Trennung nach Entzug

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Bienchen89
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.05.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 22:03    Titel: Trennung nach Entzug Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
ich weiß nicht ob ich hier richtig bin... doch ich probier es einfach mal.
Ich bin seit ca 1,5 Jahre mit meinem "Freund" zusammen.
Von Anfang an war mir bewusst, dass er kifft und auch trinkt. Doch in welchen Ausmaß zeigte sich erst später.

Wir haben uns in der Zeit einmal getrennt, um dann zu merken das wir ohne einander nicht können.
Ich habe noch nie in meinem Leben gekifft (ältere Schwester war ein negativ Beispiel) und möchte dies auch nicht tun, umso schwerer fällt es mir wahrscheinlich mich in meinen "Freund" hineinzuversetzen.

Vielleicht fragt ihr euch wieso ich Freund in Anführungszeichen schreibe?!
Ich weiß nicht, ob es noch mein Freund ist, ob wir noch eine Beziehung führen.

Er hat einen Entzug gemacht, ist seit ca 2 Wochen aus der Klinik und hält mich auf Abstand.
Er sagt mir immer wieder, dass er momentan keine Gedanken an irgendwen verschwendet außer an sich (auch nicht an seinen Sohn, den er mit seiner vorherigen Freundin hat). Den ersten Schritt zum Entzug, der Schritt zur Caritas, den bin ich mit ihm gegangen. Den Schritt in die Entzugsklinik, bin ich mit ihm gegangen.
Die ganze Zeit stand ich hinter ihm, haben ihn unterstützt und Mut zugeredet.

Und nun möchte er sich von mir trennen Sad
Er hat keine Kraft für mich, sagt er.
Er möchte mich nicht verletzen, sagt er.
Er kann mich nicht das geben was ich brauche, sagt er.

Kann es sein, dass er Angst hat?
Ich selbst gehe zur Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige und besuche auch Einzel - Beratungsstunden.

Doch macht es Sinn weiterhin zu kämpfen?
Ich gehe momentan an der Situation kaputt, es ist meine ganz persönliche Hölle.

Vielleicht kann mir jemand, der selbst einen Entzug gemacht hat, wie man sich fühlt? Auf was ich achten muss bzw sollte?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Ich danke euch jetzt schon.

Bienchen
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 06:31    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen, Binchen,

Du machst ja zum Glück schon einiges für Dich.

Ich bin immer wieder verwundert, was Angehörige und Partner so alles für einen Abhängigen auf sich nehmen.
Und immer noch scheinst Du in erster Linie an IHN zu denken, Dich in hin hinein zu versetzen.

Jetzt mal ganz doof und platt: Natürlich könnt ihr auch ohne einander!
Zumal Du an der Situation ja schon kaputt gehst, wie Du schreibst.

Also, ich wüsste das so was von zu schätzen, wenn jemand so für mich da wäre, das kannst Du mir glauben!
Und bräuchte ich dann Abstand, würde ich da auch sensibler und "transparenter" vorgehen.
Deine Unterstützung ist nicht selbstverständlich und die hat nicht jeder.

Schau unbedingt, dass Du FÜR DICH wieder zurecht kommst.

Werden bestimmt noch bessere Antworten kommen.

Gruß dimoh
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 07:14    Titel: Antworten mit Zitat

So eine Beziehung , also mit einem Drogenabhängigen, hat nun mal mind. 2 Seiten. Cannabis bewerte ich gar nicht und setze mal vorraus, das dein Freund tats. alk.abhängig war.
Viele, die sich in einer Abhängigkeit befinden, benötigen jemand, der für ihn sorgt, nicht materiell.
Ist das Problem der Abhängigkeit gelöst, wird der Partner nicht mehr benötigt und kann sich auf die Suche nach einem neuen ´Leidenden´machen, den es zu versorgen gilt.
Wem es gefällt?!
Solche Beziehungen haben nichts mit Liebe zu tun, bestenfalls mit nen bisken Sympathie und einem zumindest gering ansprechenden optischen Reiz.
Da kann man lange in Runden von Co Abhängigen rumtanzen, wenn man nicht begreift, das man selbst das Problem ist und dem eigenem Leben im Weg steht.
Es ist doch nett von deinem Freund formuliert, das er dich nicht liebt - lass ihn ziehen.

So läuft das nun mal!

LG N
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dimoh
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 07:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hi neb,

deutliche Worte.

So kann man es auch sagen...?!

Gruß dimoh
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Bienchen89
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.05.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, ich sehe wo meine Probleme sind und suche mir ja bereits Hilfe.
Aber davon zu sprechen, dass das Ganze nichts mit Liebe oder Zuwendung zu tun hat, finde ich ein wenig hart.

Und ich werde mich bestimmt nicht auf die Suche nach einem neuen "Leidenden" begeben.

Ich möchte eigentlich ihn, mit all seinen Ecken und Kanten.
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Yez
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bienchen ,
ich kann nicht beurteilen , wie " dein Freund " , zu dir steht. .
Allerdings , weis ich , wenn man ( ich im Moment auch ) , einen Entzug macht ,
bekommt der " Liebste " , einiges ab , was er nicht verd ient hat .
Durch meinen Entzug , bin ich manchmal , sehr unver zu ihm .

Vielleicht , ist es so , wie meine vorschreiber denken . ?
Vielleicht , braucht er auch nur etwas Zeit für sich selbst . ?

Gib ihm und auch dir , einfach bisschen Zeit !

Ich könnte mir vorstellen , das die Therapeuten ihm empfohlen haben ,
sich im Moment nur auf sich selbst zu konzentrieren .
Er braucht seine Kraft, im Moment , für sich selbst .

Wünsche dir ( euch ) , alles gute Yez
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2016 08:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hi bienchen,
mein post war eine allg . Beschreibung , wie solche Beziehungen - leider - oft sind und nicht direkt auf euch bezogen. Es kann so sein, muss aber nicht. ich kenne dich, deinen Mann oder eure tats. Situation ja gar nicht. Also nicht persönlich nehmen, ob du ihn liebst, er dich liebt oder was auch immer, wisst nur ihr selbst.
In deinem post siehts aber nicht so aus, als wenn es bei ihm so wäre?


Hi dimoh,

mitfühlen heisst ja auch nicht nur streicheln, manchmal sind klare Worte auch hilfreich.

Schönen sonnigen Frühlingstag! Very Happy

LG N
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2016 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Bienchen, die Situation, die Du beschreibst, ist leider sehr häufig und ich war schon oft damit befaßt.
Darum gebe ich Dir einen Rat:
Setz' Dich hin und überlege in aller Ruhe, warum Du mit Deinem Freund zusammen bist. Liebst Du ihn ? Oder ist es etwas Anderes, das Dich mit ihm zusammen sein läßt ?
Der Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe wird leider viel zu wenig beachtet. Nicht immer wird aus einer Verliebtheit auch Liebe - im Gegenteil, es ist eher selten. Aber vielfach glaubt man, wirklich zu lieben, weil das Gefühl der Verliebtheit natürlich auch was hat.
Besonders Frauen übernehmen dann Verantwortung für ihren Partner, sie schultern dessen Probleme, weil sie glauben, ihm helfen zu müssen. Sie werfen alle Vorsicht über Bord und denken geradezu krampfhaft positiv - es wird werden, er wird sich ändern ...
Der Gipfel dieses Verhaltens wird Helfersyndrom genannt. Aber so weit muß es nicht kommen, es ist auch eher selten. Vorstufen dazu sind hingegen sehr, sehr häufig.
"Ich kann ihn doch nicht alleine lassen in seinem Elend ..." - das hört man dann.
Das ehrt die Frauen *), aber es macht sie auch vielfach kaputt.
Ich habe da eine Maxime: Es bringt nichts, wenn mehrere Menschen (mit)leiden, weil einer sich kaputtmacht.
Da ist dann Distanz zum Selbstschutz absolut notwendig, um das Unheil wenigstens zu minimieren. Man muß sich ja nicht zur Gänze absentieren, aber eine gesunde Distanz verhindert zumindest einen Co-Absturz !
Versteh' mich bitte nicht falsch, ich will da keinen Keil treiben, NEIN !
Ich will Dich aber darauf aufmerksam machen, daß es viele, viele Menschen gibt, die ihr Leben runinieren, weil sie es mit jemand verknüpfen, der nur an sich denkt.
Wenn man seinen eigenen Schwerpunkt nach außen verlegt, auf einen Partner zB, dann darf man sich nicht wundern, wenn man uU mehr durchgerüttelt wird, als der Partner selbst.
Einfach zum Nachdenken ...
Alles Gute !
Cheers

*) Natürlich sind Männer auch betroffen, aber mM nach nicht so oft.
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