Es wird Zeit aufzuhören ...

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Gwalla
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.05.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 15:32    Titel: Es wird Zeit aufzuhören ... Antworten mit Zitat

Hallo zusammen.

Ich bin Gwalla (27) und seit 2011 Konsument von Cannabis. Ich kann nicht genau sagen, seit wann ich mich als "abhängig" bezeichnen würde. Ich hatte immer wieder Momente, in denen ich mir das vorgeworfen habe – aber wie es eben so ist, habe ich das immer wieder ausgeblendet und mir eingeredet, dass ich jederzeit aufhören könnte ... wenn ich es denn wirklich wollte.

Es fällt mir sogar in einem anonymen Forum schwer zuzugeben, dass Cannabis eine zentrale "Säule" in meinem Leben geworden ist ... ich kann mir momentan nicht vorstellen, wie mein Alltag ohne Joints aussehen soll. Dieser sieht momentan wie folgt aus:

Ich bin Student in der Endphase meines Masterstudiums - "beruflich" läuft also alles soweit rund. Viel mehr hat der Konsum dafür gesorgt, dass mein Privatleben ziemlich eintönig geworden ist. Wenn alle Pflichten erfüllt wurden, "belohne" ich mich unmittelbar danach mit einem ersten Joint. Dabei kann man eigentlich sagen, dass dieser Rausch die Motivation zur Erfüllung der vorherigen Pflichten ist. Ich komme also nachmittags heim, baue die erste Tüte und kiffe dann bis in die Nacht. Dabei höre ich viel Musik und surfe durch's Internet. (Das Gehirn wird also in Watte gepackt und hat Pause.)
So würde ich meinen Alltag beschreiben. Es gibt immer mal wieder Abende, an denen ich mich mit Freunden und Kommilitonen treffe. Dabei ist es mir wichtig, dass mein Konsumverhalten geheim bleibt ... wahrscheinlich, weil ich selbst weiß, dass es schlecht ist. Solche Treffen bedeuten für mich in der Regel Stress: Wenn man sich beispielsweise für 20 Uhr verabredet, darf ich ab 17:30 nicht mehr kiffen – da man es mir sonst natürlich anmerkt. Viel weiter will ich hier jetzt gar nicht ins Detail gehen – ich bin aber gerne bereit mehr darüber zu erzählen, wenn es jemanden interessiert. Ich muss nur darauf achten, dass mein erster Post hier nicht gleich mehrere Meter lang wird.

Zusammengefasst:
- Cannabis > Social Life
- Habe erkannt, dass es so nicht weiter geht
- Kenne momentan niemanden, dem ich vom Ausmaß meiner Sucht erzählen möchte.
- Deshalb versuche ich es mal anonym & online.

Ich habe heute noch ein paar Reste im Haus - um Nachschub habe ich mich noch nicht gekümmert. Ich spüre eine ziemliche Motivation in mir, meinen Lebensstil stark zu ändern. Allerdings habe ich auch große Angst davor, dass ich in ein tiefes Loch falle. Ich werde hier in der nächsten Zeit (hoffentlich täglich) von mir hören lassen und meinen Status beschreiben. Über Beiträge und Fragen von euch würde ich mich dabei sehr freuen... Ich denke, dass mir dadurch bewusster wird, wie "schief" mein Leben eigentlich gerade verläuft; und dass es Zeit wird, es wieder gerade zu rücken.

Haut rein, ihr hört von mir Razz
Gwalla.
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Schlaubischumpf
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.04.2016
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Gwalla,
herzlich willkomenn hier! Smile
Für mich liest sich das Ganze ziemlich normal. Dein Konsum ist zwar hoch aber nicht problematisch. Such Dir doch ein paar Kifferfreunde, zusammen macht es mehr spass! Ich rauche selten alleine, für mich ist es wie mit dem Alkohol eine Gesellschaftsdroge die man in geselliger Runde konsumiert.
Mach weiter und genieße das Leben!
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Gwalla
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.05.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Schlaubischumpf hat Folgendes geschrieben:

Für mich liest sich das Ganze ziemlich normal. (...) Mach weiter und genieße das Leben!


Das war nicht wirklich eine Reaktion die man erwartet, wenn man mit seinem Leben nicht mehr zufrieden ist und nach Hilfe sucht. Wink

Aber möglicherweise bin ich dafür auch im falschen Forum gelandet.
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Gwalla, in einem öffentlichen Forum darf man keine Erwartungen haben ... Ist so !

Ein Satz, den ich schon oft gebraucht habe, obwohl er nicht von mir stammt:
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
Wenn Du Dich mit dem Kiffen nicht wohl fühlst, dann solltest Du es lassen. Entzug im landläufigen Sinne wirst Du keinen haben, Cannabis macht nicht süchtig.
Möglicherweise geht Dir etwas ab, das ist die Gewöhnung, keine Sucht. Das sollte sich aber auch bald geben.
Und was man Dir so über weiß der Kuckuck wieviele Kilometer quasi "ins Blaue" (denn wir kennen einander nicht, ich könnte nich auf Besonderheiten Deiner Person, Deines Wesens eingehen) raten kann ist, daß Du entstehende "Löcher" möglichst rasch schließen solltest.
Ein Beispiel: Du hast regelmäßig abends gekifft. Jetzt hörst Du auf. Da wird's vermutlich fad am Abend. Also ist das Beste, Du nimmst Dir für die Abende gleich mal etwas vor. Kino, ein Konzert, Spaziergänge in schöner Landschaft, was weiß ich. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten ...
Je eher Du damit beginnst, desto weniger Probleme wirst Du haben.
Alles Gute !
Cheers
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Bubble
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.04.2016
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="rock
Ein Satz, den ich schon oft gebraucht habe, obwohl er nicht von mir stammt:
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
[/quote]
War der nicht von Alf ? Laughing
Ansonsten würde ich Dir dasselbe raten ... Lenke Dich ab verplane die Zeit in der Du sonst gekifft hast ... Suche Dir vielleicht noch n Hobby mit dem Du deine Finger beschäftigen kannst ... ( klingt komischer als ich's meine )
Kopfmässig wird es Dich sicher noch ne Weile verfolgen aber Du kannst das auf jeden Fall packen Wink
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2016 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bubble hat Folgendes geschrieben:
War der nicht von Alf ? Laughing


Nö, von einem irdischen Schriftsteller namens Erich Kästner ... Wink
Cheers
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dimoh
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.12.2015
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hi rock,
Du bist ja offensichtlich auch ein Lesender!

Ich schätze das sehr!

Hoffentlich komme ich da auch mal wieder hin...

Wenn man bedenkt, was da alles verloren gegangen ist. Irgendwie muss ich mir das doch wieder zurückerobern... Shocked Confused

Du hast das ja auch geschafft, oder? Diese Benzodiazepine machen mich so fertig.
Opiate sind zwar auch nicht "klug", machen aber nicht so "doof".

Gruß dimoh
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rock
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

dimoh hat Folgendes geschrieben:
Wenn man bedenkt, was da alles verloren gegangen ist. Irgendwie muss ich mir das doch wieder zurückerobern... Shocked Confused


Aufpassen, dimoh, die Rückwende - zurückerobern - ist ein Irrweg ! Du solltest immer nach vorne orientiert sein, darum wäre "wiederentdecken" oder so ähnlich die bessere Formulierung.
Das ist jetzt keine Wortklauberei, ganz und gar nicht ! Es ist unglaublich, wie stark die Worte, die wir in uns selbst verwenden - wie "ich muß zurückerobern" - unseren Weg beeinflussen. Das sollte man nicht unterschätzen.
Schon das "muß", selbst wenn Du es gedankenlos verwendet hast, ist ein Riesenfehler. Du mußt irgendwann sterben, das ist das einzige MUSS im Leben, das zählt. Mit muß erreicht man nichts, aber auch gar nichts im Endeffekt. Zumindest nichts nachhaltig Positives.
Cheers
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surreal
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 05.06.2015
Beiträge: 2239

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2016 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

"Wiederentdecken" bezieht sich aber genauso auf die Vergangenheit...
Ich denke, man muss sich einfach klar darüber sein, dass man die Zeit, die man hauptsächlich mit dem Rausch gefüllt hat, irgendwie anders gestalten muss, wenn man nichts mehr nimmt, denn sonst ist da erstmal nur "nichts" und man langweilt sich entsprechend (im "besten" Fall). Ob das etwas ist, das man früher schon mal getan hat und woran man anknüpfen kann, oder ob es etwas ganz neues ist, spielt dabei wohl keine Rolle. Wobei ich finde, dass "sich ein Hobby suchen" nicht unbedingt der beste Rat ist. Das klingt für mich so gezwungen und oberflächlich. Man sollte eher überlegen, was einen wirklich interessiert, was man gerne können und tun würde, und sich dann darauf konzentrieren.
Aber einfach nur "aufhören" wird in der Regel nichts bringen, wenn man nichts hat, was einem stattdessen so etwas wie "Erfüllung" bieten kann.

Und zum Abschluss noch ein Zitat vom von mir sehr verehrten Schopenhauer: "Das Leben schwingt, gleich einem Pendel, hin und her zwischen Schmerz und Langeweile." Das trifft das "Geschick" des Menschen m.E. ziemlich genau. Und gerade wenn man plötzlich auf die "extern zugeführte Freude" durch Drogen (oder vielleicht auch auf das Leid, das mit dem Konsum zusammenhing) verzichten muss, dann ist es eben notwendig, die unvermeidbaren Lücken zu füllen.
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dakini
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 4. Mai 2016 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sollte meine Nase mal in Schopenhauers Werke stecken Smile
Ich las lange (Vergangenheit, da derzeit nur noch das Lesen von kurzen Artikeln zur Aufnahme ins Kurzzeitgedächtnis mögl ist) nur Sachbücher, Fachliteratur usw und alle paar Monate versuche ich abends irgendeinen Roman aus der Jugendecke - da gibt es nette Sachen - zu lesen, anstatt zu kiffen.

Und so zu Deinem Thema, Gwalla
Wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mich interessieren, oder ich anderweitig "nett" beschäftigt bin, fehlt es mir nicht. Ansonsten ist es wie ein Zwang. Was nachvollziehbar ist, da wir nicht nur neurochemische Prozesse, mit allem, was wir fühlen, denken, wie wir handeln, anschieben. Der ganze Körper stellt sich darauf ein und es dauert einfach je nach Veränderungsniveau ( Substanz, Einnahmezeit, Dosis...), Persönlichkeit etc seine Zeit, bis man wieder mit anderem zufrieden ist. Man kann das nur aushalten und verneinen. Und wie weise von meinen Vorpostern das wichtigste -> die Lücken füllen. Denn wenn das ausbleibt, bleiben auch gute Gefühle aus, die einem zeigen, dass es auch anders geht. In Wiederholung, damit sich der Chemismus umstellen kann, was wirklichen Willen voraussetzt, auch ohne Peitsche ->Selbstvorwürfe. Sie sorgen eher für Wiederholungen der Verhaltensmuster bei den meisten Menschen.

Und was das Forum betrifft: es ist richtig gut, sonst würde ich hier nicht schreiben und mich schon mal gar nicht "entblättern". Heißt, hier schreiben einige tolle Menschen, jeder mit seinen Macken. Du findest sicher Deine "Ecke". Hier liegt es an einem selbst, wie es läuft. Wie immer im Leben Smile


@bubble,
es ist nie zu früh und selten zu spät (Alf)

@Dimoh,

man bekommt nie das zurück, an das man sich erinnert. Es war eine dieser schmerzlichen Erfahrungen. Ich kam hier her zurück, erwartete meine früheren feelings und nichts war, wie ich es in Erinnerung hatte. V.a. ich selbst hatte mich verändert. Shocked Confused Und so machte ich mich auf den Weg zu mir selbst, erst mal 2 Jahre am Waldrand im kl Häuschen allein...und kämpfte mich heute die Treppen hoch, in so einem gruseligen Betonklotz mit zig Geschäften und einer Menschenmenge, ..,dass mir die letzte Energie davon floss. Das stehen war schon anstrengend. Am Abend ging es mir fast "normal"...wechselt. Abhängig von meiner Stimmung v.a. Ganz liebe Grüße!
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