Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 7. März 2016 21:03 Titel: Fragestellung zur Substitution an Praxx |
|
|
Hallo Praxx,
du hattest in irgendeinem Thread geschrieben, dass man sich ganz anonym - als Selbstzahler - für eine monatliche Gebühr von etwa 40€-50€ mittels BUP substituieren kann.
Jetzt würde mich mal interessieren, wie läuft so etwas genau ab? Muss ich dafür eine lange "Drogenkarriere" hinter mir haben oder reicht es vorzugeben Opiatabhänging zu sein, was ja bei mir auch bis zu einem gewissen Grad stimmt.
Bin derzeit auf DHC 135 mg (subtile Wirkung) bzw. 70mg Compensan (entretardiert), nehme dies zwar nur alle 2-3 Tage und zwinge mich auch hin und wieder eine Konsumpause einzulegen.
Aber dies fällt mir zunehmends schwieriger. Ich kann mittlerweile kaum noch die psychische Kraft aufbringen um mehrere Wochen "clean" zu bleiben. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich es eigentlich auch nicht sein will.
Mir geht es mit den Opiaten einfach besser und ich kriege wesentlich mehr Dinge auf die Reihe. Ich habe schon vor sehr langer Zeit innerlich den Entschluss gefasst, dass ich mein Leben mit den Opis teilen möchte.
Die erzwungenen Konsumpausen sind nur wirtschaftlicher Natur, um einerseits die Toleranz zu senken und um andererseits eine körperliche Abhängigkeit zu vermeiden. Aber rein psychisch bin ich bestimmt schon seit über einem Jahr abhängig. Auch nach 5 Wochen Cleanzeit vergeht kein Tag an dem ich nicht an Opiate denken.
Ich bin dann immer nur heilfroh, wenn ich mein Pensum geschafft habe und fange dann gleich wieder an. Ich sehne das Ende meiner Konsumpause förmlich herbei.
Möglicherweise werde ich irgendwann ganz alleine zu der Erkenntnis gelangen, dass ein drogenfreies Leben doch besser ist, aber momentan bin ich noch nicht so weit. Ich bin noch jung und wer weiß vielleicht macht es in 10 Jahren plötzlich "klick" in meinem Schädel, so wie auch bei allen anderen Drogen die ich zuvor ausprobiert habe.
Ich habe keinen Beikonsum und bin momentan wirklich nur DHC Konsument und brauche aus wirtschaftlichen Gründen einen Ersatz. Es sollte daher ein aktivierendes Opioid sein um meine Lethargie zu bekämpfen. Mit Morphin bin ich nicht gesellschaftstauglich, sondern faulenze nur rum.
Bleibt, also nur Oxycodon, DHC, oder halt Buprenorphin. Eine Substi mittels DHC gibt es ja leider nicht mehr und Oxycodon ebenfalls nicht.
Könntest du mich daher bitte ein wenig näher über die genaue Verfahrensweise der Substi aufklären? An wen muss ich mich wenden ? Wie läuft das ab und was sind die genauen Rahmenbedingungen bzw. komme ich dafür überhaupt in Frage?
Wie steht es um die Diskretion, sofern ich für die Kosten selber aufkommen würde?
Das sind alles Fragen die mich momentan beschäftigen. Denn es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis meine Hemmschwelle bricht und ich eine 100er DHC Packung binnen weniger Wochen Zeit leer mache.
Das kann und will ich mir nicht erlauben bzw. es müssen kostengünstigere Alternativen her. Man liest ja eigentlich nur gutes über BUP. Gute Veträglichkeit, niedriger Toleranzausbau, kostengünstig, aktivierend etc...
Da ich ausreichend Erfahrungen mit Compensan habe, weiß ich nun, dass sedierende Opis und dazu zählt nunmal auch Metha/Pola, keine Option für mich sind.
Ich möchte mich nicht abschießen, sondern brauche nur diese subtile Stimmungsaufhellung der Opioide, die mich durch den Tag bringt. Nebenbei ist BUP ja kein rein synthetisches Zeug.
