Tilidin - Entzug planen

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Solafide79
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Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 11:51    Titel: Tilidin - Entzug planen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

kurz zu meiner Vergangenheit. Ich leide unter immer wiederkehrenden Rückenschmerzen nach mehreren Bandscheibenvorfällen. Auch andere Schmerzen sind zum Problem für mich geworden, da freiverkäufliche Schmerzmittel bei Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Schmerzen bei einer Blasenentzündung nicht helfen.

Immer wieder habe ich Tilidin oder Tramal genommen, aber sehr kontrolliert, über zig Jahre, ohne eine körperliche Abhängigkeit zu entwickeln.

Seit etwa drei Monaten bin ich in Behandlung bei einem Schmerztherapeuten, das Rückenleiden war erneut sehr akut, so dass er Tildin verschrieb. Diesmal nahm ich es kontinuierlich, anfangs 200 mg am Tag, in letzter Zeit 300 bis 400 mg. Ich merke, dass ich mich an diesen Konsum sehr gewöhnt habe, das gefällt mir gar nicht. Die Bechwerden sind besser geworden und ich möchte das Tildin absetzen.

Aber wie ist das beste Vorgehen? Ich nehme das Tildin ja noch nicht sehr lange, ist ein langsames Ausschleichen, wie es oft beschrieben wird, dennoch erforderlich? Am liebsten würde ich es a la "Augen zu und durch" sofort absetzen, aber ich bin berufstätig und muss weiterhin einigermaßen funktionieren. Anfang des Jahres habe ich Tramal abgesetzt und habe die ersten Tage sehr stark unter Schmerzen in den Beinen und Kopfschmerzen gelitten.

Über Pfingsten (also in gut zwei Wochen) fahre ich mit meinem Freund ein paar Tage weg, am liebsten wäre ich bis dahin schon runter von dem Zeug, ist das realistisch? Und wieviel vorher müsste ich auf 0 sein um dann ab dem 13.05 keine Beschwerden mehr zu haben? Oder wäre es besser bis Pfingsten z.B. auf 2x50 mg runter zu sein und nach dem Kurzurlaub den letzten Schritt in Angriff zu nehmen?

Ich weiss, jeder Mensch reagiert anders, aber leider Gottes haben ja schon so viele Menschen Tildin entzogen und vielleicht kann mir jemand ein paar Tipps geben, das wäre toll.

LG Solafide
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Solafide79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kurzes Update: Ich habe mit meinem Schmerztherapeuten über das Ausschleichen gesprochen. Er empfiehlt ein langsames Runterdosieren wöchentlich 50 mg weniger. Bin ein bisschen deprimiert, denn das würde ja bedeuten, dass ich sie noch 6 Wochen nehmen müsste. Sad

Er meinte, aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen, (gerade jetzt am Anfang) die Dosis deutlicher zu reduzieren und zu gucken, ob ich zurecht komme. Das wäre meine Enscheidung, seine Empfehlung wäre es aber nicht.

Aber ich glaube die Idee, bis Pfingsten ganz runter zu sein, ist utopisch. Ich hatte gehofft ohne Einschränkungen Wink guten Sex und guten Wein und alles genießen zu können. Und ich wünsche mir auch so sehr, dass mein Freund stolz auf mich ist.

Traurige Grüße
Solafide
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mrs-noname
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Solafide79,

