Damrprobleme durch Konsum von Codein

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azlem
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 16:39    Titel: Damrprobleme durch Konsum von Codein Antworten mit Zitat

Moinsen zusammen,

ich konsumiere regelmäßig Codein. Jeden Tag morgens und abends ca 60mg. Es hilft mir bei meinen Depires. Es geht mir gut damit. habe auch keine Tolleranz.

Nun stelle ich seit einiger Zeit fest, dass mein Darm Probleme macht. Sozusagen habe ich ein ständiges Völlegefühl und Blähungen. Mein Bauch tut links, neben dem Bauchnabel etwas weh. Ich vermute, dadruch dass sich die Darmtätigkeit durch das Codein verlangsamt. Teilweise merke ich, dass da regelrecht die Luft festsitzt. Sozusagen kann ich auch nicht richtig "pupsen". Da muss ich schon ordentlich drücken...

War dann auch bei meinem Arzt, habe Blut entnommen bekommen, Ultraschall von den Organen und eine Stuhlprobe. Es war alles OK, außer, dass ich ne Menge Luft im Dickdarm habe. Weil ich mich sorge werde ich mir nächste Woche eine Darmspiegelung/Koloskopie antun, um sicher zu gehen, dass da wirklich nichts ist, mal schauen, habe da schon Schiss.

Nun meine Frage, kennt jemand druch den Konsum von Opioden diese Nebenwirkungen im Darmbereich? Embarassed Embarassed
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo azlem,

was Du da beschreibst, kenne ich sehr gut. Ich hatte es, als ich Codeinsaft bzw.

DHC - Saft 2,5 % 35 ml am Tag bekam. Das ist eine für mich hohe Menge, doch

habe ich Leute kennengelernt, die noch mehr bekamen.

Umgerechnet auf Deine Tagesdosis wären es 5 ml. Glaube mir; es war

manchmal eine reine Qual Exclamation

Denn ich habe mein Saft immer morgens nach dem Frühstück und vor der Arbeit

genommen, und wenn ich nicht konnte, dann war auf Grund der Menge erst mal

Schluss mit Toilette gehen, weil die 20 ml morgens und 15 ml mittags stets

für Verstopfung sorgten.

Ich habe x Sachen probiert:

- Leinsamen oder Flohsamen ( der ist besser ; gibt es in der Apo )

- viel Obst und trinken ( klares Wasser oder ungesüssten Tee )

- und für den Notfall habe ich mir ein Einlaufgerät ( gibt es als Beutel zum

Aufhängen oder Becher ) besorgt. Embarassed Wink

Denn: Es ist wichtig, regelmässig auf Toilette zu gehen, wenn man verstopfende

Medis einnimmt!

Man kann auch die Muskulatur durch Zusammenziehen ( sehr schnell ) des Po-

Muskels und auch durch Situps verbessern.

In der Hoffnung, Dir ein bischen geholfen zu haben, wünsche ich Dir

gute Besserung Very Happy !

LG

Chiron
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azlem
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 18:07    Titel: darmlæhmung Antworten mit Zitat

Liebe Chiron,

danke für deine Tips. Bei mir ist es aber so, das ich schon täglich auf den Clo gehen kann. Bei mir ist eben die Luft im Dickdarm fest.

Ich kann die Luft kaum rauspressen. Deshalb vermute ich den Zusammenhang, Darmlähmung, bzw. Verlangsamung der Bewegung des Darms durch Codein. Setze ich es ab, kommt der Darm so heftig in Bewegung, dass ich extremen Durchfall bekomme.

Habe nun echt Schiss vor der Darmspiegelung. Werde aber mal Flohsamen versuchen. Hatte auch mal Lactulose aber davon bekommt man Durchfall u noch mehr Blähungen. Es müsste da irgendein Medi geben, was diese Nebenwirkung der Opidiode auflöst.
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Azlem,

ich bin ein Mann und 55 J alt. Du brauchst vor der Darmspieglung keine Angst

haben; meine Frau hat sie vor 6 Jahren bei sich machen lassen.

Ich war nach der Spieglung bei ihr im Aufwachraum; die Spieglung wurde bei

ihr mit einer leichten Vollnarkose gemacht.

Die Kamera mit dem Schlauch ist nicht dicker als ein Bleistift; du merkst nix.

Nur ist ganz wichtig, dass Du am Tag davor Deinen Darm so gut entleerst, wie

es eben geht.

Du wirst vom Doktor wohl auch ein Mittel zum Einnehmen bekommen; das hilft

dass der Darm ganz leer ist und die Kamera ordentliche Aufnahmen macht.

Es ist wirklich nicht schlimm, Azlem Wink .

