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Nehell Gold-User
Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 851
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Verfasst am: 12. Aug 2015 19:46 Titel: Drogen als "trojanisches Pferd" in den Jugendkultu |
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Hallo werte Forengemeinde,
neulich kam ich mal ins Nachdenken und habe mich gefragt warum
seit den wilden Sechzigern des vorigen Jahrhunderts sich die westliche
Gesellschaft so stark verändert hat.
Ehen wurden seit dieser Zeit vermehrt geschieden, es kam zu einer
sexuellen "Revolution" und die Musik der Jugendkulturen wurde in
den meisten Fällen immer schneller, aggressiver und enthemmter.
Ich frage mich daher ob der zur selben Zeit immer maßloser
werdende Drogenkonsum von illegalen wie auch legalen Drogen
als trojanisches Pferd fungierte um die Jugendkulturen in ihrer
Energie und ihrem Vorwärtstreben die Kraft zu rauben und
wieder besser zu kontrollieren.
Wie man sehen kann sind alle Jugendkulturen wie die Halbstarken
der Fünfziger Jahre, den Beatniks und Rockern und den Hippies
in den Sechziger Jahren und die nachfolgenden Jugendkulturen
irgendwann versandet und ich frage mich ob das an den
eingeschmuggelten Drogen in die einzelnen Szenen lag.
Hippies wollten zum Beispiel eine neue Gesellschaft mit neuen
Werten und Prinzipien aufbauen und viele sind in der Sucht
versackt und ihre Ideen irgendwann auch.
Natürlich gibt es immer wieder neue Strömungen die ältere
Ideen und Ideale der Sechziger wieder aufnehmen wollen,
aber irgendwann endet jede Revolution oder macht sich
auf den Weg zurück ins Bürgerliche.
Wie denkt ihr darüber ?
LG
Marius |
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silentriver Gold-User
Anmeldungsdatum: 29.04.2015 Beiträge: 434
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Verfasst am: 13. Aug 2015 10:50 Titel: |
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Hallo Nehell,
das mit dem Trojaner lasse ich mal so stehen, klingt interessant, aber nicht der Grund. Warum Revolutionen, Revolten sich versanden liegt in der Natur der Sache. Was Jugendliche betrifft, geht es hier ja hauptsächlich nur um Selbstfindung um dann später in der Gesellschaft seinen Status zu finden.
Auch wenn gewisse Kulturen zwar wieder ableben, haben manche von Ihnen doch einen nachhalten Wandel in der Gesellschaft bewirkt. Sowas dauert nunmal min. ein zwei oder mehr Generationen. Es ist auch so, das jede Entwicklung einer gewissen Schwankung unterworfen ist. Es gibt immer ein Auf- und Ab. Wenn man merkt, man ist an dem Totpunkt angekommen, dann gehts wieder rückwärts.
Man hat keine Lust auf das was da ist, man will was neues!
Ein Kind möchte auf dem Weg zum erwachsen werden, nie so werden wie seine Eltern (Ich kenne zumindest niemanden). Deshalb rebelliert es ja um anders zu sein. Deshalb verschwinden Jugendkulturen auch wieder, spätestens mit der nächsten Generation. Und jede Generation/Kultur hat auch seine Drogen, die muss man da nicht reinschmuggeln, um sie zu kontrollieren. Das ist viel zu kompliziert gedacht und was für Verschwörungstheorien.
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Obelix Gold-User
Anmeldungsdatum: 18.06.2011 Beiträge: 784
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Verfasst am: 13. Aug 2015 13:15 Titel: |
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Ob da was dran ist kann ich so nicht bestätigen, ich erinnere mich aber den Film, es geht um die Black Panthers (beruht auf wahrer Begebenheit), wo sich die Regierung gezwungen sieht mit drogendealern Geschäfte zu machen, da sie sich nicht anders zu helfen wussten ,um diese Gruppe zu lähmen - die Drogen haben es geschafft. |
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Nehell Gold-User
Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 851
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Verfasst am: 13. Aug 2015 15:20 Titel: |
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Danke für eure Antworten.
