Meine Cannabis-Sucht

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Roberto
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.12.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2014 13:08    Titel: Meine Cannabis-Sucht Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

meinen ersten Joint habe ich mit 16 Jahren geraucht, einige Freunde hatten bereits davon erzählt und ich war einfach neugierig. Bei den ersten 2 Joints habe ich jedoch wenig bis gar keine Wirkung wahrgenommen, natürlich wollte ich wenigstens ein mal vernünftig drauf sein. Beim dritten Joint kam dann auch endlich mal eine Wirkung, jedoch ganz anders als erwartet: Statt zu entspannen und zu lachen, habe ich fürchterlich angefangen zu zucken, bis heute weiß ich nicht wieso. Auch war mir der Zustand irgendwie zu viel, habe viel wirres Zeug geredet und starke Schuldgefühle bekommen. Eigentlich sollte das schon abschreckend genug gewesen sein; wars aber nicht, und hier geht meine Geschichte los:
Nach den oben beschriebenen Joints, habe ich schätzungsweise ein ganzes Jahr in unregelmäßigen-, langen Abständen (1x in 2 Monaten ca.) konsumiert. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mein Leben komplett im Griff. Habe mein Fach-Abi mit sehr großem Erfolg absolviert und auch direkt eine Lehrstelle in einem großen, internationalen Unternehmen bekommen. Also eigentlich alles in bester Odnung.
Da fing alles an. Mit meinem besten Freund hatte ich immer geraucht, er hat sein Abi gemacht und ein Duales Studium begonnen, also auch alles tutti. Unsere Konsummenge hat sich zu dem Zeitpunkt zwar schon gesteigert (2-3 Js pro Woche ca.), erreicht aber nicht mal ansatzweise die Mengen, die wir heute konsumieren. Mein Kumpel muss, aufgrund des Dualen Studiums, alle drei Monate für 3Monate nach Süddeutschland ziehen zum studieren. Im April diesen Jahres Jahres hab ich ihn besucht. Hatten das schon lange geplant und wollten auch eigentlich nur kiffen und uns die Stadt angucken, "ganz normal". Wie vorher besprochen hat jeder Geld gegeben, mit dem ich dann 35g feinstes haze besorgt und mit'm Auto nach unten gefahren habe. Diese 35g gingen innerhalb von 3 Tagen weg. Wir hatten einen Teil verbacken und den Rest komplett geraucht. Machten und lustig darüber "wie krass wir abgestürzt sind", machten uns aber keine weiteren Gedanken. Seit diesem Wochenende kiffe ich täglich.
Wenn es hoch kommt sind seit dem 6 oder 7 nüchterne Tage vergangen. Wie viele Wissen wirkt sich das nicht nur auf die Kohle aus: klar, das mit dem Geld ist scheiße. Glücklicherweise verdiene ich "genug" Geld im Monat um gut mal 3/4 meines Gehaltes für das Zeug ohne Bedenken ausgeben zu können. Auf Dauer funktioniert das jedoch auch nicht, da ja irgendwann auch mal was gespart werden muss. Das ist aber Nebensache, mein Hauptproblem sind die Schwierigkeiten zu Hause.
Lange wussten meine Eltern nichts. Erst als ich Ihnen erzählt habe, dass ich nach nem Festival (wenn es interessiert: war das Hurricane) kontrolliert und "ge****t" worden war, wussten Sie was los ist. Haben mich dann natürlich ein wenig ausgefragt, ist ja auch völlig verständlich. Nur anstatt die Wahrheit über meinen Konsum und meine Probleme zu "Beichten" , hab ich alles runtergespielt, Gras sei nicht so schlimm und mein Konsum beschränke sich auf gelegentliches Kiffen, was natürlich beides Quark ist. Mittlerweile habe ich meinen Führerschein wegen der Sache abgeben müssen. Nach ein paar Tagen hatte sich die Lage zu Hause wieder beruhigt, ich konnte mich endlich wieder zudröhnen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. So ging es dann weiter; jetzt bin ich 20 Jahre alt, rauche täglich mind. 2g in 5-7 Tüten (Bong, Pfeife etc. war nie meins), Schwänze regelmäßig die Arbeit + Berufsschule, bin nahezu täglich im klintsch mit meinen Eltern (Gras spielt da eine eher untergeordete Rolle) und bin für 20 schon ordentlich verschuldet möchte ich meinen.
Ich will aufhören, schaffe es aber nie länger als ein paar Tage. Kommt die kleinste Möglichkeit zum kiffen, bin ich wieder drin. Neulich habe ich sogar 4 Tage geschafft, jetzt ist es schlimmer als je zuvor.

Habe schon bei quit the shit teilgenommen-ohne erfolg. Ich will meinen Eltern auch von meiner Abhängigkeit erzählen, bringe es aber nicht übers Herz. Die beiden haben dieses Jahr so viel scheiße mit mir mitmachen müssen, das würde unsere Familie zerstören und meine Eltern würden dran zerbrechen, das weiß ich. (Vater früher Profisportler, keine Drogen, mäßig Alk., Mutter ist krank, 0 Alk, ebenfalls nie mit Drogen zutun gehabt). Kann Ihnen das echt nicht antun, alleine schaff ich es aber nicht befürchte ich. Kann auch dieses ganze Lügen nicht mehr, es zerfrisst mich wirklich wenn ich darüber nachdenke was ich meinen Eltern im vergangenen Jahr so zugemutet habe.

Wie ihr merkt bin ich zur Zeit ziemlich ratlos, habt ihr vielleicht Ideen, die mir helfen könnten?

Vorab vielen Dank für all eure Antworten Smile

Grüße
Roberto

Ps: hoffe ich konnte alles hinreichend schildern, bei Fragen bitte fragen!
Sorry für die teilweise vulgären Ausdrücke Very Happy
Nach oben
Mr. Rountree
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2014 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Tut mir leid das mit dem Führerschein, ist schon schlimm den zu verlieren. Musst du mpu machen? Bist du nicht drauf angewiesen auf dein Führerschein?

Bei mir war es auch so ähnlich, hat in ungefähr der selben Art angefangen. Ich hab damals als ich mein Lappen verlor mpu machen müssen wegen Probezeit und weil ich nicht aufhören wollte hat es auch ca 2 Jahre gedauert bis ich ihn wieder hatte. Kla das Geld spielte auch ne sehr große Rolle. Weil ich aufs Auto sehr drauf angewiesen war hab Ichs meinen Eltern auch erzählt aber sie glaubten mir nicht. Vielleicht weil sie es mir nicht zutrauten oder niemals von mir gedacht hätten deswegen kann ich dir da auch leider nicht so wirklich weiter helfen. Zur gleichen Zeit ging halt auch mein Auto kaputt so das ich garnicht hätte fahre können. Also passte.
Da ich mein Lappen dringen zwecks Arbeit usw brauchte aber das chillen nicht aufgeben wollte bin ich leider zu Rm's gekommen wo ich dir unbedingt von abraten muss. Bringt dich nur tiefer in die scheise.
Naja ich hoffe du findest ne Lösung ohne deine Eltern zu viel zu verletzen und dein Lappen wieder zu bekommen.
Gruß
Nach oben
Roberto
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.12.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2014 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, erstmal danke für deine Antwort Smile

Ja, muss leider auch eine MPU machen und wegen der Ausbildung bin ich echt extrem drauf angewiesen. Bisher hab ich mich mit 1,5h Zug hin und 1,5h zurück arrangiert, was eigentlich ganz gut klappt. Ist halt nur nicht mehr so angenehm wie mit ner Karre Very Happy
Hast du in der Untersuchung am Ende gesagt, dass du mit'm smoken vorerst nicht aufhören wolltest? Habe gehört die Stellen da ziemliche tricky Fragen und es ist wohl auch sehr einfach durchzufallen, sollte man sich nicht vorbereiten.

Am Donnerstag habe ich einen Termin bei der Drogenberatung, hoffe die können mir da helfen und ggf. irgendwie auch an meine Eltern vermitteln. Halte Euch auf dem Laufenden!


Viele Grüße
Roberto
Nach oben
einZauberlehrling
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.11.2014
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2014 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Roberto,

ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. aber ich kann dir schon jetzt sagen: du wirst es schaffen. warum? weil ich FELSENFEST überzeugt bin, dass deine Eltern hinter dir stehen werden. du bist ihr sohn und das wird für immer so sein. okay, du wurdest erwischt und musstest den fs abgeben. aber sonst?!

es erfordert natürlich mut, seinen Eltern die ganze Wahrheit auf den tisch zu legen. die angst vor einem Ereignis ist meist viel größer als das Ereignis selbst.

es gibt viele Möglichkeiten, in eine neue Richtung zu gehen. eine wäre z.b. um deinen Eltern zu zeigen, wie wichtig sie dir sind, könntest du gemeinsam mit ihnen einen Termin bei der Drogenberatungsstelle wahrnehmen und mit allen lügen aufräumen und die wahre geschichte erzählen. somit würdest du ihnen zeigen, dass du was in deinem leben zum positiven verändern möchtest und obwohl du nicht mehr minderjährig bist, sie doch in dein leben bei wichtigen dingen dabei haben möchtest. ich kann mir da beim besten willen nicht vorstellen, dass sie dich dann fallen lassen wie ne heiße kartoffel. außerdem sind Drogenberatungsstellen ungemein hilfreich (ist "neutraler boden", es sind experten am werk welche mit angespannten Situationen gut umgehen können, natürlich gilt die Verschwiegenheitspflicht Exclamation ).

ich habe den eindruck, deine Eltern sind dir wichtig und umgekehrt. das ist gut und die beste vorraussetzung deinem leben wieder Richtung zu geben.