Was meine Frau locker geschafft hat, das schaffst Du auch locker. Deshalb:

Bleib entspannt. alles halb so wild, ok.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Spiegelung und wenn Du noch irgendwelche

Fragen hast, frag! Ich beantworte alles, wenn ich es kann Very Happy

Liebe Grüsse

von

Chiron
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

"Oh Opium du süße Qual, machst meinen Stuhl so hart wie Stahl" - das war schon vor über 40 Jahren auf einer Mensa-Klotür verewigt...
Obstipation und Meteorismus (Blähungen) sind eine Folge der reduzierten Darmtätigkeit. Alle Opiate machen Verstopfung, am schlimmsten ist sie bei Substanzen, die wegen eines First-pass-Effekts in der Leber sehr hoch dosiert werden müssen. Also Morphin, Codein, DHC...

Im Darm kommt dabei ein Vielfaches der Dosis an, die letztlich im Körper landet.

Luft und Stuhl kannst du nicht getrennt betrachten, das gehört beides zusammen.

Am Besten funktioniert das ganze mit Macrogol (Apotheke), auch Natrium-Picosulfat (zB Laxans pico) ist ok. Wenn es feststeckt, zB Mikrolax-Miniklistiere oder Bisacodyl-Zäpfchen (zB Dulcolax).

Bitte Vorsicht bei Leinsamen, Flohsamen oder Kleie: Durch den Wasserentzug im Dickdarm kann das Zeug hart wie Beton werden!

Achte darauf, spätesten jeden 2. Tag Stuhlgang zu haben.

Bei längerer Verstopfung droht ein "paralytischer Ileus" mit Bauchfellentzündung und Lebensgefahr, es können Darmausstülpungen entstehen (Divertikel), die sich wie der Blinddarm entzünden können. Da Schmerzen durch die Opiate überdeckt werden, können da ganz schnell bedrohliche Verläufe entstehen - ich habe das unter meinen Klienten schon mehrfach erlebt, seid bitte alle vorsichtig.

LG

Praxx
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Gaucho
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Seitdem ich mehr oder weniger regelmäßig Opiate nehme, ist mein Morbus Crohn quasi wie geheilt.

Ich kann wieder alles essen, mein Darm macht keine Probleme mehr und ich konnte mein Cortison (Budenosid) nach jahrelanger Einnahme absetzen. Die Opiate haben meinem Darm scheinbar stillgelegt und das tut ihm vermutlich sehr gut. Auch wenn ich die Opiate nun absetze und mal 4 Wochen nichts nehme, geht es mir eigenlich immer noch sehr gut, nur dass der Stuhl dann wieder weicher wird und ich häufiger muss.

Mich würde ja wirklich mal interessieren was mein Gastroenterologe dazu sagen würde, den ich seit einem Jahr nicht mehr aufgesucht habe.
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intenso
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.06.2015
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Naja... Loperamid ist auch nen Opiat, welches frei verkäuflich ist und gegen Diarrhö eingesetzt wird. Das Opiate gegen Diarrhö helfen ist nicht neues...

Habe eine Bekannte die mal richtig stark abhängig war von Novaminsulfon, hat diese Tropfen wie Wasser getrunken. Hatte auch Morbus Crohn, finde da eine geringe Dosierung Opiate/Opioide definitiv sinnvoller bzw. weniger schädlich.
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Chiron 08
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 26.06.2015
Beiträge: 462

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen, Azlem Very Happy

Wenn Du nicht ein Vieltrinker ( wie ich ) bist, dann würde ich bloss keine

Weizenkleie nehmen, weil die von den 3 genannten natürlichen Verdauungs-

Förderern am Meisten dazu neigt, bei zu wenig Flüssigkeit hart zu werden!

Und bei den Leinsamen immer die ganzen nehmen und nicht die gebrochenen!

LG

Chiron
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Azlem,

mach Dir keine Sorgen. Laxantien wirst Du aber brauchen. Meine besten Erfahrungen habe ich gemacht mit

1. Indische Flohsamenschalen und viel Wasser
2. Importal - das ist ein Abführmittel. Ein Beutel am Tag reicht.

Eine Darmspiegelung zu machen ist nicht verkehrt, denn sollte dort ein Polyp gefunden werden, kann er in der Regel gleich entfernt werden. Und Du weißt dann, dass dein Darm in Ordnung ist. Bei mir wurde festgestellt, dass ich Divertikel habe. Hätte ich ohne Spiegelung nie erfahren.

Wie Praxx schon sagte: Opioide machen den Stuhl hart. Das ist ganz normal.

LG der Leviathan
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azlem
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 14:35    Titel: Oh danke für die tollen Infos Antworten mit Zitat

Ja, ich vermute ja auch, dass das Problem der festsitzenden Luft vom zu lahmen Darm durch das Codein kommt.

Als erstes habe ich mir mal ein Abführmittel bestellt, das heißt Movicol. Das wurde empfohlen, wenn man Codein nimmt. Dann habe ich mir ebenso Flohschalenpulver bestellt, wo man trinken soll. Jemand sagte, das sei nicht gut, warum? Das wird doch häufig bei Ostipation eingenommen. Soll zu Schleimstoffen im Darm führen, der dann besser den Kot und die Luft transportieren soll, hmm.

