Benzos- Angst körperlich abhängig zu werden

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Legale Drogen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 20:05    Titel: Benzos- Angst körperlich abhängig zu werden Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben
Ich bin neu hier im Forum und habe einige Fragen bzw. Probleme.
Kurz zu mir:
Ich bin 26 Jahre alt, seit 8 Jahren in Substitution (auf 12ml Methadon) und nehme zur Zeit einmal, sehr selten auch zweimal die Woche circa 5 mg Tavor. Ich bekomme Tavor von meinem Arzt als Notfall Medikament, da ich Panikattacken, eine Angst Störung und einen sehr ausgeprägten Wasch Zwang habe.
Zusätzlich nehme ich bei Bedarf noch 50mg Doxepin.
Wie groß ist die Gefahr bei dieser Einnahmefrequenz körperlich abhängig zu werden. Davor habe ich sehr große Angst.

LG
Nach oben
masters
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.06.2013
Beiträge: 117

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

also in entgiftungstherapien wird diazepam zb über mehrere wochen täglich verabreicht und soll lt deren aussagen nicht eine erneute sucht hervorrufen. ich selbst konsumierte über ein jahr ca 1-2 mal pro woche 5-10mg zum schlafen. ich bin da ohne eine abhängigkeit davon gekommen. und abhängigkeitresistenz hab ich nicht. bei opiaten war es dann so.
Nach oben
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort masters.
Ich habe schon mehrfach hier im Forum gelesen, dass bei einigen der Benzodiazepin Entzug erst nach einer Woche so richtig spürbar war. Jetz mach ich mir halt Gedanken, ob ich eventuell jedes Mal schon erneut eine Dosis genommen habe, bevor die Entzugserscheinungen spürbar werden. Kann das sein, oder liege ich da falsch?
Nach oben
masters
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.06.2013
Beiträge: 117

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

da du sehr wenig konsumiert hast würde ich das fast ausschliessen. ich würde mich da nicht verrückt machen. der körperliche entzug ist sicher schlimm, aber das wirklich schwere ist der psychische! und das wüsstest du wenn es so ist! oder verspührst du suchtdruck?
Nach oben
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke schon, dass sich eine gewisse psychische Abhängigkeit eingestellt hat. Mal ein Beispiel:
Wenn ich die ganze Woche keinen "Notfall" im Sinne von Angst und Panik Attacken hatte, dann bin ich gegen Ende der Woche nicht mehr so kritisch wie ich es normalerweise bin, wenn es um die Kriterien geht, was wirklich ein "Notfall" ist. Da erkläre ich dann manchmal eine Situation, die normalerweise kein "Notfall" ist zum "Notfall".
Ich denke, dass ich mir da ab und an echt was vormache um meine Benzodiazepin Einnahme vor mir selbst zu rechtfertigen. und das finde ich schon sehr bedenklich.
Manchmal weiß ich mir aber tatsächlich nicht mehr anders zu helfen, da ich durch meinem Wasch Zwang teilweise sehr eingeschränkt bin, was zum Beispiel Aktivitäten außerhalb der Wohnung betrifft und ich durch die Benzo Einnahme einen Tag etwas Abstand zu meinem Zwang gewinnen kann.
Nach oben
masters
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.06.2013
Beiträge: 117

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

dann lass sofort die finger davon! noch hast du eine reelle chance mit einem blauen auge davon zu kommen! es gibt nach deiner schilderung keine andere alternative! ausser den weg bergab! den erspar dir aber lieber!
Nach oben
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde versuchen die nächste Zeit ohne auszukommen.
Nur leider ist es das einzige schnell wirksame Mittel bei starker, akuter Panik und Angst das mir hilft. und ich kenne ehrlich gesagt auch kein anderes. Habt ihr da nen Rat für mich?
Und bei extremen Phasen meiner Zwangs Erkrankung weiß ich mir wirklich teilweise nicht anders zu helfen.
Habe schon verschiedene ADs gegen Zwangserkrankungen probiert. Was leider erfolglos war. Ich möchte gerne eine Verhaltens Therapie machen. Ich stehe auch bei zwei Psychotherapeuten auf der Warteliste. Nur weiß ich nicht wie ich die Zeit bis ich einen Termin bekomme überbrücken soll.
Nach oben
masters
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 25.06.2013
Beiträge: 117

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2013 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

ich kenne das ausmass deiner angstattacken nicht und werde das so nicht beurteilen können. professionelle hilfe ist ganz sicher der richtige weg. alleine rumprobieren dürfte mehr kaputt machen als helfen. ich kenne panikattacken nur als art flashbacks. die bekomme ich allerdings selber mit atemübungen und noch funktionierenden verstand in den griff. das dürfte nur leider nicht vergleichbar sein mit einer angsterkrankung.
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2013 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

ich leide auch unter Panikattacken und es ist definitiv so, dass Benzos da am besten helfen.