das ist mein erster Beitrag in dem Forum, ich hoffe, ich kann Dir etwas Hilfreiches schreiben.
Ich habe selbst einmal Tilidin genommen, ursächlich aus Schmerzgründen, folgend wegen Abhängigkeit. Insgesamt ca. 4 Jahre, 2 davon echt 'hardcore'. Ich brauchte in den letzten Monaten alle 5 Tage eine N3 Flasche.
Versuchte einen Entzug zu Hause (da man am Ende ja dauernd nur noch Tropfen nimmt, da wirklich auch dauernd der Entzug da ist...), aber das ging gar nicht. Ich denke, die Angst davor, dass es einem wirklich schlecht geht, macht alles auch wirklich noch schlimmer.
Ich ging also in ein Krankenhaus, hab mich der Psychiatrie verweigert und kam erfolgreich auf die Neurologie.
Ich nahm zeitgleich täglich 10mg Diazepam seit Langem, hatte jedoch nie Probleme mit einem Benzoentzug.
Sehr positiv war, dass die Mitpatienten (ganz gemischt) echt sehr nett, locker, ohne Vorurteile waren. Weiterhin, und das ist das, was ich am allerwichtigsten fand- es war Hochsommer.
Ich sprach mit den Ärzten ab, dass ich es gern in 10 Tagen schaffen möchte. Das glaubte anfangs dort niemand so recht, aber es war mein Ziel.
Ich bekam, glaube ich, 4 oder 5 mal am Tag zu festen Zeiten! meine Ration Tropfen, wobei ich mitbestimmen durfte, wie weit wir reduzieren. Da ich ein Ziel hatte, selbstbestimmt war, klappte es super.
Ich möchte an der Stelle nochmal betonen, dass ich bei einem Entzug am schlimmsten, widerlich, richtig eklig diesen kalten Schweiß finde. Ständig klatschnass, frieren, schwitzen... Der Hochsommer war für mich die optimale Jahreszeit, da ich endlich nicht mehr gefroren habe, wenn ich entzügig war. Das Schwitzen machte mir nichts aus, da ich nichtb fror dabei. Im Gegensatz zum Plan der Ärzte taten mir entspannende Maßnahmen nicht gut (ist auch temperamentsbedingt), deshalb wechselte ich zu Aktivitäten, hauptsächlich Kardio- und Kraftgeräte. Mir persönlich half das ungemein bei dem Entzug. Ich hatte eine Power, mit der ich vorher gar nicht rechnete. Ich sah aus wie frisch von ner Wellness- Farm als ich nach zehn Tagen nach Hause kam, schlank, braungebrannt, fröhlich. Wink
Alles in allem war der Entzug letztendlich wirklich ein Kinderspiel, was jedoch am ganzen setting lag. Jahreszeit, selbstbestimmtes Reduzieren, richtige Freundschaften zu Mitpatienten, Sport, vor allem- weg von Allem! Kein zu Hause, keine Arbeit, keine Verpflichtungen. (Zu Hause scheiterten alle Versuche zuvor mit Pauken und Trompeten. :/ )
Ich habe es wirklich in 10 Tagen geschafft, das Benzo gleich mit.
Ich würde Dir wirklich empfehlen, nimm Dir die Zeit (man braucht nicht lang) für einen stationären Entzug.
Allein zu Hause oder im Urlaub zweifelt man immer, ob es einem gut gehen wird, ob es Komplikationen geben wird, die Angst macht einem einen riesen Strich durch die Rechnung.
Du brauchst niemals sechs Wochen für einen Entzug, viel wichtiger sind Betreuung, ein geschützter Rahmen und keinerlei Verpflichtungen in der Zeit.
Das wäre mein Tipp, ich wünsche Dir alles Gute, Du schaffst das! Smile
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mikel015
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Der Tilidinentzug gehört meiner Erfahrung nach zu den leichtesten Opi-Entzügen.

Aber bedenken nicht (unbedingt) die Dosis sondern die Einnahmedauer bestimmt den Entzug.

Es ist aber doch gerade der größte Selbstbetrug. Man setzt es eine Woche ab und glaubt daraufhin, alles im Griff zu haben. So gehts doch immer los.
Scheisst auf den körperlichen Tilidinentzug. Die Psyche ist das Hauptproblem - und das entwickelt sich nicht mal eben so flott zurück, wird jedoch mit jedem weiteren Konsum (auch nach Pausen) exponentiell stärker.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute.

L.G.
mikel
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mrs-noname
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, einmal Suchtkrücke, immer Suchtkrücke. Wink
Die letztendliche Kontrolle übernimmt man selbst und keine Psychotherapie.
Mit zunehmendem Alter sollte man sich doch da selbst kennen.
Alles beginnt aber mit dem körperlichen Entzug. Macht man sich anschließend das Schöne um sich herum bewusst (Familie, guter Job...), ist auch das Psychische machbar. Gute Ablenkung und ein erfülltes Leben sind da hilfreich.
Man sollte sich einfach immer im Klaren darüber sein, dass man zur Sucht/ Abhängigkeit neigt und rechtzeitig die Reißleine ziehen.
Eine Woche Oxycodon kamen mir vor wie 4 Jahre Tilidin.
2 Monate Kratom mussten unweigerlich eine Pause nach sich ziehen.
Es ist ein Spiel mit dem Feuer, wenn man zukünftig Opioide/Opiate konsumiert, aber es ist ohne Frage machbar, das Spiel zu kontrollieren, wenn man Regeln aufstellt und sich an diese hält.
Der eine schafft's, der andere eben nicht.
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Solafide79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr beiden,

danke fürs Antworten und Mut machen!

Super, mrs. noname, dass du den Entzug innerhalb von 10 Tagen geschafft hast. Und ich glaube die Bedingungen im stationären Kontext sind echt optimal. Ich hatte auch mal eine längere stationäre Psychotherapie und fand die Unterstützung durch die Mitpatienten und die Möglichkeit jederzeit einen Arzt oder Therapeuten sprechen zu können sehr hilfreich. Wenn ich es Zuhause nicht schaffen sollte, bin ich auch bereit in eine Klinik zu gehen. Aber zunächst möchte ich es alleine versuchen. Ich habe ein stabiles soziales Umfeld, einen guten Arzt, eine ambulante Psychotherapie und nehme das Tilidin jetzt erst seit 3 Monaten am Stück - ich denke, das es ist ein Versuch wert, es zuhause zu versuchen.

@mikel, ja die psychische Komponente ist sicherlich entscheidener. Dennoch, an erster Stelle steht der körperliche Entzug. Und dann wird es daraum gehen, die innere Leere nicht mit anderen Drogen zu füllen, auch den Umgang mit Schmerz will und muss ich neu lernen. Viel zu leichtfertig habe ich in der Vergangenheit z.B. bei Menstruationsschmerzen oder auch bei Rückenschmerzen, die aus Verspannungen etc. resultierten, Tildin eingeworfen, um mich wieder gut zu fühlen und auch um leistungsfähig zu bleiben. Problematisch wurde es, als ich meine Masterarbeit schrieb und mir alles weh tat und ich nur weiter sitzen und schreiben konnte, wenn ich Tramal und/oder Tilidin genommen hatte. Danach dann noch ein Bandscheibenvorfall, Ischiasreizung...und nun hab ich den Salat.

Du schreibst, der Tildinentzug sei vergleichbar leicht. Woran liegt das? Ich hatte auch gelesen, dass es leichter sei von Tildin, als von Tramal zu entziehen. Ist das so? Wie schon geschrieben, Tramal hatte ich mal nach einigen Wochen abgesetzt und hatte mit überraschend heftigen Entzugserscheinungen zu kämpfen.

In welchen Schritten würdest du es absetzen?

Danke für eure Unterstützung und viele Grüße
Solafide
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mrs-noname
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, das ist wirklich noch nicht so lange, da hast Du ganz gute Voraussetzungen. Smile

Google doch mal nach einem Entzugsplan.
Wichtig ist (empfand ich so), nach festen Zeiten zu dosieren, nicht nach Bedarf (das verstärkt nur das Suchtverhalten).
Also z.B. nach dem Aufstehen bzw.ca. 8:00 Uhr, dann 12:00, 16:00, 20:00 Uhr.
Mach das erst mit z.B. 3/4 Deiner jetzigen Dosis, halte es zwei Tage, zieh wieder Tropfen ab, halte es zwei Tage. Mach Dir einen realistischen Plan für 1-2 Wochen (nicht überfordern).
Wenn Du bisher nicht viermal am Tag etwas nimmst, sollst Du es natürlich im Entzug auch nicht machen. Dann eben nur 3 oder 2 mal, das weißt Du allein.
Aber durch die kurze Zeitdauer, die Du Til nimmst, dürftest Du auch nicht soooo die Probleme haben.
Ist wie mit dem fett werden (bzw. abnehmen). ^^ Was schnell raufgeht, geht schnell runter.
Laughing

Liebe Grüße
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Solafide79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nehme es schon sehr lange (ca. 10 Jahre) aber bisher hatte ich es unter Kontrolle, sprich ich habe nur genommen, wenn ich akut starke Schmerzen hatte. Manchmal 3 Wochen gar nicht und dann wieder mehrere Tage hintereinander. Aber erst seit dem letzten Herbst ist es problematisch geworden, erst mit Tramal, jetzt seit 3 Monaten mit Tilidin im Dauerkonsum.

Ich nehme Tilidin retard und würde jetzt auch ungern auf die Tropfen umsteigen, wenn dann ganz am Schluss, erstmal so lange es geht die Tabletten reduzieren.

Ich habe schon nach Absetzplänen gegoogelt, die Ausgangsbedingungen sind halt immer so anders. Eigentlich habe ich ja die Empfehlung bekommen nur 50mg pro Woche runterzudosieren. Das ist mir nicht schnell genug, mir wird nichts anderes übrig bleiben, als es zu versuchen und zu gucken ob es erträglich ist.

Die Symptome die mir beim Tramal-Entzug am meisten zu schaffen gemacht haben, waren die Schmerzen in den Beinen, so als würden die Muskeln, Sehnen oder auch die Nerven alles wegbrennen oder so. Wodurch genau wird das verursacht bzw. was hilft dagegen? Magnesium? Diclofenac? Mit den psychischen Geschichten komme ich klar, das ist mein täglich Brot Laughing
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mrs-noname
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass es Schmerzen sind, die mit einem veränderten Neurotransmitterhaushalt zusammenhängen (durch das Opioid), sowas wie Nervenschmerzen durch den Entzug.
Außer Bewegung statt Stillliegen und Wärme (Wanne z. B. ) ist mir kein Hilfsmittel bekannt.
Und um Gottes Willen, steig bloß nicht von retard auf Tropfen um. Das wäre wegen der schnelleren Anflutung eher kontraproduktiv.
Retardtabletten in geringerer Dosierung wären besser. Und die eben nach Zeitplan. Und alle 2-3 Tage reduzieren.
Familie ruft, hab einen schönen Abend.
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Solafide79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 26. Apr 2016 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Besten Dank für deine Unterstützung!

Tropfen wären jetzt genau das Falsche, das sehe ich auch so...

Ich schreibe hier mal weiter, wenn du Interesse hast, schau doch nochmal rein.

LG Solafide
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Solafide79
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2016 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen,

auch wenn kein weiteres Feedback kam, schreibe ich mal weiter, weil es mir hilft. Ich habe gestern noch ein bisschen im Forum weitergelesen und fürchte, mein Problem ist "zu klein", als dass es hier viel Beachtung bekommen könnte, für die meisten vermutlich Peanuts und das ist auch ok so.

Ich bin froh, noch nicht so tief im Sumpf zu sein, dass es fraglich ist, ob ich da wieder herauskomme. Ich habe immer wieder die Reißleine gezogen, wenn ich gemerkt habe, dass es eng wird. Leider tendiere ich dabei aber zur Suchtverlagerung. Bevor ich so regelmäßig Opioide genommen habe, habe ich täglich Alkohol getrunken, davor hatte ich Phasen, in denen ich fast täglich gekifft habe. Meine größte Motivation jetzt etwas deutlich zu verändern ist der Wunsch, eine Familie zu gründen, dafür möchte ich mir einen möglichst gesunden Lebensstil erarbeiten.

Eine andere Angst ist, dass Schmerzmittel nicht mehr wirken könnten, wenn es wirklich erforderlich wäre. Ich hatte letze Woche einen Termin beim Kieferchirurg, es war ein Albtraum, da er mich trotz 20 Spritzen nicht betäubt bekommen hat. Auch als mir bei einer Mittelohrentzündung ein kleines Loch ins Trommelfell geschnitten werden sollte, waren wir alle kurz vorm verzweifeln, weil mein Kopf fast in Betäubungsmitteln ertränkt wurde, aber ich denoch aufschrie, sobald der Arzt mein Trommelfell nur berührte. Und auch Tilidin und Tramal wirken kaum noch, selbst bei Menstruationsschmerzen verschaffen sie hochdosiert nur ein bisschen Linderung, früher reichte eine Kombi aus Ibu und Buscopan. Das macht mir einfach Angst, insbesondere wenn ich an eine mögliche Schwangerschaft denke, in der ich natürlich nichts mehr so einfach einwerfen kann.

Kurzum, die Entscheidung ist getroffen und ich bin sehr froh darüber, vor allem weil die akuten Rückenbeschwerden endlich besser geworden sind. Gestern habe ich noch 200mg genommen, heute schaue ich mal, ob ich vielleicht schon auf 150mg runterdosieren kann.

Eine Frage steht noch im Raum und ich würde mich sehr freuen, wenn jemand von den Erfahrenen mir darauf noch eine Antwort geben könnte. Wie gesagt möchte ich Pfingsten einen kleinen Urlaub machen. Wieviel vorher müsste ich bei 0mg sein, um Pfingsten fit zu sein? Reicht eine Woche? Für diejenigen, die nicht alles gelesen haben, ich nehme Tilidin ca 300mg erst seit ca 3 Monaten täglich, davor eine Weile Tramal täglich, davor jahrelanger unregelmäßiger Konsum beider Mittel.

LG Solafide
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Solafide79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2016 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

drei Tage sind nun vergangen und zunächst hatte ich keine Probleme, daher bin ich auch weiter runtergegangen mit der Dosierung und nehme seit gestern nur noch 100 mg. Auch gestern hat sich die weitere Dosissenkung nicht bemerkbar gemacht, habe heute fühle ich mich total grippig. Wie bei dem abrupten Absetzen von Tramal schmerzen vor allem meine Beine ungemein, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Auch sonst fühle ich mich sehr schlapp, müde, leer...aber das kann man ja alles aussitzen, aber die Schmerzen sind schon sehr unangenehm. Ich war schon baden (das war angenehm, aber raus aus der Wanne war es wie zuvor) habe Ibuprofen, Diclofenac und Buscopan genommen, aber bisher keine Linderung.

Falls noch jemand einen Rat weiss, ich wäre sehr dankbar.

LG Solafide
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mrs-noname
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Solafide,
toll, dass Du angefangen hast. Smile
Erfahrungsgemäß (bei mir) dauerte das gröbste Grippegefühl 2-3 Tage, dann wurde es merklich besser.
Vielleicht hilft Dir Magnesium bei den Beinen?
Mein bestes anti- Krampfmittel war immer Limptar (Chinin).
Hab aber keine Wechselwirkungen bei Opioiden mehr im Kopf. Und man darf nicht herzkrank sein.
Ich denke, dass 1 Woche frei von Til. reicht, damit es Dir Pfingsten körperlich gut geht, psychisch ist eine andere Sache. Ich war immer reizbar, leicht gefrustet, sehr angekratztes Nervenkostüm.
Mir half am besten Ablenkung mit viel körperlicher Bewegung bis hin zu Extremsport.
Auch wenn man es nicht machen soll, vielleicht nimmst Du Dir zwei Tabletten oder 1 mit, nur damit Dein Kopf weiß, ganz zur Not hättest Du was dabei.
Ich fahr seit 10 Jahren eine Valium im Portemonnaie hin und her, die ich noch nie gebraucht hab. Denke, grad ganz am Anfang dürftest Du zu dieser Sicherheit noch greifen.
Ich wünsch Dir viel Erfolg weiterhin und alles Gute.
Wenn Dir langweilig wird, lies mal das Tagebuch von Beverly Marsh, ist sehr schön geschrieben und motiviert zum Durchhalten.
Liebe Grüße, mrs. noname
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo solafide,

also bei mir war es in keinster Weise so einfach wie noname es beschreibt.
Jeder muss seinen eigenen Weg suchen und austesten.

Dein Problem ist auch nicht zu klein oder weniger wichtig, es ist nur viel los hier.

Nur wegen Pfingsten würde ich jetzt nicht auf Teufel komm raus abdosieren nach so langer Zeit und mit der Angst der Suchtverlagerung.
Ich glaube nicht, dass Druck in irgendeiner Weise hilfreich ist.

Die Einnahme mit "den festen Zeiten" höre und lese ich immer wieder, noname.
Ich mache das nicht soooo stringent und mir erschließt sich auch nicht wirklich, warum.

Eher die Frage: Warum soll ich zum Beispiel um 8.00 Uhr was nehmen, wenn es gar nicht nötig ist?

Gruß dimoh
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Solafide79
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr beiden, schön dass ihr euch gemeldet habt.

@noname: tatsächlich wurde das grippige Gefühl heute am dritten Tag besser, aber nun gehts ja weiter bergab, so dass es fröhlich-grippig weitergeht Wink. Magnesium habe ich auch genommen, schwer zu sagen, ob es hilft, denn ich weiss ja nicht, wie es ohne wäre, aber schaden tut es vermutlich nicht.

Nach dem Medikament habe ich gerade gegoogelt, leider ist es auch tabu bei Vorbelastungen mit Tinitus, damit habe/hatte ich auch zu kämpfen.

Danke für deine Einschätzung mit der einen Woche, so denke ich es ja auch eher. Ich habe Freitag noch einen sehr anspruchsvollen Arbeitstag, da will ich morgens noch etwas nehmen und wenn alles gut geht ab dann nichts mehr.

Die Tabletten zur Sicherheit habe ich auch immer dabei, egal ob Schmerzen oder nicht, ich trage auch seit 10 Jahren Tilidin mit mir rum, für den Fall der Fälle Laughing

Danke für den Tipp mit dem Tagebuch, da werde ich mal reinlesen

@dimoh: Danke, dass du mir das Gefühl gibts, das mein Problem nicht zu klein für das alles hier ist. Hattest du auch mal mit Tilidin zu kämpfen?

Du hast schon recht, dieser Druck den ich mir ein bisschen mit Pfingsten mache, ist irgendwie ungut. Aber es ist auch so ein großer Motivator es bis dahin richtig geschafft zu haben. Ich sehe meinen Freund sehr selten, ein paar Tage am Meer, davon werde ich noch ein halbes Jahr zehren müssen. Ich wäre einfach so traurig, wenn ich da noch mit dem Entzug zu kämpfen hätte. Wobei er auch sagt, dass ich dann doch lieber noch eine kleine Dosis nehmen soll und den letzten Schritt für nach dem Urlaub angehen sollte. Ich werde sehen wie es mir in den nächsten Tagen geht.

Ansonsten bin ich heute etwas gefrustet, denn obwohl die Rückenschmerzen eigentlich trotz Dosisreduzierung so gut im Griff waren, hatte ich heute nach dem langen Arbeitstag dann doch wieder Schmerzen. Nun versuche ich mit Wärmepflaster und freiverkäuflichen Medikamente zurecht zu kommen. Macht es eigentlich Sinn, für den Fall, dass ich mal stärkere Schmerzen habe, Tramal zu nehmen? Also sehe ich es richtig, dass dies den Entzug nicht gefährden würde? Denn wenn Tramal nicht gegen Entzugserscheinungen beim Tilidinentzug hilft, müsste es ja irgendwie anders wirken.

LG Solafide
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