Lillis Seite

[Quasimodus]

[Lillian]

Guten Morgen,

Schatti,

ist doch völlig ok. Geht mir mit manchen Therads auch so. ich lese zwar mit, aber i-wie fällt mir manchmal nichts konkretes ein, was ich schreiben könnte.

Caro,

vielen lieben Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast, indem Du mir sooo viel geschrieben hast

Ja, verreisen wäre super, aber leider fehlt mir die Kohle. Verdiene erst wieder etwas, wenn der der Winter vorbei ist. Aber, meine Cousine kommt im März aus HH zu Besuch. Überlege schon mit ihr zurück zu fahren und alte Freunde ( die nichts mit Drogen am Hut haben) zu besuchen, denn ich habe einige von damals wieder gefunden, und wir sind tgl. im Kontakt. Und es fühlt sich nicht so an, als wären 20 Jahre vergangen, sondern eher so, als wäre ne Woche vergangen .
Ich denke das macht gute Freundschaften aus.

Gestren ahtte ich so einen Tag, Car. Andem ich mal nicht an diese Entzüge und all dem Leiden gedacht habe, sondern es annahm.

Ja, es stimmt, ich gehe in der Regel 30 Km am Tag. Ich weiß, es klingt viel, aber ist es nicht. Alles Gewohnheitssache. Natürlich musste ich mir das auch antrainieren. Nur in letzter Zeit schaffe ich es nicht, wegen meinem Hüftgelenk.
Bin bis zu 7 Stunden unterwegs und ja, mein Hund ist sehr, sehr wichtig und da steckt ein Border Collie mit drinnen und mit dieser Rasse muss man sehr viel machen. Bis vor einem JAhr auch tgl. Denksportaufgaben. Nur jetzt mag sie nicht mehr.

ich bin vor knapp 2 Wochen gefallen und brauchte Gehhilfen, weil ich mir den Knöchel verstaucht habe. Der ist fast wieder ok, nur das andere Bein nicht.

Habe dennoch das Gefühl, das es seit gestern besser geht.

Ich hoffe ich habe jetzt alles beanwortet. Ich lese mir später noch mal alles durch und falls noch ne Frage offen ist, beantworte ich sie gerne.

Karin,

auf Deinen Post gehe ich gar nicht erst ein und stimme Quasi voll zu. Hier braucht niemand Zickenterror

[perl]

Hallo Lilli,

ich muss hier mal eben Cariote antworten, weil ich den Vorschlag mit Addis Abeba so völlig verrückt finde!
Wenn ich mich DAS mal trauen würde!

Meinst Du das ernst, Caro und hast Du schon mal ähnliches gemacht?

Klar sinds nur sieben Stunden und möglicherweise kriegt man auch ne nette Unterkunft über Air BNB, aber Du bist doch da in einer völlig anderen Welt!
Genau darum ging es Dir, das meine ich rausgelesen zu haben.

Man macht sowas, denke ich mir, wenn man völlig verzweifelt ist oder sehr mutig. Aber als Frau alleine nach Äthiopien zu reisen, ist doch schon ne Hausnummer.
Was soll ich denn da machen. Kann doch nicht spazieren gehen, oder so.

Würde mich wirklich mal interessieren, wie ernst Du das meinst und ob Du schon mal solche Aktionen gemacht hast!

Gruß perl

[DieDächsin]

hey!
Zur Äthiopien Geschichte: ich hab das gemacht nur bin ich in die Karibik. Habe Flüge gebucht, die erste Woche Unterkunft, den Rest nicht.
hab mich dann so treiben lassen, mit dem Flieger oder der Fähre zur nächsten Insel, vor Ort ne Unterkunft gesucht.

Und ja, ich war ein bisschen verzweifelt und anscheinend ziemlich mutig; das wurde mir zumindest oft gesagt.

hab das selbe aber schon in Irland gemacht, es sind halt Abenteuer, aber ich würde keine Minute davon missen wollen, obwohl ich manchmal an meine Grenzen gegangen bin damit.

LG, L.

[Cariote]

Hey,
Ja, ich meinte es ernst um in eine völlig andere Welt zu kommen in der Menschen täglich ums Überleben kämpfen.
Meine Mitarbeiterin hatte es gemacht. Zu zweit nach Indien. Mit Rucksack und von Hotel zu Hotel, Stadt zu Stadt. 8 Wochen. Krasse Erfahrungen. Die Leute dort trugen Tote durch die Strassen und das Trinkwasser war...naja... Sie sagt es war fast zu krass.
Sie ist weise und selbstbewusst geworden.

Ich selbst hatte Unterkunft und ne Frau die mich vom Flughafen Addis Abeba abgeholt hätte. Ich hatte die Impfungen schon, den Reiseführer, mein Mann ebenso. Dann kam der Entzug und daran scheiterte das.
Hab mich ohne Opiate nicht getraut.
Mitnehmen durfte ich nicht. Null erlaubt.
Quasi nix Entzug, nix Africa. Hatte 4Wochen Zeit um auf Null zu kommen. War zu kurz.

Länger konnte ich mir finanziell nicht frei nehmen. Hatte insgesamt 8 Wochen geplant.
Das war vor einigen Jahren. Ca 2011?
Hatte damals hier dokumentiert glaube ich.

Aber meine Kollegin, die war weg und hast umgesetzt. Bei ihr Indien.
Von den Menschenrechten dort war sie entsetzt!

Solche Eindrücke brauchen Süchtige die Clean werden wollen glaube ich. Etwas so elementares dass du dich weiter entwickelst.

Seitdem habe ich mit dem Clean werden abgeschlossen. Ich konsumiere gerne Opiate und solange es mir noch gute Gefühle bringt werde ich nicht damit aufhören.
Afrika war das stärkste was ich dem entgegen zu setzen hatte.

Ich lebe jetzt so und fertig. @Quasi, natürlich nicht mit schießen!, schon klar. Aber mit Pharma Opis kann man ganz gut leben denke ich wenn die im Rahmen und oral konsumiert eingesetzt werden.
Lg Caro

[honeygirl]

Aha.

Also warst du selber nicht dort-versteh ich das nun richtig?

Und Lilli soll aber hin, obwohl sie auch in Dauerentzug ist-das war doch der Grund warum du nicht hin bist?

Und man muss tote Menschen sehne , um clean zu werden und zu bleiben, aber du konsumierst noch Opiate?

Hab ich das nun richtig zusammengefasst oder hänge ich irgendwo?

Verwunderte Grüße,
Honey

[joe]

namaste,
ach Indien, ist immer so mein thema...

für mich war das land tatsächlich ein grund clean zu werden. ich bin dann tatsächlich 2004 mit dem rad von Berlin dahingefahren.
insgesamt war ich jetzt 4 mal da, insgesamt fast eineinhalb jahre, immer aufm rad unterwegs, und das hat schon viel mit mir gemacht.
aber grundlage ist schon eine ziemlich gefestigte psyche, sonst ziehts einem da schnell die schuhe aus...
also, erst mal den ersten schritt machen, dann den zweiten. alles andere scheint mir drogenbedingte realitätsferne.

liebe grüsse
joe

[Cariote]

Joe, mit dem Fahrrad nach Indien! Das ist Klasse! Jetzt weiss ich was ich im Sommer mache. Mit dem Fahrrad durch Polen. Das traue ich mich auch mit Opis.

Mit dem Fahrrad durch Indien boahhh mega krass! Warum kein Wohnmobil? Glaube das gefällt mir gerade noch besser.

Honey, nein in Äthiopien war ich letzten Endes nicht. Da ich Opiate mitnehmen musste ging die Reise dann nur durch Frankreich. Keine andere Kultur, trotzdem toll.

Tote sehen um Clean zu werden und zu bleiben? Nee...Weiss nicht. Jedoch entwickelst du dich stark bei einschneidenden Ereignissen. Bungiesprung ebenso oder Segelfliegen.
Das habe ich alles gemacht aber Clean bin ich dadurch immer noch nicht. Aber ich bin zufrieden mit meinem Leben, ausgeglichen, glücklich und gerne berufstätig. Da stören mich die Opiate nicht mehr und alleine dafür hat sich die Entwicklung wahrlich gelohnt.

Sobald ich merke dass es kippt mache ich wieder verstärkt was für mich. Bisher hat es sich sich immer wieder eingependelt auch wenn die letzte Phase mit hochdosiert Opiaten über 1Jahr gedauert hat. Jetzt ist es wieder im Mittelfeld.
Lg

[Quasimodus]

[honeygirl]

Also ich finde allgemein, dass Reisen das Leben bereichert - egal wohin es geht.

Aber zu reisen um clean zu werden ist mir nun neu.
Auf Entzug zu verreisen aber undenkbar!

Ich kenne mich gar nicht aus bzgl dem Einführen von Medikamenten in andere Länder.

Aber Benzos und Lyrica sind innerhalb von Europa mit ärztlicher Bescheinigung wohl erlaubt!

Was Übersee betrifft keine Ahnung...

[joe]

thema sexualität, das ging mir genauso. ich habe das nicht mal wirklich vermisst.
aber da habe ich dann später auch gemerkt, wie stark pola / dhc eigentlich ist. wie sehr mich das dicht gemacht hat.
war schon abgefahren davon dann runter zu kommen. also nach dem akutem körperlichen entzug.

das mal noch von mir.
guten schlaf

[perl]

Moin Joe und alle anderen,

könntest Du das mit der "Stärke von Opiaten" nochmal etwas genauer beschreiben?

