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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 23. Jan 2016 15:01 Titel: DIE FAMILIE - Abgrenzung vom trotzigen "Junkie" |
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Hey. Mich würde interessieren, in wieweit hier Leute sind, die, trotz bestehender Drogensucht noch emotionale und finanzielle Unterstützung von Familienangehörigen erfahren.
Bei mir ist es ja so, (siehe Vorstellung im Willkommens-thread) dass ich mich nach jahrelangem Hickhack in Psycho- Kliniken und ambulanten Gesprächstherapien irgendwann zu den Junks in den Park gesetzt habe und gemerkt habe, "hey- denen gehts besser als mir!" Die haben zwar nix mehr zu futtern am Ende des Monats aber sind ansonsten total relaxed und un-neurotisch, im Gegensatz zu mir, mit dem vollen Programm von Zwangsgedanken, Depris, Ängsten, usw... also bin ich zu dem Schluss gekommen, nachdem die Einnahme von den sogenannten vernünftigen Substanzen alles nur verschlimmert hat (UND EIN REGULATIV meiner kranken Gehirnchemie IST IN MEINEM FALL WIRKLICH NÖTIG) dass ich auch kiffe, Opis und Benzos reinhaue in meinen Hochleistungs-body.
Und, obwohl es kein konstanter stady-state des Zufriedenseins ist, geht es mir insgesamt besser,
eine gewisse Apathie und Gleichgüligkeit stellt sich ein.
Genau das, was ein Wesen, dass ein Leben lang sinnlos herumgehetzt ist, um es anderen Recht zu machen, haben will. Eh alles egal. Solange ich lebe, will ich so gut wie möglich leben, scheiß aufs Psychogequatsche und Analysen. Ich bin durchtherapiert. Ich weiß, was passiert ist, und die Traumata haben einfach Narben hinterlassen, die NIE heilen werden. Und eben auch unwiderufliche Persönlichkeitsstrukturen, die unkompatibel sind mit den Ansprüchen unserer Gesellschaft.
Bloß kein Stress. Menschen sind Stress, und Stress führt zu Schmerz, und Schmerz will ich nicht haben (weil ich mich liebe und hedonistisch bin).
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Jetzt zum Thema. Bin natürlich wieder pleite, bis auf Lidl-Bier und Tabak gibts nur noch Billig-fraß (Nudeln usw) bis zum Monatsende. Obwohl mir ein Rinderfilet nach meinen Sturzblutungen bestimmt helfen würde, wieder fitter zu werden...
Meine Familie hat sich verpisst. Meine Schwester (Geld ohne Ende ist vorhanden) ist in einer Selbsthifegruppe für "Angehörige von Suchtkranken" und bleibt stoisch abgegrenzt, wenn ich nach Geld jammere.
Scheinbar habe die ihr den Tip gegeben, dass man Junks so in die Enge treiben muß, (die mittelalterliche Ausmärgelungs-therrie) bis sie dann den Zustand ändern und sich in Behandlung begeben. Solange man ihr Sucht leben bequem macht ist man co-abhängig. Also keine Unterstützung. Telefonate enden damit, dass ich irgendwann schreie und auflege.
Ich bin doch nicht blöd. Ich will einfach nicht wie zig meiner Freunde in einem Korsett von Neuroleptika und Uppern enden (z.B. diese grausamen SSRIs!) ich sehe doch, dass die Leute, die sich in die Hände der Psychiater geben, komplett verdummen und verfetten.
Ich mach hier einen Punkt.
Gibst auch Leute die sich alleine so durchwuseln (verkaufe zur Zeit meinen Hausrat bei Ebay-kleinanzeigen- relativ erfolgreich, eben weil ich so schlau bin aus Schrott Geld zu machen) ohne zu betteln oder sich zu prostituieren (habe diverse Angebote- käme "never ever" für mich in Frage, weil es meine Seele töten würde!) ? Von der Grundsicherung kann man ja wohl kaum leben...
Könnte gerade kotzen.
Schreibt mal zurück. Bitte! |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 23. Jan 2016 15:14 Titel: Fortsetzung |
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Also ich fahre kurz fort.
Es ist doch logisch, dass ein Substanz-abhängiger zuletzt an den Suchtmitteln spart und dann eben lieber Einschränkungen der Lebensmittelqualität und Klamotten usw. in Kauf nimmt.
