Mein Freund ist drogenabhängig!

[mia28]

Hallo an alle erstmal,
ich habe schon viel in diesem Forum gelesen und wollte nun selber mal meine Geschichte hier nieder schreiben und auf Leute treffen die meine Situation vielleicht besser verstehen können als mein Umfeld, Leute die nie mit Drogen zu tun hatten und von denen Sätze kommen wie "Ey du bist mit einem JUnkie zusammen", einfach zum kotzen.Da wird ein Mensch mal eben nur auf seine Krankheit/Sucht reduziert.
Ich bin 28 Jahre alt und habe meinen Freund 2005 kennen gelernt und mich sofort unsterblich verliebt.Ich wußte das er Drogen genommen hatte und gerade clean war, wie lange clean wußte ich nicht und sowieso hatte ich überhaupt keinen Plan von Heroin und Sucht usw.Ich war einfach nur verliebt und dachte das wird schon.Wir sind eigentlich sofort zusammen gezogen da ich mich gerade von meinem Mann getrennt hatte und aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen bin bei meiner Mutter untergekommen war.Ich habe auch eine neunjährige Tochter.Er war dann zwei Jahre clean, allerdings hat er sich zwischendurch immer mal wieder ins Koma gesoffen.Ist weg gegangen und dann Handy aus, ich hatte kein Plan wo er war usw. es war schrecklich.Hab mir immer wenn es wieder soweit war die größten Sorgen gemacht und mir die Augen aus dem Kopf geheult.Er sagte einfach "er brauch das zwischendurch mal". Meine Liebe zu ihm war und ist immer noch sehr groß sonst hätte ich das alles glaub ich auch gar nicht ertragen.
Irgendwann kam er nachst nachhause, schaute mich an und sagte "unsere Beziehung hat keinen Sinn mehr, wir müssen uns trennen.Er hatte mir davor schon erzählt das er immer wieder an Drogen denkt und eigentlich meint rückfällig zu werden, er wollte auch nicht wirklich was dagegen tun. Ich wußte das er mich noch liebte und sich nicht trennte weil er keine Gefühle mehr für mich hatte.Ich zog dann mit meiner Tochter aus und er suchte sich auch ne Wohnung und war dann auch sofort wieder drauf.Ich, als unerfahrene (keine ahnung gehabt wie jemande unter H ausschaut) hab es noch nicht mal sofort bemerkt.
Irgendwann schrieb ich ihm ne sms das er sich selber und mir doch endlich eingestehen sollte das er rückfällig ist und das tat er dann auch.Ich bot ihm sofort an ihn abzuholen und ihm zu helfen (ich dachte ich könnte das).Dann hat er sich ins Pola-Programm aufnehmen lassen uns kurz danach seine Entgiftung angetreten, allerdings ohne Therapie danach.Er war drei Wochen nach der Entgiftung wieder drauf, bis ich mir sicher war das es so ist gingen auch wieder ein paar Wochen ins Land.
Dann folgte wieder Pola-Programm und Entgiftung, er wollte unbedingt clean werden, unsere Liebe zueinander hat uns irgendwie nur noch mehr zusammen geschweißt in dieser ganzen Zeit.Ich wollte ihn einfach nicht aufgeben.Er war dann letztes Jahr nach seiner Entgiftung drei Monate in einer Langzeittherapie 3 1/2 Monate, das hat ihm auch wirklich viel gebracht.Als er wieder nachhause kam also zu mir, wir lebten ja kurz nach seinem ersten Rückfall in meiner Wohnung weiter zusammen.
Es hat dann jetzt letztes Jahr im August einen Vorfall gegegen der ihn ganz schön aus der Bahn geworfen hat, hatte betrunken etwas mit einem anderen, zwar keinen Sex aber naja trotzdem war es ja fremd gehen und er hat es von Anfang an geahnt und mich die ganze Zeit bearbeitet bis ich ihm das gestanden hat.Vier Wochen später war er wieder rückfällig und ich sah unsere Beziehung auch eigentlich vor dem aus.Ich war auch mittlerweile durch die ganze Drogengeschichte mit meinen Nerven am Ende und mein Kopf sagte mir das ich es nun endlich beenden muß, das habe ich auch versucht aber nicht geschafft.Ich liebe ihn so sehr und wir geben uns gegenseitig so viel, er ist einfach ein toller Mensch und gibt trotz seiner Sucht soviel.Was ich wirklich schätze ist das er nie hier in der Wohnung konsumiert hat, da ich eine Tochter habe wäre das auch das absolute Aus gewesen wenn er es getan hätte.Er ging immer raus und beim letzten Rückfall hat er nicht mehr gespritzt sondern "nur noch" geraucht.
Es ist immer noch so das ich ne ewigkeit brauche um zu bemerken das er drauf ist, eigentlich unglaublich das man soviel glaubt.
Jetzt kommt er gerade wieder aus der Entgiftung und geht in eine neue Langzeittherapie, drei Monate wurden ihm noch genehmigt und danach kann er dort teilstationär weiter machen.Sein Wunsch endlich clean zu werden ist sehr groß, ich denke sonst würde er sich auch nicht immer wieder einem neuen Entzug stellen.Ich wünsche mir das es diesmal klappt und das er die Kraft findet durchzuhalten.
Er hat damals seinen Cousin beim spritzen verloren, sie haben zusammen konsumiert, beide eingeschlafen, nur sein Cousin ist nicht mehr wach geworden.Das ihn jahrelang soooooo belastet und aus seiner Familie hat keiner mit ihm drüber geredet, es wurde einfach tot geschwiegen. Seine Mutter ist eiskalt und ich hab schon oft gedacht das man eigentlich nur süchtig nach irgendetwas werden kann wenn man als Kind bei so einer Mutter aufwächst, keine Liebe sondern nur Kontrolle, Strafe oder absolutes Desinteresse!
Ich habe mich entschlossen meinen Weg weiter mit ihm zu gehen denn ich liebe ihn und weiß das es nicht leicht ist damit aufzuhören, ich als nichtsüchtige kann natürlich nicht nachfühlen wie es ist aber trotzdem kann ich ihn verstehen und wünsche mir das wir irgendwann ein Leben führen können ohne Drogen. Er sagt selber das er nach seiner letzten Therapie rückfällig geworden ist weil er sich um keine Nachsorge gekümmert hat wie z.b. Gruppen zu besuchen oder die Psychotherapie draußen fortzusetzen, man arbeitet ja in drei Monaten nicht sein Leben auf.
Ich selber habe gemerkt wie schlecht man in unserer Gesellschaft da steht wenn man mit jemandem zusammen ist der Heroinabhängig ist und wie wenig die Gesellschaft eigentlich über diese Sucht weiß. Ich denke sogar das ich selber vor meiner Beziehung mit ihm mit Vorurteilen behaftet war weil ich mich nie mit sowas auseinander gesetzt habe. Ich bewundere seine Stärke immer wieder aufzustehen und es zu versuchen.
Ich habe hier rein geschrieben weil ich denke das ich sehr wahrscheinlich auf Leute in ähnlicher Sitaution treffe und auf mehr Verständnis was meine Beziehung zu ihm angeht. Ich habe so oft gehört "Du mußt dich jetzt endlich trennen", die meinen es ja auch vielleicht nur gut mit mir aber ich leide einfach darunter das wir als minderwertiger betrachtet werden wegen seiner Sucht.Das kotzt mich sooooo an.Seine Mutter sagt er macht doch nur Therapie um sich vorm arbeiten gehen zu drücken, die haben nie versucht ihn zu verstehen oder seine Gründe warum er überhaupt damit angefangen hat, sehen ihn nur als schwachen Menschen
Ich denke mittlerweile wenn ich mich für unsere Beziehung entscheide mit dem Wissen um seine Sucht entscheide ich mich auch gleichzeitig dazu ihm beizustehen wenn er wirklich wieder rückfällig werden sollte oder?Ansonsten müßte ich mich jetzt trennen wenn mir klar ist das ich mit einem weiteren Rückfall nicht leben könnte.
Er hat mit 11 angefangen zu kiffen und mit 14 glaube ich Heroin zu rauchen. Er hat für seine Eltern das ein oder andere Mal auch kalt entzogen, kann das nicht tötlich enden?
Heute kommt er vielleicht für drei Tage nochmal nachhause denn er hat jetzt den 12 ten clean Tag und die behalten die Leute ja nur für eine gewisse Zeit dort, Donnerstag beginnt seine stationäre Therapie dann.
Das hieße wir hätten noch drei ganze Tage nur für uns
Enschuldigt das ich euch tot geschrieben hab aber freue mich auf antworten
Liebe Grüße Mia

