Raus aus dem Drogensumpf

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Scherenm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.03.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 08:31    Titel: Raus aus dem Drogensumpf Antworten mit Zitat

Hi Leute,

ich bin 21 und habe gerade die schlimmste Zeit meines Lebens hinter mich gebracht.

Ich bin mit 16 von zu Hause ausgezogen und habe in dieser Zeit angefangen zu kiffen (bin zu meinem Dad gezogen, der aber selbst genug mit sich beschäftigt war und konnte praktisch auf seine Kosten machen was ich will).
Schnell wurde es täglich, ich habe jeden Tag bis auf die Tage an denen die Klassenarbeiten geschrieben wurden geschwänzt.
Immer gekifft. Morgens mittags abends mit Freunden am Wochenende immer und überall mein Leben dreht sich ums Kiffen!

Das ging so 2-3 Jahre, ich hatte viel Spaß, habe auch sehr oft Alkohol am Wochenende konsumiert - meist in Verbindung mit Gras - und habe schon schnell bemerkt, dass ich immer ängstlicher/ zurückgezogener und paranoider wurde.

In der Schule war es schon so weit dass ich in der Klasse nicht mal einen Text vorlesen konnte ohne rot zu werden, zu hyperventilieren, Horrorgedanken zu bekommen, dass alle mich beobachten und so ein zittrige Stimme hatte, dass die Klassengemeinschaft mich schon komisch angeschaut hatte und fragte was mit mir los sei (ich tat natürlich als wär nichts, obwohl ich dauerstoned und psychotisch im Unterricht saß).

So.

Bis zur 13ten Klasse schaffte ich es gerade so und das Kiffen wurden immer schlimmer mir ging es immer schlechter wegen den Wahnvorstellungen usw Angst/ Verfolgungswahn/ Schwitzen/ Zittern/ Erröten usw usw ..

Mein Vater bekam von alldem nichts mit (ich log quasi immer um den ganzen Tag ein kiffendes Leben führen zu können) und zu meiner Mutter hatte ich nach meinem Auszug keinen Kontakt mehr.

Danach ging es los im Sommer vor der 13ten Klasse - ein "Kumpel" bot mir die erste XTC-Pille an.

Ich warunbeschreiblich glücklich und sofort süchtig bzw konnte mir ein Leben ohne kaum mehr vorstellen.
Achja, Zigaretten rauchte ich auch seit ich 16/ 17 war und war schon starker Raucher in dieser Zeit dann...hab mich nie gesund ernährt, einfach ein Leben komplett ohne Verantwortung geführt.

Leider nahm ich die zwei Tage nach der ersten Pille gleich die nächsten und so kam es dazu, dass ich im ersten Halbjahr der 13ten Klasse - also kurz vorm Abitur quasi - anfing mir fast jedes Wochenende "Teile" zu gönnen.
Wir wussten natürlich nie genau was drinnen war, aber bis auf ein paar Ausnahmen fühlte es sich immer gleich an (total glücklich, stundenlanges Reden, Feierlaune, Euphorie, Enthemmtheit, sexuelle Enthemmtheit)
Ich habe mich generell nie informiert über mögliche Langzeitschäden, weder von Gras noch von XTC und auch Speed, was ich zum Glück nur sehr selten ausprobiert hatte, war nie so mein Ding gewesen.

Jetzt fällt es mir gerade schon sehr schwer zu schreiben, also an dieser Stelle mich dem XTC, denn die Zeit hat mich sehr mitgenommen und viele Erlebnisse auf MDMA kann man auch kaum verarbeiten, da sie sich so festbrennen in das Gehirn und du sie viel intensiver und schlimmer warnimmst wie sie waren (z.B. eine Polizei-Razzia, eine Schlägerei usw)

Diese Geschehnisse würde ich noch gerne aufarbeiten, meint ihr das geht? Ich hab eine Psychotherapeutin zur der ich wöchentlich gehe..

Naja. Gefeiert viel Spass gehabt, weiter Schule geschwänzt, parallel gekifft und geraucht und und und bis es so schlimm wurde auch mit den Depressionen, dass ich unter der Woche kuam mehr runterkam von dem Zeug und teilweise die Buchstaben in der Schule nicht mehr erkennen konnte und stundenlang redete, obwohl wir Samstags feiern war und ich Montags eigentlich klar kommen sollte (naja, nach 8 Wochen am Stück XTC ist das wohl kaum der Fall, wenn ichs jetzt so bewerte ^^)

Ich merke wie tot mein Blick ist, ich bin kaum ansprechbar rede wirres Zeug usw usw.