Ich geh doch nicht in die Entzugs-station und sage "Hallo Leute, ich bin hier, weil meine Familie das so will und weil ich nichts mehr zu essen habe"
Das muß ich doch von mir aus WIRKLICH WOLLEN.
Und ich bin so ehrlich, dass ich nicht mehr weiß, ob das NiCHT-WOLLEN-KÖNNEN jetzt durch die Gifte kommt oder eh schon in meiner Seele verankert ist.
Es war eigentlich schon immer so. Unabhängig davon, was ich geleistet habe oder nicht. Ich fand das Leben (mit oder ohne Drogen, egal) immer anstrengend.
Super Motiv.
Die sind doch malle.
So, im Moment bin ich gerade nicht apathisch sondern aggressiv, weil ich mich mit Schwachmaten auseinandersetzen muß, die nix kapieren. |
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Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
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Verfasst am: 24. Jan 2016 03:42 Titel: |
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Alles was dir die selbsternannten, studierten Psychofritzen aka Psychiater (nicht Psychologe) verschreiben, ist grundsätzlich schlecht.
Denen geht es nicht darum die Leiden Ihrer Mitmenschen zu kurieren, was diese ja ohnehin nicht können, geschweige denn anderen zu helfen. Im Prinzip ist so ein Psychiater nicht anderes als ein Vertreter der Pharmalobby.
Du, als Patient darfst dabei das Versuchskaninchen spielen und nebenbei können die auch noch ihre kranken Perversionen/Machtphantasien an dir ausleben.
Benzos, SSRI´s, allgemein die ganzen Psychopharmakas richten unterm Strich wesentlich mehr Schaden an, als dass sie dir nützen. Schau dir den Clonazepam- Thread von Wuergen an und stelle dabei fest was diese "Unmenschen" mit Ihm angestellt haben.
Seine Hirnchemie ist total und wahrscheinlich unwiederbringlich im "Arsch" Hätte man Ihm damals doch lieber Opiate verschrieben, dann ginge es Ihm jetzt todsicher wesentlich besser. Aber nein, die machen ja süchtig und man ist auch nicht ernsthaft am Wohlergehen der Patienten interessiert. Mit Opis kann man nicht so viel Geld machen, also muss etwas Neues und lukratives her. Die Pharmaindustrie ist da sehr kreativ.
Meiner Meinung nach, sind die sog. Psychiater eine völlig überflüssige Berufsgruppe. Bist du verrückt, wirst du noch verrückter gemacht.
Der Mensch sollte doch eines gelernt haben. Man kann die Natur nicht verbessern. Vollsynthetische Substanzen, rein chemischen Ursprungs können niemals gut für den Körper sein. Im Gegenteil, sie schaden ihm auf lange Sicht.
Also zeig deinem Psychiater das Nächste mal bitte den Mittelfinger. |
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Ramstein Silber-User

Anmeldungsdatum: 02.08.2014 Beiträge: 148
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Verfasst am: 24. Jan 2016 07:56 Titel: |
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Hallo
Ich kann Gauchos Post nur unterschreiben. Müll verschreiben das können die. Ich hatte wegen Benzos Leberwerte eines Schwerstalkoholikers, der Heroinentzug obwohl kalt durchgeführt war Urlaub verglichen mit dem Benzoentzug. Der Internist sagte mir mit Bier bringt man solche Werte nie zusammen, das wird in der Zeit mit 96 prozenzigem schwierig. Jetzt sieht man was das für gefährliches Zeug ist.
Ich hab grundsätzlich nix gegen Psychiater, nichtmal gegen Medis aber es sollte halt Sinn machen. Probleme was soll das heißen, die haben wir doch alle. Finden wird man bei jedem etwas, normal so etwas gibt es nicht. Solange man niemandem schadet und der Betreffende damit klar kommt ists doch egal. Eine Psychotherapie wird nicht oder nur teilweise bezahlt, aber bei den Medis hat man Geld. Wenn ich zusammenrechnen würde was ich an Geld alleine für Medis rausgeschmissen hab und das der Kasse dazunimmt könnte ich mir ein Haus bauen. Bin aber nur eine. Da sollte man mal sparen. Das Rezept unseres alten Chefs wär wirksam. Für jedes unnötige Rezept das der Weißmantel ausstellt 10 Euro vom Gehalt abziehn.