Bei der Darmspiegelung in der nächsten Woche wollte ich das ohne Betäubung machen, weil ich keine Lust habe dort stunden lang rumzuhocken. Da meine Blutwerte ok sind und auch kein Blut im Stuhl war, hoffe ich, dass da nichts schlimmeres ist. Habe nun auch gestern Stuhlproben abgegeben, wo nach Viren, Bakterien und Entzündungswerten geschaut wird. Am liebsten wäre mir eine ganz normale Novovirusgrippe, dann wäre ich ganz entspannt bei der Spiegelung. Aber man macht sich da schön etwas verrückt.

Ich habe auch mal gelesen, dass man Opidiode in Verbindung mit Naloxon nehmen soll. Das würde angeblich diese Nebenwirkungen auf den Darm aushebeln. Trau mich aber das nicht mit meinem Doc zu bequatschen, der weiß nämlich nichts von meinem Konsum. Ich ordere mir mein Codein aus Holland und England. Aber ich werde sicherlich mit ihm darüber reden müssen.
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azlem
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 14:41    Titel: Dervertikel Antworten mit Zitat

oder wie das Zeugs da heißt. Kann man von Codeinkonsum echt Dervertikel bekommen? Das wäre ja voll doof.
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azlem
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 14:43    Titel: Spiegelung Antworten mit Zitat

Chiron 08 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Azlem,

ich bin ein Mann und 55 J alt. Du brauchst vor der Darmspieglung keine Angst

haben; meine Frau hat sie vor 6 Jahren bei sich machen lassen.

Ich war nach der Spieglung bei ihr im Aufwachraum; die Spieglung wurde bei

ihr mit einer leichten Vollnarkose gemacht.

Die Kamera mit dem Schlauch ist nicht dicker als ein Bleistift; du merkst nix.

Nur ist ganz wichtig, dass Du am Tag davor Deinen Darm so gut entleerst, wie

es eben geht.

Du wirst vom Doktor wohl auch ein Mittel zum Einnehmen bekommen; das hilft

dass der Darm ganz leer ist und die Kamera ordentliche Aufnahmen macht.

Es ist wirklich nicht schlimm, Azlem Wink .

Was meine Frau locker geschafft hat, das schaffst Du auch locker. Deshalb:

Bleib entspannt. alles halb so wild, ok.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Spiegelung und wenn Du noch irgendwelche

Fragen hast, frag! Ich beantworte alles, wenn ich es kann Very Happy

Liebe Grüsse

von

Chiron


Vielen Dank Chiron,

vor dem Eingriff habe ich keine Angst, sondern vor dem Ergebnis. Ich werde das auch ohne Betäubung machen lassen. Ich hatte schon mal ne Spiegelung vor über 20 Jahren, auch ohne Betäubung. Das tut gar nicht weh und ist schnell gemacht.

Grüße azlem
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intenso
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.06.2015
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 21:52    Titel: Re: Oh danke für die tollen Infos Antworten mit Zitat

azlem hat Folgendes geschrieben:

Ich habe auch mal gelesen, dass man Opidiode in Verbindung mit Naloxon nehmen soll. Das würde angeblich diese Nebenwirkungen auf den Darm aushebeln. Trau mich aber das nicht mit meinem Doc zu bequatschen, der weiß nämlich nichts von meinem Konsum. Ich ordere mir mein Codein aus Holland und England. Aber ich werde sicherlich mit ihm darüber reden müssen.


Wollte ich gestern schon schreiben, klar, Naloxon hilft... ist aber erst dem Tilidin beigemischt. Ist natürlich nen wenig potenter als Codein.
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2015 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Beim Tilidin dient die Naloxon-Beimischung dem Erschweren von Missbrauch, ebenso bei Suboxone (Buprenorphin/Naloxon). Zur Vermeidung von Obstiation dagegen ist das Naloxon in Targin (Oxycodon ret./Naloxon) beigemischt. Targin ist BtM. Naloxon ist im Handel nur als Injektionspräparat erhältlich (Narcanti), nicht als Tablette.

Chronische Obstipation mit erhöhtem Druck in Dickdarm kann tatsächlich zur Divertikelentstehung beitragen und bei vorhandenen Divertikeln Entzündungen fördern.

LG

Praxx
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intenso
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 21.06.2015
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2015 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tatsächlich, Tilidin ist 50/4, beim Targin (Oxycodon) sind es 10/5... auch höher dosiert immer die hälfte Naloxon.

Na gut, weiß ich was ich mir das nächste mal bei Schmerzen verschreiben lasse, weil ich hatte ähnliche Probleme beim Tramal bzw. Tilidin. Ob das nun ein so potentes Opiat rechtfertigt, naja kommt auf dem Doc an...
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