell selbständig lebe, einen Beruf habe, eine Wohnung. Natürlich habe ich auch in schweren Zeiten Hilfe angenommen, aber nun habe ich das Gefühl, dass ich das nicht mehr sollte.
Meine Mutter ist sich scheinbar nicht sicher, ob ich tatsächlich eine Therapie machen werde - und ich lasse sie nun schmoren. Ich versuche nicht mehr, ihre Sorge zu mindern, sondern lasse sie im Ungewissen und ignoriere ihre Anrufe. Ihr letztes: "Geh zum Teufel und dröhn dich mit deinem Vollidioten zu" - sitzt enifach zu tief.

Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll. Es macht mich wahnsinnig, wie sie mit mir umgeht. Auch, dass sie meinen Partner beleidigt, trifft mich sehr. Seine Eltern sind im Gegenzug äußerst liebevoll zu mir und ständig wünsche ich mir, meine Eltern wären auch so.

Hm... tja... ich habe keine konkrete Frage, aber vllt. fällt ja jemandem was dazu ein.

Grüße...
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2015 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Haschgetüm!
deine mutter hat anscheinend viel zu wenig erfahrung im umgang mit suchtkrank-
en menschen.du solltest ihr raten sich richtig zu informieren am besten bei der
diakonie oder caritas.die bieten auch gespräche für anghörige und coabhängige
an.
und was deinen freund angeht;ich glaube du könntest ihr hundert mal sagen das
er nicht daran schuld ist das du drauf bist und das wird nichts endern an ihrer
einstellung zu ihm!
das liegt daran das sie 1. einen schuldigen braucht und 2. das eltern nie glauben
können bzw wollen dass das eigene kind selbst verantwortlich ist!
um sie zu beruhigen könntest du ihr den therapieantrag usw. zeigen wenn du das
noch nicht getan hast.denn so wird es für sie greifbarer sein!
ich wünsche dir alles gute und viel erfolg bei entgiftung und therapie!LG Vittorio
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2015 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,
die Situation kenne ich wohl. Ich weiß nicht, wie oft ich der verhaßte Schwiegersohn war. Aus dieser Richtung also.
Aber ich hatte schließlich auch eine Mutter und die hat sich auch jede Menge Sorgen gemacht - mit aller Berechtigung, die man sich vorstellen kann. Aber wir hatten von Anbeginn so eine Art Abkommen. Ich lasse sie wissen, was ich tu' - und zwar schonungslos, dafür aber ehrlich - und sie traktiert mich nicht mit Ratschlägen. Das hat wunderbar funktioniert und ich habe es sogar geschafft, sie alle Sorgen vergessen zu lassen, obwohl ich nach wie vor konsumiert habe. Nur hat sie gesehen, daß ich meine Aufgaben als Vater gut erfülle (nicht ohne Stolz erwähne ich immer, daß meine Kinder und ich Freunde sind, die noch nie ernsthaft gestritten haben - in 30 Jahren) und daß ich vor allen Dingen den "größeren" Machenschaften aus dem Wege gehe. Dazu ist zu sagen, daß man mir kaum ansieht, wenn ich eingeschossen bin zB. Das habe ich im Laufe der Jahre erlernt und es hat sicher dazu beigetragen, daß meine Mutter sich beruhigte. Auch habe ich nicht mehr in der Küche meine Schüsse gedrückt.
Klingt banal, aber es sind Komponenten eines Kompromisses, der es meiner Mutter und mir ermöglicht hat, gut miteinander auszukommen. Trotz Drogen, die sie nicht mochte.
Von verschiedenen Eltern von Freunden bzw von meinen Schwiegermüttern kenne ich das Klammern verschiedener Mütter. Da wird die Schuld dem Partner gegeben, nur der hat das arme Kind verführt. Das ist natürlich grundfalsch. Ich war mit Ex-Schwiegermüttern später sogar befreundet, nachdem sie gemerkt haben, daß ich gar nicht so übel war, schon gar nicht im Vergleich zu meinen Nachfolgern.