Ich habe ja nicht nur die Benzos am Bein, sondern eben auch Opiate/Opioide. Und ja, ich merke, DASS sie mich verändern,-... meine Psyche, mein Leben...- dass auch ein gewisses psychisches Verlangen da ist.
Also keine reine Schmerzmedikation (mehr).
Ich lebe unheimlich lange schon mit Opiaten und habe mich lange auch vor mir selbst nicht eingestanden, dass da psychisch/seelische (?) Veränderungen sind, die ebenjenen Stoffen geschuldet sind.
Unabhängig von den Benzos.
Die kamen erst später auf unglücklichem Wege dazu und das ist eine eigene Geschichte.
Erst jetzt - im Laufe der ganzen Entzugsgeschichte - kommen mir des öfteren solche Gedanken, wie es wohl wäre ohne alles.
An den Opiaten/Opioiden halte ich fest, viel mehr,- ganz anders als bei den Benzos. Die sollen einfach WEG.

Aber ohne Opiate/Opioide?
Dabei bin ich mir sicher, dass gerade auch Opioide großen Einfluss eben auf die Gefühle haben - und zwar im weitesten Sinne - wie auch auf die Konzentration und das "Allgemeininteresse".
Ich habe den Eindruck, dass ich unter Opioiden interesseloser geworden bin, sozial noch zurückgezogener und trotzdem "zufrieden" bzw. irgendwie gleichgültig (auch nicht das richtige Wort) gegenüber dem Leben, SOLANGE sie wirken.
Reine Schmerzmedikation ist das schon lange nicht mehr und das gestehe ich mir hiermit mal schriftlich ein .

Und @Cariote, ich weiß nicht genau, ob ich Deinem Gedankengang folgen kann. Ich kann schon auch Honeys Einwände verstehen...

Du meinst, dass extremes äußeres, reales Erleben eine Sucht "heilen" oder relativieren kann?

Auch Deine Schlussfolgerung kapiere ich nicht wirklich.

Du lebst jetzt. Und möchtest deswegen Opis nehmen? Ich kenne ja diesen Gedankengang, ja, aber ich denke auch, dass ich "das Leben" clean kennenlernen möchte.
Real sozusagen.
Nicht manipuliert durch Chemie im weitesten Sinne.

Ist total schwer, das auszudrücken und ich habe schon wieder das Gefühl, dass ich Quark schreibe.
Ich BIN eben auch nicht klar im Kopf (wann ist man das?).

Und ja, ich würde total gerne mal Indien bereisen.
Aber niemals unter Medikamenten und schon gar nicht im Entzug und ungern als Frau alleine.
Und hier höre ich erstmal auf.

Vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen...

Gruß perl

[perl]

Kurz ausgedrückt: Ich frage mich nach Deinem post,Joe, ob ich vielleicht gar nicht merke, wie "dicht" ich bin...

perl

[joe]

moin perl,
meine aussage bezüglich der stärke bezog sich auf diese sog. ersatzstoffe. weil sie halt nicht so kicken wie dope, denken wir dann nach einer weile, turnt nicht.

ich habe 15 jahre täglich beides genommen. und erst als ich dann keine mehr nehmen brauchte, habe ich halt gemerkt,wie breit ich wirklich immer war.
vorher dachte ich halt, na ja, 100 ml dhc oder 15 meter pola, ach, bin ja "nüchtern". 3 liter vino dazu, normal.
breit sein ist was anders.(''

zum thema schmerzmedi kenne ich mich nicht aus.
aber sucht ist halt auch noch eine eigenständige fortschreitende krankheit mit bestimmten auswirkungen. und da ist es wohl egal, aus welchen gründen du mit opis angefangen hast.

ein freund von mir hatte einen kaputten rücken. als er mit alk und koks aufgehört hat ist er auf opis umgestiegen. hat immer gesagt, er ist clean.
neulich hatte er eine op. vorher musste er erstmal auf entgiftung.
es geht ihm jetzt ganz gut.

liebe grüsse
joe

[perl]

ja, das meine ich: Erst dann zu merken wie sehr es einen beeinflusst hat, wenn man nichts mehr nimmt.

Ich habe eben auch die ganze Zeit gedacht, ich mach nen Benzoentzug und die Opis nehme ich ja wegen den Schmerzen, die beeinflussen nicht weiter.

Das ist wohl wirklich ein Trugschluss, schließlich ist Oxycodon ja ein hochpotentes Opioid.
Muss wohl einiges neu überdenken...- ... Doppelentzug? Bzw. nacheinander? Und wie kommt man dann schmerztechnisch zurecht?
Mann, ist das ein Shice.

Lilli, wir schreiben hier auf Deiner Seite so vor uns hin...

perl