Eine Therapie soll auch helfen und nicht schaden. Bei alten Vatrln Alkentzüge machen ist doch sinnlos. Wenn ich 92 Jahre alt bin mach ich auch keinen Entzug mehr. Opa hatte die richtige Antwort, er hat dem Psycho eine aufs Maul gehauen und richtig so. Es wird viel zu leichtfertig und zu schnell verschrieben bei Problemen die sich anders lösen lassen könnten. Auch muss nicht überall pathologisiert werden.
Grüße Ramstein |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 24. Jan 2016 13:15 Titel: |
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genau, Gaucho, du sprichst mir aus der Seele.
Würgen ist ein Beispiel für das Komplettversagen der hiesigen Psychiatrie. Er hätte sofort Opiate gebraucht, die hätten den Schlamassel mit nicht mehr überschaubaren Wechselwirkungen von Substanzen verhindert.
Optiate wirken auf vielen Ebenen gut und ich habe mich eben gerade entschieden, sie ein paar Monate zu nehmen (im Winter wirken sie zudem antidepressiv) und dann alleine wieder auszuschleichen. Oder dann eben in ner Entzugsklinik. Man wird sehen. Ich halte schon echt viel aus, ohne Durchzudrehen.
Ich weiß nicht, warum Ärzte so zögerlich mit der Verschreibung sind?
Ich habe meinem Hausarzt erklärt, dass ich die Unmengen an Ibuprofen und co als einigermaßen aufgeklärter medizinischer Laie bei mir nicht mehr vertretbar finde (bin seit Jahrzehnten Schmerzpatient) und hab gesehen, dass Leute mit den freiverkäuflichen "Bagatell-scherzmitteln" wie Aspirin, Paracetamol, Novalgin und Ibuprofen an Organversagen (Niere bei Ibu) fast gestorben sind!
Und er hat eingewilligt, d.h. mein Hausarzt hat mir das Oxycodon verschrieben und wird es mir weiter verschreiben (weil er nicht doof ist) aber auch weil er mich kennt und mir vertraut und so weiter.
Benzomäßig ist es schwieriger. Da habe ich eben seit Jahren einen sog. "Spiegel". Der Entzug wird mir wahrschenlich nicht gelingen. Mein Opi ist mit Benzos und ein bißchen Alk (so wie ich eben 2-3 Flaschen Bier oder ein Glas Wein) 97 Jahre alt geworden, bis ihn seine Freundin umgebracht hat, weil er ein egomanischer Narzist war (er wäre noch älter geworden und war topfit).
Von der physischen Toxizität her sind die Benzos meiner Meinung nach harmlos im Gegensatz zu den Neuroleptika und dem anderen Quatsch, der in der Psychiatrie gegeben wird (ein Freund hat jetzt, nach 20 Jahren Einnahme von hochdosiertem Quentiapin, also Seroquel, schlimmste motorische Ausfallserscheinungen, Herzfehler, schlimmes Blutbild, Leberwerte, Nier, alles im A...usw).
Unser Gespräch ist off-topic, aber das ist ja auch egal.
Ich weiß, dass hier auch viele trotz Drogenabhängigkeit arbeiten gehen. However. Respekt. Die kriegen diesen Seiltanz gebacken. Ich nicht.
Oder eben schwarz was machen, oder dealen oder was auch immer... (hier muß sich ja auch niemand "outen"-) oder von Familienanghörigen was "zugesteckt" bekommt.-
Ich versinke gerade, bzlg. meiner finaziellen Situation in Selbstmitleid. Wenn nicht jemand irgendwas von meinen Klamotten oder Dingen kauft, die ich ins Netz gestellt habe, weiß ich auch nicht weiter. Meine wenigen Freunde sind auch alle arm. Tolle Wurst.
Schreibt bitte weiter! |
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mesut976 Gold-User

Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 930
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Verfasst am: 24. Jan 2016 14:08 Titel: |
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Schöne Geschichte . .. . leider fehlt mir der Teil, wo du mal den Fehler bei dir selber suchst. Solange du nur damit beschäftigt bist, den Fehlern bei anderen zu suchen, wirst du Blind für deine eigenen Fehler.
Erst wenn du den Fehler bei dir suchst und findest, wirst du etwas verändern können, ansonsten wirst du noch viel leiden . . . ist leider so mein Großer . . . . |
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Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
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Verfasst am: 24. Jan 2016 14:25 Titel: |
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Immer wieder seltsam...