Interessant finde ich den Umstand, das in den 50er Jahren erstmals Musik
aufkam, die sich gänzlich nur für Jugendliche präsentierte und zu der
Ältere keinen Bezug finden konnten.
Das mündete dann irgendwann später in einen Generationenkonflikt.
Und seit den 60er Jahren kam es einerseits zur "sexuellen Befreiung"
( was immer man darunter verstehen mag ) und wenig später
zum propagierten Drogenkonsum durch Bands wie den Rolling Stones.
Diese Drogen wirkten einschläfernd auf die Energie der Jugendkulturen
und entschärften diese wieder.
LG
Marius |
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CrazyMan Platin-User
Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2108
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Verfasst am: 13. Aug 2015 17:57 Titel: |
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Die Musik ab den 50'ern, darunter Rock'N'Roll, war alles andere als einschläfernd, vor allem im Vergleich mit der gewohnten Musik der vorherigen Generation, die vergleichsweise steif war. Alleine die irregulären Bewegungen eines Sängers auf der Bühne wurden als frech und alle Maßstäbe brechend wahrgenommen. Wie kann jemand nur mit dem Knie wackeln, schon gar nicht mit der Hüfte.
Drogen wurden, wie es noch heute ist, zeitlich begrenzt in größeren Mengen konsumiert, auf Festivals, Partys und anderen Gelegenheiten. Ausnahmen gab und gibt es, die Drogen eine größere Rolle in ihrem Leben einräumen.
Persönlich glaube ich nicht, dass Drogen eine komplette oder einen großen Teil der Gesellschaft derart manipulieren, dass deren Überzeugung gewandelt wird. Selbst dergleichen wie Heroin verursacht zwar gesellschaftliche Probleme, zwingt aber nicht die große Mehrheit zur Abhängigkeit, siehe Irak, Iran oder Afghanistan, selbst dann, wenn es zu Spottbilligpreisen verramscht wird. Die Schwelle zum Konsum wird gesenkt, was bedeutet jedoch nicht, dass die Nachfrage, der Bedarf danach erhöht würde. |
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Praxx Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 13. Aug 2015 20:19 Titel: |
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Oh, ich glaube nicht, dass es das vor den 50er Jahren nicht gab - Musik speziell für junge Leute. Die Jugend hatte immer ihre "Bewegungen", aber von immer anderen Voraussetzungen her. Die ganz alten gehören heute halt zur Klassik, da weiss das keiner mehr.
Der Hauptunterschied seit den 50ern ist ein anderer: Elektronisch verstärkte, beliebig vervielfachte Musik - und, zumindest in den USA, nicht staatlich kontrollierte Radio- und Fernsehstationen, auch der Tonfilm spielt da mit.
Transistorradios und Plattenspieler, Vinylschallplatte, Jukebox, das alles spottbillig...
Ich kenne das noch aus den 50ern und 60ern - hier der verknöcherte Bayrische Rundfunk, daneben die etwas liberaleren Österreicher - und über allem AFN, der Sender für 500.000 18-25-jährige, oft schwarze Amerikaner in Deutschland, die natürlich "ihre" Musik hören wollten und die auch bekamen! Jeden Samstag die "American Top 100" aufs Band gezogen... die bairische "Hitparade" war ein Lachnummer dagegen!
Die Drogen brachten auf der einen Seite die Amerikaner mit, auf der anderen die spirituell verträumten Asienfahrer, die östlich von Istanbul bis zur Rückkehr dauerstoned waren: Beirut, Herat, Kabul, Karatschi, Kathmandu, Goa, Dhaka - 10 $ für ein ganzes Pfund schwarzer Afghane, für 20 DM gab es in Istanbul eine Literflasche Opiumtinktur aus der Apotheke, die in Cola-Flaschen per Orientexpress am Münchner Hauptbahnhof landeten... Die Türkei- und Indienfahrer brachten dann auch Opium mit und machten eifrig Propaganda - bis sie ihren ersten Affen schoben...