Ich würde dir herzlich danken, wenn du mich ein wenig aufklären könntest. Ich wohne in der zweitgrößten Stadt Schleswig Holsteins, auch als Marzipanstadt oder Stadt der sieben Türme bekannt  |
|
Nach oben |
|
 |
Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
|
Verfasst am: 7. März 2016 21:41 Titel: |
|
|
Also, Gaucho...
Voraussetzung für eine Substitution ist, dass du opiatabhängig bist. Das trifft bei DHC und Compensan eindeutig zu, und einen abhängigen Konsum nach ICD-10 brauchst du nicht vorzuspiegeln.
Es genügen bekanntlich 3 von 6 Items in den letzten 12 Monaten für die Diagnose - und die liegen bei dir sicher vor, ich kenne ja deine Posts hier...
Ein täglicher Konsum ist für die Diagnose so wenig notwendig wie Entzugserscheinungen beim Absetzen.
Privat oder auf Kasse - in den ersten Wochen wird tägliches Erscheinen erst mal Pflicht sein.
Du musst dir also einen Substi-Arzt suchen, anrufen und fragen, ob er auch Selbstzahler substituiert. Dann machst du einen Termin aus und verhandelst mit ihn die Kosten.
Jeder kann da anders liquidieren - die 50€/Monat gelten für Take-home und sind schon ein "Sozialtarif". Aber manche Docs behandeln da auch mal ohne Rechnung und dafür günstig...
Du kannst ja ein Angebot machen, was du so zahlen könntest und fragen, ob er/sie es dafür macht - und die Kosten für das Substitut nicht vergessen!
Du kämst wahrscheinlich mit 0.8mg-1.0mg BUP pro Tag zurecht, 70 Tbl 0.4 kosten ca 42€, die 2mg Tbl kommen auf 32.50 für 28 Stück. Von den 0.4-Tbl gibt es allerdings keine 7-St-Packungen, keine Ahnung, was der Apotheker fürs "auseinzeln" berechnet, wenn du mal th bekommst.
Alternativ kämen Methaddict- oder Pola-Tbl infrage, manchmal ist auch die Lösung preiswerter. Da hilft nur fragen...
Zur Not: Was spricht dagegen, das ganze offiziell auf Kasse zu machen?
LG
Praxx |
|
Nach oben |
|
 |
SPORTFREI Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014 Beiträge: 2096
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:24 Titel: |
|
|
Also ich kenne die substiregeln so.
2jahre minimum drauf auf opi,thetapieerfahren u schon z.b gescheiterte Entgiftung
Mein doc wuerde ihn nicht rein nehmen bei diesen Konsum ,gibt Leute die es nötiger haben. |
|
Nach oben |
|
 |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:31 Titel: |
|
|
Pola bzw. Methadon habe ich ja schon kategorisch ausgeschlossen, denn erstens bin ich ja ein leichter Fall und zweitens kann ich mit sedierenden Opioiden wenig anfangen. Ich brauche eines bei dem ich noch absolut klar in der Birne bin, so wie bei Tramadol, Oxycodon, DHC bzw. Tilidin und trotzdem ein wenig euphorisiert.
Bei BUP liest man ja von einer sehr langen Wirkzeit von teilweise bis zu 72 Stunden. Wenn also normales DHC schon 12-24 Stunden für mich wirkt, müsste ich BUP wahrscheinlich nur alle 2-3 Tage einnehmen.
Einziger Haken ist natürlich die Sache mit dem täglichen Erscheinen in der Praxis, aber ich denke mal das ließe sich individuell aushandeln, denn auf lange Sicht wäre das nichts für mich.
Wenn die Krankenkasse die Kosten hierfür übernehmen müsste, so könnte ich mir vorstellen, dass das gewissen Nachteile mit sich bringt? Wie steht es dann noch um die Diskretion bzw. ist Diskretion und Substi überhaupt miteinander vereinbar?
Dieser Faktor ist mir am allerwichtigsten, denn ich möchte nicht, dass sich die Substi in irgendeiner Weise negativ auf meinen späteren Werdegang auswirkt. Die Sache sollte nach Möglichkeit nur zwischen dem Arzt und meiner Person bleiben.