Vor dem Abitur wurde ich manisch und stark psychotisch und habe mein Abitur natürlich nicht geschafft.
Das war die schlimmste Psychose die ich je hatte! Nie wieder. Man ist zwar glücklicher wie alles andere was man je erfahren durfte (eine Manie wird besser eingeschätzt wie jeder Kokain-Trip) aber die Zeit danach ist die Hölle.

Stundenlanges Heulen - Selbstmordgedanken- die peinlichen Geschehnisse ausbaden (man redet unheimlich viel, sodass die Leute dachten ich wäre drauf gewesen, dabei hatte ich im Dezember das letzte mal konsumiert und im Januar mit Kiffen auch noch aufgehört, sodass ich nur noch Zigaretten rauchte. Anscheind kam dann durch den Abistress alles zum Einsturz und mein wochenlanger Höhenflug der Manie begann..)
Ich wollte mich auch schlagen, habe niemandem zugehört, niemand konnte mich stoppen usw usw
Also man denkt echt man fliegttttttttttttttttt Very Happy^^
Naja.
Seitdem (das ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her) nichts mehr gekifft bis auf ein paar Züge Rückfälle, aber nicht erwähnenswert. Von MDMA sowieso sofort die Finger gelassen.

Ich will nie wieder Drogen nehmen. Ich lag jetzt ein JAhr im Bett und stehe jetzt erst wieder auf und das sehr langsam...

Zukunft verbaut, Psyche im Eimer, starke Depressionen, alles im Eimer.
Immerhin wieder Kontakt zur Familie.



Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen Mut zusprechen, das alles zu schaffen was ich jetzt vorhabe (Job, 2017 Ausbildung, eigenständiger werden, für immer clean bleiben..klarkommen mit den Erlebten, das nagt doch noch sehr an mir. Kommt mir immer noch sehr realitätsfremd alles vor und wie ein Film, aber es wird immer ein bisschen besser..)

Wie viele Jahre sollte ich Geduld haben, bis es besser wird? Wird es überhaupt besser, also die Hänger, der leere Blicke, die Unkonzentriertheit usw...bzw was kann ich dagegen tun?

Ich bin einfach so abgefucked von den synthetischen Drogen obwohl ich jetzt schon 11 monate nix nehme! -.-
Krieg richtige aggressionen...soll ich anfangen zu meditieren?
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ratte
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2015
Beiträge: 218

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Schlimme Geschichte, aber ich kann Dir nicht helfen.

ratte
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 10:29    Titel: Re: Raus aus dem Drogensumpf Antworten mit Zitat

Scherenm hat Folgendes geschrieben:
Zukunft verbaut, Psyche im Eimer, starke Depressionen, alles im Eimer.


Das sagst Du, Scherenm, in einer sehr negativen Stimmung. Tatsächlich ist nichts verloren, gar nichts !
Es gibt in jedem Moment die Möglichkeit, seinen Weg zu ändern. Man muß es aber tun und das konsequent. Von heute auf morgen geht nichts - eine Tatsache, die schon viele zur Verzweiflung gebracht hat, weil sie es nicht realisierten.
Stell' Dich darauf ein, daß Du langsam aber sicher aus dem Tief herauskommen wirst. Dann meidest Du kontraproduktive Hektik und Gedanken, die Dich 'runterziehen.
Du bist jung und hast viel Zeit. Andere kommen erst viel später darauf, ihr Leben in Ordnung zu bringen nach Phasen von Drogenexzessen. Und viele schaffen es.
Warum solltest Du es nicht schaffen ? Gibt es einen wirklichen Grund dafür ?
Wohl kaum.
Also los, Du brauchst Geduld und Konsequenz. Sind die ersten Erfolge da, wird's schon viel leichter - und erste Erfolge wirst Du bald sehen, wenn Du Dich an die Arbeit machst.
Arbeit = keine Drogen mehr; das Leben möglichst geordnet gestalten, das gibt Sicherheit; beinhartes Verarbeiten der Dinge, die von der "alten" Zeit geblieben sind - mit anderen Worten: bewußt machen, was noch übrig ist und stört. Diese Dinge werden aussortiert.
Schluß, es ist unmöglich, in ein paar Zeilen wirklich darauf einzugehen. Aber Du wirst verstehen, was ich meine. Deine Intelligenz scheint ja noch intakt zu sein Wink
Alles Gute !
Cheers
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dimoh
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi scherenm,
kann mich rock nur anschließen!

