Drogenpolitik? Was läuft eurer Meinung nach falsch?Vorschläg

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asdfgh
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Anmeldungsdatum: 19.03.2016
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2017 21:29    Titel: Drogenpolitik? Was läuft eurer Meinung nach falsch?Vorschläg Antworten mit Zitat

Hallo ihr lieben Mitstreister/inen, Konsumenten, Ex Konsumenten und Interessieren. Ich bin in einem anderen Forum aktiv, in dem sich vor allem Eltern von Abhängigen bzw Konsumenten tummeln. Es ist unfassbares Leid und Qualen verbunden. Ich denke mit der "Drogenpolitik" in unserem Land, läuft so einiges schief. Gerade im Moment sind da alles am Rödeln, und es gibt einige Eltern, die ihre Kinder lassen mussten. Die anderen leiden stumm mit, wieder andere müssen erfahren, dass ihr Kinder an einem Punkt sind, wo sie Hilfe wollen, aber nicht bekommen. Egal ob Entkriminalisierung oder strengere Strafe, ich weiß es nicht... Ich denke nur es herrscht zu diesem Thema irgendwie Stillstand, und ich denke still stehen ist nie gut. Eine Idee oder Meinung wie sich für Konsumenten, Ex Konsumenten und Angehörige was ändern könnte, habe ich leider nicht, aber ich denke wir könnten doch mal drüber diskutieren, und dann evtl auch das Thema mehr wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rücken? Was meint ihr dazu?
lg Sandra
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Soltau
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2017 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sandra (mit dem Nick komme ich besser klar Smile )

ich kann zum Thema Drogenpolitik nichts beitragen, da ich keine Ahnung davon habe.
Ich weiß nur, dass jeder hier, der Süchtig ist in unserem Land Hilfe bekommt, wenn er das wirlich will.

Eltern von drogensüchtigen Kindern, die unsere Politik dafür verantwortlich machen, möchten meiner Meinung nach, nur die Verantwortung dort hin übertragen.
Ich war auch Konsument, allerdings war ich dabei erwachsen. Kinder, die Konsumenten sind bräuchten starke Eltern, die sie tragen.

Gruß
Soltau
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asdfgh
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.03.2016
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2017 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich weiß nur, dass jeder hier, der Süchtig ist in unserem Land Hilfe bekommt, wenn er das wirlich will.

Nein da muss ich dir leider widersprechen! Es ist wohl eher so, dass Therapieplätze fehlen. Es immer wieder Wartezeiten sind, die akut Patienten nichts helfen. Wenn ich richtig informiert bin leiden Süchtige unter Suchtdruck, der bleibt ein Leben lang bestehen? Was hilft mir dann eine Warteliste? Wenn ich hier und heute Hilfe brauche, wenn ich weiß morgen ist vielleicht der Suchtdruck stärker als der Wille? Nein ich glaube nicht das jeder Hilfe bekommt.

Zitat:
Kinder, die Konsumenten sind bräuchten starke Eltern, die sie tragen.

Ja in meinem Fall ist es so, das ich alles andere als stark bin. Ich denke jedoch es gibt genug schwache Eltern deren Kinder nix mit Drogen am Hut haben, genauso gut gibt es auch Kinder von starken Eltern, deren Kinder Drogen nehmen. Ich lese und informiere mich sehr viel über dieses Thema, wie Eltern und das Umfeld damit umgeht. Es gibt verschiedene Wege aber nicht immer führt ein Weg zum gleichen Ziel.
lg Sandra
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 16. Jan 2017 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die Drogenpolitik in D ist ein Desaster!

Zitat:
Ich weiß nur, dass jeder hier, der Süchtig ist in unserem Land Hilfe bekommt, wenn er das wirlich will.


Das, soltau, ist zu einem so nicht richtig und auch nicht der springende Punkt!

...morgen früh mehr dazu!