Diese Punkte kann man mM nach auch "bearbeiten", indem man die Mutter informiert. Nicht die Wahrheit auf's Auge drücken, sondern sanft, informativ und immer darauf hinweisend, daß die Droge nicht das Leben bestimmt.
Steter Tropfen höhlt den Stein, Haschgetüm. Du wirst nicht nach einem Gespräch Erfolg haben, auch nicht nach zwei, aber vielleicht nach zwanzig ...
So viel wert muß Dir Deine Mutter schon sein, oder ?
Ein Tipp: sprich nicht zu viel von Therapie ! Denn dann denkt Deine Mutter, die bewirkt Wunder und Du kommst genau so heraus, wie sie sich Dich wünscht. Da wird die Therapie zum Strohhalm und das wäre nicht gut, gar nicht gut.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.
Cheers
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2015 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Also zunächst mal hat meine Mutter relativ viel Erfahrung mit dem Thema - von meinem Bruder. Das machts jedoch nicht besser, da ich ständig mit ihm verglichen werde und die Sorge so noch viel größer ist. (er ist mittlerweile Frührentner und chronisch schizophren)
Die Kostenzusage für die Therapie hat sie gesehen - sie weiß also sehr wohl, dass das nicht alles erlogen ist.
Sie traut mir jedoch keinen Meter. Generell traut sie nichts und niemandem und befürchtet immer das Schlimmste. Sie ist der absolute Kontrollfreak und traut mir nicht zu ohne Hilfe klar zu kommen (obwohl ich das seit nun 10 jahren ebenfalls erfolgreich beweise).
Ob meine Mutter mir das wert ist? Ganz ehrlich - ich weiß es nicht. Das Verhältnis ist seit langem gestört - ob mit oder ohne Konsum. Sie war nicht immer die beste Mutter und all das hat tiefe Verletzungen hinterlassen, die ich auch heute noch nicht ganz überwunden habe.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Kontakt zu meiner Mutter hilfreich ist oder eher schädlich. Mein Partner geht von letzterem aus, aber er kennt die ganze Situation auch nicht.
Es tut mir sehr weh, meine Mutter nun ignorieren zu müssen, aber der ganze Mist beschäftigt mich einfach zu sehr - das ganze hin und her dauernd, es macht einen fertig - nicht nur mich sondern auch sie.
Ist es da nicht hilfreicher den Kontakt erst mal einzustellen?
Alles reden und jede Offenheit hat nichts genützt - ich lüge angeblich weiterhin, obwohl ich ziemlich offen und ehrlich war.
Ich hab das Bedürfnis sie anzurufen oder ihr was zu sagen, aber ich tu´s nicht. Auch mit meinem Bruder hab ich keinen Kontakt. Ich hab mir immer ne funktionierende Familie gewünscht aber mein Vater sagt, ich muss akzeptieren, dass es so nicht ist - meine Mutter wär verrückt und ich könnte sie nicht ändern. (Die zwei haben auch keinen Kontakt mehr).
Ich hoffe das alles in der Therapie aufarbeiten zu können und komme mir gleichzeit echt dämlich dabei vor, mich mit fast 30 mit meinen Kindheitsproblemen rumschlagen zu müssen.
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Cariote
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 25. Jun 2015 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

du schreibst:

Zitat:
Ich möchte als Mensch anerkannt werden, dem man einen gewissen Respekt entgegenbringt.


und gleichzeitig:

Zitat:
Meine Mutter ist sich scheinbar nicht sicher, ob ich tatsächlich eine Therapie machen werde - und ich lasse sie nun schmoren. Ich versuche nicht mehr, ihre Sorge zu mindern, sondern lasse sie im Ungewissen und ignoriere ihre Anrufe.


Ich kenne deine Situation zu wenig, um mir ein Urteil bilden zu können, dennoch hab ich ja auch hier im Forum einen Eindruck von dir gewonnen.