Wie gesagt, ich bin kein typischer "Junkie" und habe noch so etwas wie Ehre und Stolz, da ich bisher nur die angenehmen Seiten des Opiatkonsums erleben durfte. Nebenbei bemerkt bin ich ja außerdem noch chronisch krank (Morbus Crohn).
Wenn ich in deiner Stadt wohnen würde, dann könnte ich mir die ganze Rederei sicher sparen und würde kurzerhand in deiner Praxis erscheinen, aber das ist ja nun mal leider nicht der Fall
Nebenbei erhoffe ich mir, dass ich als Selbstzahler nicht wie ein "Untermensch" behandelt werde, so wie man das ja häufig liest. Dieses Klischee zwischen irgendwelchen abgewrackten Typen im Wartezimmer zu sitzen, schreckt mich halt schon irgendwie ab. |
|
Nach oben |
|
 |
SPORTFREI Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014 Beiträge: 2096
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:39 Titel: |
|
|
Nen halbes Jahr täglich antanzen ist recht standart.
Wegen subu würde ich nie in Sub gehen.
Wenn dir Sachen wie tille u co reichen noch bei deiner Toleranz, kannst dir doch einfach tille verordnen lassen?
Aber substi wenn man noch nicht drauf ist ohne hohe Toleranz.
Nunja,musst du wissen.
Ergahrung mit tex? |
|
Nach oben |
|
 |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:39 Titel: |
|
|
Ich denke ein Mensch kann sich nur ändern, wenn er es innerlich auch wirklich möchte. Also was bringt mir eine Therapie, wenn für mich schon feststeht, dass ich danach gleich weitermache? Ich bin eben noch nicht durch diese Hölle gegangen wie andere und habe die Schattenseiten erlebt , was vielleicht auch daran liegt, dass ich kein H konsumiert habe.
Ergo ist da einfach kein Funke der überspringt und mich von dem Gegenteil überzeugen könnte. Dauerhafte Abstinenz ist nicht das was ich anstrebe.
Wahrscheinlich denkt da jeder Arzt ein wenig anders und Praxx ist einfach toleranter in seiner Handhabe.
Mein Vorteil ist derzeit, dass ich noch nicht so abhängig bin und mich an irgendeinen Arzt binden müsste, der mir unsympathisch bzw. wenig kulant erscheint. |
|
Nach oben |
|
 |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:46 Titel: |
|
|
Ich werde mir wohl demnächst mal etwas Subutex besorgen und dann entscheiden, ob das was für mich ist. In der Theorie las sich das bisher ganz gut.
Tilidin ist nichts für mich, wegen der viel zu kurzen Wirkzeit von nur 3-4 Stunden und dem relativ heftigen Comedown, was ich so von anderen Opioiden nicht kenne. Meine derzeitigen Favoriten sind DHC und Oxycodon.
Opium mag ich auch sehr, aber das ist halt nichts für den Alltag, sondern mehr zum Entspannen und genießen. Aber 6 Monate täglich antanzen wäre natürlich ein K.O Kriterium, denn länger als 1 Monat würde ich sowas wahrscheinlich nicht mitmachen. |
|
Nach oben |
|
 |
SPORTFREI Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014 Beiträge: 2096
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:49 Titel: |
|
|
Das ist das geile in Städten mit mehreren mio Menschen.
Da kannste auch wechseln wenn was nicht passt.
Ich hab an meiner Praxis garnichts auszusetzen.
Hast du ueberhaupt ne Sub bei dir?
Wohnst ja eher ab vom Schuss? |
|
Nach oben |
|
 |
SPORTFREI Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014 Beiträge: 2096
|
Verfasst am: 7. März 2016 22:57 Titel: |
|
|
Praxx hat Folgendes geschrieben: | Also, Gaucho...
Voraussetzung für eine Substitution ist, dass du opiatabhängig bist. Das trifft bei DHC und Compensan eindeutig zu, und einen abhängigen Konsum nach ICD-10 brauchst du nicht vorzuspiegeln.
