Opium Tropfen, Palladon - Habe einige Fragen

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MissMorphin
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.09.2015
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2015 20:22    Titel: Opium Tropfen, Palladon - Habe einige Fragen Antworten mit Zitat

Hallo,

aufgrund einer chronischen Darmerkrankung bekomme ich einmal die Woche Opium Tropfen verschrieben und seltener Palladon 1,3mg Kapseln.
Das Problem ist inzwischen, dass mir die Menge/Dosis nicht ausreicht. Die Wirkung lässt zu schnell nach und ich muss mehr nehmen.
Welche Alternativen gibt es oder Möglichkeiten beide Mittel irgendwie zu strecken?
Ich hatte es schon mit Loperamid versucht, aber außer Schläfrigkeit bringt es nicht sehr viel. Sogar mein Darm lässt sich dadurch nicht beruhigen.
Sehr gerne würde ich Cannabis ausprobieren, wegen der entzündungshemmenden und auch schmerzstillenden Wirkung. Aber leider kenne ich niemanden der welches besitzt.

Ich bin für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße!
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2015 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hi MissMorphin

du bekommst also die Opiumtropfen und das Palladon wegen chronischer Durchfälle, um deinen Darm zwangsweise ruhigzustellen? oder wegen Schmerzen?

Bei der darmlähmenden Wirkung von Opiaten gibt es keine Gewöhnung, da hat die gleiche Dosis immer den gleichen Effekt. Allerdings ist die Wirkdauer von Opiumtinktur mit ca 6 Stunden sehr begrenzt.
Das gleiche gilt für unretardiertes Palladon.

Die 1.6er Palladon entspricht etwas mehr als 10mg Morphin, auf die die Opiumtropfen eingestellt sind (pro ml!), allerdings enthält Opiumtinktur auch noch Codein, Papaverin und ein paar mehr Alkaloide, die sie zu einem stark wirksamen Antidiarrhoicum machen.

Was weniger wird, sind natürlich die Analgesie (Schmerzwirkung) und die angenehmen psychischen Nebenwirkungen (Euphorie, Sedierung).

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen lassen sich heute eigentlich sehr gut behandeln, so dass der Einsatz von "Stopfmitteln" nicht nötig sein sollte.
Biologica, topische Steroide, Probiotica etc. sollten eigentlich symptomfreiheit ermöglichen, ohne dass du zur "Tinctura opii simplex" greifen musst.

LG

Praxx
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MissMorphin
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.09.2015
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2015 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ich nehme die Mittel gegen Schmerzen. Auf die Darmtätigkeit haben sie bei mir keinen allzu großen Einfluss.
Gerade bräuchte ich wieder Nachschub, aber dann würde es bis nächste Woche nicht reichen. Sehr nervig irgendwie.

Biologica haben übrigens meinen Darm zerstört.
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2015 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Miss
da macht dann dein Schmerztherapeut was verkehrt - es gibt einen Grundsatz für die Schmerztherapie: Niemals nur als Bedafsmedikament.

Opis retardiert als Basisbehandlung und dazu was kurz + schnell wirksames für evt Durchbruchschmerzen - und wenn es zu Toleranzentwicklung kommt, das Opiat austauschen.


LG

Praxx
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Gaucho
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2015 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ebenfalls Morbus Crohn Patient und mir helfen Opiate derzeit auch sehr gut, weswegen ich auch jegliche Behandlung von Immunsuppressiva und Biologica wie Humira von Anfang an abgelehnt habe.

Da mir mein gesunder Menschenverstand gesagt hat, dass das nicht auf Dauer gut für den Darm sein kann. Ich habe lediglich eine Zeit lang Budenosid (lokalwirksames Cortison ) eingenommen und nehme nun gelegentlich Codein/Ethylmorphin und DHC.

Gerade die niederpotenten Opis wirken was den Darm anbelangt meiner Meinung nach am stärksten, das wird dir auch Praxx bestätigen können.

Ich habe mal versucht im Cröhnchen Klub ein derartiges Thema anzustoßen, aber wurde dann sofort gesperrt mit dem Hinweis, dass Drogendiskussionen um Opiate nicht geduldet werden. Ich solle lieber irgendwelche Immunsuppressiva einnehmen und auf meinen Arzt vertrauen Laughing

Als wenn die meisten Ärzte davon überhaupt einen Schimmer hätten, die kennen ja nichtmal die wahre Ursache. Morbus Crohn ist ganz sicher keine Autoimmunkrankheit, die auf ein hyperaktives Immunsystem zurückzuführen ist.

Das muss einem doch schon der gesunde Menschenverstand sagen, dass diese Annahme total abwägig ist. Naja, aber als Arzt muss man halt eine Erklärung für alles haben und sei sie noch so weithergeholt Rolling Eyes Dann schießt man halt schonmal provisorisch mit Kanonen auf Spatzen und fährt gleich das natürliche Immunsystem mittels toxischer Zytostatika wie MTX auf 0

Für solche absurden Einfälle muss man wohl extra Medizin studiert haben, anders kommt man da nicht drauf Smile Wie wärs denn stattdessen, das Immunsystem durch gesunde Ernährung zu stärken?
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2015 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Gaucho,
das geht zwar jetzt in eine ganz andere Richtung, aber da juckt es mich jetzt.