LG N
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

In der Kleinstadt funktioniert das schon nebu,
es gibt in unserer Stadt die Anlaufstellen
Caritas,
und blaues Kreuz,
evtl. auch andere,
die genutzt werden können zur Gesprächstherapie bis sich ein Therapieplatz findet.

Entgiftung geht sofort im Bezirkskrankenhaus, muss der Hausarzt nur eine EinWeisung schreiben,
oder Aufnahme im örtlichen Bezirksklinikum zur Therapie und zum Entzug
oder kirchliche Unterstützung.

Wie das in der Großstadt ist weiß ich nicht, ich wohne ja in einer mittelgroßen Stadt in Bayern.

Hier im Thread gehts um Drogenpolitik,
jeder ist selbst verantwortlich für seinen Konsum, ob es Spielsucht oder Fresssucht oder sonstwas ist, da brauchts doch keine Politik zu, der wir die Verantwortung zuschieben, Alk und Nikotin sind legal...
Soltau
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RobTyner
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Anmeldungsdatum: 16.05.2016
Beiträge: 204

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 02:11    Titel: Antworten mit Zitat

@soltau, die Politik in Sachen Drogen ist immer zu0verbessern, auch in diesem Land!
Und das jeder Hilfe bekommt, die Aussage ist so auch nicht richtig, auch nicht in einer Kleinstadt!
Alleine schon das von Bundesland zu Bundesland teils ganz krasse Unterschiede gibt, das ist eine Frechheit! Denn die Sucht, die Probleme der Sucht sind ja neunmal auch in jedem Bundesland gleich!
Schau einfach mal wie viele Ärzte es in Bayern, Sachsen usw gibt im Vergleich zu Berlin oder NRW!
Oder wie die Ärzte unterschiedlich mit Vorschriften zu tun haben!
Klar ist vieles im Vergleich zu den 80er Jahren besser geworden, aber das "jeder Hilfe bekommt der sie braucht", die Aussage stimmt so schon mal gar nicht!
Da mach dich mal schlau!
Greets
Rob
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RobTyner
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.05.2016
Beiträge: 204

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, schreibe mit "Texterkennung" vom Handy aus, darum gibt es da manchmal so komische Fehler!
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hier im Thread gehts um Drogenpolitik,
jeder ist selbst verantwortlich für seinen Konsum...


Eben es geht um Drogenpolitik und nicht um Konsum. Was ist Politik? Politik regelt das Gemeinwesen, das Zusammenleben, die Gesellschaft.
Die Drogenpolitik in D ist eine ( verlogene ) Verbotspolitik. Verlogen, weil die Drogen , die den grössten gesellschaftl. Schaden anrichten - Alkohol und Tabak - nach wie vor legal sind, im Gegensatz zu anderen Drogen. Eine Politik, die den allergrössten Teil ihrer finanziellen Möglichkeiten dazu nutzt, Polizei, Gerichte etc. zu beschäftigen, anstatt in Information und Suchtbetreung zu investieren.
Die heutige Drogenpolitik fusst immer noch weitestgehend auf einer Verachtung von Heroin, Kokain und Cannabis, während Alkohol als Kulturgut angesehen wird, wobei die volkswirtschaftlichen Schäden aus Alkoholkonsum ( und Tabakkonsum) um ein Vielfaches höher liegen, ganz zu schweigen von der Sterberate durch diese Drogen. Die heutige Drogenpolitik ist weder zeitgemäss, noch basiert sie auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Der " War on drugs" gilt längst als gescheitert, ist aber immer noch die Grundausrichtung dieser Politik.
Eine legalisierte, staatl. kontrollierte Abgabe z.B. würde zu einem sicherstellen, dass die Drogen in einer entsprechend sauberen, sicheren Qualität den Konsumenten zur Verfügung stehen würde, würde so das Gesundheitssystem erheblich entlasten,ebenso Exekutive und Judikative, zum andern würde sie die Drogenkartelle schwächen, da ihnen der Markt entzogen würde. Darüberhinaus würde der Staat seine Volkswirtschaft stärken, durch z.B. entsprechende Besteuerung etc.
Natürlich darf dabei nicht vergessen werden, dass Drogen gesundsheitsschädlich sind, von einer Psychose durch Cannabis bis zum Tod durch eine OD Heroin. Und auch durch eine legalisierte, kontrollierte Abgabe würde der Schwarzmarkt nicht verschwinden, z.B. weil Menschen nicht erst mit 21 J. anfangen zu konsumieren und eine solche Abgabe schon an ein entspr. Alter gebunden sein sollte, aber die nun freien Ressourcen liessen sich wiederum in z.B. Information und Aufklärung nutzen.

So kurz von mir dazu.

hier noch ein interessanter link:

Evidenzbasierte Modelle für einen alternativen
Umgang mit Drogenhandel und -konsum

http://library.fes.de/pdf-files/iez/10159.pdf

LG N
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nebukadnezar
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 08:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

auch interessant dazu:

Alternativer
Drogen- und Suchtbericht
2016

http://alternativer-drogenbericht.de/wp-content/uploads/2016/06/ADSB2016_Bericht.pdf

LG N
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mikel015
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 4068

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Das katastrophale ist, dass so harmlose Drogen wie z.B. Cannabis die z.T sogar in der Medizin eingesetzt werden können, komplett verboten und verteufelt werden. Läufst du einem Polizisten mit einer Bierflasche entgegen ist noch alles cool (abgesehen von einer evtl. Kontrolle der Personalien, kommt drauf an in welchen Zustand und welcher Situation man ist), wird man jedoch mit einem Joint erwischt wird man wie ein Schwerverbrecher behandelt, während sich Heinz im Haus nebenan Tod-Saufen darf. Ich verstehe es nicht. Cannabis kann man im Gegensatz zu Alkohol nicht überdosieren, man kann sich im diesen Sinne nicht tod-kiffen, man kann sich jedoch sehr wohl tod-saufen was auch zu tausenden Menschen in Deutschland passiert.
Ich bin der Meinung, jeder sollte selber entscheiden was und wieviel er trinken möchte aber sollte das gleiche nicht auch für andere, noch verbotene, Drogen gelten? Und ja, im Fall der Fälle wäre es nicht einfach so möglich Alkohol verbieten, das gäbe Aufstände der Bevölkerung (was auch wieder nur ein Beweis dafür wäre, wie abhängig diese schon ist), aber wäre es nicht zumindest klug, den hochprozentigen Alkohol aus den Regalen zu nehmen. Ich sage es nochmal, ich bin gegen Verbote! Aber wenn die Regierung die Bevölkerung eh schon bevormundet, sollte dann die Regierung nicht auch eben dieses bei einer gefährlichen, legalen Droge machen die einige illegale Drogen bei Gefährlichkeit um einiges übersteigt?
Außerdem bekommt man als Angehöriger kein bisschen Unterstützung des Staates. Von Suchthilfestellen bekommt man gesagt dass man da nichts machen kann, der Süchtige muss das selbst einsehen. Ich möchte dem Staat nicht die Alleinschuld geben, aber eine Teilschuld haben sie auf jeden Fall. Solange sie Alkohol als so selbstverständlich verkaufen. Und hier sehe ich die Doppelmoral...

Ich denke die Prohibition von Cannabis ist Zensur an der Natur! Wink
Scheinheilige Bürokraten blockieren seit Jahrzehnten die rationale Drogenpolitik und nehmen jedes Opfer dafür in Kauf, sei es die ganze Drogenkriminalität, ganze Bandenkriege, der Drogenkrieg, die verkomplizierte Handhabung im Umgang mit den Gesetzen, der Masseninhaftierung von Kleinkriminellen, die gesundheitlichen Konsequenzen durch fehlende Hygiene- und Qualitätskontrollen, der Verlust an steuerlichen Einnahmen für den Staat, fehlende Prävention, Beschaffungskriminalität usw...
Der ganze Rattenschwanz sollte doch auch mal langsam im konservativen Lager auffallen und bewusster werden.


