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DasChamaeleon Anfänger
Anmeldungsdatum: 29.05.2016 Beiträge: 3
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Verfasst am: 29. Mai 2016 16:43 Titel: Cannabis - Lieber ohne? |
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Hey!
Ich bin Kiffer. Ich kiffe seitdem ich in der 6. Klasse war (das erste Mal, die 6. habe ich dann direkt wiederholt und NEIN! , ich habe sie nicht wegen Leistungsnachlass wiederholt, sondern habe die Schulform gewechselt (Real auf Gymn).
Seitdem habe ich noch nie auch nur über eine Pause nachgedachte, bis zum 12.07.2013. Dort dachte ich mir - von heute auf morgen - "Nöö, ich bin nicht süchtig, ich kann auch ohne".
Mein Vorhaben: 1 Jahr Pause. Nun, nach 11,5 Monaten (Ich fand die Gelegenheit passend und habe mir den restlichen halben Monat geschenkt), habe ich dann wieder angefangen. (Mitte 2014)
Mein Fazit: Scheiße Ich hatte die ersten Wochen/Monate typische Entzugserscheinungen, soweit so gut. Damit hatte ich auch absolut kein Problem. "Was andere schaffen, schaffe ich schon lange" war ich fest der Überzeugung.
Das Problem begann, als mein Körper scheinbar (?) von der Droge los war. Irgendwie habe ich gemerkt, dass das Leben 'einfach scheiße ist' und es - auch nach einem Jahr - nicht am Entzug lag.
Ich konnte nichts mit meiner Zeit anfangen. Ich habe Sport angefangen (Jeden 2. Tag Pumpen, jeden 2. Tag Ausdauerlauf, war beim Halbmarathon angelangt ), habe mir einen Nebenjob gesucht (16 Stunden pro Woche, wovon mir immerhin zwölf mit dem Mindestlohn bezahlt wurden, naja) und habe sehr viel für meine Schule gemacht. (schulische Ausbildung).
Jetzt, zwei Jahre später, mache ich meine zweite Ausbildung als duales Studium. Meine Leistungen sind durchweg sehr gut, trotz exessiven Konsum. Ich stehe morgens auf und rauche meine zwei bis drei Bongköpfe, bevor es losgeht. In den Pausen jedenfalls schaffe ich es seit diesem Jahr, nicht nachzulegen.
Ich möchte es aber wohl ganz sein lassen. Ich habe wirklich keine Angst vor den Entzug. Diese typischen Dinge, wo jeder durch muss. Ich habe Angst vor dem "danach". Ich möchte nicht einen komplett "leeren" Tag haben. Wo ich mich jede freie Sekunde langweile und händeringend nach irgendeinen Blödsinn suche, der mir doch keinen Spaß macht.
Warum dann also nicht einfach weiterkiffen?
1. Ich möchte doch nicht für immer Kiffer sein! Und wenn ich dann sowieso irgendwann aufhören muss, warum dann nicht jetzt?
Und vor allem 2.
Aus meiner nüchternen Zeit habe ich ganz besonders positiv mitgenommen, dass ich zu unglaublich "mehr" Leistung fähig bin. Nun, ich bin auch völlig zugedröhnt der Beste (was mir das Aufhören zusätzlich erschwert - ich habe beruflich / im Studium absolut keine Probleme deswegen). Allerdings stellt mein nüchternes Ich das noch mal um LÄNGEN in den Schatten.
Ich will an diese Kapazitäten. Ich will aber auch nicht Jahr für Jahr ins Land ziehen sehen, wo ich auf meinem Bett liege Und denke "Ja, toll ... Und jetzt?.."
Ich möchte mir wieder zumindest eine Pause vornehmen. Beziehungsweise weiß, dass sie bald kommen wird(*1). Sobald ich mir das vornehme, bin ich sicher, kann ich das auch wieder durchziehen. Aber nur, um am Ende dann zu sagen "Ja, mit Kiffen war doch cooler.."? Wenn ich die nächste Pause angehe, möchte ich einen Plan haben, wie ich mit der Zeit nach den Entzug umgehen kann. Ein paar Wochen oder Monate mit ner miesen Laune auf meinem Bett zu liegen, ist absolut hinnehmbar, ich habe mir ja auch jahrelang gegeben. Aber das restliche Leben festzustellen, dass "Mit Weed" doch cooler wäre, ist keine Option:/
*1 Hatte vorhin mal wieder den letzten Kopf in der Mische. Er liegt noch dort, ich hatte vorhin keine Lust, eine Situation Herraufzubeschwören, wo ich mir einen erneuten Aufschub einzugestehen habe. Naja, bei den Gedankengängen landete ich hier
Jemand Senf dabei? |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 29. Mai 2016 16:49 Titel: |
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Probiere es doch einfach aus. Höre auf und nimm dir erstmal Zeit, um dich an das nüchterne Leben zu gewöhnen. Und wenn du nach längerer Zeit, einigen Monaten etwa, den Eindruck bekommst, dass es dir mit dem Gras insgesamt besser ging, dann kiffe halt wieder.
Du musst doch dann auch nicht unbedingt jeden Tag rauchen. Warum nicht nur ein paar mal pro Woche oder Monat oder zu bestimmten Anlässen?
Und wo steht denn, dass man irgendwann mit dem Kiffen aufhören muss? Es gibt auch genügend ältere Leute, die mal einen rauchen. |
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DasChamaeleon Anfänger
Anmeldungsdatum: 29.05.2016 Beiträge: 3
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Verfasst am: 29. Mai 2016 17:09 Titel: |
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Hey,
danke für die Antwort.
surreal hat Folgendes geschrieben: | Und wenn du nach längerer Zeit, einigen Monaten etwa, den Eindruck bekommst, dass es dir mit dem Gras insgesamt besser ging, dann kiffe halt wieder. |
Ja, genau das habe ich geplant gehabt und durchgezogen. Ich hatte den Eindruck, dass es mit Gras besser geht. Das akzeptiere ich nur nicht wirklich.
Früher - auf dem Gymnasium - bin ich auch häufig schon morgens besoffen zur Schule gekommen. Dort war der Konsum ein Mischkonsum. Mit dem Alkohol habe ich irgendwann aufgehört (Angefangen auch mit einer Pause von genau einem Jahr), ich habe seit Jahre kein Tropfen mehr getrunken. Nicht, weil ich unbedingt abstinent sein will, sondern, weil ich einfach keine Lust habe, es geht mir schlecht davon und Spaß habe ich auch nicht daran. Genau das will ich bei dem Gras auch erzielen.
surreal hat Folgendes geschrieben: |
Du musst doch dann auch nicht unbedingt jeden Tag rauchen. Warum nicht nur ein paar mal pro Woche oder Monat oder zu bestimmten Anlässen? |
Tja, erwischt. Maßhalten ist nicht meins. Alles oder nichts. In ausnahmslos jedem Lebensbereich von mir :/
surreal hat Folgendes geschrieben: | Und wo steht denn, dass man irgendwann mit dem Kiffen aufhören muss? Es gibt auch genügend ältere Leute, die mal einen rauchen. |
Nirgends Aber, dass ich irgendwann mit dem Kiffen aufhören muss, steht genau ein Satz vorher: "Ich möchte doch nicht für immer Kiffer sein!"
Versuch doch nicht, mir das gut zu reden! Es gibt natürlich viele andere gute Gründe, aufzuhören. Es wäre von mir heuchlerisch, diese jetzt zu nennen, sie haben mich jahrelang auch nicht gekümmert. |
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Diogenes Bronze-User
Anmeldungsdatum: 04.05.2014 Beiträge: 70
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Verfasst am: 29. Mai 2016 17:23 Titel: |
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DasChamaeleon hat Folgendes geschrieben: | ...Es gibt natürlich viele andere gute Gründe, aufzuhören. Es wäre von mir heuchlerisch, diese jetzt zu nennen, sie haben mich jahrelang auch nicht gekümmert. |
Es ist nichts verwerfliches daran seine Haltung zu gewissen Dingen mit der Zeit auch mal zu ändern.
LG |
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DasChamaeleon Anfänger
Anmeldungsdatum: 29.05.2016 Beiträge: 3
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Verfasst am: 29. Mai 2016 17:37 Titel: |
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Das ist korrekt!
Dann wiederspreche ich mir mal selbst:
gesundheitlicher Aspekt? - Ist mir immer noch egal, Weed ist denke ich die mit Abstand harmloseste gefährliche Droge.
finanzieller Aspekt? - Ist mir immer noch egal, ich gebe sonst nicht viel aus.
strafrechtlicher Aspekt? - Ist mir immer noch egal, weil Bullen.
sozialer Aspekt? - Ist mir immer noch egal, ich hab' meine paar Freunde. |
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mesut976 Gold-User
Anmeldungsdatum: 15.02.2015 Beiträge: 930
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Verfasst am: 29. Mai 2016 18:37 Titel: |
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Im Moment kiffst du dir deine Langeweile / Leben schön. . . . . Und wenn du aufhörst, dann sind es eben keine 250 Sachen mehr auf der Autóbahn, sondern eben nur eine langweilige Fahrt in einer 30er Zone
Das ist so, wie dem auch sei, ich hatte auch mal so eine Phase wo ich aufhörte und dann minimum 40 Km Fahrrad fahren die Woche und 3 mal in die Muckibude . . . .
Aber sowas hält nicht lange, vor allem stürzt man sich da einfach, von der einen Sucht, in die Nächste . . . . .Ein guter Mann sagte mal zu mir, Mesut du musst lernen dich zu langweilen
Mit Drogen kann man sich sein Leben schnell Schön machen, auf Dauer geht der Schuss nach hinten los, war bei mir zumindest so . . . . Das Problem ist auch, je Älter du wirst, umso schwieriger wird es mit dem aufhören. In Jungen Jahren ist es wirklich einfacher.
Das Leben ist eben so wie es ist. Du kannst jetzt dein Leben nicht so heftig verändern, dass du permanent das Highgefühl einer Grasmischung durch Bon ersetzen kannst. Das geht nicht, du musst das Leben so nehmen, wie es ist.
Das wichtigste ist, du musst dich von diesem "Highgefühl" verabschieden und zwar richtig verabschieden. Jetzt im moment machst du dir eine Mischi, ziehst die durch und alles ist gut. Die Kunst ist, sich davon zu verabschieden, je besser dir das gelingt, umso weniger wirst du dem nachtrauern. |
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surreal Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.06.2015 Beiträge: 2239
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Verfasst am: 29. Mai 2016 19:56 Titel: |
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DasChamaeleon hat Folgendes geschrieben: | Dann wiederspreche ich mir mal selbst |
Das heißt, du hast eigentlich nur einen Grund: dass du erwartest, leistungsfähiger zu sein, wenn du nicht mehr kiffst.
Das kann doch schon ausreichen. Wenn dir diese Leistung wichtig genug ist und du meinst, ohne Gras geht es besser, dann nimm das als Motivation, damit aufzuhören.
Du könntest auch einfach so aufhören, weil du "kein Kiffer mehr sein willst". Also ohne einen bestimmten Grund.
Oder du kiffst halt einfach weiter.
Ich persönlich frage mich bei sowas immer, welche konkreten Folgen die Sache hat. Wenn ein Verhalten etwa Gesundheitsschäden, finanzielle Probleme oder ähnliches verursacht, man darunter leidet oder annimmt, irgendwann darunter leiden zu werden, und einem das Verhalten nicht mindestens genauso viel Gutes bringt, dann ist es vernünftig damit aufzuhören oder es zumindest einzuschränken. Wie es bei dir mit dem Kiffen aussieht, das musst letzten Endes du selbst wissen. Ich halte da nicht so viel davon, allgemeine Richtlinien für alle auszusprechen. |
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Diogenes Bronze-User
Anmeldungsdatum: 04.05.2014 Beiträge: 70
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Verfasst am: 29. Mai 2016 21:17 Titel: |
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Hab' mal meine Kifferzeit so für mich Revue passieren lassen..., hab damals auch immer gedacht "im klaren Kopf gehts zwar aber wofür eigentlich den unnötigen Stress?"
Heute denk ich (nach H, Coca, etc..., Entgiftungen, Psychiatrien, Knast und Therapien): Was ein Schwachsinn! Ich hab's nur nicht auf die Kette bekommen im klaren Kopf Spaß zu haben, Zufrieden zu sein, mich normal zu beschäftigen. Das muss man nämlich auch wieder lernen. Dazu gehört vieleicht Anfangs auch Langeweile und mehr oder weniger depressive Phasen. Klar das sich das Hirn auch erstmal wieder neu kalibrieren muss ...
Dann kommt es einem nach 250km/h auf der Autobahn erstmal vor als säße man auf'm Dreirad...Das gibt sich mit der Zeit wenn man bereit ist zu lernen. |
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