Die paar Fixer damals holten ihren Stoff meistens aus der Apotheke - entweder mit gefälschten Rezepten oder bei Nacht. In den 70ern ging das dann mit der "Berliner Tinke" los, später folgte dann auch "richtiges " Heroin.
Der reichliche Drogenkonsum damals lag eher an der Opposition gegen die tatsächlich verknöcherte Erwachsenenwelt - mit Kuppeleiparagraf, Volkswartbund, sonntäglichem Kirchgang und Ruhe als erster Bürgerpflicht. Das war Teil der Rebellion - mit den Bier saufenden Stammtischbrüdern wollte keiner was zu tun haben, also musste was anderes her.
LG
Praxx |
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Revo Gold-User
Anmeldungsdatum: 28.11.2014 Beiträge: 698
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Verfasst am: 15. Aug 2015 22:48 Titel: |
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Ich find eher, Drogen sind teil von Jugendkulturen und sind gut für die Rebellion. Da mutieren wir zu Philosophen und jammern über den Mainstream ^^ |
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Nehell Gold-User
Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 851
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Verfasst am: 16. Aug 2015 13:12 Titel: |
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Revo hat Folgendes geschrieben: | Ich find eher, Drogen sind teil von Jugendkulturen und sind gut für die Rebellion. Da mutieren wir zu Philosophen und jammern über den Mainstream ^^ |
Wie kommst du zu der Annahme ? Für eine Rebellion braucht man doch keine
Drogen. Wenn doch, dann stimmt doch irgendwas nicht.
Zudem sorgen Drogen doch nur dafür das Beziehungen in die Brüche gehen,
man Freunde verliert und man ein anstrengendes Leben bekommt und man
am Ende vielleicht ganz alleine da steht.
Das kann doch nicht der Sinn und Zweck von Rebellion sein, oder ? |
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Revo Gold-User
Anmeldungsdatum: 28.11.2014 Beiträge: 698
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Verfasst am: 16. Aug 2015 13:36 Titel: |
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Nehell:
Es hat irgendwie Symbolcharakter.
Ich weiß übrigens nicht viel von kaputten Beziehungen und so.
Meine Generation hat von Anfang an "nichts auf die Reihe bekommen", weil wir trotz all dem Leistungsdrill (google doch mal, was da für kranke Sachen dabei sind), immer irgendwie Kinder geblieben sind, was denen allerdings scheißegal ist, das anstrengende Leben ist schon lange da. Und allein sind wir immer. |
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Beverly_Marsh Gold-User
Anmeldungsdatum: 12.08.2015 Beiträge: 574
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Verfasst am: 17. Aug 2015 22:34 Titel: |
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Ja das stimmt.
Meine Generation gilt als Verlierer-Generation. Und alleine ist man wirklich von Anfang an.
Vielleicht war früher ne Rebellion mal denkbar. Heute ist sie das nicht mehr. Daher braucht es auch keine Drogen um das zu verhindern.
Und ich denke auch das viele, die normal aufwachsen, ihre Experimente mit Drogenmachen aber eben nicht so abhängig werden das es sie für eine Rebellion lähmen würde. |
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Revo Gold-User
Anmeldungsdatum: 28.11.2014 Beiträge: 698
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Verfasst am: 18. Aug 2015 19:43 Titel: |
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Bev,
wir sind schon längst gelähmt, emotional verkrüppelt eigentlich. Und der einzige Ausweg sind da Drogen. |
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Beverly_Marsh Gold-User
Anmeldungsdatum: 12.08.2015 Beiträge: 574
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Verfasst am: 20. Aug 2015 12:01 Titel: |
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Das stimmt leider. Und eigentlich hätte mir das von Anfang an klar sein können.
Mal sehen wie alles weiter geht... |
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Nehell Gold-User
Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 851
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Verfasst am: 23. Nov 2015 19:56 Titel: |
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Was auch oft unterschätzt wird ist, das Drogenkonsum eine Umverteilungsaktion
par excellence ist. Viele Süchtige verkaufen ihren Hausrat um
an den Stoff zu kommen und die Dealer sacken alles an Geld
was dabei raus kommt ein.
LG
Nehell |
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