Auch, wenns blöd klingt und "alle anderen" vielleicht "weiter" sind: Du bist doch auf nem guten Weg!

Hast die Möglichkeit, den Kram mit Deiner Therapeutin zu verarbeiten soweit möglich, hast Dich vom Zeugs verabschiedet, hast trotz des ganzen Mists eine Menge geschafft.

21 Jahre, da DARFST Du Dir schon Zeit geben.
Ich habe meine zweite, richtige Ausbildung mit 28 begonnen und es hat auch geklappt.

Versuch doch bitte, die "straightness" Deiner Freunde nicht zu Deinem zu machen.

Du kannst das gut schaffen, wenn Du Dich nicht unter Druck setzt.

Versuche, Dich so gut es geht auch abzulenken, ANDERE Dinge zu tun.

Nee, ist noch lange nix verbaut und die Psyche ist wandelbar.
Im Eimer ist sie nicht!

Musst bedanken, dass Du das Zeug konsumiert hast als Dein Gehirn und Hormonsystem gerade voll im "Umbau" waren.

Jetzt hast Du zwar einerseits die Quittung, aber unser Gehirn ist sehr, sehr wandelbar - und zwar in JEDEM Alter.

Gib Dir Zeit, klar kannst Du es schaffen. Bist ja gerade voll dabei. Manchmal geht die Puste aus.
Kommt aber auch wieder.

Gruß dimoh
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joe
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1172

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag, das wird schon. wobei ich erwähnen möchte,das so ein paar züge durchaus erwähnenswert sind.
wenn die aussicht nie wieder zu nehmen etwas lang erscheint, versuche es doch mal mit "nur für heute", oder, falls das auch zu lang ist, "nur für diese stunde" nix zu nehmen.
liebe grüsse
joe
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sei gegrüsst, Scherem Wink !

Da rock das Wichtigste schon gesagt hat, kann ich nur versuchen, mit meinen

Worten, Ähnliches dazuzutun. Ich bin 56 seit 40 Jahren mit Unterbrechungen

drauf und seit gut 11 Jahren substituiert mit Polamedon. Subutex und aktuell

mit Methadon. Die Aklkoholsucht lief nebenbei , genauso wie Pillen.

Mein Hauptgebiet war Heroin und Kokain.


Heroin habe ich in diesem Jahrtausend noch nicht genommen, Kokain seit 10 J

ungefähr nicht mehr. Ich bin trocken und rauche seit 98 nicht mehr.


Ich will Dir damit sagen, dass Du jeden Tag, aufwachst und


WIRKLICH entscheiden darfst, kannst, musst, was Du mit dem Tag machst.


Bei manchen Menschen, die einen sehr anstrengenden schlauchenden Beruf

ausüben sieht es so aus, als täten sie immer das Gleiche.



Es sieht nur so aus. Auch bei Ihnen sind es INDIVIDUELLE Einzelentscheidungen.


Stell Dir vor, dieser imaginäre Arbeiter, dessen Leben seit Jahren scheinbar

gleich verläuft bekommt morgens einen Anruf, dass die Mutter schwer krank ist.

Und vielleicht nicht mehr lange zu leben hat.

Sofort ändern sich die Prioritäten. Er nimmt sich frei um die Mutter noch mal zu

sehen, die 150 km weg wohnt ist noch nicht ganz bei Ihr, da klingelt sein Handy

und er erfährt, dass seine Frau, die die Kinder von der Schule abholte einen

sehr schweren Verkehrsunfall hatte, bei dem sie zwar nicht schuld ist, doch sie

und Tochter sind sehr schwer verletzt und der Sohn ist auf der Intensivstation

mit wenig Chance, so 50:50. Und dann...

...bist Du, Scherem wieder am lesen ,was Sepp schreibt.


Wir können uns viel vornehmen und sollten es auch, doch: Weder im Guten noch

im Schlechten gibt es irgendwelche Garantien.

Ich habe durch Verkehrsunfälle und Drogenmissbrauch Stiefvater,

Stiefschwester (Unfall A2 2005 ) und 1992 meinen älteren Bruder (Überdosis )

verloren.

Ich sollte auf Grund meiner Erkrankungen schon längst das Zeitliche gesegnet

haben ( neben den Wiederbelebungen in Ammsterdam und 2 in heimatlichen

Kliniken ).

