Substitution

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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2015 15:03    Titel: Substitution Antworten mit Zitat

Hallo,

ich lese ja mehr mit als das ich schreibe. Ich dachte mir, dass ich gerne mal etwas mitteilen möchte.

Nach drei gescheiterten Entzügen (2 mal zu Hause mit Subutex und einmal in der Klinik mit Pola) haben sich meine Frau und ich entschieden in die Substitution zu gehen. Wir waren am Mittwoch bei der Ärztin (es gibt hier zwei Substi-Ärzte) bei der meine Frau schon einmal in Behandlung war. Ehrlich gesagt, hatten wir keine großen Hoffnung, dass wir aufgenommen werden, da die Ärztin ziemlich überlaufen ist und dort jeder hin möchte. Aber wir haben Glück gehabt. Ohne großes Reden hat sie uns aufgenommen. Und Montag starten wir.

Ich hatte immer gehofft um die Substitution rum zu kommen. Aber ich bzw. wir schaffen es nicht ohne.

Bei der stationären Entgiftung war das Problem, dass man ja sehr schnell runterdosiert wird. Und am vorletzten Tag haben wir dann abgebrochen.

Tja und zu Hause schaffe ich es auch nicht. Wir waren sehr vorbereitet mit diversen Medikamenten. Aber mein Körper spielt sofort verrückt. Ich habe Diabetes und mein Stoffwechsel war jedesmal kurz davor zu entgleisen. Ich muss Insulin spritzen. Und obwohl ich nichts gegessen hatte und einiges an Insulin gespritzt hatte, ging meiner Zuckerwerte immer höher. Zwar bekam ich sie zwischendurch mal wieder runter. Aber gut war das nicht.
Das zweite Problem war, dass ich Subutex nicht nehmen kann. Sobald ich mir die Tablette in den Mund legen, muss ich mich übergeben.

Na gut, jetzt bin ich echt gespannt. Und ich hoffe, dass wir es endlich schaffen und vom H wegkommen.

Das war es erstmal...

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!
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SPORTFREI
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 2096

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2015 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch gut,wollte erst auch nicht in substi.
Doch dann amende schaffte ich es nicht zu entziehen u.die Kohle ging aus.
Und bevor ich total Abstürze u.wieder in Haft komme und alles verliere,ging ich in substi.
Und hey,mir gehts seid dem auch voll gut.
Kann beim Sport trotz hoher poladosis vollgas geben usw.
Hab auch kein krassen suchtdruck auf braunes, denn wirkt auch nicht bei genug pola.


Dir auch n schön SO
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2015 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Phil78, ich bin seit 1975 Polytoxikomane mit Schwerpunkt Heroin, Kokain

und habe meiner Frau, mit der ich seit 1986 zusammen bin immer auf der

Tasche gelegen.

Nie war klar, ob und wieviel ich zum Haushalt beisteuern kann. Nicht nur, dass

ich durch die Drogenabhängigen Launen die Beziehung belastete, auch finanziell

war ( so fühlte ich mich jedenfalls! ) ich ein Schmarotzer und Looser.

Da nützten auch meine guten Löhne nix; Kokain und Heroin sind teuer. Zu

teuer.

Und da ich zwischendurch immer mal auch ' Cleane Phasen ' hatte, dachte ich

tatsächlich, dass ich gar nicht so drauf bin?!

Seit ich 2005 substituiert werde, kann ich locker meine 800 € zum Haushaltsgeld

beisteuern; und alleine DAS ist es schon wert in die Substi zu gehen.

Ich habe null Kontakt zur Szene und auch das ist gut.

Und die Beziehung ist wieder auf Augenhöhe.

Soweit erst mal.

LG

Chiron
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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 2. Sep 2015 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Chiron,

Meine Frau und ich sind gemeinsam jetzt in die Substitution gegangen. Wir sind beide in Arbeit und konnten somit auch unseren Konsum und das Leben finanzieren. Aber wir wollen nicht mehr drauf sein. Deswegen sind wir jetzt in der Substi.

Am Montag ging es ja los. Wir haben zum Einstieg 3ml pola bekommen und sind nachmittags nochmal hin. Da gab es nochmal 1 drauf. Also 4ml. Das hat aber nicht gereicht. Dienstag früh war der Affe da. Wir sind jetzt bei 6ml Pola und ich fühle mich gut. Ich denke das ich da erst mal bleibe...
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 27. Sep 2015 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Und? Wie ist es euch mittlerweile ergangen mit dem Polamidon? Vertragt ihr es beide gut? Wie kommt ihr mit der dämpfenden Wirkung klar? Habt ihr weiter Suchtdruck? Wie sieht es aus mit Beikonsum?

Gruß, Fritze
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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2015 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Los Fritzos hat Folgendes geschrieben:
Und? Wie ist es euch mittlerweile ergangen mit dem Polamidon? Vertragt ihr es beide gut? Wie kommt ihr mit der dämpfenden Wirkung klar? Habt ihr weiter Suchtdruck? Wie sieht es aus mit Beikonsum?