ich wünsche dir für die zukunft mut und hoffe, du lässt von dir hören. mich würde es nämlich sehr interessieren, wie deine geschichte weitergeht! Smile
Nach oben
Mr. Rountree
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.03.2014
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2014 03:02    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist natürlich mies ich hatte zur Arbeit keine 10 km also war es ohne Auto kein Problem.
Was deine Eltern betrifft, kann ich meinem Vorredner zustimmen. Sie werden bestimmt nicht begeistert sein aber dir ganz sicher beistehen und dich unterstützen.

wegen der mpu bei mir: war ja kla das ich Abstinenz von 6 Monaten nachweisen musste also habe ich mich für die haaranalyse entschieden. Ist zwar soweit ich weis etwas teurer aber einfacher.
Wie lange musst du nachweisen?

Was den Psychologen bei der mpu betrifft hatte ich aus meinem Freundeskreis schon Infos da zwei bei dem selben waren. Der eine sagte die Wahrheit wäre am besten, is aber leider einmal durchgefallen.
Der andere sagte lüg wo du nur kannst wenn du kannst und das tat ich auch. Ich sagte es war nur ein einmaliger Abschnitt im meinem Leben, ein heftiges Wochenende mit meinen Freunden, vorher nichts genommen und hinterher auch nie wieder. Ich sagte ich trinke kaum Alkohol weil sie das anscheinend auch nicht so toll finden. Ich sagte das ich mein Leben im Griff habe ne neu Freundin ein toller Job, alles gut eben.
Allerdings ob du es genau so machen solltest kann ich dir leider nicht sagen da ich mal davon ausgehe das da alle verschieden sind und auch einige die solche Lügen sehr gut heraus hören können.

Die Drogenberatung ist eine gute Idee, die können dir da mit Sicherheit sehr gute Tipps geben. Ich musste vorher auch zu so einem Kurs wegen Probezeit und angeblich ist sowas auch immer gern gesehen, sie merken der Junge macht was, ihm ist es ernst.
Ich hab seit dem jedenfalls kein Cannabis bis angerührt, das Geld ist mir zu schade und mein Führerschein zu wichtig.

Du packst das alles und wirst deinen Weg schon gehn.
Lass ruhig von dir hören wies weiter geht wenn du magst, würde mich auch interessieren.
Nach oben
Roberto
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.12.2014
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2015 14:49    Titel: Geschafft! Antworten mit Zitat

Hallo zusammen, hoffe es ist noch nicht zu spät mich zurückzumelden.

Wenn es jemanden interessiert, so ging es mit mir weiter:
Kurz nach meinem Post hier habe ich selber einen Termin bei der Drogenberatung in meiner Nähe vereinbart, hat nicht allzu viel genützt, da mir die Dame eigentlich nichts Neues erzählt hat, lediglich ein paar Fakten und, dass Gras im Gegensatz zum Volksglauben nicht so harmlos ist wie es scheint...also nichts, was ich nicht schon wusste. Die Tage darauf habe ich mich wieder zugeballert wie immer. Dann, am 19.12. bin ich mit meiner Familie und Freunden in den Skiurlaub gefahren wie jedes Jahr. Habe nichts zu rauchen mitgenommen, dachte das ist doch die perfekte Möglichkeit aufzuhören (dort kann man denke ich an nichts kommen, bzw. keine Ahnung wie/wo). Und das hat sich auch bestätigt wie sich herausstellte. Die erste Woche war wirklich der reinste Horror. Schwitzen (Nass kalt), teilweise sogar ein bisschen zittern und echt massive schlafprobleme (trotz reichlich Alkohol jeden Abend).
Wie dem auch sei, habe den Urlaub überlebt, ohne Gras
Cool
Wieder daheim musste ich mich echt zwingen nicht wieder loszulaufen und was zu kaufen, aber habs geschafft! So vergingen dann ca. 8 cleane Monate, vielleicht etwas mehr. Alles wieder gut, super Verhältnis zu meinen Eltern,keine Geldprobleme. Die Ausbildung habe ich mittlerweile abgebrochen, da ich mich in der Zukunft definitiv nicht in einem Großraumbüro sehe, was die beste Entscheidung meines Lebens war. Ich studiere nun in Norddeutschland und bin mehr als Begeistert!
Trotz allem muss ich zugeben vor ca 1 Monat wieder mal gekifft zu haben. Es hat mir zwar wieder gefallen, aber habe auch gemerkt, dass es mir das einfach nicht Wert ist. Kenne jetzt beide "Seiten" und muss wirklich sagen, die nüchterne, cleane gefällt mir um einiges besser!
Wenn ich heute zurückblicke war das ganze wohl alles nur ein schlechter Albtraum.
Den Führerschein habe ich noch nicht wieder, da ne MPU für nen armen Studenten einfach zu teuer ist. Habe mich mittlerweile aber an die öffis gewöhnt Very Happy Very Happy

So das wars dann, keine Macht den Drogen!

Liebe Grüße
R
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin