Endlich Substitol

[Los Fritzos]

Bisher habe ich nur eine Studie aus Innsbruck/Hamburg (Substitutionsbehandlung und Lebensqualität: Methadon vs. retardiertes Morphinsulfat – eine Vergleichsstudie) im Netz gefunden, die zu folgendem Ergebnis kam:

Ergebnisse: Generell zeigten die mit Morphinsulfat behandelten Patienten in den meisten Bereichen eine geringere Lebenszufriedenheit als die Methadongruppe. Die Auswertungen zeigten, dass vor allem Frauen in der Morphinsulfatsubstitution niedrigere Zufriedenheitswerte aufweisen. Die mit Morphinsulfat substituierten Patienten zeigten insgesamt mehr negative physische und psychische Begleiterscheinungen als die Methadongruppe (p < 0,001). 43,3% der Patienten der Morphinsulfatgruppe mussten wegen psychischer Probleme Medikamente einnehmen, gegenüber 6,6% in der Methadongruppe (p = 0,002). Im Weiteren konnte ein erhöhter Konsum anderer Drogen (Kokain, Haschisch etc.) in der Morphinsulfatgruppe festgestellt werden. Diskussion: Unsere Studie konnte keine Vorteile der MorphinsulfatSubstitution gegenüber Methadon bestätigen. Bei Morphinsulfat muss immer noch mit einem typischen Anteil von Nebenwirkungen gerechnet werden, welche sich nicht wesentlich von Methadon unterscheiden. Im Zuge einer Morphinsulfatbehandlung muss eher ein erhöhter Beikonsum in Kauf genommen werden. Auch zeigte Methadon einen positiveren Einfluss auf das psychische und physische Wohlbefinden als Morphinsulfat.

[Los Fritzos]

@Qyx
Grundsätzlich spreche ich von eigenen Erfahrungen und Eindrücken und stelle keine wilden Behauptungen auf. In fast zwanzig Jahren habe ich viele Personen in der Substitution erlebt und bin auch selbst davon betroffen.
Ihr müsst euch in diesem Forum mal davon losreisen, euch gegenseitig schlechte Absichten zu unterstellen. So ein Forum dient doch dem Meinungsaustausch, oder?

Ich glaube einfach nur persönlich, dass nicht jeder vom Suchtverlangen gleich ist. Aus dem Grund gibt es ganz sicher eine Vielzahl von Personen, die gut mit Substitol, aber auch eine Vielzahl von Personen, die damit überhaupt nicht zurechtkommen.

Ich habe nie geschrieben, dass Substitol nur Personen vorenthalten werden soll, die therapietreu sind.
Ich habe lediglich geschrieben, dass meiner Meinung nach für stabil Substituierte mit Abneigung zur Methadonwirkung Substitol das geeignete Mittel sein könnte. Dies schließt doch niemanden anderen aus, oder? Es sagt lediglich aus, für wen ich persönlich Substitol für besonders geeignet halte.
Ungeeignet finde ich es für Leute, die dieses dämpfende Methagefühl brauchen. Aber auch die werden es ungeeignet finden.

Die Wahl des Medikaments sollte keine Mehrheitsentscheidung sein, sondern auf den Einzelfall abgestimmt werden. Wenn jemand Substitol will, soll er es meiner Meinung nach auch bekommen. Sogar unbedingt!
Leider schreibt das Gesetz vor, dass Methadon das Mittel der ersten Wahl sein sollte. Man muss sich also leider irgendwie erst einmal auf Methadon einlassen, um überhaupt eine Chance auf Substitol zu bekommen.

[Leviathan]

[dakini]

DURCH ZUFALL ENTDECKT
ist unser med System nicht super?


"Also ich bin ja Schmerzpatient, bekam am Anfang Oxycodon, dann Hydromorphon, dann Morphin wobei ich dazwischen auch nochmal kurze Zeit Oxycodon und Tilidin nahm.

Dann nahm ich wieder für etwa ein Jahr Hydromorphon und seit einem Monat nun wieder Morphin"
Oyx

[SPORTFREI]

[SPORTFREI]

Auf H schlief ich so viel das mir schon der Körper vom liegen Schmerzte.

[SPORTFREI]

[SPORTFREI]

[Praxx]

Hallo Sporty,

erstmal was positives: Die "kleinen" Substitol sind in der Pipeline und stehen demnächst zur Verfügung, also 10, 20 und 50mg (sagt die Mundipharmareferentin)

Was die Effekte von Substitol angeht, sind meine Erfahrungen sehr durchwachsen.

Es gibt Patienten, die total zufrieden sind, ihren Beigebrauch in den Griff bekommen, regelrecht aufblühen, auch stimmungsmäßig.

Andere sind vorwiegend enttäuscht, weil sie nicht das erwartete Feeling bekommen haben... Substitut ist halt Substitut, egal wie es heißt: Gleichmäßige Wirkspiegel turnen halt nicht...

wieder andere haben mit Kopfweh zu kämpfen, kriegen die Verstopfung nicht in den Griff, können nicht mehr schlafen oder haben ständig Übelkeit.

Prof. Haasen, der die Hamburger Zulassungsstudie gemacht hat, kenne ich persönlich und bin ganz sicher, dass da nichts "gemauschelt" wurde. Bei dem hat sich die überwiegende Mehrzahl der Patienten bei der "freien Auswahl" am Schluss für Substitol entschieden.

Ich denke, dass die Patienten in der von Fritze genannten Studie einfach unterdosiert waren. Es fordert wohl zuviel Mut, auch mal deutlich über 1g Substitol einzusetzen.

LG

Praxx

[pusher83]

Also ich habe in der Substitution schon Methadon; Levomethadon(Pola), Subutex,Subuxone bekommen und bin nirgends so richtig zufrieden gewesen! Ich würe sehr sehr gerne Substitol ausprobieren aber mein Arzt hält nicht viel davon,ich glaube es wäre sehr schwierig ihn davon zu überzeugen... Ich hoffe das sich das irgendwann ändern wird,jeder sollte doch das Substitut bekommen das er braucht, und auch die Möglichkeit bekommen ein anderes Substitut zu testen ohne ewigen Kampf deswegen. Ich bin jetzt seit gut 1 Jahr sehr stabil auf Pola,hatte seitdem keinen Rückfall mehr auf H. Wenn ich mit meinem Doc über Substitol reden würde dann würde er mir höchstens vorschlagen nochmal das Pola zu erhöhen wobei ich das für Schwachsinn halte,ich bekomme jetzt 7ml,mehr braucht man meiner Meinung nach nicht! War schonmal auf 13ml und da waren nur noch die Nebenwirkungen schlimmer,sonst hat es nix gebracht! Meinem Doc wäre es eh am liebsten wenn alle Substis nur noch Suboxone oder Subutex bekommen,davon ist er völlig überzeugt! Es war schon unglaublich schwer mich von Subutex wieder auf Pola setzen zu lassen,er war da voll dagegen,hat einige Wochen gedauert bis er zugestimmt hat! Nen anderen Arzt zu finden ist in meiner Gegend fast unmöglich,bin ja insgesamt schon froh und dankbar dafür einen Substitutionsplatz zu haben bei uns in der Gegend! Naja,veilleicht wird das alles noch liberaler in den Substipraxen mit Substitol,ich hoffe es jedenfalls! Viele Grüsse Pusher

[nebukadnezar]

Wenn ich so an meine Zeit in der Sub denke , fällt mir ein Thema ein:

LAAM Levacetylmethadol

Kennt das jemand? Hat das jemand bekommen?

War damals kurzes Gesprächsthema mit meinem Doc, insbesondere da man es nur alle 3 Tage nehmen muss. Wollte er aber nicht verschreiben.

LG N

[das insekt]

Hallo Sporty!

Ich weiß nicht, ob du es schon in dem andern Fred, wo ichs reingeschrieben habe, gelesen hast...
Aber ich habe deinen Rat befolgt und die Nebenwirkungen vom Pola/Metha aufgezählt und konnte ihn nun doch davon überzeugen, meine Substitoldosis zu erhöhen. Und nicht auf Pola zu wechseln. Er hat mir jetzt mall ein Zweiwochentezept mit 1120 mg Substitol ausgestellt, um zu sehen, ob diese Dosis schon genügt oder ob wir sie ggf. in zwei Wochen nochmal erhöhen.müssen.

Also danke für deinen Rat. Mein neues Rezept geht glaub ich ab übermorgen
Ich werd dann berichten, wies mir mit der höheren Dosis geht, ob ich immer noch nach 22 h affig werde usw...

Die Nebenwirkungen vom Metha/Pola hab ich übrigens nicht nur von dir gehört - es gibt unzählige Beiträge dazu im Netz, wo Leute genau das selbe berichtet haben..

Nunja - ich bin gespannt...

Ich hoffe für dich, dass du das Substitol verträgst - ich hab nämlich auch beim Substitol von Leuten, die das bekommen, gehört, dass man bei einer zu hohen Dosis ebenfalls starke Wassereinlagerungen in den Unterschenkeln bekommt...

Glg
Mücke

[graham]

?
1120mg für 2 wochen ist ziemlich wenig und auch sicher nicht geeignet, um einen affen wegzubekommen und 1120mg für einen tag, ist ne menge, die wohl kein arzt aufschreibt.
wenn es die substitoltabs bis jetzt auch nur in 100/200 gibt, verstehe ich auch nicht, wie man auf 1120mg kommt?

kannst du mich mal aufklären?


graham

[SPORTFREI]

[SPORTFREI]

@graham jetzt ist er glaub auf 800.