Ich bin auch abhängig und bekomme deshalb keine verschrieben. Ich nehme inzwischen ziemlich viel Doxepin, aber ich brauche mir da auch nix vormachen.

Tavor hilft mir eben am besten und insbesondere für Angst/Panik sind die eben auch auf dem Markt. Therapeutische Maßnahmen gerade in diesem Bereich sind aber auch gut. Ich konnte durch eine Therapie meine Ängste doch deutlich senken, aber dein Gehirn weiß halt, was ne Panikattacke ist und vergisst es auch nie.
Nach oben
Lugosi
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2013 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

hall KillaLady,

als ich deinen bericht gelesen hab ist mir als erstes dein
langer konsum von metha ins auge gesprungen, du bekommst
seit 8 jahren metha?
wenn ich mich nicht verrechnet habe warst du damals 16, oder?

ich finde es unverantwortlich von einem arzt einer 16 jährigen
metha zu geben!
gab es keine andere möglichkeit - entgiftung oder therapie?

gut, ich stamme aus einer anderen zeit, anfang der 90er gab es
metha für menschen mit schweren krankheiten (hepC oder HIV)
oder eben therapievorbereitend, aber nicht um jugendliche in
die nächste und weit schlimmere sucht zu stürzen.

sorry, aber ich hab da kein verständnis

würdest du mit deinen heutigen erfahrungen denn noch mal
in substi gehen?
Nach oben
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2013 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bekomme Methadon seit ich 18jahre alt bin.
Bei mir waren damals alle Kriterien erfüllt um in Substi zu gehen. Therapie versuche sind gescheitert , Hep C, ...
War damals ziemlich froh, dass ich nen Substi Platz bekommen habe, da ich damals Ärger mit der Justiz hatte. Und nicht nicht weiter abstürzen wollte.
Bereut habe ich es noch nie, dass ich in Substi gegangen bin. Klar, es ist total blöd abhängig zu sein. Und es wäre mir natürlich lieber, wenn ich kein Methadon brauchen würde.
Aber ich habe einen super Arzt, dem ich total vertrauen kann und der immer ein offenes Ohr für mich hat. Gerade jetzt mit den ganzen Ängsten und so hilft mir das es sehr, da ich weiß dass ich durch die Substi eine gewisse Stütze habe.
Anders würde ich wahrscheinlich nur daheim sitzen und langsam durchdrehen.
ich bin echt dankbar dass ich Methadon bekomme, da sich dadurch auch viel in meinem Leben zum positiven gewendet hat. Ich war lange mager süchtig und durch die Methadon Substi habe ich die magersucht überwunden.
Nach oben
Lugosi
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2013 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

jetzt hab ich es auch gesehen du bist 26, sorr mein fehler.

ich war auch 8 jahre auf pola und ich habe es im entzug, aber auch
während meiner substi immer wieder bereut in substi zu sein, denn
schlussendlich hat mir die substi wenig geholfen, anfangs war ich sicherlich
froh, das ich nicht mit entzug aufgewacht bin oder kriminell werden
musste.
doch die abhängigkeit vom arzt hat mir schwer zu schaffen gemacht,
sobald ich mal was ausser der reihe vor hatte (hochzeit, kurzurlaub, usw)
musste ich das erstmal mit meinem doc abklären.
mittlerweile bin ich seit 2007 raus aus der substi, baue aber immer wieder
meine rückfälle, aber gsd nicht so schlimm das ich wieder endlos drunter
leiden müsste.
wenn du dich gut mit substi fühlst und sich die dinge auch zum positiven
geändert haben umso besser.