Da werden über Jahre und Jahrzehnte irgendwelche Stoffe mit einem sehr begrenzten Anteil von gewünschten Substanzen - Kokain, Morphin, Heroin, Dexamphetamin, Methamphetamin, MDMA, dazu noch Tabak, Cannabis und Alkohol in großen Mengen konsumiert, aber an möglichen Schäden sind ausschließlich die verordneten Arzneimittel schuld - auf gar keinen Fall die ach so gesunden Drogen und unfreiwillig mitkonsumierten "Begleitsubstanzen"...
Wer gegen die vermeintlich so teuflischen Neuroleptika hetzt, soll sich mal alte Lehrbücher und Lehrfilme aus den Psychiatrien VOR der Einführung der ersten Neuroleptika anschauen! Die dort beschriebenen Verläufe praktisch unbehandelter Schizophrenien kann man heute nur noch in Ländern der Dritten Welt sehen (zB "katatoner Stupor")
Ohne Neuroleptika bedeutete Schizophrenie für zwei Drittel der Patienten, dass sie ihr ganzes Leben in den "Nervenheilanstalten" verbringen mussten!
Erst wird mit hochpotenten Drogen ohne Sinn und Verstand das Hirn zerschossen, aber an den Folgen sind die Medikamente schuld, dank denen überhaupt nur ein Leben außerhalb geschlossener Einrichtungen möglich ist.
Nur dank der verteufelten Neuroleptica kann der größte Teil der schwer psychisch Kranken überhaupt ein selbstbestimmtes Leben führen.
Natürlich KÖNNTE die Versorgung psychisch Kranker deutlich besser sein - müsste dann allerdings bezahlt werden. Wenn ein Psychiater ein "Regelleistungsvolumen" von 15€ pro Patient und Monat erhält (zum Vergleich: Stundensatz Kfz-Handwerk NRW 105.-€ zuz. MWSt), KANN da nicht viel rumkommen...
Der Vorwurf der "bornierten, inkompetenten Ignoranz" läßt sich jedenfalls nicht allein auf die Psychiater beschränken, den verdienen sich auch viele Patienten selber ganz redlich!
LG
Praxx |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 24. Jan 2016 14:30 Titel: |
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yep, mesud976, das hast du schon richtig erkannt.
Ich bin tatsächlich so, dass ich nicht denke, dass ich einen Knall habe oder kaputt oder sonstwas, sondern dass die Welt ein total kranker Planet ist, der hypersensible und durchlässige Geschöpfe fertig macht. Mangels Abgrenzungsfähigkeit.
Ich habe mich irgendwann entschieden, aufzuhören damit, mich als Opfer zu sehen (bitte nicht zu früh urteilen, du kennst meine krasse Biographie doch gar nicht!) sondern einfach trotz aller Behinderungen das besten draus zu machen und eben auch (wenn es um Selbstschutz und Selsberhalt geht) phasenweise und in bestimmten Situationen "dicht" zu machen. Ich bin nicht wirklich angreifbar.
Ich will einfach nicht leiden und bin aber, dank meines INFRAROT-Blickes, in der Lage, Verlogenheit und Falschheit sofort aufzuspüren.
Das ist auch der Grund meiner Einsamkeit. Ich kann nur noch Menschen zulassen in meinem Leben, die die Dinge so sehen wie ich, die sich nicht "verrenken" um zu gefallen, die lieber authentisch bleiben und literweise Rotz und Wasser heulen- es sind nicht Nicht-Konformer, die Querdenker...
nochmal zur Klappse (ich war dort 3 mal 2 Monate und zig mal ein paar Tage)... Ich will auch nicht den großen Flash der auf Kredit gelebten Glückseligkeit (habe das mit zig Freunden durchgestanden, diese kalten Heroinentzüge usw) immer als mitfühlende Krankenschwester, die, obwohl selbst fertig, noch alles irgendwie unter Kontrolle hat.
Nochmal zum Thema Psychiatrie: Es ist die Wahrheit: Was dort abgeht, ist der absulute WAHNSINN Und die Psychodocs und Pfleger sind immer heilfroh, wenn sie einen Menschen wie mich wieder loswerden. Der eben die ganze Nacht larmentierend im Türrahmen hängt und die Nachtwache zuheult, statt brav das Zopiclon zu nehmen, der schreit und widersprenstig ist, der die Pillen nicht frisst, ohne die Packungsbeilage studiert zu haben, der ...
