Kollege ritzt sich

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HdP
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.08.2008
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2009 17:59    Titel: Kollege ritzt sich Antworten mit Zitat

Hi Leute,
nachdem ich hier auf meinem Smoke-Thread sehr gute Resonanz bekommen habt, habt ihr mich und meine Sorgen erstmal an der Backe Razz

Diesmal geht es um einen Schulkollegen von mir. Es ist zwar nicht so, dass wir beste Freunde wären, aber er gehört zu unserer "Clique", die immer in der Pause rumsteht und quatscht und sich ab und zu auch mal zum gemeinsamen Trinken trifft.
Er hat schon länger psychische Probleme, unter anderem Depressionen, und war deswegen auch schon in der Psychiatrie. Da hat er aber lediglich irgendwelche Medikamente verschrieben bekommen, die er nicht nimmt und wurde wieder entlassen.
Dann hatte er sich in eine aus unserer Clique verliebt, aber weil ihr seine Sorgen zu viel wurden, wird aus den beiden nix.
Heute saß er in der Schule neben mir und als sein T-Shirt etwas hochrutschte, erblickte ich auf seinen Oberarmen Wunden in einem Zick-Zack-Muster. An seinem linken Unterarm hat er sich auch etwas eingeritzt.
Langsam mache ich mir echte Sorgen um ihn. Er will sich - soweit ich weiß - nicht therapieren lassen, aber irgendwas muss man da doch machen können?

Jemand ne Idee, wie ich ihm helfen kann?
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trashkid
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2009
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2009 18:47    Titel: keine chance. Antworten mit Zitat

hallo,
also ich hab mich auch ne ganze zeit lang geritzt (depressionen, etc.).

und soweit ich das sagen kann
kannst du ihm nicht helfen.

selbst wenn du ihm anbietest, dass er immer mit dir reden kann oder etwas in der art.
er wird dich gnadenlos mit all seinen sorgen belasten (ich kenn es von mir selber..) und dich nur auch runterziehen.
helfen tut ihm das in keiner weise, da er sich trotzdem weiter schneiden wird ("..der versteht mich trotz allem nicht" "..jetzt belaste ich den auch noch mit meinen problemen, wie arm ich doch bin")

zu dem punkt "therapie": ich hab nach 3 jahren aufgehört, ohne psychatrische hilfe. was ich sagen will: der schritt muss von ihm selbst kommen, wenn er nicht komplett überzeugt ist, hilft keine therapie.
es muss "klick" im kopf machen.

ich würde ihn allerdings in einem ruhigen moment ganz ruhig drauf ansprechen, wenn er abblockt lass es aber auf sich beruhen.
mach ihm außerdem nach möglichkeit klar, dass er von dir KEIN mitleid bekommt (..dass du ihn natürlich auch nicht verurteilst), das wird ihn vielleicht zum nachdenken anregen.
(in ähnlicher form hat so eine situation bei mir stattgefunden)

okay, ich hoffe dein kollege bekommt das wieder in den griff..

LGs
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miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2009 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ja,
bei mir hat es auch nach 3 Jahren klick gemacht, als mir mal jemand gezeigt hat, dass er kein Mitleid hat, bzw dass es zu viel ist und er es nicht ertragen will. Dan konnte ich es plötzlich lassen. Ob bewußt oder nicht, wenn man schneidet ist man zwar in gewisser Weise süchtig und hat das Gefühl, es nicht lassen zu können, es ist wie ein Zeang - man sucht auch die Aufmerksamkeit, aber eher eine defensive, also "tu mir nix, sei nett zu mir, mir gehts nicht gut", so vielleicht.

Ich wollte es aus einem gewissen Trotz heraus vor meiner Umwelt nicht verstecken, schämte mich aber trotzdem sehr, vor allem wenn dann jemand mir deshalb Aufmerksamkeit gab. Trotzdem hab ich sie vielleicht gewollt. Es ist so eine selbststrafende Aufmerksamkeit, die dem Selbsthass zu Gute kommt...

Ich würde ihm schon anbieten, mit ihm zu reden, jedenfalls wenn du, wie du scheinst, schon ein Interesse an dem Menschen hast.
Ich würde nicht wie mein Vorredner sagen, dass der jenige dich unbedingt sofort "ausaugt". Letztendlich kommt es auf den Charakter an, und in wie weit du gelernt hast, Grenzen zu setzen. Deine eigenen Grenzen solltest du bei so etwas natürlich schützen.

Vielleicht hilft es ihm ja, zu der Einsicht zu kommen dass eine Therapie doch gut wäre.
Aber sei dir sicher, und das ist wichtig: du darfst es dir niemals zur Aufgabe machen, ihn zu "retten". Das würde euch beiden nur schaden, und helfen kann er sich wirklich nur selbst. Aber man kann andere unterstützen und motivieren, sich selbst zu helfen.
Mira
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