Rauchen scheint Schizophrenie zu begünstigen

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Sucht-Michel
Maskottchen


Anmeldungsdatum: 22.06.2008
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2015 01:59    Titel: Rauchen scheint Schizophrenie zu begünstigen Antworten mit Zitat

Rauchen scheint einen direkten Einfluss auf die Entstehung von Schizophrenie zu haben. Wissenschaftlern des King's College London gehen davon aus, dass Raucher eher und früher erkranken.

Lies hier die ganze Nachricht auf Suchtmittel.de
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2015 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

Da wird man wohl nach dem Rechenfehler suchen müssen...
Denn die drastische Verminderung des Rauchens in den letzten 60 Jahren (in den 50ern rauchten über 80% der deutschen Männer) hat nicht zu einer merkbaren Verminderung der Inzidenz von Schizophrenien geführt.
Auch gibt es m.W. keinen Hinweis darauf, dass in Ländern mit hohem Raucheranteil die Häufigkeit von Schizophrenien erhöht ist.
Genauso könnte Alkohol die Ursache sein, da Raucher überdurchnittlich oft auch Alkohol konsumieren, oder der Aufbau der Untersuchung war fehlerhaft...
Die Ein- und Ausschlusskriteriender Studie werden nicht mitgeteilt, auf die Unzuverlässigkeit der Ergebnisse weisen die Autoren sogar deutlich hin - trotzdem wird die Studie in reißerischer Weise veröffentlicht!
SO GEHT DAS NICHT und fällt unter de Rubrik "bad science"

LG

Praxx
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 799

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2015 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Ahnung, welcher Meisendoktor diese Theorie in die Welt gesetzt hat,
die dann zur Studie wurde.
Erwähnenswert ist, das als 2007 das Verbot von Rauchen in öffentlichen
Gebäuden und in Krankenhäusern eingeführt wurde, die Psychiatrien von
dieser Regelung ausgenommen wurden.
Dort wird weiterhin das Zigaretten rauchen innerhalb des
Gebäudes toleriert.

LG

Marius
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 14. Aug 2015 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ja genau, Praxx hat das korrekt analysiert.

Wenn jemand über pubmed.gov den Link zur Original Studie suchen möchte, ich würde mir dann mal die ganze Studie anschauen und die von Praxx als fehlend angemerkten Informationen angeben, sofern die Autoren diese im Volltext angegeben haben.

In der Regel kostet der Vollzugriff auf so Studien um die 35$, das wäre jetzt aber als Med. Student kein Hindernis für mich.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2015 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

@sucht-michel,

eine Studie ist in der Regel nicht sehr aussagekräftig, ich warte immer, bis mehr Material zusammen kommt. Manchmal waren da nur 16 Leutchen beteiligt, ach, was es alles gibt! Die Ratten entsprechend ausgesucht, um das Ergebnis zu beeinflussen...Und Doppelblind fehlt auch viel zu oft, wo nötig..na, egal.

Rauchen fördert aber definitiv Mißstimmungen. Schizophrenie im Besonderen - bezweifle ich, es haben so viele Sch., die nie geraucht haben.
Dass es, wie beschrieben, tatsächlich schlechte Stimmung fördern kann, kann ich nach voll ziehen. Ich fühle es selbst. Besonders, wenn ich morgens mehr als 2 Zig. rauche. Ich bin ein guter Indikator, weil hypersensibel.
Es gab Studien, die Hinweise gaben, dass es depressiv machen kann, bevor nun anscheinend der "link" zur Schizophrenie hergestellt wird...
Aus meiner Sicht verstärkt rauchen miese Stimmung.(bei bestimmten Voraussetzungen, Empfindlichkeiten) Somit kann es jede psychische "Entgleisungsgeschichte" beeinflussen.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2015 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Suchtmichel,
schon richtig, rauchen ist ungünstig für den Verlauf der meisten psychischen Erkrankungen und deshalb wird das Rauchen in immer mehr Psychiatrien nicht mehr geduldet.
Hat aber nichts mit der sonderbaren Studie zu tun.
LG
Praxx
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psiwave
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.10.2015
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2015 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ist der pubmed-Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26249303
Die Schlüsse sind wissenschaftlich durchaus anzufechten ... bei der Studie handelt es sich jedoch eigentlich um ein review, das heißt die Forscher haben nur bereits existierende Studien verglichen und daraus Schlussfolgerungen abgeleitet ...