Es genügen bekanntlich 3 von 6 Items in den letzten 12 Monaten für die Diagnose - und die liegen bei dir sicher vor, ich kenne ja deine Posts hier...
Ein täglicher Konsum ist für die Diagnose so wenig notwendig wie Entzugserscheinungen beim Absetzen.
Privat oder auf Kasse - in den ersten Wochen wird tägliches Erscheinen erst mal Pflicht sein.
Du musst dir also einen Substi-Arzt suchen, anrufen und fragen, ob er auch Selbstzahler substituiert. Dann machst du einen Termin aus und verhandelst mit ihn die Kosten.
Jeder kann da anders liquidieren - die 50€/Monat gelten für Take-home und sind schon ein "Sozialtarif". Aber manche Docs behandeln da auch mal ohne Rechnung und dafür günstig...
Du kannst ja ein Angebot machen, was du so zahlen könntest und fragen, ob er/sie es dafür macht - und die Kosten für das Substitut nicht vergessen!
Du kämst wahrscheinlich mit 0.8mg-1.0mg BUP pro Tag zurecht, 70 Tbl 0.4 kosten ca 42€, die 2mg Tbl kommen auf 32.50 für 28 Stück. Von den 0.4-Tbl gibt es allerdings keine 7-St-Packungen, keine Ahnung, was der Apotheker fürs "auseinzeln" berechnet, wenn du mal th bekommst.
Alternativ kämen Methaddict- oder Pola-Tbl infrage, manchmal ist auch die Lösung preiswerter. Da hilft nur fragen...
Zur Not: Was spricht dagegen, das ganze offiziell auf Kasse zu machen?
LG
Praxx |
Und sorry,aber das du als doc hier einen,der nochnicht mal auf hero war,und die ganzen anderen opi so konsumiert das er nicht draufkleben blieb bisher,empfielst in SUb zugehen.
Und wenn ich dann noch metha lese
Find ich total daneben.
Kritik muss halt ma sein. |
|
Nach oben |
|
 |
SPORTFREI Platin-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2014 Beiträge: 2096
|
Verfasst am: 7. März 2016 23:23 Titel: |
|
|
Zitat gaucho
Wie gesagt, ich bin kein typischer "Junkie" und habe noch so etwas wie Ehre und Stolz, da ich bisher nur die angenehmen Seiten des Opiatkonsums erleben durfte.
Wenn du weiterhin an ein Niveauvolles faires miteinander mit mir interessiert bist,huete deine Wortwahl.
Ich bin alles aber sicher nicht ohne stolz u.Ehre.
Sowas hört ein ostdeutscher garnicht gerne |
|
Nach oben |
|
 |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 7. März 2016 23:23 Titel: |
|
|
Ich verstehe deine Bedenken Sportsfrei, aber schließlich habe ich mich ja in dieser Hinsicht extra an Praxx gewandt.
Methadon ist natürlich ein bisschen zu sehr über das Ziel hinausgeschossen und eher für die "Hardcorefälle" gedacht. Außerdem war meine Fragestellung rein hypothetisch und es ist ja nicht so, dass ich gleich von heute auf morgen in die Substitution gehen würde, denn sowas will ja gut überlegt werden.
Ich habe nur mal den Gedanken durchspielt für den Tag X, denn noch bin ich konsequent genug und konsumiere nicht täglich ! Aber die psychische Abhängigkeit bzw. das Craving ist eindeutig da und lässt sich nicht mehr wegleugnen. Ohne mein DHC kann ich überhaupt kein Vereinssport mehr ausüben , auch wenn ich dann mit meiner Übermotivation/Euphorie sicherlich manchmal ein wenig befremdlich auch die anderen wirke.
Ich kann mir nichtmal mehr vorstellen überhaupt irgendeine Arbeit/Vorstellungsgepräch ohne Opiaten anzugehen. Denn ich brauche einfach diesen "Kick in the Ass" den mir die Opiate verleihen. Bin schon immer ein antriebsloser, motivationsloser Aufschieber gewesen, umso mehr schätze ich dann natürlich die Effekte.