Gott sei dank, sind die meisten hier (in diesem Forum) nicht gestraft mit eine wirklichen Psychose oder bipolaren Störung oder so. Uns plagen eher unterdrückte Aggros und diffuse Ängste (sag ich mal so dahin).
Und nein, ich bin nicht arrogant oder überheblich, ich habe nur vieles "von oben" aus meiner Vogelperspektive aus, beobachtet, und für mich meine Rückschlüsse gezogen. Ich streite ungern.
Ich will mein Stückchen Frieden auf einem verseuchten Planeten noch ein paar Jahre genießen und das wars. Ende der Ansage. |
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Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
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Verfasst am: 24. Jan 2016 22:58 Titel: |
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@Schattengewächs, ich glaube du machst dir dahingehend selber etwas vor und unterschätzt das Gefahrenpotenzial von Benzos enorm. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Benzos noch schlimmer sind als die ganzen Antidepressiva und Praxx wird in dieser Hinsicht sicherlich konform gehen.
Benzodiazipine sind keine Meidkamente für die Langzeitverordnung und dafür wurden diese auch nicht konzipiert, sondern nur für die kurzfristige Behandlung von akuten Angstzuständen.
Du solltest dein Glück nicht so aufs Spiel setzen und deinen Opa als Beispiel nehmen, denn die Hälfte im Leben besteht vorallem aus Glück. Schließlich wurde Helmut Schmidt ja auch 97 Jahre alt, obwohl er biszuletzt seinem Laster fröhnte. Trotzdem werden nur die wenigsten Raucher auch nur annähernd so alt. Er hatte vorallem Glück.
Lass die Finger von den Benzos, du brauchst sie nicht ! Teilweise werden Benzodiazipine in Zusammenhang mit der Entstehung zahlreicher "neuzeitlicher" Nervenerkrankungen gebracht, wie ua. Alzheimer oder gar ALS.
Allein das sollte dir zu denken geben. Wer möchte schon gerne russisches Roulette spielen? Ich jedenfalls nicht. |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 25. Jan 2016 12:56 Titel: |
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ich gebe dir Recht, Gaucho.
Es ist echt EXTREMST Scheiße, dass man mir, als Angstpatient, vor Jahrzehnten, die Dias verschrieben hat, eben, als Bedarf, bei akuten Notfall-situationen.
Jeder Arzt sollte wissen, dass das schief läuft...
Ich habe erstmal 5 mg genommen, so 2 mal in der Woche, wenn ich extremst gestresst war und runterkommen wollte. Das hat sich logischerweise, bei meinem Gehirn, ganz rapide gesteigert, bis zum täglichen Konsum.
Ich krieg das Teufelszeug nicht reduziert, alleine in meinem Kämmerlein.
Ich muß immer höher gehen, um denselben Effekt zu haben.
Irgendwann entziehe ich mal davon, allerdings bin ich leider Realistin: wahrscheinlich werde ich über kurz oder lang wieder auf (hoffentlich einer geringern Dosis) eingestellt leben.
Ich könnte gerade heulen, weil ich echt fiese Angst vor dem Entzug habe. Ich kenne die Leute, die das durch haben.
Dennoch: also mein großes Blutbild ist (wurde vor ca. drei Monaten gemacht) top. Leberwerte im alle im unteren Bereich, Niere ohne Mängel, usw. - ist halt so. Nur kleiner Eisenmangel. ...-Ich konnte es selber nicht glauben, weil ich davor 3 Biere und zig Ibus geschmissen hatte, plus Bezos, Lyrica, Cortison, und alles andere... (komme etwas auf 15 Substanzen, die ich nicht mehr nenne).
Ich sehe auch aus wie eine 30 jährige (obwohl ich über 40 bin). Das liegt daran, dass ich fast nur penne und nicht eingebunden bin in Arbeit, Kinderversorgung und Beziehungsgewusel. Also ich habe schon lange aufgehört, Stress zuzulassen.
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Es ist Fluch und Gnade, dass ich einen sehr fitten Körper habe, aber ich weiß auch dass sich das Blatt mal ratz fatz wenden kann, wenn ich die Kurve nicht kriege.
Die Opiate jetzt noch seit Ende November sind wohl das kleinste Übel.
Ich mache weiter jeden Tag mein Kampfsport und Stretch-Programm und meine Tanztherapie (Übungen, die ich mir ausgedacht habe, um in den "flow" zu kommen). ist jetzt auch egal.