Eine Studie aus dem Jahre 2008 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18852456) belegt übrigens, dass Rauchen eine Art Selbsttherapie für Schizophrene sein könnte, da Rauchen den GABA-Spiegel im Gehirn steigert, der bei Schizophreniepatienten erniedrigt ist ...
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2015 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Solche Übersichtsarbeiten haben einen großen Nachteil: Es wurden an unterschiedlichen Probandenkollektiven unterschiedliche Hypothesen geprüft, Bekanntlich können aus ein und demselben Datensatz nahezu beliebig viele verschiedene Antworten auf die selbe Frage errechnet werden - alle statistisch signifikant.
Bei Schizophrenie ist Rauchen ein Substanzkonsum wie alle anderen auch! Es gibt eigentlich keinen Grund dafür, dass bei Studien zu Suchterkrankungen meist bei den Ausschlusskriterien steht: "Sonstiger Substanzkonsum, außer Tabak"
Rauchen ist eine Substanzabhängigkeit wie Alkoholismus, Drogenabhängigkeit oder Arzneimittelmissbrauch...

LG

Praxx
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Mohandes59
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2015 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hier wird mal wieder der Kardinalfehler der Statistik gemacht: Korrelation und Kausalität verwechselt.

Plastisches Beispiel:

1. In den letzten Jahren hat die Zahl der Störche in Xyz abgenommen.
2. In den letzten Jahren hat die Geburtenrate in Xyz abgenommen.

FALSCHE Schlußfolgerung: der Storch bringt die Kinder. Eindeutige Korrelation aber keine Kausalität (= Ursächlichkeit).

Wink
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andy1977
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3100

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2015 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

also bin ja auch manchmal Schizophren ,wenn ich extrem stress hab.

Rauchen baut den Stress ab. Gibt dir ein gutes Gefühl.

Ist klar das da die Stimmen angenehmer werden.

Ein negativer Mensch , hat negative Stimmen.

Ein positiver Mensch, positive Stimmen.

Also so ist es bei mir. Deswegen hab ich mir jetzt nen grosses Buddha Bild gekauft für den Chill Bereich .

Hab aber auch nen Zock Bereich wo ich zur Killer Maschine werden.

Man muss ein Gleichgewicht finden und halten lernen ,dann stören die stimmen nicht.

Im Gegenteil , bei schwierigen Angelegenheiten muss ich sogar in tiefer Meditation nach ihnen Suchen.

Was anderes sind die Bilder ,die unkontrolliert hochkommen.

Aber ich glaub dazu hab ich schon genug drüber geschrieben.

Weiss nicht hab neulich schon mal gegoogelte danach. So wie ich das verstanden hab geht Tabak auf das Dopaminnerge Sytstem.

Wo man vermutet hat das da der schlüssel für Psychosen steckt. Evtl. hat das , damit was zu tun?

Tabak GABAnerg wär mir neu, hab eigentlich gedacht Dopamin, Serotonin und so...

LG Andy
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andy1977
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.11.2010
Beiträge: 3100

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2015 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Was ich mich eher beschaefftigt ist, ob die stigmatisierung der droge mit schizophrenie oder psychose etwas zu tun hat?

vieleicht machen die illegalen drogen genauso wenig psychosen wie legale (koffein,tabak,dph,dxm...)

Also , wenn man das gross aufziehen wuerde, koffein verbieten wuerde und ordentlich verteufelt. Wuerde dann durch die projektion der verblendeten gemeinschaft , das psychose risiko ansteigen ? Also ich mein bei den koffein suechtigen.


lg andy
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2015 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Mohandes59 hat Folgendes geschrieben:
Hier wird mal wieder der Kardinalfehler der Statistik gemacht: Korrelation und Kausalität verwechselt.

Plastisches Beispiel:

1. In den letzten Jahren hat die Zahl der Störche in Xyz abgenommen.
2. In den letzten Jahren hat die Geburtenrate in Xyz abgenommen.

FALSCHE Schlußfolgerung: der Storch bringt die Kinder. Eindeutige Korrelation aber keine Kausalität (= Ursächlichkeit).

Wink


Das nennt man dann:

"Inferenz auf die gewünschte Erklärung"

Smile

circlesinthecornfieldaresignsofalienhumor
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