Wahrscheinlich habe ich irgendwelche tiefergehenden psychischen Probleme, aber mit den Opiaten kann ich gut funktionieren und alles erscheint mir plötzlich machbar. Ich wähle lieber die einfache Lösung und habe keine Lust mich jahrelang zu irgendwelchen "Seelenklempnern" zu begeben, deren Erfolgsaussicht fragwürdig ist.
Die psychische Opiatabhängigkeit ist meiner Meinung nach keine Krankheit im klassischen Sinne, sondern die Ursachen hierfür liegen tiefer verborgen. Jeder Opiatabhängige und damit meine ich nicht die Schmerzpatienten, leidet an psychischen Problemen/Depressionen, die bereits vor der Einnahme vorhanden waren. Die Opis fungieren lediglich als äußerst wirksames Antidepressivum und überdecken die Probleme. |
|
Nach oben |
|
 |
Praxx Foren-Guru

Anmeldungsdatum: 25.07.2014 Beiträge: 3203
|
Verfasst am: 7. März 2016 23:25 Titel: |
|
|
Hi Sporty
auch DAFÜR ist Substitution gedacht: Riskante Konsummuster beenden, Stabilisieren und Ausdosieren...
Gaucho ist genau das passiert, was ihr immer prophezeit habt: er hat die Kontrolle verloren und ist bloß noch nicht körperlich drauf... aber das sind Kokser und Crystal-Köppe auch nicht!
Er macht das schon richtig: Eine niedrig dosierte Substitution verschafft ihm Gelegenheit, mal an was anderes zu denken als an seine nächste Dosis! Nur dann gibt es die Möglichkeit, auch mal therapeutisch an die Sache ranzugehen.
Ob DSM 4 oder ICD 10: Unser Gaucho IST abhängig - und da ist Substi nun mal die Therapie der ersten Wahl.
Natürlich nicht mit Ende offen wie bei den meisten anderen, aber erst mal muss Ruhe da rein. Wenn du 24/7 nur mehr Craving hast, kriegst du gar nichts mehr zuwege.
Auch Craving kann dich so beanspruchen, dass du deinen Alltag nicht mehr gebacken kriegst.
Da ist Substi erst mal eine gute Idee.
Nicht jeder bleibt in der Substi kleben - nur die, die das wollen und nichts mehr davon haben, wenn sie die Drogen drangeben... (außer einem extrem besch... H4-Leben)
LG
Praxx |
|
Nach oben |
|
 |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 8. März 2016 00:37 Titel: |
|
|
Lieber Praxx, ich würde nicht so pauschal über die Hartz4ler herziehen. Sicher gibt es auch hier die typischen Klischees (Morgens mit der Pulle/Kiste vorm Penny rumhängen oder 24/7 RTL glotzen, als kulinarisches Highlight eine Tiefkühlpizza)
Aber auch hier kommt es drauf an, was man daraus macht. Es gibt eine Menge Bildungsangebote und Vergünstigungen für Hartz4ler. Das Leben muss also nicht zwangsläufig dann beschissen sein. Reichtum ist kein Synonym für Glück.
Mein Einkommen unterscheidet mich auch nicht von einem ALG II Empfänger, aber da ich keine Freundin habe, keine Partys schmeiße und auch nicht rauche bzw. trinke, bleibt da noch eine Menge für andere Dinge übrig. Ich kann mir also durchaus mal einen gewissen Luxus erlauben und nebenbei Dinge tun für die ich mich interessiere.
Wieso muss man als Hartz4ler bildungsfern sein? Ich meine das Internet, Bibliothek oder Sitzecken im Büchereifachhandel stehen doch jedem offen? Ich habe meinen Fernseher schon vor 5 Jahren verkauft und tuhe gut daran, denn TV macht dumm !
Wieso muss man als Hartz4ler den ganzen Tag zu Hause sitzen? Diverse Vereinssportarten sind praktisch kostenfrei und bereiten eine Menge Spaß. Auch mit beschränktem Budget kann man sehr gesund und nahrhaft kochen, wenn man auf saisonales Gemüse/Obst und Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Reis, Nudeln zurückgreift.