Danke trotzdem für den Hinweis auf die Wahrheit! |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 25. Jan 2016 13:40 Titel: |
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kennt hier jemand ne vernünftige Entzugsklinik?
(vielleicht mache ich mal liebe einen neuen thread dafür auf?)
Ich weiß selbst, dass es für Benzos keine wirklichen Ersatz-stoffe gibt, nur eben die fucking-schlimmen Neuroleptika, sedierende Antidepressiva, eben den Schrott, den ich nicht nehmen will.
Vielmehr würden mir Haltetherapien, Ruhe- Rückzugsmöglichkeiten, Yoga, Massagen, Akupunktur, eben sowas in die Richtung helfen.
Aber ich denke, die Psychopharmaka-Industrie ist eben mir der Psychiatrie in irgendeiner Art " Vertrag", denn vernünftige körperorientierte Psychotherapien kann man immer privat blechen, und dafür habe ich kein Geld.
Könnte schon wieder kotzen.
Ja, ich bleibe dabei, Benzos sind Scheiße! Und der Entzug ist die HÖLLE (ich weiß es von zig Freunden). Aber die Hilfmittel, um da durchzukommen, überzeugen mich nicht. Ich hasse Entzugsstationen. Ich krieg keine Luft mehr, Ich will mir das Leid der anderen nicht ständig reinziehen. Es ist kein Ort, wo ich gerade hin will.
Allein gehts auch nicht.
Bleibe trotzdem dabei: generell verschlimmert die Psychiatrie alles, weil (bis auf wenige Ärzte) die Leute dort komplett inkompetent sind.
Natürlich mögen sie mündige, aufgeklärte und aufmüpfige Patienten überhaupt nicht.
Ich habe oft das Gefühl, dass sie einfach pflegeleichte Patienten wollen, lieber runtersedieren, Allesschlucker, damit sie nicht noch mehr Arbeit haben, sich mit dem Innenleben des Patienten zu befassen.
!Die Wurzel des Übels sind doch meist Traumata!
Eigentlich brauch ich eine Ausmerzung des Gehirns von traumatischen Erlebnissen. Sonst lande ich nach dem Entzug nämlich langfristig wieder dort, wo ich vorher war. Und alles war für die Katz.
Bin gerade voll down.
Weil ich Realistin bin, leider. Ich sehe die Dinge so, wie sie sind.
Und weil ich weiß, dass ein Entzug mit nicht angeschlossener Perspektive sich nicht lohnt, d.h. ein Entzug der eine Traumatherapie nicht miteinschließt.
So long- |
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Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
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Verfasst am: 25. Jan 2016 18:46 Titel: |
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Versuch die Benzos langsam runterzudosieren, das klappt in den meisten Fällen ganz gut. Allerdings solltest du das Prozedere aus eigenem Interesse nicht zu sehr in die Länge ziehen (maximal 1 Monat). Dann lieber doch ein Ende mit Schrecken.
Was nützt dir ein fitter Körper, wenn am Ende deine Psyche komplett zerrüttet ist? Dein Körper wird dann auch nicht mehr lange fit bleiben. Sowas geht manchmal ganz schnell und der Körper holt sich in einem Jahr das was er die letzten 10 Jahre versäumt hat.
Außerdem solltest du dir ein sedierendes, warmes Opiat wie Morphin oder Opiumtinktur verschreiben lassen, denn das eignet sich für den Entzug von Benzos einfach besser als Oxycodon.
Oxycodon gehört genau wie Tilidin, DHC und Tramadol eher zu den aktivmachenden Opioiden und lullt deine Gedanken nicht so schön ein wie Morphin. Gerade wenn du von den Benzos entziehst, möchtest du aber genau diesen Effekt haben. Also pump mal deinen Arzt an und teil ihm den Vorschlag mit. |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 25. Jan 2016 18:59 Titel: |
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Danke, Gaucho, für den Tipp.
Ich glaub irgendwie nicht, dass ich es alleine schaffe. Ich versuchs ja mal immer wieder mit einer Reduzierung der Dosis und kriege sofort wieder diese innere Unruhe und Anspannung, so unerträglich, dass ich es mit erneuter Benzo-einnahme beende. Total willensschwach!
Aber das Oxycodon ist echt in keinster Weise sedierend, da hast du Recht, es ist eher ein angenehm "smoother" pusher oder upper, für mich jedenfalls.
Also keineswegs Ersatz für ein Benzo, stimmt schon.
Ich besprech das mal mit meinem Arzt.