Du hast deine Mutter mal an Muttertag versetzt und per sms den Termin nach hinten verschoben - und da war sie sauer. An ihrer Reaktion habe ich gemerkt, dass sie dich für unzuverlässig hält. Ob das so ist, kannst nur du wissen. Jedoch kann ich schon verstehen, dass sie wenig Verständnis hat, wenn sich ihre Tochter in der Nacht zum Muttertag zudröhnt und dann so verballert ist, dass sie um 14 Uhr nicht da sein kann (zumal mit dem Hintergrund deines Bruders)

Dann warst du auf einer Hochzeit einer recht guten Freundin, die einen Wunsch hatte: keine Drogen. Den Wunsch hast du nicht respektiert.

Dein Freund hat sich eine Haschischstück versteckt - eine Grenze gezogen. Du hast davon genommen. Und auch sein Speed usw.

Was ich sagen will, dass ich der Meinung bin, dass du damit anfangen könntest, andere mehr zu respektieren, dann kommt das automatisch auch zu dir zurück.

Ob ein Kontaktabbruch richtig ist oder nicht, weiß ich nicht. Vielleicht einfach vorrübergehend? Nach etwas Abstand lassen sich Konflikte vielleicht einfacher lösen. Ich habe das so gemacht, eine zeitlang keinen Kontakt zur Familie - und das war echt gut. Als ich "wiederkam" war ich innerlich stärker und sie haben mich nicht mehr wie einen Fußabtreter behandelt. Schau doch einfach, was sich in der Therapie ergibt, musst du ja nicht ad hoc entscheiden.

Und wegen ihrer verbalen Ausfälligkeit: Darin drückt sich ihre Sorge um dich aus. Schwer, das nicht persönlich zu nehmen - probier's trotzdem.

Und denk dran: Wenn du in den Spiegel guckst, musst du zuerst lachen, damit das Spiegelbild zurück lacht. Wink

Viele Grüße,

Sabiote
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2015 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Cariote, da hast du mit Sicherheit Recht. Ich will mich im Einzelnen jetzt nicht rechtfertigen, denn im Großen und Ganzen war es so wie du es geschildert hast. Deswegen heißt der Thread auch "Elterliche Sorge" - und nicht: Diese blöden Arschlöcher...
Natürlich hat diese Sorge irgendwo ihre Berechtigung, aber es gibt auch andere Wege damit umzugehen. Das das Ganze daher rührt , dass bei Kind 2 der Geduldsfaden kürzer ist, ist mir da ein schwacher Trost.
Ich habe einfach das Gefühl ein "Zeichen" setzen zu müssen. Eine Grenze zu ziehen. Meine Mutter aus meinem Leben auszuschließen, um ihr zu beweisen, dass ich sie nicht brauche und das sie keinen Einfluss auf mein Leben hat. Die Frau ist seit 20 Jahren ausschließlich damit beschäftigt, sich Sorgen zu machen - und das ist weder für mich noch für sie gut.
Wie kann man Eltern dabei helfen loszulassen? Ich würde mir wünschen, dass sie sich um sich selbst und um ihr Leben kümmert.
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prinzessin22589
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2015 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Am besten kann man helfen los zu lassen, indem man ein verbindlicher zuverlässiger gegenüber ist. Leider bist du das ja nicht und das scheint mir des Pudels Kern zu sein. Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit ist der Schlüssel. Ja heißt ja und Nein heißt nein. Genauso wie 9 Uhr 9 Uhr heißt. Wenn du nicht glaubwürdig und zuverlässig bist, wie kannst du erwarten das man dir glaubt? Deine Mutter kann doch viel einfacher und leichte los lassen,Möwen sie sich sicher sein kann, dass du mit ihr sprichst und zu ihr kommen würdes, wenn du wirklich Hilfe brauchst und dir alles entgleitet. Aber das ist halt komplex, weil sie dir auf Grund ihrer Erfahrung mit dir, halt nicht zutraut irgendwas auf die Reihe zu bekommen, wichtige Termine einzuhalten und dich an Regeln zu halten. Das Bedürfnis nach Kontrolle entsteht doch aus mangelndem Vertrauen.
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Cariote
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 26. Jun 2015 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

ich weiß es nicht, doch ich glaube, das Problem liegt eigentlich woanders. Was andere menschen tun oder nicht tun, darauf haben wir wenig Einfluss - und können es trotzdem kontrollieren.