ich lese leider immer wieder das ganz junge leute in substi sind selbst
leute die nie etwas mit heroin zu tun hatten sind da leider kein einzelfall
mehr.
das kann ich einfach nicht nachvollziehen, aber bei dir liegt der fall ja mal ganz anders
Nach oben
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 1. Jul 2013 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich beobachte das die letzten Jahre auch immer vermehrt, dass ziemlich junge Leute in Substi gehen, die gar nicht wirklich drauf sind. Die Beweggründe sind da teilweise wirklich das letzte. Ich habe schon davon gehört, dass einige nur in Substi sind, um ihr Substitut zu verkaufen sobald sie take home bekommen.
Oder andere begeben sich in Substi, nur weil ihre "Freunde" auch in Substi sind. Nur um " dazu zugehören". Gerade viele junge Leute machen das. Aber früher oder später werden sie dann wirklich süchtig aufs Methadon und dann ist das Gejammere groß.
Ich versteh auch die Ärzte nicht, die so ein Verhalten noch fördern. Als langjähriger Suchtmediziner muss ich doch erkennen, ob die Person die vor mir steht wirklich süchtig ist oder nur so tut.
Aber anscheinend geht es da zu oft einfach nur ums Geld. Obwohl ich von meinem Arzt schon oft gehört habe, dass Substitution gar nicht mal soviel einbringt. Aber anscheinend muss es doch lukrative sein, wenn ein Arzt ziemlich viele Patienten hat.
Nach oben
QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2013 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo KillaLady,

ich denke 1 mal pro Woche Tavor ist noch irgendwie vertretbar aber warum gleich 5 mg oder du nimmst 2 x 2,5 mg? So wie du es schreibst klingt es nach 2 x 5 mg.

Du schreibst von einer Panik, Angst und Zwangsstörung.

Wurde schon mal versucht diesen Symptomkomplex mit Antidepressiva vom Typ SSRi zu behandeln?

Ich habe neben chronischen Schmerzen aufgrund einer neurologischen Erkrankung auch Depression und eine komplexe Angststörung (generalisierte Angststörung + soziale Phobie).

In all den Jahren habe ich sehr viele verschiedene Medikamente geschluckt. Immer wieder auf Benzodiazepine und war auch mehrfach körperlich von Benzodiazepinen abhängig. Das ist eine recht eklige Sache.

Vor einigen Wochen war es dann wieder sehr schlimm bei mir. Ich nahm dann wieder Benzos, mein halber Schrank ist damit voll aber ich merkte dann schnell, wie diese mir nicht gut tun und habe sie trotz der Beschwerden abgesetzt.

Ich war dann richtig Loch. Zwar hatte ich es schon mit verschiedenen Antidepressiva versucht aber noch nie SSRi genommen.

Mein Arzt gab mir Ciprlaex (Escitalopram) und seitdem bin ich so angstfrei wie noch nie in meinem Leben. Kein Benzodiazepin oder anderer Stoff hat bisher so gut gewirkt.

Für deinen Symptomkomplex eignen sich Antidepressiva vom Typ SSRi sehr gut. Eine Alternative wäre Clomipramin, was auch bei deiner Zwangsstörung wirken dürfte. Clomipramin ist das Antidepressivum mit der besten Wirksamkeit bei Zwangsstörungen. Danach kommen die SSRi.

Die Benzos kannst du ja weiter als Bedarf behalten.
Nach oben
QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2013 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

KillaLady hat Folgendes geschrieben:
Ich beobachte das die letzten Jahre auch immer vermehrt, dass ziemlich junge Leute in Substi gehen, die gar nicht wirklich drauf sind. Die Beweggründe sind da teilweise wirklich das letzte. Ich habe schon davon gehört, dass einige nur in Substi sind, um ihr Substitut zu verkaufen sobald sie take home bekommen.
Oder andere begeben sich in Substi, nur weil ihre "Freunde" auch in Substi sind. Nur um " dazu zugehören". Gerade viele junge Leute machen das. Aber früher oder später werden sie dann wirklich süchtig aufs Methadon und dann ist das Gejammere groß.
Ich versteh auch die Ärzte nicht, die so ein Verhalten noch fördern. Als langjähriger Suchtmediziner muss ich doch erkennen, ob die Person die vor mir steht wirklich süchtig ist oder nur so tut.
Aber anscheinend geht es da zu oft einfach nur ums Geld. Obwohl ich von meinem Arzt schon oft gehört habe, dass Substitution gar nicht mal soviel einbringt. Aber anscheinend muss es doch lukrative sein, wenn ein Arzt ziemlich viele Patienten hat.


Ein Substi-Arzt hat vor allem auch deswegen so viele Patienten, weil wir in Deutschland nicht genug Ärzte haben, die eine Substitutionsbehandlung anbieten.

Im Vergleich zu anderen Bereichen der Medizin lässt sich mit der Substitution nicht viel verdienen. Gleichzeitig ist es ein schwieriges Geschäft mit komplizierten, multimorbiden Patienten.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Legale Drogen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin