Geliebt und unvergessen

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Bebe88
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.10.2016
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2021 02:03    Titel: Geliebt und unvergessen Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin meist ein stiller mitlesen gewesen um fragen die in meinem Kopf waren zu verstehen und habe auch teilweise gedacht er ist hier bestimmt auch angemeldet ... mein Rat vor 4 Jahren war immer „geh weg von ihm“ „keiner kann ihm helfen nur er selber“ und das habe ich natürlich auch verstanden und eingesehen aber geschafft hat er es leider nicht. Mitte zwanzig ist doch kein Alter um zu sterben... ich habe ihm immer gewünscht den richtigen Weg zu gehen.

Er war der tollste Mensch den ich kennen und lieben lernen durfte, liebevoll, witzig, hilfsbereit und sehr belesen über alles mögliche...er war nie abgeneigt Dinge zu probieren und kannte sich sehr gut mit Medizin und Medikamenten aus - zu gut um die Gefahr zu kennen - aber dieses berauschende Gefühl hat ihm wohl etwas gegeben was kein anderer ihm geben konnte. Ich habe alles versucht und musste irgendwann gehen um nicht wieder zusammen zu brechen. Natürlich macht man sich trotzdem Vorwürfe auch wenn es kein anderer tut...man wünschte man kann die Zeit zurück drehen und einiges anders machen.

In meinem Kopf waren immer die gleichen Fragen - was für ein Gefühl ist es wenn man Oxycodon - Morphium - Tavor und all das Zeug nimmt? Warum verschreiben ihm Ärzte das alles ohne medizinischen Grund - nur weil er gut reden kann? Er wusste doch das es uns alle so sehr verletzt und wir alles tun würden um ihm zu helfen... warum konnte er es nicht?

Ich frage mich auch ob man es merkt, dass man eine Überdosis hat und auch die Frage nach einem Leben nach dem tot lassen mir keine Ruhe...

Wünsche euch allen eine gute Nacht.
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Marle
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 06.10.2016
Beiträge: 3309

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2021 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bebe88,
es ist unglaublich schwer, einerseits zu verinnerlichen, dass sich in der von Dir angesprochenen Sucht jeder nur selbst helfen kann, und andererseits zusehen zu müssen, wie sich Betroffen „selbst nicht helfen können/oder wollen“.

Ich habe solche Situationen bei vielen Betroffenen miterlebt, und aufgrund der Nähe war das Miterleben sogar mit ein Grund, warum ich mich selbst in die Sucht flüchtet.
Wider besseren Wissens, und trotz allem Wissen über meine eigenen Sucht.
Eine Erklärung dafür, für mein eigenes Verhalten, habe ich bislang nicht gefunden. Und ich glaube inzwischen sogar, dass mir vieles, was ich über die Sucht weiß, in manchen Situationen selbst nichts nützt, und ich noch viel mehr über meine eigene Sucht nie wissen und herausfinden werde.

Was Du heute bist, und was Du auch in Zukunft sein wirst, bist Du, weil Du das, was in der Vergangenheit liegt, gemacht und getan hast. Würdest Du die Zeit zurückdrehen können, und einiges anderes machen, dann wärst Du heute nicht die, die Du bist.

Die Antworten zu Deinen Fragen, wie das Gefühl ist, wenn man die Suchtstoffe konsumiert, oder warum man sie überhaupt konsumiert, wenn man weiß, was sie anrichten können, aber auch die Frage nach einem Leben nach dem Tod, sind alles sehr persönliche, individuell ganz unterschiedliche Antworten, die sich jeder nur selbst geben kann.
Wenn Du für Dich glauben möchtest, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, dann – glaube!
Such Dir dazu die Möglichkeiten (Spiritualität), die am besten zu Dir passen.
Manchen hilft das. Und bei manchen ist so ein Glauben felsenfeste Gewissheit geworden.
Es ist wie bei der Sucht, und auch, wenn man sie zum Stillstand bringen möchte: Man muss es von innen heraus und aus tiefstem Herzen wollen!

Meine Anteilnahme zu Deinem Verlust!

Grüße
Marle
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Jolina40
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.12.2015
Beiträge: 767

BeitragVerfasst am: 7. Jan 2021 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Beileid unbekannter Weise.

Wenn jemand nicht bereit dazu ist seine Sucht in den Griff zu kriegen, dann bist du da machtlos.
Und das er nicht aufhörte heißt nicht das ihm egal war wie du und die anderen in seinem Umfeld darunter gelitten haben.

Auch das Wissen darum das ihr alle für ihn da ward hilft leider nicht wenn die Sucht zu stark ist und der Mensch nicht 100 Prozent aufhören will egal warum auch immer...

Das solltest du nicht vergessen und behalte auch die guten Dinge in Erinnerung.

Sind nur meine 50 cent dazu...

Gruß, Jolina
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Bebe88
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.10.2016
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 11. Feb 2021 22:09    Titel: Danke Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für euer Beileid.

Ich habe in den letzten Wochen einiges an Gefühlen durch gemacht, Verzweiflung, Trauer und auch Wut. Er kannte sich so gut aus und nachdem ich einiges über Fentanyl gelesen habe, reicht hier wirklich schon ein Milligramm um über Leben und Tot zu entscheiden. Ich finde es sehr schade, dass solche Probleme nicht wirklich öffentlich gemacht werden und ich verstehe nicht wie ein Arzt sowas verschreiben kann ohne medizinische Notwendigkeit.

Ich wünschte ich hätte mehr tun können, auch das verlassen hat nichts gebracht und ich habe wirklich gehofft er meldet sich irgendwann und sagt es ist wieder alles gut.

Ich wünsche euch allen alles gute und bleibt gesund.
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