Das sind doch alles nur vorgeschobene Ausreden aus reiner Bequemlichkeit. Wer weiß, vielleicht haben viele Hartz4ler auch einen Opioidmangel und verfallen deswegen in diese Lethargie? Nebenbei kann man noch einen 450€ Job ausüben oder ein bisschen Knete schwarz dazuverdienen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, man muss nur wollen.
Ja, so optimistisch sehe ich die Dinge gerade und eigentlich - wenn wir mal ehrlich sind - ist es ja auch die Wahrheit. Niemand muss sich für einen 1€ die Stunde verkaufen oder seine Seele einer Leihbude übertragen, wenn man sich geschickt genug anstellt.
Das Problem ist leider nur, dass wenn man in einer depressiven Phase steckt, die Dinge einfach nicht mehr objektiv betrachtet. Die Welt hat dann keine Farbe mehr, auch im Sommer ist alles grau in grau. Jedenfalls findet sich dann immer einer Ausrede warum dies oder jenes nicht geht. Man ist ja gesellschaftlich ausgegrenzt und kann ja sowieso nichts machen.
Man darf seinen Status nicht allein durch die Arbeit definieren, denn man lebt ja nicht für die Arbeit, sondern arbeitet um zu leben. Viele haben da ganz offenbar einen Denkfehler.
Noch in der Antike galt Müßiggang als höchstes Gut und der Begriff der Arbeit war eher negativ belegt, als notwendiges Übel. Wer mehr als 3-4 Stunden täglich arbeitete, galt als Sklave. Noch in vielen Naturvölkern, so auch bei den Indianern, war die Arbeit im klassischen Sinne etwas völlig unbekanntes. |
|
Nach oben |
|
 |
JP Platin-User

Anmeldungsdatum: 22.01.2015 Beiträge: 1554
|
Verfasst am: 8. März 2016 05:39 Titel: |
|
|
Gaucho, eigentlich würde ich dir ja jedes erdenkliche Leid wünschen
aber die Substitution würde ich meinen größten Feind nicht wünschen
Mach bloß keinen Scheiß, die Substitution Mittel geben dir gar nichts,
bei täglicher konstanter Einnahme wirkt das Substitut nach 3 Tagen schon nicht mehr psychisch.
Da du aber den Turn von Opiaten oder Opioiden magst,
und dir das Substitut den Turn nicht geben kann,
machst du was?
Genau du konsumierst neben der Substi andere Opioide oder Opiate,
und so geht das Leid los, du wirst täglich bei Wind und Wetter,
bei Krankheit, bei psychischen Elend immer wieder in die Praxis laufen müssen,
und das solange,
wie du geil auf die Substanzen bist.
Also sei kein Trottel und mach das,
jeder zweite Arzt verschreibt dir was du willst,
erzähl das du Rückenschmerzen hast, das kann man nicht nachweisen,
oder das du Phantom Schmerzen in deinen fehlenden Eier hast
LG.JP |
|
Nach oben |
|
 |
Gaucho Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.08.2015 Beiträge: 1031
|
Verfasst am: 8. März 2016 17:20 Titel: |
|
|
Vielleicht hast du recht JP und entgegen der Meinung von Praxx habe ich noch nicht die Kontrolle verloren
Ich hätte in der Tat keine Lust mich von einem Arzt schikanieren zu lassen - da ist mir meine Freiheit dann doch lieber -also muss ich mir doch eben was anderes einfallen lassen bzw. weiterhin diszipliniert bleiben. Die Substitution hört sich in der Theorie erstmal gut an, aber wenn man denn die Substituierten fragt, hört man eigentlich nur Negatives.
Hab mir das eher so vorgestellt, dass ich dort hingehe und dann eine Monatspackung Subutex bekomme, die ich dann auch auf eigene Faust bezahle. Aber das ist wohl eher Wunschdenken. |
|
Nach oben |
|
 |
|
|