Metha/Pola Dosis nach langem Fentanyl missbrauch

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Schmerzpatient78
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Anmeldungsdatum: 19.03.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2017 06:22    Titel: Metha/Pola Dosis nach langem Fentanyl missbrauch Antworten mit Zitat

Ich spiele mit dem Gedanken ins Substi Programm zu gehen und wollte heute evtl. Metha oder Pola "besorgen" um zu sehen wie gut und ob ich überhaupt damit klar komme.
Jetzt ist mein Problem leider das ich 5-8mg Fentanyl am Tag nehme (nicht geklebt Sad ) Wieviel Metha werde ich da wohl brauchen um 24h frei von Entzugserscheinungen zu sein ? Ich will damit nicht "turnen" oder dicht in der Ecke liegen ! Diese Zeiten sind lange vorbei.. Ich will einfach nur 24h ohne körperliche Entzugserscheinungen sein um so wieder normal zu funktionieren. Das ständige auf und ab mit kurzwirkendem Fentanyl hat mich körperlich total fertig gemacht und ich weiss das es ohne eine stabile Einstellung auf ein langwirkendes Opiat nicht weiter geht.. Retadiertes Oxycodon bekomme ich leider nicht mehr verschrieben und Heroin ist mir zu "dreckig" was man hier so bekommt... Also bleibt mir wohl nur noch das Programm wenn ich ohne Opiate noch nicht leben kann, was leider zur Zeit bei mir der Fall ist..
MfG
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Praxx
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 25.07.2014
Beiträge: 3203

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2017 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Das kann man nicht irgendwie berechnen, da Methadon/Polamidon von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich wirkt.
Es gibt zwar eine Durchnitts-Äquivalenz (Metha 2.5, Pola 5.0) zu Morphin (Fentanyl 100!), die du allerdings nicht auf die Tagesdosis einfach so anwenden kannst. Fenta hat ja eine sehr kurze Wirkdauer im Vergleich zu Metha/Pola!

8 mg Fenta als Einzeldosis würde ca 2.4g oralem Morphin entsprechen... beide Dosen würdest du nicht überleben, Toleranz hin oder her.

Ich weiß nicht, wie du dein Fenta anwendest... sublinguale 800 mcg-Lollis 10x am Tag, Nasenspray oder Plaster lutschen oder Auskochen und fixen.

Du musst das Methadon ganz vorsichtig zusätzlich zum Fenta eindosieren, weil es seine Maximalwirkung erst nach 7 Stunden erreicht - wenn du zu früh wegen "unzureichender Wirkung" nachlegst, landest du möglicherweise bei einer Überdosis Stunden nach der letzten Einnahme und wirst morgens nicht mehr wach...

Ein 800er-Lolli entspricht 80mg Morphin iv oder ca 30mg Methadon oral - allerdings wirkt das Metha 12 Stunden lang, das Fenta nur 1-2!
Du musst also nach der ersten Metha- oder Pola-Einnahme noch 2-3x Fenta nehmen, bevor die Methadonwirkung überhaupt einsetzt... und dann sorgfältig gucken, ob und wieviel Metha du noch nachlegen musst

Ohne ärztliche Überwachung ist das hundsgemein gefährlich, ganz besonders wenn du allein bist!

Es muss mindestens jemand mit klarem Kopf dabei sein, der dich beobachtet und rechtzeitig eingreift, wenn eine Atemdepression auftritt.

Ich würde dir dringend raten, eine EInstellung auf Pola oder Metha bei deiner Fenta-Dosis stationär machen zu lassen!

LG

Praxx
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Schmerzpatient78
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.03.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2017 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Praxx für Deine ausführliche Antwort ! Also ich nehme das Fenta als Nasenspray. Bekomme das Fenta als "reinsubstanz" in Pulverform.. Aber genaue Details möchte ich dazu hier nicht öffentlich schreiben. Hab so schon bedenken wegen Strafvervolgung, aber ich deale ja nicht oder so...
Das Metha erst nach 6-7 Stunden wirkt wusste ich nicht, ich dachte nach einer Stunde ist die volle Wirkung da.. Ich wusste auch nicht das ich trotz Fentatoleranz noch an relativ geringen Mengen Metha eine überdosis bekommen kann.
Wie gut das Du hier im Forum so wichtige Tips gibst ! Und das in Deiner Freizeit als Suchtmediziner. Grossen Respekt dafür ! Ich denke immer das Ärzte in ihrer Freizeit von dem ganzen Mist nichts hören wollen und froh sind wenn der Abhängige aus der Praxis raus ist...
Ich werde morgen auf jeden Fall zu einem Suchtmediziner hier in der Stadt gehen und mich beraten lassen ! Ich habe nur etwas bedenken ihm zu sagen das ich die Opioide illegal erwerbe... Haben Ärzte da auch Schweigepflicht ? Oder kann es sein das ich erstmal ne Anzeige wegen Verstoss gegen das Btmg bekomme ? Dann könnte aber eigentlich kein Heroinabhängiger sich dort offen beraten lassen ?! Die nehmen ja teilweise mehrere Gram am Tag, was bestimmt härter bestraft wird als ein bisschen fenta.. Naja ich hoffe es zumindest.. Ist schon ein sehr schwerer Gang zu einem richtigen Suchtmediziner zu gehen wenn man bisher als Schmerzpatient behandelt wurde
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nebukadnezar
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2017 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ätzte haben ( fast ) immer Schweigepflicht! In deinem Fall musst du dir dahingehend keine Sorgen machen.
Methadon wirkt schon nach 30-60 min, nur eben die volle Wirkung, entfaltet sich über weitere Stunden.

Wenn du mit deinem Schmerztherapeut keine gangbare Lösung gefunden hast, ist Weg zum Suchtmediziner die konsequente, richtige Entscheidung schliesslich bist du süchtig ( nicht abhängig).
Aber das sollte nur ein Schritt für dich auf dem Weg zum Ausstieg sein!

Alles Gute!

LG N
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Schmerzpatient78
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.03.2016
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2017 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nebu
Ich habe einige Deiner Themen gelesen und Du bist wenn ich es richtig verstanden habe (korrigiere mich bitte sonst) hast Du von über 200mg Metha den Entzug gemacht ?! Bist Du jetzt ganz opiatfrei ? Würde mich freuen wenn Du mir vielleicht falls Du magst ein paar Details schreibst wie Du das gemacht hast ? Ob runterdosiert oder Entgiftung in Klinik etc. würde mich sehr interessieren.
LG
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nebukadnezar
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 26.08.2015
Beiträge: 4292

BeitragVerfasst am: 6. Aug 2017 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzpatient78 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Nebu
Ich habe einige Deiner Themen gelesen und Du bist wenn ich es richtig verstanden habe (korrigiere mich bitte sonst) hast Du von über 200mg Metha den Entzug gemacht ?! Bist Du jetzt ganz opiatfrei ? Würde mich freuen wenn Du mir vielleicht falls Du magst ein paar Details schreibst wie Du das gemacht hast ? Ob runterdosiert oder Entgiftung in Klinik etc. würde mich sehr interessieren.
LG


Hi,

ich war ca. 20 J. in der Substitution, von Anfang stabil ohne nennenswerten BK.
Vor 2.5 J habe ich in einer Klinik, normales KH innere Station, im Prinzip kalt entzogen- gab zw. 45-60 mg Oxazepam. Hatte mir allerdings nach dem Verlust von Firma und Job auch noch ein Alkproblem eingehandelt und bin mit tw. Organversagen ins KH. Der Entzug als solches war nicht so hart ,bei weitem nicht so wie ichs mir immer vorgestellt hatte. Insgesamt war ich 3 Wochen im KH stationär und bin dann entlassen worden. Dummerweise habe ich die Oxazepam,die ich nach der Entlassung in Grosspackung verschrieben bekam auch in Mengen geschluckt, was mir nach dem prompten Absetzen auch noch etwas Probleme bereitet hat, nen leichten Benzoentzug halt. Insgesamt aber unterm Strich wirklich nichts, was man nicht aushalten kann. Aber es hat lange gedauert, bis es mir wieder rel. gut ging.
Der erste step so ungef. nach 6 Monaten, dass man z.B. etwas entspannter aufwacht, der zweite Step mit wieder ca. 5h Schlaf nach 12 Monaten, habe aber auch immer vorher - allein schon jobbedingt - nicht mehr als +- 7 h geschlafen.
Lebe heute mehrheitlich abstinent, mal nen Bier, mal nen Glas Wein , manchmal auch 2, aber sehr selten. Letztens mal etwas Qxycodon, aber nur 2-3 Tage in Minimaldosen von 40-80 mg, und auch 2-3 Tage, dann wieder gelassen. Nichts was mich triggert oder irgendwie anmacht.
Mein Leben läuft aber auch rel. entspannt bzw. ich bin eh ein rel. entspannter Typ, mit zum Glück keiner Angststörung, Neigung zur schlechter Stimmung oder gar Depressionen oder sonstigen pseiko Problemen.

Wie dir schon schlaumi in einem anderen thread schrieb, ist die Wahrnehmung eines Entzugs unterschiedlich von Typ zu Typ, der eine braucht bei Kopfschmerzen gleich ne Aspirin, dem anderen reicht nen Glas Wasser oder tiefes OM.

Mach das so wie praxx geraten hat, geh in eine Klinik und lass dich vom Fenta /oxygemisch stationär umstellen. Entweder gehst du ganz auf Null oder gehst auf ein Opiat, das dir mit langer Wirkdauer( z.B methadon/polamidon von 24-36 h,) eine Stabilität über den Tag ermöglicht.

Viel Erfolg!

LG N
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