Opiate bei CED dienen ausschließlich zur Behandlung der Symptome "Schmerzen" und "Diarrhoe". Cannabis scheint zusätzlich auch einen entzündungshemmenden Effekt zu haben, lindert sonst vor allem schmerzhafte Bauchkrämpfe.

Bevor es die Behandlungsmöglichkeit mit Sulfasalazin, 5-ASA, MTX, Azathioprin und Humira gab, galt Morbus Crohn als unaufhaltsam fortschreitende Erkrankung des Dünn- und Dickdarms mit Ausbildung von Fisteln, Abszessen im Bauchraum, Bauchfellentzündungen usw., die oftmals dazu führten, dass die Patienten nur durch Entfernung des gesamten Dünn- und Dickdarms überhaupt am Leben erhalten werden konnten - mit lebenslanger intravenöser Ernährung als Folge!

Dank der von dir so verteufelten Medikamente sind Fistelbildungen und die Notwendigkeit ausgedehnter Resektionen ganzer Darmabschnitte so selten geworden, dass sie weder die Patienten noch ihre Ärzte überhaupt noch auf dem Schirm haben.

Ich habe diese Fälle während meines Studiums in den 70ern noch gesehen und war auch in meiner Weiterbildung in der Chirurgie noch an den manchmal notwendigen Verzweiflungsoperationen beteiligt - also erzähl mir nichts von Ernährungstherapie oder fantastischen Erfolgen von Homöopathie oder sonstigen "natürlichen" Heilmethoden beim Morbus Crohn.

In den 111 Jahren seit der Erstbeschreibung 1904 durch Lesniowski wurde keine "natürliche" Methode entdeckt, die den Krankheitsverlauf mehr als geringfügig hätten beeinflussen können. Bis zur Einführung von Sulfasalazin und Azathioprin bedeutete die Diagnose "Crohn" langes, schweres Leiden und frühen Tod

Derzeit liegt der Focus bei den CED auf der Mikrobiom-Forschung, Einigkeit besteht über die multifaktorielle Genese der Erkrankung: Es treffen genetische, immunologische, mikrobiologische und psychische Faktoren zusammen.

Fest steht aber: Mit Opiaten erhöhst du das Risiko, wegen der Schmerzunterdrückung die Entwicklung lebensbedrohlicher Komplikationen zu übersehen.

Wie sich ein betroffener Patient hinsichtlich seiner Therapie entscheidet, ist letztlich ihm überlassen - er muss die Folgen schließlich auch tragen.

Oder krass formuliert: Da du letztlich derjenige bist, der mit den Löchern im Bauch leben muss, aus denen die Sch... quillt, und der irgenwann stückchenweise seinen Darm verliert, darfst du dich auch gegen eine wirksame Behandlung entscheiden, niemand zwingt dich dazu.

Aber geh jetzt nicht hin und mache Reklame dafür, dass du derjenige bist, der die nicht-pharmakologische Ernährungstherapie für M. Crohn nach 100 Jahren endlich gefunden hat und demnächst dafür den verdienten Nobelpreis bekommt!

LG

Praxx
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2015 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hätte ich Morbus Crohn und durch die chronischen Entzündungen eine massive Belastung durch Schmerzen, ich würde wohl auch um Opiate bitten.

Gleichzeitig ist aber wichtig, nicht nur die symptomatisch die Schmerzen zu behandeln sondern die Entzündungen möglichst zu begrenzen, ja sie z.b. durch Immunsupressiva gar nicht ernst entstehen zu lassen.

Ansonsten ist wohl eine Kombination aus einem schwachen Opioid wie Dihydrocodein + gelgentlich Cannabis eine interessante Ergänzung zur Basistherapie bei M. Crohn bei entsprechenden schweren Verläufen.

Man sollte die Dosis dann aber nicht so hoch ansetzen von einer akut einsetzenden Entzündung nichts zu spüren oder einfach nur die Opiatdosis erhöhen und die Entzündung selbst unbehandelt lassen.
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MissMorphin
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 03.09.2015
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2015 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, danke für eure Ratschläge, aber ich habe kein Morbus Crohn.
Meine darmentzündung trat nach einer Behandlung mit zahlreichen Antibiotika auf. Im letzten Jahr versuchte sich eine Ärztin mit azathioprin an mir, die Folge : ich bekam eine massive Ansiedlung von clostridien, starkes bluten, wäre fast gestorben und mein Darm steht noch heute auf der kippe.
Nur durch zahlreiche probiotika und aufpassen was die Ernährung anbelangt, habe ich es geschafft dass das
Cortison anschlägt und die Blutungen zu stoppen waren.
Das ist nur eine Kurzbeschreibung meiner Geschichte,
denn eigentlich suche ich Ratschläge wie man die Wirkung der opiate verlängern, begünstigen etc kann.
Und ja sie helfen mir, sie verschleiern auch nicht eine etwaige Entzündung. Die bekomme ich sofort mit, sobald sich etwas verschlechtert.

Viele grüße und sorry für die Tippfehler. Mit dem Handy ist es etwas umständlich zu schreiben.
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