Erfolgreich abdosiert! Und nun?

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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 15:01    Titel: Erfolgreich abdosiert! Und nun? Antworten mit Zitat

Liebe Forumsmitglieder, da ich auch dabei bin, von Suchtmitteln abzudosieren,

wollte ich mit Euch gemeinsam Verhaltensweisen, Techniken, Ideen und mehr

sammeln, was uns hilft, nach dem RUNTERdosieren nicht gleich wieder RAUF-

zudosieren.

Oder Kurz:

1. Was hilft mir beim Runterdosieren?

2. Was hilft mir beim Clean-bleiben?


Dabei sei es jedem erlaubt, völlig kreativ zu sein und nicht nur Sachen zu posten

die sich schon in Büchern oder Therapieen bewährt haben. Die gehören natürlich

und auf jeden Fall auch rein, doch wenn jemand was Neues, noch Unerprobtes

aber für ihn Einleuchtendes schreiben möchte zum Abdosieren und abdosiert

bleiben: Nur zu!

Mein grösster Feind bei dem Thema ist meine eigene Trägheit und Angst. Wenn

ich schon sehe, dass ich etwas geschafft habe, was mir wirklich was abverlangt

hat, dann möchte ich es auch nicht mehr verlieren.

Das ist so, wie hart erarbeitetes Geld mehr für einen selbst bedeuten kann, als

geschenktes.

Soweit erst mal. Würde mich über eine rege Beteiligung freuen (Konjunktiv; da

wird neb wieder sauer sein Confused ).

Liebe Grüsse

von Sepp
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

Abdosieren...bei mir zuletzt Oxycodon ...und es wird echt ne Erleichterung wenn man sich Wochen völlig räudig gefühlt hat...um dann mal wieder halbwegs fit zu sein...
Hauptsache es geht vorwärts und nicht zurück,das ist das wichtigste..

die körperlichen Entzugserscheinungen bei Benzos ,auch beim abdosieren, wie RLS und Krampfanfälle kann und sollte man ja eh durch entsprechende Medikamente verhindern. ACHTUNG : Lyrica wurde zwar als Antipeileptikum konzipiert, ist aber als Entzugskrampfschutz eher ungeeignet, hier sollte z.b. Carbamazepin her.


P.S.
Bei mir... abdosiert von ca.300mg Oxy auf jetzt z.zt. 140mg...
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Haschgetüm
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 26.03.2015
Beiträge: 2502

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fühl mich noch nicht so ganz qualifiziert zu beurteilen, was beim clean bleiben hilft, aber mir hilft im Moment folgendes:
Positives Denken, Dankbarkeit, Ernsthaftigkeit, Selbsthilfegruppe, Hilfe annehmen, Schönes schaffen und genießen, Austausch mit anderen Betroffenen, der Versuchung aus dem Weg gehen, Tagesstruktur, lange heiß duschen, Gemütlichkeit und Entspannung, die feste Überzeugung das Stoff es nicht besser macht...
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honeygirl
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Was mir hilft beim Abdosieren des Diazepam:

-der Gedanke, dass es zu schaffen ist und irgendwann vorbei sein wird.

-positive Zukunftsperspektiven.
Denke immer daran ,was ich alles machen werde können,wenn ich das Gift in meinem Körper los bin.

- Beten

- Ganz viel Filme zur Ablenkung
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich bin in mich gekehrt und zu dem Entschluss gekommen, dass das

Abdosieren bei mir besser gelingt, wenn ich die Vorteile wichtiger nehme und

die Nachteile so gut es geht, ausblende.

Denn es hilft mir z.Bspl. nicht wenn ich mir 3 Wochen vorher schon anfange,

auszumalen, wie schlimm alles bei kurz vor Null wird, sondern lieber realisiere

und mir fett ausmale, was ich schon bewältigt habe.

Und mir auch Personen aus dem Forum, die ich mag vorstelle, dass sie etwas

geschaffen haben, was ich auch kann, wenn ich wirklich will, neb Wink !


Und Vorbilder sind für mich, Joe und Marle, sehr wichtig. Es kann immer mal

eine Frage oder Situation auftreten, wo man jemand mit echter Erfahrung

braucht.

Soweit erst mal.

LG Sepp Wink
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Yez
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 20.04.2016
Beiträge: 2974

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Mir hat beim Abdosieren geholfen,

die schrecklichen Nebenwirkungen als positiv zu sehen .

Jeder Schmerz , jede unruhige Nacht mit schwitzen und frieren ,
dieses Gefühl - das Herz explodiert gleich, ect.

hat mich immer ein Stück näher ans Ziel gebracht .

Von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag.


Jetzt setze ich mir neue realistische Ziele und hoffe sie zu erreichen.

Liebe Grüße

Yez
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honeygirl
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 07.08.2016
Beiträge: 1267

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2016 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Yez hat Folgendes geschrieben:
Mir hat beim Abdosieren geholfen,

die schrecklichen Nebenwirkungen als positiv zu sehen .

Jeder Schmerz , jede unruhige Nacht mit schwitzen und frieren ,
dieses Gefühl - das Herz explodiert gleich, ect.

hat mich immer ein Stück näher ans Ziel gebracht .

Von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag.


Jetzt setze ich mir neue realistische Ziele und hoffe sie zu erreichen.

Liebe Grüße

Yez


So hab ich es noch gar nicht gesehen. .. Shocked

Thx...Vielleicht mal dran denken ,dass der Körper auf diese Weise heilt und alles wieder repariert wird, sich neu ordnet durch die Symptome!
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Seppel 4
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2015
Beiträge: 1593

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2016 08:24    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Yez und Honey,

ich finde Eure Posts echt stark und für mich als Denkmodell beim Runterdosieren

SUPER.

Ich habe die 'Wiederaufräumarbeit ', die der Körper beim Runterfahren macht

und die subjektiv gefühlt nicht angenehm sind, immer gefürchtet. Doch das

was ich fürchte muss ja geschehen, weil ich vorher den Körper zum Verarbeiten

der Pillen ' gezwungen ' habe.

Sich wie die Pawlowschen Hunde, die immer Futter bekamen, wenn eine Glocke

ertönte, und die hinterher schon beim Glockenläuten sabberten muss man sich

so konditionieren, dass die Unruhe und alles, was innerorganisch passiert, mit

Wohlwollen empfangen, weil es zum Heilungsprozess gehört, beim Abdosieren.

Das ist ein Denkanstoss, den ich vertiefen werde. Danke, ihr beiden, und:

Habt einen guten Tag!

Wink Very Happy Wink

Sepp
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perl
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2016 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen Sepp und alle anderen,

ich befolge gerade den Rat meiner sehr alten, lebenserfahrenen Mutter: Wenn ich ihr erzähle, was für Entzugssymptome mich erwarten, schüttelt sie mit dem Kopf und sagt:"Du bist Du und nicht andere. Warte doch erstmal ab, was passiert oder was NICHT passiert."
Und tatsächlich habe ich ja zur Zeit trotz Runterdosierens ein gutes Zeitfenster.
Das heißt, mir geht's nicht so, wie es mir eigentlich gehen müsste.
Ich habe aber auch eben die "Erwartungshaltung" ein Stück weit aufgegeben und schau, was passiert.
Ich habe ja auch das Glück, nach vielen, vielen Arztwechseln nun jemanden gefunden zu haben, der keinen Druck macht und wirklich langsam runter geht.
Hoffentlich bleibt das auch so.
Also, Seppel, auch wenn Du gegen Null gehst, KANN es Dir mies gegen, MUSS aber nicht.
Vielleicht strafe ich in einiger Zeit auch meine eigenen Worte Lügen. Vielleicht auch nicht.

Schau auf DICH!

Und nicht darauf, was laut anderen unbedingt passieren müsste.

Und wenns einem dreckig geht, was ich ja auch durchaus kenne, dann ist Yez' Haltung wunderbar!
Jeder Schritt ein Zeichen der Heilung.
Boah.

Grüße perl
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perl
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.07.2016
Beiträge: 1100

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2016 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Noch was dazu, etwas aus den meditativen Übungen des Buddhismus: Wahrnehmen, was ist, aber entidentifizieren.

Ich HABE Symptome, aber ich BIN nicht meine Symptome.

Grüße perl
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Grashuepfer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.10.2011
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2016 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

mir hilft beim jetzigen BZD Entzug, dass ich das erste Abdosieren soviel leichter empfunden habe und es ohne grosse Symptome (auch die Zeit ab 3 mg bis null) runter geschafft habe. Ich habe da einfach die Gewissheit erfahren, dass man ambulant gut absetzen kann.

Leider bin ich aber dann doch zu schnell ab 3 mg damals unterwegs gewesen, hätte mir doch alle Zeit der Welt nehmen können, aber es lief einfach gut und was macht dann der Esel, er geht aufs Eis Sad .

