Aufhören... THC und Codein

[Shari]

Letzten Sommer habe ich angefangen, THC zu rauchen, schnell hat sich das gesteigert bis auf 3-4 Joints pro Tag nach der Arbeit.
Im Februar kam noch Codein hinzu, welches ich 6 Wochen genommen habe (ca. 200 Tabletten a 30mg/Monat)

Irgendwie wurde ich trotzdem immer unzufriedener und mir ging es körperlich nicht wirklich gut. Hatte keine Schmerzen, aber ich fühlte mich nicht wohl. Irgendwie reichte mir das alles nicht mehr. Gott bewahre, mit dem Nächsten anzufangen. Also ist damit Schluss, es muss sich was ändern...
Eigentlich hatte ich nicht vor, mit beidem gleichzeitig aufzuhören, da das kontraproduktiv sein kann. Seit 2 Tagen habe ich kein Codein mehr genommen und irgendwie hatte ich gestern Abend den Gedanken, dass das auch der letzte Joint sein könnte.
Habe allerdings heftige Entzugserscheinungen (Frieren, Schwitzen, Frösteln, Bauchweh und Durchfall), sodass ich mir das nochmal überlege und warte, bis ich mit dem Codein Entzug durch bin.

Habe gelesen, dass Ausdauersport da helfen soll. Da ich sowieso immer im Frühjahr mit Joggen anfange, passt das ja ganz gut...

[dimoh]

Hallo,
Tja, codein ist mir auch bestens bekannt und der Entzug ist ekliger und leider auch länger als der von Shore.
Ich weiß nicht, wie sich der Zeitraum auswirkt, Du bist ja noch nicht lange dabei.
Wäre ein langsameres Abdosieren auch eine Option oder hast Du da die Disziplin nicht.
Codein tut echt weh.

Gruß dimoh

[Shari]

Ich habe es nicht geschafft, mich zum Sport aufzuraffen...
Bin nur am frieren, schwitzen, hab ständig Panikattacken und Heulkrämpfe. Musste gestern von Arbeit heim, haben mich da heulend gesehen, will nicht wissen, was die sich denken, aber nun gut. Werde nachher zum Arzt und mich für heute nochmal krankschreiben lassen, fühle mich momentan null arbeitsfähig, kann da nicht sitzen, fühle mich so unruhig und nervös.

Ich habe Depressionen und nehme seit 5 Jahren Antidepressiva, die ganz gut helfen. Zur Zeit habe ich allerdings schlimme Depressionen... Alles ist so hoffnungslos, Suizidgedanken habe ich auch...

Aktuell rauche ich noch, auch wenn es mich gerade anwidert... Es hilft ganz leicht. Auf jeden Fall wird der THC Entzug ein Pappenstiel gegen das. Allerdings gestern über den Tag verteilt tatsächlich nur 1 Joint und da hat mich jeder Zug geekelt...

Ich wusste immer, dass Codein abhängig macht und das schnell... Und 8-10 Tabletten am Tag mit je 30mg sind nicht ohne. Ich wusste es immer, aber da war es mir noch egal, wie es eben so ist. Der Törn von Codein + THC war einfach zu geil. Allerdings werde ich Codein nie wieder anrühren, diese Scheiße will ich nicht nochmal erleben...

Langsam Abdosieren ist keine Option, dazu kenne ich mich zu gut, das würde ich nicht schaffen... Da bin ich auch ehrlich...

[Shari]

Viel Resonanz gab es ja hier nicht, aber ich kann inzwischen stolz verkünden, dass ich den Entzug geschafft habe, vom Codein und seit 2 Wochen auch kein THC mehr.

Das schlimme war der Codein Entzug, das war echt die Hölle.

Kann jedem nur davon abraten, Opiate zu nehmen, aber die Erfahrung muss wohl jeder selber machen...

Alles Gute!

[Seppel 4]

Moin, Shari,

ich weiss es nicht genau, doch die fehlende Resonanz liegt vielleicht

daran, dass Du in Deinen Aussagen und Vorhaben so klar und überzeugt

rüberkommst, dass höchstens ein


' Viel Glück, guter Plan ' oder so angebracht wäre. Du klingsts überzeugt

und absolut aufgeräumt im Kopf; top .

Und es klappt ja.

Von mir alles Gute und Schöne

auf Deinem weiteren Weg.


Sepp

[Shari]

Dankeschön!

Das war wohl ein Vorteil, dass ich relativ "spät" gekifft habe, mit 27 und dann ein knappes Dreiviertel Jahr.

Die Kiffer, die ich kenne (sind jetzt auch nicht soo viele), haben meist schon mit 14-16 gekifft und tun es jetzt mit Ende 20, Anfang 30 immer noch.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass mein Kopf schon ziemlich Muß war. Außer rumliegen und chillen war da nicht mehr viel, damals fand ichs ja toll, im Nachhinein jetzt Gott sei Dank nicht, aber so ist das eben mit der Sucht.

Tabletten rühre ich nie wieder an. Vor 3 Tagen hab ich mal an dem Joint meiner Freundin gezogen, hab aber sofort gemerkt, dass das nicht mehr meins ist, und den freiwillig zurückgegeben. Das Gefühl war sehr unangenehm und war richtig Bah. Merkwürdig...

Wunder mich, dass es so ist, da die meisten mit dem THC Entzug mehr Probleme ist, aber ich finde es gut.

Alles Liebe!

[Shari]

Muss übrigens zugeben, dass ich körperlich noch viele Beschwerden habe.

Extreme Schlafprobleme und seit Wochen behalte ich nichts wirklich bei mir. Kommt immernoch dünn bzw. als Wasser aus mir raus bzw. habe Bauchkrämpfe fast den ganzen Tag und wenig bis kein Appetit... Daher ist das mit dem Sport momentan noch nix geworden, da ich nach weniger Zeit schon schwach werde und zittere.
Aber besonders das mit dem Schlaf macht mir zu schaffen, da ein gesunder Schlaf immer existenziell war für mich...

Das mit dem Magen/Darm hat auch zur Folge, dass ich inzwischen 12kg abgenommen habe in den nun 4 Wochen... Was jetzt nicht unbedingt schlecht ist, aber vom Abnehmen durch wenig Essen/nix bei sich behalten ist ja auch keinem geholfen und zittrig bin ich auch.

Kommt aber alles vom Codein, nicht vom THC. Deswegen ja meine Warnung vor den Opiaten... Allerdings haben auch mich einige gewarnt vor dem Codein, hat mich auch nicht interessiert. Aber vielleicht hält es ja jemanden davon ab

Da muss ich aber durch, da ich das Zeug nicht mehr anrühre

[Seppel 4]

Lieber Shari, ich habe DHC in Kapseln oder als DHCSaft 2,5% aus der Apo frisch

gemischt über 7 Jahre genommen und davon kalt entzogen, irgendwann in

den 90ern.

Immodium gegen den Durchfall und Diazepam zum Schlafen ist eine sehr

gute Möglichkeit, wenn Du mit dem Diazepam umgehen kannst. Verstopfende

( dunkle Cola-Schokolade aus der Dose ) sin tagsüber auch hilfreich.


Fenchel oder Kamilletee langsam trinken hilft gegen den Flüssigkeitsverlust,

wenn der Durchfall nicht medikamentiert wird. Kohletabletten sind die ungiftig-

ste Möglichkeit gegen den Durchfall.

Und Nichtpennen habe ich mit einlullender Musik oder eben meine Lieblingsmu-

sik bearbeitet.

Ich wünsche Dir weiterhin: Halte durch! Es lohnt sich und:

Gutes Gelingen

Liebe Grüsse

von

Sepp

[Shari]

Brauchst du mir nicht wünschen, ich tue es eh, keine Sorge. Halt nur lästig.

Aber danke

Mit Diazepam fang ich gar nicht erst an
Vor allem zum Schlafen, da gewöhnt man sich wieder daran... Nee... Mag ich nicht mehr.

Ich denke, ich hole mir mal Kohletabletten aus der Apotheke.
Und vielleicht irgendwas Kreislaufregenerierendes...

Danke für die Tipps!

[dimoh]

Hallo,
ja, wie Sepp sagte, Du scheinst da ja sehr, sehr straight zu sein.

Du hast es zu Hause gemacht? Kalt?

Ich war lange, lange u.a. auch auf Codein, sehr hoch dosiert und der "mittelwarme" Entzug war schon grausam.

Schaffe aber die Gradlinigkeit, die Du hast nicht.

Habe allerdings teilweise so mörderische Schmerzen, dass ich es NICHT mehr aushalte.

Schreibe gerne detaillierter vom Codein-Entzug. Ich kann jeden Ansporn gebrauchen!

Weiterhin gutes Durchhalten!

Gruß dimoh

[Shari]

Oh, hier tut sich ja doch noch was...

Es ist eher eine Art Verbissenheit und Sturheit. Nicht immer gut, hier aber schon.
Wenn ich was unbedingt will, schaffe ich es.

Ja, Zuhause allein. Kalt. War auch 3 Wochen zu Hause. Am Montag war mein erster Arbeitstag. Habe ja auch 12kg abgenommen und man sieht es mir an.

Am Freitag/Samstag, 11./12. 3. hatte ich meine letzte Codein genommen.
Tagesdosis davor waren an die 10 Tabletten a 30mg.

Ich war so witzig, am Montag darauf noch arbeiten zu gehen... Ich musste heimfahren. Habe nur geheult, war schweißgebadet, hatte Schmerzen, habe gefroren und geschwitzt und hatte Panikattacken ohne Ende.

Wenn ich ehrlich bin, mag ich das meiste auch vergessen, ich bin einfach nur wahnsinnig froh, dass ich das hinter mir habe, denn es war eine echte Hölle...
Daher rate ich jedem nur von Opiaten ab, dann raucht lieber THC, wenn es irgendwas sein muss, denn das war dann wirklich ein Pappenstiel dagegen!
Nie wieder Tabletten, dafür leg ich meine Hand ins Feuer, dafür bin ich zu weit gekommen.

Irgendwann mal wieder ab und an einen Rauchen, bestimmt mal, aber nie wieder so wie früher, den ganzen Tag, dauerbreit, ätzend... Mein Blick auf alles hat sich komplett geändert. Zum Glück.

Das merkt man nur leider erst nachher, wenn man die ganze Scheiße los ist. Besonders das Codein macht dich ja echt mürbe... Ich weiß, aber wie schwer das ist/war...

Du nimmst es noch?

[mikel015]

Nach nur 10 Tagen Codein über den ganzen Tag verteilt besteht mit ziemlich großer Sicherheit schon eine körperliche und auf jeden Fall eine psychische Abhängigkeit. Wer würde sonst ein Medikament so lange missbrauchen ohne passende Indikation?
Ein Codeinentzug ist auch SEHR unangenehm und die Wirkung wird immer schlechter werden mit der Zeit. Nebenbei viel mehr packt deine Körper sowieso nicht auf einmal zu metabolisieren, das heißt in Morphin umzuwandeln. Wirkt nicht ganz so ähnlich wie Morphin weil die Metabolisierung in deinem Körper nicht so schnell abläuft. Bei Heroin ist es genau anders, durch die lipophile Eigenschaft nimmt es der Körper schneller auf.


so long
mikel

[dimoh]

Hallo,
Codein ist mir über zwanzig Jahre lang als Schmerzmittel verschrieben worden.

Nein, ich nehme es nicht mehr. Dafür aber ein anderes Schmerzmittel, Opioid.

Bin momentan und noch länger im Benzoentzug.

Nicht selten an der Grenze ...-zu...was?

Was für ein Dreckszeug!

Gruß dimoh

[mikel015]

Hi dimho,
ich leide echt mit dir!
ich weiss wie beschissen du dich fühlst,kenne es aus leidvoller Erfahrung!
Halte durch ,es lohnt sich!


L.G.
mikel

[Shari]

Wie kommst du auf 10 Tage? Ich habe Codein fast 2 Monate genommen, wobei 10 Tage vermutlich schon gereicht hätten für ein paar Tage unangenehme Begleiterscheinungen.
Merkte ich ja schon daran, dass die Wirkung schon am 3.-4. Tag kaum mehr vergleichbar war, wie die in den ersten Tagen.

Diese anderen Opiode und Benzos werden nicht besser sein oder zumindest vergleichbar. Ich bin froh, dass ich das nicht mehr vor mir habe, muss ich schon sagen... Ich schlafe ja so schlecht, seit Wochen keine Nacht länger als 2-3 Stunden und auch nicht am Stück... Arzt wollte mir doch tatsächlich Diazepam verschreiben zum Schlafen. Habe dankend abgelehnt. Vom Regen in die Traufe brauche ich nicht wirklich.

Ich weiß leider nicht, wie ich andere motivieren kann, außer, dass es sich wirklich lohnt, durchzuhalten. Ich habe zwar nie gezweifelt, dass es richtig war, aber die Schmerzen und alles waren natürlich der Horror. Da muss man einfach durch, man muss es einfach wollen.

Wenn man es geschafft hat, merkt man, was man seinem Körper damit eigentlich angetan hat... Ich habe das auch oft gehört, als ich noch in der Sucht drin war, daher verstehe ich, dass das nicht zu einem durchdringt. Echt schwierig