substitution im knast und die bayerische justiz

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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 01:07    Titel: substitution im knast und die bayerische justiz Antworten mit Zitat

ein altbekanntes thema. hier ein recht aktueller artikel (09/2016) über einen häftling, der erfolgreich geklagt hat, weil er in haft nicht substituiert wurde...

ich finde diese maßnahme ganz furchtbar. jeder, der schonmal entzügig von opiaten war und weiß was "OPIATHUNGER" heißt, kann sich vorstellen, wie ekelhaft das in bayern im knast sein muß... es sei denn, man heißt zufällig HOENESS, dann bekommt man ne sonderbehandlung im jva-krankenhaus, bis man in den offenen verlegt wird...
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endstation
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 28.03.2016
Beiträge: 208

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 01:08    Titel: der link wär auch ganz praktisch... Antworten mit Zitat

http://www.pharmazeutische-zeitung.online/index.php?id=64931

http://www.pharmazeutische-zeitung.online/index.php?id=64925
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wusste gar nicht, dass Hoeness in Substi ist...

Spass beiseite, mit solchen lächerlichen Seitenhieben disqualifizierst du dein Anliegen, das ja durchaus berechtigt ist.

Der bayrische "Sonderweg" in der Drogenpolitik zeigt ja, dass in diesem Reservat für die Law&Order-Fraktion das "sozialverträgliche Frühableben" von Drogengebrauchern nicht bloß billigend inkauf genommen, sondern gezielt angestrebt wird - sehr erfolgreich übrigens, gegen den Trend steigen in Bayern die Drogentodesfälle kontinuierlich an

Es ist ein Skandal, dass bei kranken Häftlingen eine Anordnung des Justizministers oder des Anstaltsleiters die medizinische Indikation zu einer Behandlung außer Kraft setzt.

Eigentlich verstoßen nämlich sämtliche Knastärzte in Bayern unmittelbar gegen die ärztliche Berufsordnung und müssten wegen des schweren Pflichtverstoßes (Befolgen medizinischer Weisungen von Nichtärzten) sofort ihre Approbation verlieren.

Die Bayrische Ärztekammer müsste ihre Mitglieder umgehend auffordern, ihre Tätigkeit in bayrischen Strafanstalten einzustellen...

LG
Praxx
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rock
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 16.03.2015
Beiträge: 2481

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wäre ich aufstrebender Rechtsanwalt oder -anwärter, würde ich "Danke Praxx" schreiben, etwas recherchieren und dann einen aufsehenerregenden Prozeß gegen einen der Ärzte anstreben.
Wenn gut recherchiert wurde, fundiert belegt werden kann, was offenbar Sache ist im bayrischen Knast, dann muß es zu einem Urteil kommen, einem Urteil mit Folgen, denn dann müssen die anderen Schuldigen auch 'rangenommen werden.
Meine Reputation als Rechtsanwalt wäre glänzend, meine Karriere zumindest einen großen Schritt weiter und ich hätte auch Gutes getan, Unrecht beseitigt.
Was will man mehr !
Wo sind sie, die jungen, aufstrebenden Rechtsanwälte, die sich einen Namen machen wollen ?
Dreamer, you're nothing but a dreamer ... Ich weiß es eh Wink
Cheers
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es auch entsetzlich grundsätzlich was da passiert ist. Auf der anderen Seite würde mich interessieren ob er nun clean ist, vielleicht war es auch eine Chance für ihn und er ist nicht mehr auf Heroin oder Methadon, was noch schlimmer ist, angewiesen.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja klar was die Bayern wollen: die Suchtkranken in andere Bundesländer abdrängen. Also besser nicht in Bayern erwischen lassen.

Frag mich wie die in den Bayern so in den Apotheken drauf sind. In Berlin ist BTM-Rezepte einlösen eine lockere Sach. Ist man in Bayern da auch gleich ein potentieller Krimineller?
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo QyX,

„potentieller Krimineller“ bist Du in bayerischen Apos – genau wie in allen anderen – dann, wenn Du etwa abgewrackt daherkommender, zugedröhnter oder 3 N3-Packungen auf einem Rezept mit krakeliger Unterschrift verlangender „Patient“ bist.. oder der Apotheker schon so „seine Erfahrungen“ gemacht hatte..

Man muss da die Kirche auch mal im Dorf lassen – die bayerische Justiz und der Rest sind zwei Paar Schuhe – und derartige Kommentare kommen seltsamerweise ganz oft mal von Leuten, die Bayern nur aus Erzählungen a la Praxx vom „faschistoiden Biersäufervolk“ her kennen.
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Dr.Mabuse
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.02.2015
Beiträge: 4074

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Höneß,Franz Beckenbauer,Koksnaße Friedman,Alice Schwarzer, Volker Beck (Crystal Meth)...

Sebastian Edathy,der sich als SPD Politiker Kinderpornos im Bundestag angeschaut hatt,und immer noch volle Bezüge bekommt...Unglaublich...

Alles meine "Lieblinge"...
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Was'n Oxy, Praxx hat sich nur auf die Bayerische
Justiz bezogen und da hat er nun mal recht.
Genau wie Rock mit seinem Beitrag. Aber
möglicherweise trauen sich in BY nichteinmal
die Rechtsanwälte gegen diese Order von "oben"
an zu prozessieren. So können junge Karrieren
auch abrupt enden.
Mit Demokratischen Verhältnissen kann das ja
nix zu tun haben.
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oxy moron
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2014
Beiträge: 387

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Gregory,

wie aus der Anrede ersichtlich, war mein Kommentar an QyX gerichtet, welcher sich nun mal auf bayerische Apos bezog – und Praxxens Ausführungen (auch außerhalb des Forums..) waren und sind oftmals in unhübscher Art und Weise gegen eine Klischeevorstellung von Bayern gerichtet, die in ihrer verallgemeinernden Abwertung schlicht und einfach falsch ist.. Und so „inspiriert“ könnten nun einmal auch Übertragungen und Projektionen entstehen, wie die, dass man mit BtM-Rezept in bayerischen Apos grundsätzlich als „potentieller Krimineller“ angesehen werden würde.. was nun mal nicht so ist..

Alles geklärt? Wink
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

"das sozialverträgliche frühableben von drogengebrauchern wird gezielt angestrebt".
das passt ja in deine theorie der "quasi faschistischen drogenpolitik der BRD"
aber,
"wenn ich hier was zu sagen hätte, liefe einiges besser"

na praxx, da bin ich mal froh, das du hier nicht so viel zu bestimmen hast.

mit freundlichem gruss
joe
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Joe,

wo hast du denn diese Zitate hier? Aus diesem Threat stammen sie jedenfalls nicht.

Ansonsten könnte man bei dem Verhalten mancher Staatsanwälte in Bayern den Eindruck gewinnen, als laufe da wirklich ein richtiger Kreuzzug gegen Suchtkranke.

Siehe dazu auch Artikel in der https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/ über Verfahren in Bayern. Sind nicht schwer zu finden.

Die ganze Situation in Bayern ist doch gruselig. Einerseits diese legalen Massenbesäufnisse im Bierzelt, andererseits werden arme Opiatabhängige, die keinen Euro mehr haben gnadenlos verfolgt und zusätzlich wird ihnen im Gefängnis die notwendige Behandlung vorenthalten.

Manchmal denke ich so darüber nach, wenn ich - warum auch immer - mal ins Gefängnis müsste oder ein Krankenhaus in Bayern mit einem konservativen Arzt. Kommt ja oft genug vor, dass Patienten im Krankenhaus die Opiate gekürzt wurden, trotz Opiatausweis und Schreiben ihrer Ärzte. Man ist echt nicht sicher.

Als Mensch der auf Opiate angewiesen ist droht einem immer das Risiko plötzlich der Willkür eines Arztes ausgeliefert zu sein. Ich hab über 10 Jahre nach Therapien gesucht um meine Schlafstörungen und die dadurch ausgelösten Probleme wie Depressionen, Unterbrechungen der Schulausbildung, Schulwechsel und weiteren jahrelange Verzögerungen in den Griff zu kriegen.

