Wo sind sie heute, die uns früher gejagt haben?

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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 29. Jun 2022 09:11    Titel: Wo sind sie heute, die uns früher gejagt haben? Antworten mit Zitat

Die Drogenfahndung hat ja mal ganze Arbeit geleistet, jeden korrekten Dealer und jeden Konsumenten - je nach Bundesland - gejagt und eingekastelt. Zwangsparagraphen - nichts wurde ausgespart. Der Pharma alles zugeführt, was einst recht sauber und noch halbwegs gut entziehbar war.

Ein Bekannter liegt seit einer Woche von dem Cocktail aus was auch immer? auf der Couch - arbeiten Fehlanzeige. Von den Ausmaßen und beschriebenen Symptomen, wie fast 3 Tage somnolentes Dämmern, einschlafen, Nierenpobs, erbrechen, ect., vermutlich irgendwelche synth. Narkoleptika. Ein wenig mehr und er wäre tot gewesen. (Klinik: Nieren spülen,..usw -> aber was sagt man da? - es wurde injeziert, was unbekannt war? Nichts ist mehr privat und geht an die entsprechenden Stellen...Also daheim aussitzen..)

Wo sind sie nun, die uns einst jagten? Das bischen Verschnitt neben den hohen Zahlen der Entkriminalisierung passt schon? Zu unübersichtlich?

Saubere drug Politik, alle Macht den Konzernen und wenn das geschafft ist, bleibt gut verträglicher sauberer gut entziehbarer Stoff auf der Strecke, zugunsten Pillen, die Entzüge bescheren, die kaum noch einer durch hält, auch aufgrund des hohen Angebotes.

Unsere Suchtmed hat gar keine Wahl - jeder Arzt muss doch denken, dass das immer noch besser ist, als andere (vorstellbare) Alternativen - die wir nicht haben, weil wir in den 80igern stecken blieben mit unseren Ansichten. Und die Zahlen geben allen Recht - doch was wirklich abläuft, interessiert kaum einen.

Ruhig gestellt auf allen Ebenen. Ich bin so wütend, wie schon lange nicht mehr.
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dakini
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Anmeldungsdatum: 07.04.2015
Beiträge: 3358

BeitragVerfasst am: 30. Jun 2022 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wie immer, wenn man wütend wird, setzt der Verstand aus. Hatten wir ja im anderen thread...

Nun ärgere ich mich, nicht ein Labor gesucht zu haben für eine Analyse. Vllt wäre Frankfurt eine Möglichkeit gewesen. Dort wird zumindest zuweilen gesammelt, um Gehalt, Streckmittel usw zu erfassen.

Es war alles so weit weg, was einmal war. Doch es braucht offenbar nicht viel, sie wieder zu beleben und was mir als erstes einfiel - wir man uns jagte. Observationen, Telefon Überwachung, Hausdurchsuchungen, innerhalb eines Jahres, war eine Stadt "sauber". Tote warum? Nur aufgrund der Droge an sich? (zieht man die damaligen HIV Fälle ab, die zig Opfer forderten - da Randgruppen, waren es bald auch Prominente, die sich für Forschung und einen anderen Umgang damit einsetzten)

Der Umgang hat sich doch nie geändert in den Köpfen, die abends heim gehen und sich ihr Bier/Wein einschenken. Sucht ist eine Krankheit. In dem Fallle ist es einfach, "hinter die Stirn zu schauen" von Behandlern für Betroffene.

Wir sind derart verrückt geworden als Gesellschaft, dass es auf eine Legalisierung nicht ankäme als Versuch. Die Schweiz ist da wohl noch besser dran. Die USA hingegen zählt jedes Jahr viele Tote. Es ist und bleibt ein Fehler, ausschließlich auf Substanzen zu setzen, die schwer entziehbar sind bei uns, auch wenn das immer noch besser ist, als nichts zu tun. Doch wo hat es hingeführt? Die guten Zahlen.

Viele entschieden sich auszusteigen, aber einige von ihnen, die arbeiten, kaufen zuweilen mal was nach Jahren - und dann kann sowas bei raus kommen. Ich denke, da ist ein böses Leck entstanden, der Markt überschwemmt mit Mist.

Naja, ich muss mich damit nicht auseinander setzen, aber das war eine Einlage, die mir vor Augen führte, dass es gefährlich wurde.

Ob der Tag kommt, an dem man Heroin abgibt? Ich bezeifle es, nach den guten Ersatzstoffen, die einen heraus ragenden Zahlen Erfolg brachten - in jeder Hinsicht, sieht man davon ab, wie es hinter den Kulissen ausschaut.
Da zumindest habe ich Einblick und weiß um die Kämpfe, von dem Mist wieder runter zu kommen. Klar kann man damit alt werden - aber nicht jeder, packt die Stoffe auf so lange Sicht. Sie machen mehr, als Heroin es je konnte, verändern nachhaltiger die Psyche.

Iwie war es doch einfacher, nach einem Jahr Thera ins Leben zu finden, als nach Substi erst mal davon runter zu kommen - denn das allein, dauert ja schon ein Jahr zuweilen - dann erst, kann der Betroffene da starten, wo nach Heroin längst wieder Lebensgeist entstand.

Jo mei, Hauptsache wir haben unsere Ruhe und die Pharma ihr Verkaufsnetz, alle verdienen dran und das legal - was will man mehr? Schon verrückt, eine Substanz mit einer satten Auswahl übleren zu ersetzen. - aber die Betreiber müssen die Entzüge ja nicht wuppen. Lebenslange Kundschaft, wenn das mal kein Erfolg ist. Und auf den Strassen viel Dreck. Substanzen, die nicht mehr einschätzbar sind.

Das einzige Schmunzeln, dass ich mir dabei abringe, dass China zurück schlägt. Vieles kommt von dort aus iwelchen Laboren, legal oder über´s Darknet. Aus unseren Fabriken auch. Bis heute wird gelehrt, dass Opium das Volk einst schwächte. So gesehen, versucht man wenigstens, aus der Vergangenheit zu lernen - zu unseren Ungunsten, denn wir scheinen lieber zu vergessen/zu übersehen. Und fühlen uns als die Wohlstandsgötter, die dort billig produzieren können.

Die Technik Entwicklung läuft auf jeden Fall besser, als unsere eigene. Die meisten verwechseln das. Für alles eine Lösung, doch allzu oft, ohne "zu Ende gedacht zu haben". Wie kann man sich nur mit allem zufrieden geben? Wird mir immer ein Rätsel sein.

Ich war schon immer der Ansicht, dass gutes Heroin das kleinere Übel ist - aber nicht illegal.
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Nehell
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 799

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2022 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke so lange in der Öffentlichkeit das Bild vorherrscht das illegale Drogen
selbstzerstörerisch sind und die Konsumenten vor sich selbst geschützt werden
müssen wird sich im Umgang wenig ändern.
Aber sein wir mal ehrlich: Auch legale Drogen und Medikamente hinterlassen
Spuren. Zum Teil stärker als illegale Drogen ( z.B. Alkohol ) aber auch
zum Teil schwächer.
Wer z.B. für längere Zeit Neuroleptika einnimmt geht das Risiko ein
im Alter medikamenteninduzierte Spätdyskinesien zu bekommen.
Doch darüber schweigt man sich in der Öffentlichkeit aus.

LG

Nehell
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