Ich bin eine Vertreterin der Ansicht, dass in jedem menschlichen Austausch eine wichtige Botschaft steckt, ein Juwel. Gerade in den herausfordernden Situationen liegt oft ein Schatz begraben. Beim Thema Respekt habe ich dir im letzten Post geraten, andere mehr zu respektieren - dabei bleib ich und erweitere um: Respektier dich selbst am meisten. Mach dich zur wichtigsten Person in deinem Leben und vertraue darauf, dass du jeden Respekt verdienst. Doch das musst du auch ausstrahlen - und das beginnt bei dir selbst.

Also, um es genauer zu sagen: Andere Menschen spiegeln dir, was du innerlich bist. Behandeln dich, wie du dich behandelst. Änder das und sie werden es ändern, glaub mir!

Und: Du musst deiner Mutter gar nichts beweisen, maximal dir selber. Du denkst, dass sie denkt, dass du nicht alleine klar kommst. Aber woher weißt du, was sie denkt? Du kannst es nicht wissen. Sie kann viel sagen, was sie denkt, weiß nur sie.

Was denkst du? Denkst du, dass du alleine klar kommst? Wenn ja, dann lebe und handele danach und die Vorwürfe deiner Mutter ignorierst du. Sie hören von allein auf, glaub mir auch das. Wichtig ist, Haschgetüm, dass DU weißt, dass du alleine klar kommst. Du brauchst nicht die Bestätigung deiner Muttter.

Loslassen: Hm. Auch da würde ich denken, dass zum 'nicht loslassen' immer zwei gehören. Was kannst du nicht loslassen? Frag dich das mal im Ernst. Nur darüber kannst du Dinge klären.

Natürlich kannst du damit nicht ein Zeichen setzen, dass wie eine Bombe einschlägt. Musst du das aber? Ist es nicht genug, dass du grün mit dir und deinem Weg bist?

Abgrenzen: Ja, mach das. Und nach und nach wird der Impuls verschwinden, es mit einem Paukenschlag zu vollziehen. Bleib bei dir. Nur du hast Einfluss auf dein Leben, niemand anderer. Wenn du das weißt und praktizierst, brauchst du nicht mehr diese Mauer, die du gerade errichten möchstest.

All das ist ein Prozess, fang einfach an, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Du hast die Therapie vor dir - und danach wirst du einfach gewachsen sein - und Antworten auf viele Fragen gefunden haben, die du dir im Moment noch stellst.

Herzliche Grüße,

Sabiote
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2015 07:34    Titel: Antworten mit Zitat

Danke... das hat mir geholfen.
Ich werd über deine Fragen mal in Ruhe nachdenken.
Auf den Paukenschlag verzichte ich gerne Wink davon hatte ich genug in meinem Leben... Wink ich probiers lieber auf die ruhige Tour...
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2015 07:43    Titel: Elterliche Sorge Antworten mit Zitat

Hallo Haschgetüm,

ich kann Cariote da nur beipflichten. Ich bin 55 und habe nach 8 jähriger Abstinenz zu meiner Mutter vor zwei Wochen versucht, irgendwie mit ihr wieder
familiären Kontakt aufzubauen.
Zwei Telefonate genügten und es war klar, dass die 8 Jahre quasi garnicht existierten; es wurde von ihrerseits mit den Vorhaltungen, dort weitergemacht, wo sie vor 8 Jahren endeten ( thematisch ).

Das hat etwas damit zu tun, dass von den 4 Kindern 2 was ordentliches geworden sind und die beiden älteren, die aber von einem anderen Vater sind nur Politoxikomanen sind, von denen mein älterer Bruder 1992 an einer Überdosis gestorben ist. Ich lebe noch; bin aber der Buhmann für 2 ( seit 1992 ).