Das Studium begann mit mehrerjähriger Verzögerung bis ich halbwegs gesundheitlich stabil war. Leider musste ich dann nach 5 Wochen wieder für 1 1/2 Jahre pausieren, bis es von da an endgültig aufwärts ging.

Jetzt bin ich natürlich nicht im geringsten bereit noch etwas zu ändern, vor allem da ich kaum Nebenwirkungen habe. Libido ist okay, leide nur unter leichter Opstipation, liegt aber auch an meiner Ernährung.

Da sollte man nur noch mit meiner Zustimmung etwas ändern dürfen. Leider ist das aber nicht so. Mann kann da in fiese Situationen kommen und ich habe genug Ärzte kennen gelernt, die regelrecht ausgeflippt sind, als sie erfahren haben, dass ich Opiate nehme.

Für die war ich dem Tode der Abhängigkeit geweiht, schlimmste Nebenwirkungen würden auf mich zu kommen...
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joe
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2007
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,
nun, das erste zitat ist als 3. antwort zu lesen, sehr gewagte, unbelegte these.
die anderen 2 äusserungen sind ebenfalls von praxx.

das die drogenpolitik und das suchtverständnis in diesem staat ziemlich ungeeignet ist, sehe ich allerdings genauso.
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dakini
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3361

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, ich hab keine Ahnung von der Drogenpolitik in unseren Bundesländern, muss ich gestehen. Ich weiß nur, dass ich immer gesagt hab: mich bringen keine 10 Pferde nach Bayern. Mag sein, ich hab einfach Glück mit dem Städtchen. Aber die Denke war geprägt von "über einen Kamm scheren" -> Horrorstorys auf Therapie, etc, wie mit Süchtigen umgegangen wird. Meine Freundin, die im fränkischen Raum wohnt, hat ne tolle Substiärztin seit Jahren. Ich konnte auch nix unfreundliches erkennen, beim Verschreiben von BTM Rezepten. Die Menschen sind mega freundlich.

Ein Ehepaar von hier, das Entrümpelungen etc macht, half beim Umzug. 2 Jungs, eher Ghettomäßig (Duisburger Raum) halfen beim Tragen usw. Die Frau meinte voll treuherzig zu mir, nach getaner Arbeit: "ach, wenn man sich um die jungen Leute kümmert, kann aus ihnen was werden, ..." Es war Interesse zu spüren. Und auch ansonsten fühlt sich das Miteinander verbindlicher an, oft wärmer. Hätte ich nicht gedacht, aber ja, es herrscht "Ordnung". Ich glaub, mir tut das gut. Fühl mich trotzdem frei und außerdem bin ich froh, nicht mehr überall Müll rumfliegen zu sehen Very Happy
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 15. Dez 2016 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

joe hat Folgendes geschrieben:
hallo,
nun, das erste zitat ist als 3. antwort zu lesen, sehr gewagte, unbelegte these.
die anderen 2 äusserungen sind ebenfalls von praxx.

das die drogenpolitik und das suchtverständnis in diesem staat ziemlich ungeeignet ist, sehe ich allerdings genauso.


Ich finde das ist noch auf eine legitime Art und Weise zugespitzt.

In dieser überdrehten Welt ist es ja sonst echt schwierig geworden auf ein Thema aufmerksam zu machen, bei all diesem Müll der sich sonst so im Internet findet.

Diese Doppelmoral in der Drogenpolitik dürfte für viele Suchtkranke doch ziemlich verletztend und kränkend sein.

Auch als Arzt, der seine engagierten Kollegen in den Knast oder die Approbation verlieren sieht kann man durchaus ähnliche Emotionen empfinden und dann eine dementsprechende Kritik äußern.

Praxx steht ja ständig mit einem halben Bein im Knast, für seine ärztliche Tätigkeit.

Da sind solche Aussagen schon verständlich und haben auch ihre Berechtigung, auch wenn sie in der Schärfe vllt. nicht unbedingt der Sache dienen, zeigt es aber doch, wie er davon betroffen ist.
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