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max1max Anfänger
Anmeldungsdatum: 20.10.2013 Beiträge: 1
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Verfasst am: 20. Okt 2013 11:11 Titel: Meine Frau ist Benzo, Alkohol und Kokain abhängig |
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Hallo liebe Forum Teilnehmer,
Also folgendes: Ich habe meine Frau vor 9 Jahren kennengelernt und wir sind seit 8 Jahren verheiratet. Zu beginn unserer Beziehung hat meine Frau gelegentlich Alkohol in grossen Mengen konsumiert. Der Alkoholkonsum wurde dann regelmässig, d.h., jeden zweiten Tag Vollabsturz. 2006 hat meine Frau dann eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik angefangen , die sie nach drei Wochen abgebrochen hat.
Die Behandlung war trotzdem ein Erfolg, meine Frau hatte vielleicht noch zweimal im Jahr einen Absturz und sie hat auch ihre Ausbildung zur Krankenschwester in der Psychiatrie erfolgreich abgeschlossen.
Nach ihrer Ausbildung, hat meine Frau angefangen ihre Depressionen mit einer selbstmedikation zu behandeln, Temesta, Zolpidorm etc, dazu Alkohol und Kokain. Dies hat zu einem Totalzusammenbruch diesen Sommer geführt. Anfangs September hat sie wiederum eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik begonnen (Entzug und Behandlung der Depressionen) die sie vor einer Woche abgebrochen hat. Am Samstag Kokain und Alkoholabsturz, Am Sonntag ein Häufchen Elend und es tut ihr so leid, seit Montag Temesta, Zolpidorm, Frontin, Palexia etc. Missbrauch. Zudem hat sie angefangen sich selbst zu verletzen (Schnittwunden an Oberarmen, Unterarmen und Beine).
Zur Zeit bin ich dran eine neue Klinik für sie zu suchen. meine Frau sagt, dass sie jetzt clean werden will und alles anders machen will.
Meine Frage an euch: Macht das eigentlich Sinn, was ich hier mache oder ist das eh hoffnungslos?
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Max |
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Michi38 Bronze-User
Anmeldungsdatum: 30.09.2013 Beiträge: 23
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Verfasst am: 20. Okt 2013 13:04 Titel: |
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Hallo Max,
als erstes mal, es ist nie hoffnungslos und es ist super was
du für deine Frau machst. Wenn Sie das ganze hinter
sich gelassen hat wird Sie dir danken.
Wichtig wäre es das deine Frau die Therapie auch durch zieht
und nach dem stationären Aufenthalt auch ambulant weitermacht,
sich einen Psychotherapeuten sucht der Sie danach begleitet.
Als erstes sollte Sie zu einem Psychiater gehen der Sie auf
Medikamente einstellt bis Sie dann in die Klinik geht.
Außerdem wäre es wichtig das Sie sonst alles weg läßt.
Der Tag nach dem Absturz ist für deine Frau am schlimmsten,
Selbstvorwürfe, Depression, Selbstverletzung.
Ich denke deine Frau hat sehr gute Chancen wieder ein
ganz normales Leben zu führen. Wichtig ist halt das Sie das
auch zu 100% will, außerdem hat Sie dich. Du haltest zu ihr
das finde ich am wichtigsten.
Ich wünsche euch alles gute für die Zukunft .
Gruß Michi |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 20. Okt 2013 13:55 Titel: |
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am Freitag hat mir noch jemand gesagt, dass es für Suchtkranke ganz wichtig ist, eine "Person zum Anlehnen" zu haben, wenn si clean werden will und auch bleiben will. Das hab ich direkt kapiert, denn Suchtbehandlung muss auf der emotionalen Ebene wirken. Mit deinem Verstand kannst du vielleicht mal ne gewisse Zeit dem ganzen Druck entgegenwirken, aber du wirst immer wieder einbrechen und rückfällig werden.
Hate weiterhin zur ihr, unterstütze sie un sucht zusammen nach einer geeigneten Klinik und ja, der Tag nach nem Totalabsturz kann schlimmer nicht sein für den Betroffenen. Leider hilft da oft nur erneuter Konsum schon in den Morgenstunden um das überhaupt aushalten zu können.
Ich wünsche euch auch alles Gute. Ich hab nen gutes Gefühl, dass ihr beide das packt und das sie es kann, hat sie schon mehrfach bewiesen. |
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Coolbert Anfänger
Anmeldungsdatum: 30.10.2013 Beiträge: 6
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Verfasst am: 30. Okt 2013 15:36 Titel: |
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Ich finde das ganz großartig, wie du ihr hilfst. Pass bloß höllisch auf, nicht in Kodependenz zu geraten. Das geht schneller als man denkt, und dann ist keinem damit geholfen. |
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faun Gold-User
Anmeldungsdatum: 08.01.2014 Beiträge: 683
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Verfasst am: 8. Jan 2014 18:01 Titel: ...macht das Sinn? |
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wichtig ist das Sie selber will.
Absolute Konsequenz ist von Deiner Seite nötig. Ja, wenn man es schaffen will dann braucht sie Unterstützung, wie ich auch oder die allerallermeisten.
Zeige dass du sie liebst aber dass Du Ihre Handlungsweise haßt.
Bei koks ist es eine Sache des Kopfes. Das wird ein Kampf bis ans Ende Ihres Lebens im Kopf stattfinden. Das ist bei mir so, und das geht nicht mehr weg. Alle sagen mir das, dass das nie wieder ganz weg geht. Körperlich machts nicht abhängig. Aber vom Kopf. Wenn man es umwandelt vom Koks ins Crack, oder wenn man es intravenös spritzt, dann wrebelliert wohl auch der Körper.
Allerdings hat Deine Frau einen wahren Mischkonsum in Ihrerm Erfahrungsschatz zu bieten, da kann ich nicht so ganz mithalten. Besser gesagt, ich hab anders Gemischt, ein andere mehr-Gänge-Menüs eingefahren, die auch so richtig Klasse sind. Richtig super was ich da geschafft hab. Koka, Vitamin K&K, kiffen, Alc, Poppers...und noch mehr von dem ich raten muss was es war. Extasy und Criss? Ampheta? Womöglich. Mich schauert es davor. Ich weiss nicht was es war. Ich weiss nur: gefährlich!
Sinn zu helfen macht es ganz viel, Coolbert hat gesagt, pass blos auf nicht in Kodependenz zu geraten. Recht hat er!
Du hast eine sehr schwere Last.
Nochwas: meist steckt da etwas hinter. Das muss auch angegeangen werden.
Ich könnte mir denken das du das auch weisst , aber hier nicht erwähnt hast.
Wenn sie es nicht schafft: ich hab Probleme, es ist schwer und hab Rückschläge hinnehmen müssen. Das schwerste für mich ist, das ich meine Partnerin liebe. Sie aber auf Distanz gegangen ist zu mir. Das war mit ein Auslöser bei mir. Sie sagt sie liebe mich auch, glaubt mir aber nicht das ich sie liebe, und das macht es mir nicht einfacher. Die Distanz ist geblieben, aber die Hilfe ist da. Die andere Sache bei mir ist sexueller Kindesmißbrauch bei mir. Ich weiss nicht mehr ob ich 9 oder 11 war, damals hab ich das verdrängt. Jetzt kommt das immer wieder hoch, dann gehts mir sauschlecht.
Ich würde es manchmal einfacher haben wenn die Distanz zu meiner Partnerin wenigstenz ab und zu etwas kleiner wäre... Grundsätzlich schaffe ich das was ich gerade schaffe nur dadurch das sie sich wenigstens auf mich konzentriert und einläßt. Ich hoffe das andere kommt auch wieder. Ohne sie halten mich nur die Kinder... und hätte ich niemanden mehr, dann wäre ich nicht mehr da. vielleicht noch weil ich meine ich müsste das Leben dankbar annehmen, das ist so eine Grundeinstellung von mir, aber manchmal bin ich froh das mich etwas zurückhält, wennauch ich glaube das mich immer etwas zurückhalten wird im Leben zu bleiben. Aber manchmal bin ich mir da auch unsicher.
Deshalb nehme ich dankbar das, was sie fähig ist mir zu geben. ich akzeptiere auch Ihre Grenze. Auch wenn ich wünschte die wäre nicht da, ich weiss, ohne diese würde es schlimm für sie zu schaffen sein...
Vielleicht hilft es Dir, ich weiss nicht wie es weitergegangen ist, was halt so passiert ist seit dem...
Es ist nicht so schön sich zu outen, ich hoffe und habe das gefühl das Du daraus Nutzen ziehen und vielleicht etwas ableiten kannst. ich schwöre: Von der Struktur her kannst du alles Übertragen was ich Dir geschrieben habe, Die Variablen die diese Lebensgeschichte setzt musst Du nur mit den bestimmten Konstanten deiner Frau füllen. Die Formel bleibt die gleiche. habe viele getroffen, und bei keinem war es anders. okay, die eine oder andere Variable hat vielleicht einen kleineren wert, dafür eine andere Variable einen größeren Wert.
Von ganzem herzemn wünsche ich Dir viel Kraft, Herzlichkeit und Konsequenz, Unterscheidungsvermögen und Schläue, Listigkeit, Durchblick und ganz viel Hilfe. Und natürlich Erfolg. |
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