So kann ich nur weitergeben, sich wirklich ab 5 mg VIEL Zeit zu lassen, damit so ein Theater, wie bei mir, bei keinem folgt. Und ich nehme es eben als jetzt hartes Lehrstück, wie ich es DIESMAL besser machen MUSS.

Ansonsten denke ich wenig drüber nach, was kommen KÖNNTE, denn die BZD sind ein Überraschungspaket, langweilig wird es nicht, was aber nicht bedeutet, dass es schlimm kommen muss und ich empfinde die Symptome auch als eine Art "zurück zum gesunden Zustand".

Das ZNS hat soviel auf die Birne gekriegt mit der Chemie, dass es sich jetzt eben schüttelt und rüttelt, bis es wieder im Zustand ist, dass das körperEIGENE Beruhigungssystem ohne die Pillen bei Stress wieder selber anspringt.

@ Lieber Seppel.
nicht zuviel warten, grübeln, auf den Körper hören, mit der Zeit spürt man einfach, wann der Moment für weiteres Abdosieren da ist. Für mich war und ist Ablenkung das Beste, allerdings habe ich schon beim erstenmal schnell bemerkt, dass eher ruhige Dinge geeignet sind (machst du ja), zuviel Sport bspw. tat mir nicht mehr gut, laute Musik, viele Leute, ZUVIEL planen...all das war kontraproduktiv.
Kaffee ging gar nicht, Cola auch nicht, also eben Tee, Wasser, geraucht habe ich nie und Alkohol war auch kein Thema.

Jetzt beim zweiten Entzug habe ich allerdings ungleich schlimmere Schmerzzustände, wird aber hauptsächlich wiedermal den Anspannungen geschuldet sein, habe privat leider in kurzer Zeit viele wertvolle Menschen (dabei meine ganze Familie) verloren und so Termine im Friedwald und die Zeit DAVOR sind halt nunmal nicht entspannt, da hilft mir die beste Meditation nichts.

Je entspannter dein Leben verläuft, je weniger du dich auf irgendwelche Symptome und das Thema BZD konzentrierst, je einfacher wirst du runterkommen, nur mach es mir bitte nicht nach aus Übermut, weils vielleicht wirklich besser geht, als du denkst, werde nicht zu schnell im unteren Bereich.

Der Hüpfer wünscht sich und ALLEN hier viel Gelassenheit und Geduld, kommt gut durch die Tage, geniesst die weihnachtliche Stimmung, wenns schön für euch ist.
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2016 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

moin mein Lieber,

ich hätte ja gedacht, ich könnte dir etwas dazu schreiben, wenn du nicht alles wissen würdest, was ich in meinen Erfahrungen hätte. Wink

Zum Abdosieren könnte ich eh nix betreigen, da
Ging immer harakiri, entweder bewusst beim H oder Metha oder in Unwissenheit beim Benzo.

Zum clean bleiben ist es bei mir einfach eine Entscheidung, und zwar langfristig. Mit " nur für heute" könnte ich nix anfangen und weiteres rumwurschteln in AA/NA würde mir nix bringen und wäre eher kontraproduktiv. Ich will mein Leben nicht über die Sucht hinaus damit beschäftigen.

Aber ich bin mir sehr sicher, dass du deinen Plan straight verfolgst und erfolgreich abschliessen wirst. Deinen Plan finde ich gut, ich würde evtl. den letzten step mit den besagten Pflastern machen, aber das hatte ich dir schon gemailt.

Dein ganzen Leben passt und du hast das sehr gut eingerichtet, da wird nix anbrennen. Mache dir nicht zu viele Gedanken!

Du packst das ( locker) , wer sonst?

LG N
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mikel015
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2016 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe das so wie Neb...

bei mir war es auch immer Harakiri, endweder ganz oder garnicht...
...nur jetzt beim Oxy nehme ich mir alle Zeit der Welt ...treibt mich ja keiner..wofür auch... wenn überhaupt... Wink
Einfach mal den Kopp ausschalten und durch und dann weiter sehen...
Bin noch nie in AA Gruppen oder NA gewesen... wozu..um mir den ganzen Mist von anderen Süchtels oder Ex-Süchtels reinzu ziehen... so mimimi mir gehts ja so schlecht, naja wer es braucht... nee nee brauche ich nicht...habe immer mein Ding konsequent alleine durchgezogen und bin damit immer bestens gefahren...

so long
Mikel
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