Ach was rege ich mich überhaupt auf...Umdenken in der Drogenpolitik? Hä? Bier ist doch gerade noch billiger geworden...Very Happy

in diesem Sinne...

so long
Mikel
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir das nun mal alles (das meiste Wink ) durchgelesen und ich sehe darin auch Vorteile.
Es gäbe weniger Kriminalität und Leid, allerdings könnte es sein, dass noch mehr konsumieren würden. Wie gesagt, ich schreibe „könnte“ - das wissen wir nicht, es könnten auch weniger sein.
Dann würden die ganzen Nafris und Türken ihre Dealerarbeitsplätze verlieren und müssten wieder abziehen bzw. wären sie dann erst gar nicht gekommen Very Happy

Wieso es Cannabis nicht frei verkäuflich gibt verstehe ich sowieso nicht, allerdings auf Rezept demnächst glaube ich für Schmerzpatienten, das finde ich gut.

Was die Hilfsangebote betrifft, ist es wirklich katastrophal wie Rob Tyler schreibt, das war mir bisher gar nicht so bewusst. Allerdings gibt es eine freie Wahl der Klinik und dann muss sich halt mal ein Berliner, wenn er Hilfe möchte, aufraffen und in eine Klinik in einer Stadt in Bayern oder Sachsen behandeln lassen (umständlicher aber möglich).

Was die Drogenaufklärung betrifft, so erfolgt das bei uns in den Schulen. Schon als ich selbst Kind war haben wir mit der Klasse im Kino den Film von Christiane F. „wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ angesehn und meine Töchter haben den in der Schule vorgeführt bekommen.

Weiterhin sollten die Eltern mit ihren Kindern über Suchtstoffe sprechen und gut mit den Kindern in Kontakt sein, dass wenn was schief läuft, sie es liebevoll abfangen können (auch wenn sich das jetzt kitschig anhört).
Ich denke Kinder, die sich wohl fühlen, von Klein auf viel in der Natur sein dürfen, sich bewegen und ausleben, glücklich und zufrieden sind, ihre Interessen ausleben können und einen guten Kontakt zu ihren Eltern haben, sind wenig gefährdet auf die schiefe Bahn zu geraten. Aber treffen kann es jeden, keiner ist davor gefeit; gefestigte Personen gehen jedoch bewusster damit um.

Soltau
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Südösi
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Anmeldungsdatum: 19.05.2015
Beiträge: 374

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Btw, starke Eltern sind sicher gut und wünschenswert. Aber als Schutz vor Sucht(erkrankungen) taugen auch sie nur bedingt! Genauso wie es zu kurz greift, die Drogenpolitik für alles zur Verantwortung zu ziehen, greift es eben auch zu kurz, alles auf die Eltern zu schieben. Auch die Macht der stärksten und besten Eltern ist da begrenzt! Im Elfenbeinturm der Kinderlosen ist vieles möglich, in der Realität gibt es für Erziehungsberechtigte manchmal leider nur zwei Optionen: Machen oder ziehen lassen!

LG
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Soltau
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 06.11.2014
Beiträge: 1628

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

mir fällt noch zur Drogenaufklärung ein, die ja in den Schulen recht genau durch geführt wird, dass ich damals das erste Mal von Kokain gehört habe. Ich habe mir darüber sogar ein Buch in der Bücherei zu damaliger Zeit ausgeliehen. Es hat mich immer irgendwie beschäftigt und ich wollte es schon immer ausprobieren und so kam ich auch später dazu...

Das zum Thema Aufklärung, manchmal fördert die Aufklärung auch das Interesse. Allerdings war ich wieder so aufgeklärt, dass ich deshalb Koks gewählt habe, da es körperlich kaum abhängig macht und das war mir wichtig, ein Leid wollte ich nicht haben im Nachhinein...
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Praxx
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

In Deutschland findet eine "Drogenpolitik" nicht statt - hier herrscht "Drogenprohibition".

Prohibition lässt irgeneine Form von "Politik" gar nicht erst zu!

Der Ursprung der Prohibition von Drogen aller Art liegt natürlich im Heimatland der Alkoholprohibition, nämlich den USA.

Die USA haben mit ihrer Wirtschaftsmacht erreicht, dass der Beitritt zum "Drug and Narcotics Act" Voraussetzung für die Mitgliedschaft sowohl im einstigen Völkerbund wie heute der UN ist: Wer diese Erklärung nicht unterschreibt, muss draussen bleiben! Jedes UN-Mitglied verpflichtet sich, unerlaubten Umgang mit den gelisteten Substanzen strafrechtlich zu verfolgen.
Im Sinne der UN verhalten sich Staaten mit Todesstrafe für Drogendelikte völlig korrekt, während die Entkriminalisierung von Drogen einen schweren Verstoß gegen die Grundsätze der Völkergemeinschaft darstellt!

Dabei verstößt die Drogenprohibition selbst gegen die eigene Menschenrechtsdeklaration der UN...

Die Illusion, durch Verbot und Strafrecht eine ideale, drogenfreie Gesellschaft herstellen zu können, ist schon längst gescheitert, ohne dass sich die UN zu einer Wende ihrer Drogenpolitik hätte durchringen können. Einzig Schweden hängt dieser Vorstellung noch innig an und verfolgt Alkohol- und Drogenkonsumenten mit drastischen Strafen. In anderen Ländern ist das Drogenstrafrecht simples Machtinstrument diktatorischer Regierungen...

Hierzulande hat die gezielte Desinformation in den Medien dazu geführt, dass die Mehrheit der Bevölkerung wie auch der Politik ein bizarres Bild von Drogen und Drogenkonsumenten fest verinnerlicht hat, das mit der Realität überhaupt nichts mehr zu tun hat.

Jeder Versuch einer Regulierung wird sofort als Forderung nach Freigabe verstanden, die Besetzung des Themas durch extremistische Parteien (zB "Die Linke") führt zu einer reflektorischen Ablehnung solcher Ideen, weil sie von der "falschen Seite" kommen.

Regulierungsmodelle wird es in Deutschland nicht geben, weil sie für linksextreme Politik stehen - kämen sie aus der GroKo, wäre die Linke natürlich plötzlich dagegen...

Höchstens eine Aktion wie damals im Stern gegen den §218 würde etwas bewegen können: "Ja, ich habe Drogen genommen, und es hat mir nicht geschadet" - mit 1000 Fotos in der Zeitung...

Nicht mal bei der Hanfparade stellt sich jemand hin und bekennt, dass er kifft... es könnte ja ein Foto in der Zeitung auftauchen... und noch viel weniger bei den "harten Drogen"

LG

Praxx
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2017 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Bin da ganz mit Praxx.!

Die für mich schlimmsze und gefährlichste Droge ist der Alkohol. Bin selbst Alki, trocken seit über 20 Jahre. Leider ist der Alkohol gesellschaftlich wie politisch etabliert.

Eine Drogenpolitik, die den Namen verdient, existiert de facto nicht.

Ich bin ganz dringend für einen regulierten Drogenmarkt, und zwar für alle Substanzen.

Nicht legalisieren im Sinne von überall und für jerdermann zu haben, aber regulieren!

Desweiteren müsste es viel, viel mehr qualifizierte Therapeuten geben. Psysisch kranke Menschen, die nichts mit Drogen zu tun haben, müssen oft viel zu lange warten, bis sie einen Therapieplatz bekommen.

Insgesamt ist die psychosoziale Betreuung in Deutschland arg ausbaufähig.

Marlene Mortler muss von ihren Aufgaben als Bundesbeauftagte für Drogen entbunden werden!

LG der Leviathan
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