Gruß, Fritze


Ja, was soll ich sagen. Läuft ganz gut. Meine Frau ist bei 6 ml geblieben. Ich bin jetzt bei 8ml. Tagsüber gehts ganz gut, nur gegen abend wirds komisch bei mir. Ab 20 Uhr bin ich zu nix mehr zu grbrauchen. Nur am einpennen und völlig unruhig und Schmerzen im ganzen Körper. Werde heute mal mit der Ärztin sprechen.
Tagsüber sind wir fit, auch keone Müdigkeit oder starke dämpfende Wirkung.
Kein Suchtdruck und kein Beikonsum.
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robger
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2015 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,

ich werde mal meine Wahrnehmung schildern, wie ich als Suchtkranker Substitution und dessen wöchentlichen Umstandspfuhl mitbekomme.

Punkt eins, der Kontrollwahn:

Ständig abpissen, jetzt neuerdings wöchentlich dauergurgeln und abspucken, und was kommt dann als nächstes für ein Schikaneschund.

Punkt zwei, Erniedrigung und Entwürdigung durch Sanktion

Bei Beigebrauch wird das Takehome gestrichen und in eine drei wöchige Tagesabholregel umgewandelt, dabei muß in der ersten Woche direkt in der Apotheke eingenommen werden danach 2 Wochen täglich abholen, so wissen auch die Apotheker, wer einen Rückfall hatte. Das Recht auf Diskretion und Persönlichkeitsentfaltung ist damit hinfällig! Manche empfinden es als direkte Anprangerung und dazu kommen die Zeitumstände für Vollzeitarbeiter oder Sie müssen direkt ohne Methadon Einnahmemöglichkeit zur Arbeit gehen und Ihre Maschinen in entzügigem Zustand steuern. Eine unzumutbare Tatsache und wie ich finde ein Armutszeugnis für das Sozialsystem Deutschland!

Punkt drei, Ausquetsch-Tortur:

Den Arzt interessiert scheinbar einzig und allein, welchen Beigebrauch man die letzte Woche hatte und ob ja der Urin sauber ist, sonst gar nichts. Nicht die kleinste Anmerkung darüber, wie es denn in der Arbeit läuft oder ob beim Sex noch was geht. Jedesmal der gleiche Verbalkäse: Was hast du denn heute wieder zu beichten, du dummes kleines Sorgenkind? Ich sage dann immer, ich führe doch nicht Buch über meinen Bei-Konsum oder sollte ich etwa?

Für uns sieht die Hilfe als Substitution die angeboten wird nur so aus, als daß Kontrollmacht ausgeübt wird und mit Rausschmiß gedroht und dann aber wundern, wenn sich ein lebhaftes Feindbild in uns einquartiert.

Früher sind wir gern zur Subste gefahren, heute graut uns allen vor der Hinfahrt, weil es nur noch darum geht, sich der Unterjochung durch Kontrolle und Erniedrigung zu beugen und gleichzeitig kann jeder Alkoholiker saufen und treiben was er will.

Gutes Gelingen wünsche ich weiterhin,

auf dem Weg der „zeitgemäßen Substitution“
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Los Fritzos
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.09.2015
Beiträge: 982

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2015 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde ja bereits seit fast 20 Jahren dauersubstituiert und empfinde das ganz anders.
Ich bin persönlich immer gut damit zurechtgekommen. Ich habe meinen Beigebrauch auch ganz gut im Griff. Wenn es mal nicht so ist, dann rede ich sich irgendwann selbst darüber. Das hatte dann auch Konsequenzen.
Dein Arzt muss sich natürlich auch irgendwie absichern, dafür sind die UKs oder das Abspucken. Mir ist allerdings abspucken lieber, da ich nicht immer Wasser lassen kann.
Wichtig ist, dass man die Dosis so hoch setzt, dass die Lust auf Beigebrauch verschwindet.]
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Wu Zi Mu
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.09.2015
Beiträge: 64

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2015 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

@rob
Das bei Beikonsum 3 Wochen Take-home gestrichen wird ist doch ne transparente Regelung? Andere Praxen machen grundsätzlich erst gar kein Take-home, aus Prinzip.
Bin ja auch der Meinung dass die Behandlung verbesserungswürdig ist, aber es gibt doch schon noch sowas wie Eigenverantwortung?

Wenn ich mich ungerecht und/oder schlecht behandelt fühle, versuch ich einen anderen Arzt zu finden oder mich abzudosieren etc.?

Sorry, will dir damit nicht ans Bein urinieren, verstehe es nur nicht.

Beste Grüße
wu Zi
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Phil78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 479

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2015 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke es gibt natürlich Punkte die verbesserungswürdig sind, aber mal ganz ehrlich, warum wird uns den kaum Vertrauen entgegen gebracht? Wenn ich z.B. sehe, dass bei der anderen Praxis bei uns in der Stadt, die Leute ihre Nase im Warteraum nehmen, während sie auf ihren Schluck warten.
Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass ich einmal die Woche ne UK abgeben muss. Klar, mich nervt es auch, das ich zur Zeit jeden Tag hin muss. Aber es liegt ja an mir.
Und ich muss sagen, dass meine Ärztin echt ok ist. Ich fange in zwei Wochen meinen neuen Job an. Da werde ich in der Regel von Montag bis Mittwoch/Donnerstag nicht zu Hause sein. Für die Tage werde ich dann ein Rezept bekommen. Wenn ich nicht unterwegs bin muss ich in die Praxis.
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