Vergangenheit

[Haschgetüm]

Das freut mich, dass du dich bei der Beraterin gut aufgehoben fühlst! Das ist viel wert!
Bei mir wird morgen endlich der Antrag für die ambulante Reha weggeschickt (schon krass, das hat jetzt 3 Monate insgesamt gedauert).
Manchmal merk ich, dass ich en psychologisches Gespräch gut gebrauchen könnte. Das geht ein halbes Jahr, danach möchte ich eine Verhaltenstherapie machen bei einer sehr guten Psychologin, die ich hier kenne.

[mesut976]

Elly, das ist echt erschreckend wie sich das entwickelt hat, vor allem ist bald schon ein ganzes Jahr rum. Was erschreckend ist, wie überzeugt du anfangs geklungen hast und jetzt bist du mittendrin... Mein lieber Scholli. . . . .

[MissElly]

Ja ich weiß mesut, ich find es ja selbst übel. Habe nicht mit so was gerechnet. Aber das ist wohl auch Teil des Problems gewesen. Ich war mir zu sicher, dachte da kann mir nix mehr passieren.

Aber ich bin gerade wieder auf dem Weg zurück, ich möchte unbedingt wieder dahin wo ich war, drogenfrei, komplett! Der Scheiß gibt mir doch nichts!
Und wenn ich das geschafft habe werde ich versuchen diesen total Ausfall hier als Lehre zu sehen und jetzt weiß ich auch nicht nur theoretisch einmal süchtig immer süchtig, egal wie lange man schon clean ist.

[Haschgetüm]

Du schaffst das Missy.
Wie siehts eigentl mit deinem Mann aus momentan? Ahnt er was? Sprecht ihr drüber?

[MissElly]

Danke Haschi

Ich habe jetzt auch ein ganz gutes Gefühl, es fühlt sich irgendwie an als ob der Knoten geplatzt wäre und auf einmal total machbar...wenn du dir vorstellen kannst wie ich das meine.

Mit meinen Mann...ja das ist nach wie vor so ne Sache. Wir verstehen uns eigentlich gut zur Zeit,ahnen tut er glaube ich nichts. Er weiß auch von der ambulanten Geschichte bei der Drobe und evtl. Therapie und so. Aber er glaubt eben dass es alles eher so prophylaxemäßig ist.Das der Konsum aktiv in den letzten Wochen war weiß er nicht. Da steht noch ein klärendes Gespräch an.

[Haschgetüm]

Ja ich denk ich weiß was du meinst. Ich hoffe für dich, dass es so bleibt
Tja, dein Männe wird dir denke ich weiterhin beistehen. So oder so.
Wie genau sieht eigentlich jetzt dein Dosierungsplan aus? In welchen Schritten willst du runtergehen über welchen Zeitraum?

[MissElly]

Das hoffe ich auch,dass es so bleibt und ich dieses Gefühl halten kann. Aber die innere Einstellung ist sooo wichtig, es macht einfach solchen einen Unterschied, ob man aufhört,weil man einfach weiß es ist nicht gut und tut einem gut oder man es richtig WILL.

Mit dem Abdosierungsplan ist das so ne Sache. Da der Nachschub nicht gesichert war musste ich den anpassen und er ist recht zügig. Ich glaube nicht so das Problem,da wie gesagt,bin ja nun echt nicht lange drauf.
Morgen wäre eigentlich der letzte Tag gewesen und dann ab Donnerstag erster Tag auf null. Die letzten 3 Tage wollte ich dann eigentlich jeweils 50mg nehmen. Ich hatte jetzt seit Tagen schon immer leichte Symptome und ich dachte eigentlich könnte ich doch da auch direkt auf null irgendwie zieht sich das so. Also habe ich mir dann gestern nachdem ich die geplante Tagesdosis genommen habe noch die letzten Tabs reingezogen. Ich weiß nicht ob es unvernünftig war.
Naja jedenfalls bekam ich dann heute morgen doch bammel. An Tilidin komm ich gerade nicht konnte mir jetzt nur Tapentadol organisieren. Ich weiß nicht ob das so sinnvoll ist es damit abzufangen.
Haben auf jedenfalls jetzt erstmal eine davon genommen. Ich habe morgen Beratung. Werde da nochmal mit denen reden. Ich glaube ich werde jetzt einfach ab morgen die Zähne zusammenbeißen und es sozusagen "kalt" machen. Kann ja nicht so dramatisch sein. Muss versuchen mir einfach mein Ziel weiter vor Augen zuhalten.
Sollte es aber gar nicht funzen habe ich ja immer noch die Option Klinik und das habe ich auch mit mir selber so ausgemacht. Wenn ich merke, dass wird nix, Klinik.

Aber hey auch das positive möchte ich kurz erwähnen. Heute immerhin schon 2 Wochen kein Amphe. Da freu ich mich drüber!

[Haschgetüm]

Setz doch mal nen Stichtag fest und an dem erinnere ich dich dann dran, dass es nun Zeit für eine Entgiftung ist.

[MissElly]

Das wäre ne Überlegung zu sagen, bis dann und dann sollte diese vorher genau formulierte Ziel erreicht sein, also z.B. mindestens schon 14 Tage komplett clean und ansonsten Entgiftung.

Hmm gibts denn hier sonst noch Tipps von wegen Abdosieren vs. Kalt ?

LG

[Haschgetüm]

Mach dafür vielleicht noch mal nen Thread auf oder geh in ein anderes Forum, hier isses ja sehr ausgestorben mittlerweile.

[dakini]

Hallo Missy,

zum ersten x hab ich nen thread ganz gelesen - interessant! Derart konnte ich auch die anderen "einfach lesen", hab noch mal ein - teils verändertes Bild - bekommen. Anderes wurde unterstrichen...

Haschi, finde es richtig schön, wie sehr Du "zur Seite stehst"! Zieht sich durch, wie mitfühlend Du bist, Dich einfühlen kannst in Missy...

Missy, das liest sich nach ner Lebenskrise, die Süchtige gel nicht meistern. Ich war ja auch sehr lange clean. Zum ersten x dachte ich, manchmal kann es auch contraproduktiv sein, hier zu lesen & zu schreiben. Vllt wäre der Wunsch, zu konsumieren, verflogen - wie oftmals bei mir damals. Menschen sind so unterschiedlich, was dem einen helfen mag, daran scheitert ein anderer. Von light zu hart, aber Dein Konsummuster bleib Dir wohl (teils) erhalten. Opiate stehen ganz oben auf der Liste für mich (außer Alk) , was die Schwere/Intensität der Sucht betrifft. Du hast Dich sozusagen "hochgearbeitet. "

Es ist schwierig, einen Plan zum abdosieren zu machen, wenn nix da ist, mit dem Du entsprechend arbeiten könntest.

Zudem, wie Du selbst schreibst, bist Du noch nicht lange auf der Substanz, so dass sich der körperliche Entzug in Grenzen halten wird. Mein Rat ist einfach, nach dem, was ich las: Steig aus!

Denk nicht darüber nach, mach es einfach. Klinik ist das Sicherheitsnetz.

Ich befürchte, Du drehst Dich im Kreis, wenn Du weiter so fortfährst. Entgegen Joes Ansicht, sind oft Menschen, die gerade selbst betroffen sind, gute Ratgeber. Zu Cleanzeiten hätte ich anders geantwortet. "Softer".

Meine Wahrnehmung ist die, je mehr Du Dich (derzeit) auseinander setzt, desto schwieriger wird es. So bist Du auch reingerutscht, offensichtlich. Wenn Du es schaffst, wäre eine psych orientierte Therapie im Anschluss sicher wichtig, um aufzuarbeiten, wie es dazu kam.

Mag sein, dass man als Süchtiger keinen Grund benötigt, wieder anzufangen. Bei mir war das aber anders, völlig. Und Du liest Dich auch nicht so, als wäre alles ok gewesen.

Ich drücke Dir die Daumen - denn was anderes bleibt wohl nicht - dass Du den Mut aufbringst! Nachdenken ist sicher nicht gut. Ablenkung ist eher anzuraten in dieser Zeit!

[MissElly]

Hallo!

Muchas gracias für deinen Beitrag dakini! Freut mich, dass du beim durchlesen des threads das ein oder andere Interessante daraus ziehen konntest!

Du hast einiges sehr gut rausgelesen und erkannt und liegst mit deiner Einschätzung dieser Punkt schon sehr richtig wie ich finde.
Erstmal, ja auf Haschi war und ist hier immer Verlass gewesen, absolut. Danke dafür Haschi und es stimmt sie kann sich da immer sehr gut reinfühlen. Wir sind in manchen Eckdaten/punkten da recht ähnlich, ziemlich gleiches Alter,ähnlicher Verlauf des Konsum und vorallem auch der Substanzen (die bei mir neu dazu gekommen Opis lass ich jetzt mal außen vor). Auf jedenfall fühl ich mich da auch oft verstanden von ihr und ihre Ansichten oft hilfreich.

Liebe dakini, ja du hast mit einigen Dingen hier Recht was meine Situation betrifft. Ich bin gerade total zu platt um da jetzt nochmal im Detail drauf einzugehen. Nur kurz ein zwei Sachen. Mein Bauchgefühl sagt mir auch,wenn ich es geschafft habe die Substanzen los zu werden,ne Psychotherapie oder so wäre ganz gut da ich auch denke, grundlos ist das hier nicht passiert,also nicht nur einfach der Sucht wegen. Ich habe da auch schon Ideen und ahne was aber ich würde da gerne noch gezielt dran arbeiten.

Was das Problem mit den Opi's betrifft. Danke für deinen Tipp diesbezüglich denn es bestätigt auch wieder mein Bauchgefühl der ganzen Sache gegenüber nämlich am besten so in etwa Augen zu und durch,einfach weglassen gar nicht so viel dran rum "doktoren" mal rein körperlich betrachtet kann die Sache ja nicht so heftig werden. Gut, ehrlich gesagt die psychische Komponente ist natürlich nicht zu unterschätzen, da muss ich sagen,da hat sich bestimmt schon so was wie ne Abhängigkeit entwickelt. Die Wirkung sagt mir ja auch zu.
Aber...auch richtig...da ist Ablenkung hilfreich.

Ich hoffe sehr ich schaffe es die Stärke aufzubringen!

[Haschgetüm]

Och wie süß ihr zwei Na bringt es doch noch was, dass ich hier bin, das freut mich natürlich!
Missy ich glaub das schwierigste hast du geschafft - du hast die Einsicht erlangt.
Beim Speed ist es dir leicht gefallen - der Ekel hat dich befreit - wahrscheinlich tatsächlich ein Zeichen deines Körpers, dass er schlapp macht.
Bei den Opis schaut das anders aus, da wird es dir mit Sicherheit schwerer fallen.
Du schreibst du magst die Wirkung - du siehst also das Positive in der Droge. Und ja, leider hat jede Droge auch erst mal was positives.
Ich bin aber auch überzeugt davon, dass du ohne besser dran bist und das Zeug nicht brauchst. Deine Nervosität und Angespanntheit kam vom Speed - und dein Opikonsum hat das ausgeglichen. Ohne Speed brauchst du auch keine Opis.

Ich denk dakini hat nen guten Hinweis gegeben - grübeln und analysieren bringt nicht viel, hier sind eher Taten gefragt.

[MissElly]

Guten Morgen!

Ich sehe es ähnlich Haschi.Das mit wichtigste und schwierigste war es die Einstellung zu bekommen,zu begreifen und zu fühlen, dass ich es nicht brauche, mir schadet.
Beim Speed kam es mir in der Tat jetzt zu gute,dass ich diesen riesen Ekel entwickelt habe. Vorallem die ersten Tage ware so leicht es bleiben zulassen und auch jetzt nach fast 3 Woche so gut wie kein Verlangen.

Klar, irgendwie habe ich die Opis benutzt um die negativen Effekte vom Speed abzufangen. Und dabei deren Wirkung zu "schätzen" gelernt. Hier fällt es mir deutlich schwere jetzt einen Schlussstrich zu ziehen.
Was die Herangehensweise betrifft. Habe ja auch schon geschrieben,dass ich der Meinung bin dakini's Tipp ist gut - das Alles nicht zuzergrübeln und drüber nachdenken. Machen und Ablenkung sind angebracht. Aber es ist trotzdem echt schwierig...

Ich würde gerne nochmal auf das Thema Abdosieren kommen. Vielleicht kannst auch du dakini dazu noch was schreiben. Es ist so, genug Material hätte ich jetzt erstmal doch dazu zur Verfügung um zumindestens nen etwas chilligeren Plan erstellen zukönnen...hab ne N2 Packung à 100mg Tabs hier.
Würd mich über die Meinung der Erfahrenen hier freuen.
LG

[dakini]

Hi Missy,

ich kenne Deine Dosis nicht, die genaue Einnahmelänge usw. Mit 100 Stk ist ein Plänchen chillig machbar. Ich würde aber gerne erst mal mit einem Freund sprechen, der sie seit längerem einnimmt, da ich Tillidin selbst nicht kenne.

Auch, wenn sich Opiate auf den ersten Blick ähnlich verhalten, sie tun es eben doch nicht, wenn es um Entzug geht.

Wollte ihn eh mal wieder anrufen und antworte Dir im Anschluss. Hm, ja, es ist schwieriger, von Opis Abstand zu nehmen - aber Du wirst sehen, wenn der Körper, die Psyche, sich erst mal dran gewöhnt haben, dass es weniger - bis nix mehr gibt, stellt sich Dein System schnell drauf ein. Manch einer denkt hinterher: "wenn ich gewusst hätte, wie gut es doch fkt, hätte ich mir keine Sorgen gemacht"