Amphe is mein Kryptonit!

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Roger Bankz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2015 08:09    Titel: Amphe is mein Kryptonit! Antworten mit Zitat

Hallo erstmal,
Ich bin mittlerweile 28 Jahre alt und nicht weniger als die Hälfte meines kurzen Lebens nehme ich jetzt die verschiedensten Drogen. Es hat wie bei den meisten Usern mit Alkohol angefangen. Doch nach mehreren Black Outs mit maßlosen bekotzen und der Tatsache das Alkohol mir nicht wirklich schmeckte, musste ich feststellen das der Alk und ich nicht kompatibel zu sein schien. Doch sehr schnell fand sich eine Alternative. Die Kifferei! Aus Anfangs nur am weekend mit "Freunden" mal nen Joint rauchen, Lach -und Fressflashs genießen, entwickelte sich schließlich ein recht ordentlicher Dauerkonsum. Der Joint wurde zum ständigen Begleiter wie für andere ne Kippe. Doch da ich ein neugieriges Kerlchen war und mein Horizont noch erweitern wollte, probierte ich mich auch an Pilzen, Teilen in jeglicher Form und Farbenpracht,Amphetaminen,Koks und LSD. Ohne es auch nur in Betracht zu ziehen, dass ich ein ernsthaftes Drogenproblem entwickeln könnte, ballerte ich egal wann und wo alles in mich hinein was ich in die Finger bekam. Man hat ja alles unter Kontrolle?!Durch mein fast schon zombiehaftes äußeres Erscheinungsbild hing schnell der Segen im Elternhaus schief und komischer Weise wollte es im Job auch nicht mehr so gut klappen. Der erste große Knall ließ nicht lange auf sich warten. Führerschein weg und trotzdem weiter geballert und gefahren. Bämmm... nochmal auf Stoff von den Bullen angehalten. In der Mittagspause ohne Lappen. Ok. Es musste sich was ändern. Kalter Entzug und MPU. Nach ca 2 Jahren Führerschein wieder und Ausbildung beendet und mit der neuen Freundin lief es auch. Dann nach 3 Jahren clean nen alten Bekannten getroffen. Die Amphe roch soooooo gut und zack wieder drauf. Die Folge: Freundin weg und der Job auch. Lösung: Reinen Tisch mit meiner Familie gemacht,meinen kompletten angeblichen " Freundeskreis " aufgegeben und wieder nen kalten Entzug.Anschließend nen Psychologen aufgesucht, nen neuen Job gefunden und zu guter Letzt meine große Liebe zurück erobert.Jetzt sollte alles anders laufen.Nämlich Richtig! In der neuen Firma fühlte ich mich richtig wohl und die Arbeitskollegen waren cool. Leider war einer der Kollegen zu cool. Echt nen netter lustiger Kerl...nur warum muss der Amphe usen...und warum kann ich nicht nein sagen? Und wieder stehe ich am Anfang. Meine Freundin hat es natürlich gemerkt und nun penne ich seit 2 Tagen auf der Couch... Wieder nen Entzug is kein Problem das schaffen ich. Nur wie schaffe ich es längerfristig stark zu bleiben und nicht wieder nach nem halben oder nach einem Jahr einzubrechen. Ich nehme jeden hilfreichen Tipp, jede Idee,jeden Gedankenblitz dankend an. An Alle die das selbe bzw ähnliche durch gemacht und bewältigt haben: Dies ist ein ernst gemeinter
Hilferuf! Helft mir ich will diese Scheiße endlich hinter mir lassen! Danke an alle die antworten werden! Peace out. Roger Bankz
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2015 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Roger,

wärst du mein Patient, würde ich dir Baclofen vorschlagen. Was das Zeug macht, siehst du hier:

youtube.com/watch?v=byain0Vo5mo

Mit Baclofen kannst du mühelos Amphe-abstinent bleiben (natürlich musst du es schon auch wollen!). Lässig abwinken, wenn die Kumpels grad ne Linie basteln - mit Baclofen kein Problem.

Im Experiment mit künstlich süchtig gemachten Tieren unterdrückt Baclofen die "Selbstadministration" nahezu sämtlicher Drogen, wenn eine ausreichende Dosis verabreicht wird.

In den Anwenderforen geht es zwar fast nur um Alkohol (da gibt es auch wesentlich mehr Abhängige!), aber reinschauen kann nicht schaden.

LG

Praxx
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Roger Bankz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2015 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hab das Video noch nicht gesehen, werde es aber noch machen . Danke dir schon mal für die schnelle Hilfe. Mfg
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Revo
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.11.2014
Beiträge: 698

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2015 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Versuch weiterhin die Leute zu meiden, die drauf sind. Und wenn du doch einen triffst (ich weiß wie schwer das ist) trainier dir den Reflex an "Nein" zu sagen bevor du auf die Idee kommst, dass du es eig doch gerne nehmen würdest. Frag mal deinen Psycho, ob der dir da ein paar Methoden verraten kann.
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Roger Bankz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2015 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ja mein Psychologe hat mir auch Tipps genannt, doch in den Momenten in denen ich schwach werde habe ich das Gefühl, dass das wie ne Kurzschlussreaktion ist. Sofort danach habe ich mir und meiner Freundin und allen die mich unterstützen nen schlechtes Gewissen gegüber. Wenn dann der Kick einsetzt und ich hoch motiviert irgendetwas mache(sei es arbeiten, aufräumen,zocken,etc) sind alle negativen Aspekte der Droge vergessen. Is alles schwierig. Ich versuche momentan Vorzeichen zu erkennen. Doch das kommt meistens von der einen auf die anderen Sekunde. Ich denke das jeder individuell für sich selbst heraus finden muss was hilft und was nicht. Trotzdem vielen Dank!👍👍👍
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2015 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Der "Erfinder" der Baclofentherapie, der Franzose Olivier Ameisen, vertrat dazu eine ganz eigene Meinung:
"Sucht ist ganz überwiegend eine biologische Krankheit, die medikamentös behandelt werden muss. Ist erst das geeignete Arzneimittel gefunden, werden die Entzugskliniken genauso in Vergessenheit geraten und verschwinden wie die "Lungenheilstätten" nach der Entdeckung des Streptomycins."
Baclofen ist eine gute Ausgangssubstanz für diesen Ansatz. Alle bisherigen Behandlungsansätze versagen bei der Sucht bekanntlich... Grund für die Annahme, dass die bisherige Theorie in der Mitte ein riesiges Loch haben muss - falsche Grundannahmen sind Garantie für einen Fehlschehlschlag, oder?

LG

Praxx
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Gaucho
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015
Beiträge: 1031

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2015 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hilft Baclofen auch bei einer psychischen Opiatabhängigkeit und welche Möglichkeiten gibt es um an dieses Medikament zu kommen?
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Roger Bankz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2015 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Da könnte was dran sein an der Theorie.😅
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2015 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Roger,

Baclofen ist ein Uralt-Arzneimittel ohne Patentschutz, alle Studien müssen also privat oder aus öffentlichen Mitteln finanziert werden (die Industrie kann nichts daran verdienen)

Bei Alkohol ist die Zahl der Betroffenen immerhin so groß, dass Mittel für Studien bereitgestellt werden, bei allen anderen Drogen bisher jedenfalls noch nicht.

Im Tiermodell am künstlich süchtig gemachten Labortier unterdrückt Baclofen in Dosierungen ab 3mg/kg Körpergewicht die "Selbstadministration" fast aller Drogen, einschließlich der Opioide. Nur Cannabis scheint eine Ausnahme zu sein.

Am Menschen gibt es bisher nur Beobachtungen im Rahmen experimenteller "Heilversuche". So beschreibt zB Dr Weigel aus Gießen, dass bei wegen Alkohol-BK mit Baclofen behandelte Substitutionspatienten signifikant weniger Heroin-Beikonsum haben.

Allerdings kann es sich dabei auch um ein "spread-out"-Phänomen handel - es ist bekannt, dass eine verbesserte Selbstkontrolle EINER Substanz nicht zu einer Suchtverlagerung, sondern zu einer verbesserten Kontrolle auch des sonstigen Drogenkonsums führt.

Bei mir hat gerade ein Alkoholpatient eine Baclofentherapie begonnen, der früher H konsumiert hat und heute trinkt, um sein Heroincraving zu unterdrücken.

Und wenn Alkohol das kann, kann Baclofen das auch... ich werde berichten, wie das läuft!

Baclofen wird für die Suchtbehandlung "off-label", also außerhalb der Zulassung in unüblich hohen Dosierungen verordnet. In diesem Fall bezahlt die Kasse nicht für die Behandlung. Baclofen ist patentfrei und deshalb billig (100 Tbl 25mg kosten ca 25 €), so dass die Bahndlung auch für H4-Empfänger finanzierbar ist. Die nur kurz erforderliche Maximaldosis (bei 70kg Mensch 225- 250mg) kostet etwa 2.50 pro Tag, die Erhaltungsdosis von 100-125mg kommt auf 30-37.50 € im Monat - auf jeden Fall weniger als Alkohol oder Drogen kosten...
Die Adressen von Ärzten in deiner Nähe, die Baclofen an Suchtkranke verschreiben, kannst du in den Anwenderforen erhalten (baclofen-forum.de)

LG

Praxx
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Roger Bankz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2015 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die hilfreichen Beiträge Praxx,
Bin jetzt seit 9 Tagen wieder clean. Habe momentan auch Urlaub, was die ganze Sache einfacher macht. Meine Freundin weiß auch Bescheid und ihr zu liebe mache ich jede Woche nen Drogentest. Trotzdem juckt es gewaltig in den Fingern. Naja hilft alles nix da muss ich durch. Wenn du was neues über baclofen erfährst würde ich mich über Infos freuen.
Mfg R.B.
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James09
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2015
Beiträge: 766

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2015 07:11    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal Glückwunsch Roger für den Anfang,

http://www.forum-baclofen.com/

http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de/

Da kannst Du mehr erfahren, was Ärzte betrifft und ob es sich für Dich eignet. Bei einigen klappts eben und anderen nicht..
Und liebe Menschen sind da unterwegs. Also "Verrückte" tanzen da nicht wochenlang rum ohne das was passiert..

Grüße
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Roger Bankz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 19.12.2015
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2015 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die links.

Mfg R.B.
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Dr.Faust
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.02.2014
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 29. Dez 2015 21:39    Titel: Baclofen Antworten mit Zitat

Baclofen hilft definitiv gegen das Craving. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Es scheint nur so zu sein dass eine individuelle Schwellendosis überschritten werden muss. Bei mir waren das z.B 225mg/d. Ab dieser Dosis hatte ich Null Craving mehr und der Konsum von Drogen kam mir völlig sinnlos und unnötig vor. Bin nach 2 Jahren immer noch auf 100mg/d.
Baclofen macht nicht abhängig und hat auch keine wahrnehmbare "Rauschwirkung". Wenn man nicht darauf achtet vergisst man die Einnahme. Allerdings kann Baclofen auch keine Entzugserscheinungen unterdrücken. Wenn man also körperlich abhängig ist, ist es nicht so einfach. Ansonsten ist es wirklich sehr einfach. Baclofen muss langsam eingeschlichen werden. Ich hab jeden Tag 25 mg mehr genommen und natürlich weiterhin Drogen (Alk, GBL, Benzos, Tilidin) genommen. Ab 225mg/d hatte ich plötzlich gar kein Interesse mehr an den Drugs und es ging mir sehr gut dabei.
Ich habe in meinem leben viel Therapie gemacht und behaupte das Drogenabhängigkeit vorwiegend an einer neurochemische Stoffwechselstörung liegt. Vielleicht sind meine Erfahrungen hier hilfreich. LG DF
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Praxx
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 30. Dez 2015 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deinen Bericht, Fausti!

Die 225mg sind eine typische Dosis für die "Treshold Response" - meist über 3mg/kg Körpergewicht. Deine Erhaltungsdosis von 100mg kannst du solange beibehalten, wie du magst. Wenn du Baclofen reduzierst oder beendest, und es tritt wieder Craving auf, kannst du es ohne Wirkverlust wieder ansetzen.

Du hast übrigens sehr mutig hochdosiert - wir steigern bei laufendem Konsum alle 5 Tage die Tagesdosis um 5mg, um unerwünschte Effekte möglichst gering zu halten. Das entspricht dem französischen "Guide de la Prescription de Baclofène" der französischen Ärzte, die schon Zehntausende Patienten behandelt haben.

Wie sagte Ameisen: Ist erst einmal eine gut wirksame Medikation gegen den biologischen Anteil der Sucht gefunden, werden die "Entwöhnungseinrichtungen" sang- und klanglos verschwinden wie die "Lungenheilstätten" nach der Entdeckung des Streptomycins - und Baclofen ist ein guter Kandiddat

LG

Praxx
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Barça Fan
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.02.2015
Beiträge: 218

BeitragVerfasst am: 31. Dez 2015 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ernstgemeinter Hilferuf ja? Hört sich eher an wie nen Propaganda Text der Anti Drogen Fraktion...
Freundin weg, Führerschein weg, job weg...Ey Bro das alles ist dein menschliches Versagen und ich kann verstehen dass das scheiße ist und du verzweifelt bist aber gib doch die Schuld jetzt bitte nicht den Drogen!
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