Doch ich lebe schon länger als mir jemals prophezeit wurde.

Was will ich Dir damit sagen?


Sei, wenn Du kannst Deinen Eltern dankbar, DASS Du lebst. Auch wenn sie, so

wie meine zum Teil grössten Bockmist und böse Sachen gemacht haben:


Die ELTERN HABEN UNS DAS LEBEN GESCHENKT, niemand anders sonst.


Und sie hatten auch NUR Eltern, also normale Menschen mit allen Fehlern,

Schwächen und Stärken ausgestattet und den FREIEN WILLEN zu tun, was

Sie für richtig halten.

Auch wenn ich selbst noch nicht 100% verziehen habe, es ist mein erklärtes

Ziel.

Dir steht die Welt deshalb offener, als für viele andere, weil Du schon schmerz-

volle Situationen gemeistert hast. Alle, die mit 35 ohne Beruf und Arbeit noch

zu Hause leben, sind bald ( oder sind schon ) nicht mehr in der Lage, etwas aus

Ihrem Leben zu machen.


Mich haben meine Eltern aufs Gymnasium geschickt, dass ich genau an meinem

18. Geburtstag nach 12.1 verlassen habe.

Ich habe direkt danach auf'm Friedhof gearbeitet, bin dann für 4 Jahre zum Bund

wo ich eine Verwaltungsausbildung gemacht habe um nach dem Bund eine

Gärtnerausbildung zu machen. Die mündliche Prüfung hätte ich beinahe

versemmelt, weil ich entzügig war.


Ich habe nach dem Bund während der Lehre H verkauft. Bin 2-3 mal die Woche

nachts nach Amsterdam oder Heerlen und das hat ganz schön geschlaucht.

Von 81 kg bin ich auf 58 kg runter.

Kurz nach Beendigung der Lehre( 1985 ) war ich ziemlich krank. Doch irgend-

wie ging es immer weiter.


Wenn Du lernst, Dich zu entspannen und nicht so zu tun als wüsstest Du, wie

alles was Du anpackst oder Dich umgibt ausgeht, dann hast Du prima Chanzen

genauso wie ich mit 56 Jahren noch substituiert zu werden, wenn das Dein Ziel

ist.

Oder was anderes. Du bist jung und solltest in Ruhe das, was Du erlebt hast

körperlich entgiften und geistig seelisch in Ruhe integrieren.

Hilfen gibt es genug! Man darf nur nicht zu stolz oder faul sein, sich zu bemühen

So weit, so gut.

Das war wohl viel, doch lies es ruhig und lass Dir für ALLES die Zeit, die Du

brauchst.

Alles liebe und Gute

von

Sepp
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Scherem Nachtrag:

Ich meditier seit 15 Jahren. Wenn Du meditieren willst: Da es soooo viele

Möglichkeiten der Meditation gibt:

Worauf kommt es Dir beim Meditieren an?

Gruss

Sepp
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Scherenm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.03.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal vielen Dank für eure Antworten!

Ich muss echt mal in die Pötte kommen, und wie ihr sagt - es ist noch nichts verloren!
Zur Meditation: am liebsten Achtsamkeitsmeditation o.Ä.

Was ich noch erwähnen wollte:

Dass ich Stimmen höre (meist die von Kollegen) und das schon seit langer Zeit...ich versuche sie immer zu verbannen, aber ich schaffe es nicht...ich soltle vielleicht einfach mal nen Punkt setzen und anfangen zu leben, obwohl die Stimmen mich so fertigmachen...oh man.

Weiß da jemand etwas dagegen? Und wieso sind es die von Kollegen (aus der XTC Zeit)? Die dauernd irgendwas blödes zu mir sagen, mich fertigmachen, hämische Kommentare abgehen, mich auffordern wieder feiern zu gehen...!

SCHLIMM.

Gruß,

scherenm
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Seppel 4
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Scherem:

Wenn Du sie nicht verbannen kannst, dann räume ihnen am Tag eine gewisse

Zeit ein ( wann es Dir passt ).

Meinetwegen: von 17.30 - 18.00 habe ich für Euch Zeit. Bewaffne Dich mit

einem Schulheft DIN A 5 mit Kästchen und trage Datum und alles, was Du

klar mitkriegst ein.

Nach einiger Zeit hast Du sowohl Material über Dich ( Deine Stimmen ) und

es wird durch die aktive Zuwendung weniger im gesamten und weniger in der

Zeit , die nicht für die Stimmen reserviert ist.

Doch damit es von Anfang an gut wird, nimm Dir um diese Zeit Sachen vor,

die Dich fordern, doch am Anfang nicht unbedingt geistig.


Spülen vor der Zeit und Wagenwaschen oder irgendwas aufräumen, Du weisst

schon. Was man nicht sofort wegbekommt, dem muss man erst mal Zeit geben.


Ich habe zig Meditationen: Doch bei YouTube findest Du auch Meditationsmusik.

Wenn Du Dich soweit disziplinieren kannst zu schöner Musik mit Deinem

Bewusstsein durch Deinen Körper zu gehen oder nur den Atem beobachten und

beim einatmen EIN denken und beim Ausatmen AUS und das zweimal 20 min.

am Tag. Das sollte helfen.


Oder bei Amazon fertige Meditationen von Nicolaus Klein oder geführte

Meditationen von Dr. Ruediger Dahlke. Von denen habe ich alle CD's.

Und noch viel mehr; quasi zu jedem Krankheitsbild eine Meditation.

Bei den geführten Meditationen wird zu den Krankheitsthemen heilend ge-

sprochen. Es könnte von Vorteil sein damit mal zu experimentieren.

Check aus, was dir gut tut.

Doch melde Dich wieder, ok?

Alles Gute

von

Sepp
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Scherenm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.03.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 30. März 2016 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hör sie quasi immer, wenn ich nicht fest konzentriert auf eine Sache bin, aber guter Tipp probieren kann ich es ihnen eine Zeit zuzuschreiben...mhh.

Jetzt im Moment ist es gut, ich habe noch mal mit einer Bekannten gesprochen die den Quälgeist in meinem Kopf auch persönlich kennt (also den Kumpel vom Feiern) und meint keiner will mir was böses und er wusste doch auch nicht was er da macht und dass ich so ne Psychose bekomme usw usw ..

Gerade fühle ich mich echt gut...sonst denk ich immer dass alle mich umbringen wollen und hinter meinem Rücken lästern planen wie sie mich blossstellen können (ich denk das sogar von meinem eigenen Vater teilweise, das ist so schlimm alles obwohl er schon Tränen in den Augen hat, weil er auch nur helfen will Sad )

Damit ihr mal seht, wie krass das alles ist...es steigert sich dann auch immer bishin zu Suizidgedanken...ich habe so krassen Verfolgungswahn das glaubt ihr nicht.

Manchmal überlege ich Neuroleptika einzunehmen, aber ich habe Angst vor Medikamenten, das haben alle schon gemerkt, die mir geraten haben zu Antidepressiva usw.

Ich bekomm dann Panikattacken...


Ich hab mir jetzt übrigens gleich die Meditations-App Headspace für mein Smartphone runtergeladen...würds gerne täglich schaffen zu meditieren und schauen ob es mir hilft.


Und ja: ich sollte mir keine Rückfälle mehr erlauben. Nach dem einen Zug am letzten Wochenende (ich schwörs euch, nur einem) hab ich manchmal meinen Namen gehört (wir waren unterwegs im Club und ich hab richtige Paranoia bekommen).

Ich will nie wieder was nehmen, mir gehts so schlecht ich habe so eine Angst, die Depressionen interessieren mich nichtmal, es ist nur diese schreckliche Panik und dass alle mir was böses wollen und mich umbringen wollen oder sich alles nur um mich dreht!

Was hilft: egoistisch denken
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Scherenm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.03.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 31. März 2016 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bins nochmal...

ey ich komm einfach nicht mehr klar aufs leben meine gedanken hören nicht auf und ich weiß nicht mehr was ich tun soll...ich hab mir mein ganzes leben versaut.
ich bin voll traurig es wird einfach nicht besser überleg schon mein leben in der psychatrie zu verbringen...aber das wäre noch trauriger!

was kann ich nur tun? mein leiden nimmt keine ende...und ich rede rede rede und rede und rede...es hört nicht auf ich hätte nie etwas genommen wenn ich wüsste dass ich dann nie wieder runterkomme und den ganzen tag filme schiebe...

was meint ihr: neuroleptika? ich bezweifle dass es besser wird.
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dimoh
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2016 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
bist Du noch da.

Ich meine, lieber nicht Psychiatrie und erst recht keine Neuroleptika. Ist aber meine ganz persönliche, abweichende? Meinung.

Erstmal gucken, ob Du noch da bist.

Gruß dimoh
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mattfällt
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 237

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2016 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Scherenm, ja, das wird bestimmt wieder. Aber ich denke jetzt ist der Punkt wo du intervenieren musst. Und ich würde doch mal an Psychiatrie denken..und vielleicht auch ein geeignetes Neuroleptikum, warum nicht? Da gibt es so viel an verschiedenen Medikamenten. Um die Stimmen abzuschalten, dich etwas zur Ruhe bringen.

Du hast doch viele Züge einer paranoiden Schizophrenie..aber immerhin kannst du noch einschätzen dass diese Empfindungen, die Paranoia, die Stimmen nicht der Realität entsprechen.
Gehst du noch zur wöchentlichen ambulanten Psychotherapie? Was sagt denn deine Therapeutin zu all dem? Stimmen und extreme Paranoia, Suizidgedanken? Denkt die sich, och ja, dass reicht einmal die Woche für ne Stunde ambulant? Ohne Medikamente?
Ich bin kein Arzt, aber nach meinen Erfahrungen hört sich das an als ob da jetzt mal Profis ran sollten. Intervenieren, bevor sich dein Zustand noch verschlechtert. Fest setzt.

Das Wichtigste: Gerade bei Drogeninduzierten Psychosen kann man so viel machen! Wenn es frühzeitig behandelt wird! Sonst verfestigt sich das schnell und die Erfolgsaussichten werden schlechter.

Deshalb lege ich dir sehr ans Herz dir psychiatrische Hilfe zu holen. Ruf doch mal den Krisendienst an.

Du bist so jung, du hast noch alles vor dir, glaub mir.

Alles alles gute dir! Ich bin mir ganz sicher du schaffst das alles!
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Scherenm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.03.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2016 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, danke für die beiden Antworten...

meine Mutter macht sich ganz ganz ganz große Sorgen um mich...ich trau mich einfach nicht meinen Freunden lebewohl zusagen weil dann meine ganze Welt (naja, es ist eher ein Schlamassel aus Drogen) zusammenfällt (obwohl ich wie gesagt seit jetzt exakt 12 Monaten kein MDMA/ Speed mehr konsumiert hab und Gras so gut wie keines).

Meine Therapeutin und meine Therapeutin aus der Klappse - ich war dort vor ca 2-3 Monaten für 6 Wochen, eben weil meine Welt zusammenbrach - tippen beide auf Psychose aber ohne Stimmenhören.
Jetzt hör ich auch grad keine, meine "Freunde" meinen ich bilde mir das alles nur ein und soll endlich aufwachen/ klarkommen...

Ich bleib weiter dran, erstmal ohne Medikamente...ich glaube ich sollte echt den Kontakt zu manchen "Freunden" abbrechen weil sie fester Bestandteil meiner Scheinwelt sind. Mit nüchternen Augen sind sie nur verzweifelte Menschen, Drogenjunkies - mit meinen Augen jetzt in diesem Moment Freunde auf die ich zählen kann.

Meine Angst: wenn ich jetzt den Kontakt abbreche werde ich bei mir selbst ankommen...wie ich drauf bin wenn ich alleine bin und nichts mich hält in dieser Welt...ich hab Angst zu merken wie weit ich mich weggeschossen habe die letzten Jahre.

Aber es ist an der Zeit, zwei drei gute Freunde werden mir sicher noch bleiben.
Und für meine Familie sollte ich es auch tun bzw. auf deren Rat hin...

Mir fehlt noch der Wille, einen Schlussstrich zu ziehen! Und endlich in der realen Welt anzukommen, ich bin weit weg
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Scherenm
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.03.2016
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2016 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Das Schlimme is auch ich weiß nicht mehr WER ICH BIN

Versuch mich immer an meine Kindheit zu erinnern, die kleine Leseratte/ Streber der ich mal war...der immer in großen Töne gespuckt hat er würde niemals Zigaretten anfassen...und jetzt der größte Drogenjunkie. Oje. Naja nicht mehr immerhin.

Trotzdem ist mein Hirn gefickt.

Meine Eltern schlagen ebenfalls eine Langzeittherapie vor (3 Monate) allerdings mach ich seit einem Jahr nichts und will in den nächsten zwei Wochen mein FSJ anfangen (wenn ichs überhaupt schaffe, was ich bezweifle...)

oh man!
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