Lieben Gruß! |
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dakini Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 07.04.2015 Beiträge: 3361
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Verfasst am: 26. Jan 2016 09:53 Titel: |
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Schattengewächs,
ich hab mich gleich mal solidarisch gefühlt, als ich erste Sätze von Dir las. Zunehmend sprangen mir aber die Gegensätzlichkeiten in Deinen Ausführungen in die Augen...ich hab noch ein paar min, bis ich die Tür hinter mir zu ziehe und zur Entgiftung fahre und trinke mal meinen Kaffe mit Dir.
Bist sicher eine interessante Frau. Hedonistin? Naja, ich bin auch der Ansicht, dass ich mir nicht antun muss, dass mich bsp morgens der Wecker aus den Federn zieht - das war heute wie eine Faust im Gesicht, als es bimmelte...Grusel!
Also durchtherapiert (austherapiert wohl kaum, smile), kein Bock drauf und die Ärzte beanstanden, die "nur" Pillen verschreiben. Ist zwar einer meiner größten Kritikpunkte am System, neben vielen anderen, aber ich bin da etwas gemäßigter und sehe auch die Zusammenhänge.
Drauf sein wollen, aber nicht die Kohle ran schaffen können. (da versteh ich was anderes unter gutem Leben, ich war anschaffen zu meinen krassen Zeiten)
Die Familie beanstanden, aber um Geld bitten...
Die Liste lässt sich fortsetzen, weißt Du ja, bist ne Gescheite - und grad am Wendepunkt, der nur noch in eine Richtung geht. Dann wachst Du morgens auf und siehst die Linien, die tiefer wurden um die Augen, am Mund, oder sonst wo..und kapierst auf einmal, das die Zeit um geht, auch, wenn man verhältnismäßig frisch blieb (ich denke ja auch das gleiche, wie Du,bin im gleichen Alter, racker mich nicht ab, hab mir mein Leben gechillt eingerichtet, aber sorge großteilig für mich trotz Sucht)
Und dann beginnst Du die Leere zu spüren, die ein Leben auf Droge zwangsläufig mit sich bringt. Zuerst fehlt die Kohle, dann geht es psychisch berg ab. Und dann stellt man fest: Nix frei und Vermeidung von Unbill, sondern genau das Gegenteil.
Übrigens bekomme ich seit Jahren als Notfallmedi Valium gegen Angst, obwohl sie weg ist, seit ich bei einer mir unsympathischen Therapeutin war. Hab sie lange gegen tex getauscht...und kam nie von den Dingern drauf - eben Notfall! Ein bischen hängt es auch am Patienten, oder?
Du merkst schon, ich will Dich nicht negativ kritisieren, ein nicht blinder Spiegel fehlt Dir aber:)
Tausch mich gerne noch mit Dir aus, liest sich spannend, muss aber los, uh, mir wird ganz flau im Magen...
Ich glaub, wir beide haben ein ähnliches Problem: ist verdammt schmerzhaft, erwachsen zu werden, was nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun hat Ich selbst kam zu dem Schluss, dass es so nicht geht und ich wohl auf die Drogen verzichten muss, wenn ich auch in 10 Jahren noch fit und hübsch sein will
Liebe Grüße, Dakini |
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schattengewächs Platin-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2015 Beiträge: 2236
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Verfasst am: 26. Jan 2016 12:06 Titel: |
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Dakini, du schlaues Wesen! hast die Situation sehr gut auf erkannt und auf den Punkt gebracht. Schlau sind wir beide. Ich bin eben noch nicht am "Wendepunkt", aber gefühlt, echt kurz davor.
Respekt vor deinem Entschluss in die Klinik zu gehen. Ich drück dir die Daumen, dass es dort erträglich ist und du perspektiv-voller weitergehst.
Stimmt, ich bin voller Widersprüche. Das ist mir auch schon aufgefallen.
Ich bin voll am Dispo-limit, und komm tatsächlich bald nicht mehr weiter, weil es nicht mehr viele Sachen gibt, die ich noch entbehren, dh. verticken kann (Bett? Fernsehe? PC?) eher nicht. ... Also mein Stresslevel ist, wenn ich nicht gerade wieder im künstlichen "Chill-Modus" (mit Hilfe meiner Mittel) bin, relativ hoch.
Wäre schön, wenn wir in Kontakt bleiben könnten. Berichte mal, wie es in der Klinik so läuft.
Umarmung! |
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