Wir haben fast unser ganzes Leben in eine komischen Hass-Liebe verbracht und ich habe mich von ihr ( und das sah sie zum ersten Mal auch so ) aus diesem Leben verabschiedet, weil wir uns nur wehtun.

Da ich von Schmerzen, Krieg und Hass mehr als die Schnauze voll habe; und meine Frau auch, muss ich meine Mutter loslassen und mich um das kümmern, was tagtäglich ' wirklich ' anliegt. Sie wohnt bei den 'Guten' und ist gut versorgt.

Die Verbalattacken und Verurteilungen ihrerseits weiterhin zu erwidern oder auszuhalten ist nicht möglich.

Ich lasse los.

Ich hoffe, Du konntest ein wenig damit anfangen.

LG Chiron
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2015 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Haschgetüm,
ich hatte vor kurzem schon mal angesetzt, Dir zu antworten, aber heute lese ich, dass nahezu alles schon geschrieben wurde durch die Antworten, die Du erhalten hast.
Und das zeigt auch mal wieder, dass die Menschen, die hier schreiben, bei der Sache sind, mit Herz und Verstand.
Ich hatte lange mit meiner Mutter Schwierigkeiten. Viel Kommunikation, auch rauslassen der Gefühle (Aggressionen)) usw haben wir hinter uns.
Inzwischen sprechen wir auf Augenhöhe und sie sagt, dass sie sich nicht mehr sorgt, darauf vertraut, dass ich mein Leben auf die Reihe kriege.
Das liegt daran, dass es auch so ist. Ich kann ziemlich genau nach halten, wann sich ihr Verhalten änderte - als ich sicher auf meinen Füßen stand und das auch vermittelte.
Früher war ich oft unsicher, rief meine mum an, um dies und jenes durch zu kauen, oft mit miesen feelings als Ergebnis.
Heute benötige ich das "absegnen" nicht mehr.
Denn ich weiß, dass der Weg, den ich gehe, der richtige ist, mehr noch, ich vertraue auf meine Sinne, auf meine Fähigkeiten.
Summa sumarum war das ein 20 jähriger Prozess.
Aktuell geht es denke ich darum, Deine Wut los zu werden, die mit Sicherheit berechtigt ist, der unerfüllte kindliche Bedürfnisse zugrunde liegen.
Was Deine Mutter macht, ist dabei fast uninteressant. Wichtiger ist es, mit Dir ins Reine zu kommen, die Therapie gibt Dir hoffentlich Gelegenheit dazu. Auch hast Du die Möglichkeit, im Anschluss ambulant weiter zu machen. Meine Therpiestunden sind unzählbar und unersetzbar.
Sie waren die Basis, der Rest war dann, mein Leben nach meinen Bedürfnissen zu gestalten.
In Sabiotes Zeilen liegt tiefe Wahrheit.
Du wirst feststellen, dass das Leben mitsamt den Menschen gnädiger wird, wenn man beginnt, sich wirklich zu lieben. Automatisch kommt zu einem zurück, was man ausstrahlt.
Das kommt meist aber erst, wenn man sich mit sich auseinader gesetzt hat. Du bist auf gutem Wege, das fand ich schon immer, wenn ich Deine postes lese.
Alles liebe für Dich Wink
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Haschgetüm
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2015 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Danke für eure lieben Antworten, das hat mir wirklich geholfen.
Meine Wut ist nun verraucht und was bleibt ist die Einsicht, dass ich momentan nichts tun kann. Ich hab mich da in eine Lage manövriert, aus der ich mich nun wieder befreien muss. (von der hilflosen Kranken zurück zur selbständigen Gesunden).
Ich baue momentan auf meine Freunde, die mir nun schon so lange die Treue halten und die mich wieder ins rechte Licht setzen.
Es war die letzten Monate ein harter Kampf, aber ich merke, wie ich wieder selbstbewusster werde und mich besser fühle - immer ein Stückchen mehr.
Ich hab das Gefühl, es liegt noch viel Arbeit vor mir, aber das ist es mir wert. Wink
Nach oben
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