[Jess]

Hallo mia,
krass..einfach nur krass... Nachdem ich Dein Post gerade gelesen habe, mußt ich mich erstmal hinsetzeen und eine rauchen. Du hast meine Geschicht geschrieben. Nur, dass ich die jenige bin, die Süchtig ist und mein Mann der jenige ist, derf keinerlei Erfahrungen mit Drogen hat. Wie Du geschrieben hast, er mußte so viel aushalten! Es tut verdammt weh, es nochmal vor Augen geführt zu bekommen! Ich habe zwar kein Heroin genommen, dafür aber Koks und das in heftigen Zeiten richtig viel...um mal eine Zahl zu nennen bis zu 5g am Tag, oder auch in einem Jahr fast ein ganzes Einfamilienhaus! Ich könnte Dir so viel dazu sfchreiben...aber, ich glaube ich muß es eben erstmal etwas sacken lassen!!!

Ganz lieben Gruß

Jess

[mia28]

...mann das ich dich mit meiner/unserer Geschichte berührt habe berührt mich jetzt, ich habe gehofft hier auf Leute wie Dich zu treffen die nachvollziehen können wie es ist.Ja und das du dich in meiner Geschichte wieder findest gibt mir das Gefühl nicht alleine zu sein.Ich würde mich freuen mehr von dir zu hören. Ich wollte noch viel mehr schreiben aber mein posting war ja schon recht lang.Was mich so verrückt nein besser gesagt traurig macht ist das so wenig Leute hinter die Fassade schauen und einfach nur sagen "aha, Drogenabhängig, naja was soll aus dem schon noch werden" ich könnte explodieren.Ich weiß das auch viele sagen man kann nicht alles mit seiner Vergangenheit entschuldigen "Aber" erklären kann man vieles damit.Ich habe noch nie eine Familie wie seine kennen gelernt und ich hatte selbst auch nicht die beste,mit 12 ins heim gekommen und und und.Bei ihm zuhause herrscht nur Kälte und Strenge oder wie schon geschrieben großes Desinteresse.Wie kann man über diesen für ihn schlimmen Tod seines Cousins nicht reden.Zumal sein Cousin war grad clean und mein Freund drauf und hatte kein Geld mehr, hat ihn also mehr oder weniger dazu überredet was zu holen
als ich das dass erste Mal von ihm gehört hab, also diese Geschichte konnte ich noch nicht mal was dazu sagen so geschockt war ich.Ich weiß nur eins, mein Freund hat irgendwann angefangen sich zu betäuben um diese ganzen schlechten Gefühle in sich nicht mehr zu spüren und um alles um sich rum erträglicher zu machen.Jetzt mit 33 zu lernen wie man anders mit schlechten Gefühlen umgehen kann ist nicht einfach denke ich.Ob Koks oder H ist ja auch eigentlich egal, beides betäubt und macht high und für den Augenblick fühlt man sich gut und darum geht es doch oder?
Ich finde es superschön das du einen Mann hast der dich unterstützt und dir zur seite steht.Ich bin mit meinem Freund seit letzem Jahr verlobt 30.04.08:-) würde ihn gerne heiraten und hoffe das er ´für sich einen ganzen Schritt weiter kommt.
Ich habe in unserer ganzen Zeit der Beziehung so oft an Trennung gedacht aber ich habe auch noch nie einen Menschen so sehr geliebt wie ihn.Er gibt mir trotz allem soooooo viel Liebe,Geborgenheit, Sicherheit und das Gefühl das er mich niemals alleine lassen würde und das hat mich so mit ihm zusammen geschweißt.Meine einzige Freundin die ich hab (wenn sie denn eine ist) kann meine Beziehung nicht verstehen und hat auch kein Verständnis dafür das ich weiterhin mit ihm zusammen bleiben möchte
Ist sie denn überhaupt eine Freundin?Ich weiß es nicht!!!!!
Schön dich hier gefunden zu haben

[Jess]

Hey mia, zuerst einmal, auch wenn ich die Süchtige in unserer Ehe bin, kann ich trotzdem gut verstehen, warum Du noch mit ihm zusammen bist! Er scheint sich Dir gegenüber ja auch zu öffnen, was ein Zeichen von Liebe und Vertrauen ist!

Ich hätte nie gedacht, dass jemand, der in der gleichen Situation wie mein Mann ist, dass alles mitmachen würde. Es ist schön zu sehen, dass es auch andere Menschen gibt, denen es ähnlich geht!

Deine Freundin will im Grunde ja nur das beste für Dich. Und wie Du selber ja auch geschrieben hast, hattest Du vor der Beziehung mit Deinem Verlobten auch Vorurteile! Sie sieht es alles aus einem anderen Blickwinkel. Sie sieht wahrscheinlich mehr die Dinge, die Dich in der Vergangenheit fertig gemacht haben und das ist für sie schwerwiegender, als das schöne was ihr miteinander habt. Das ist sehr traurig, aber vielleicht auch irgendwo zu verstehen. Finde es aber nicht richtig, wenn sie Dir durch ihre Vorurteile ein schlechtes Gefühl gibt. Als Freundin sollte sie Dir zwar ihre Meineung sagen können, aber tritzdem zu Dir stehen und Dich unterstützen! Wozu sind Freunde sonst da?

Mein Mann und ich haben auch beide schon sehr oft an Trennung gedacht, heben uns auch schon getrennt, waren auch auseinander gezogen. Inzwischen Leben wir aber wieder zusammen! Die Gedanken bzgl. einer Trennung haben uns oft sehr belastet! Ich wollte ihm nicht noch mehr antun und er hatte das Gefühl an die Grenzen seiner Kräfte zu kommen! Zudem sollte ich noch erwähnen, dass er bis vor 3 Wochen nicht mal gewußt hat, welches Ausmaß mein Konsum hatte. Ich habe es immer sehr gut vor ihm verstecken können. Er hatte wohl auch so seine Ahnungen, hat die Wohnung durchsucht etc., aber nie etwas gefunden. Naja, und vor drei Wochen, da habe ich all meinen Mut zusammen genommen und habe ihm alles erzählt! Es tat so gut, es alles los zu werden und ihm wieder in die Augen schauen zu können, ohne mich abgrundtief schlecht zu fühlen.
Seit drei Wochen bin ich jetzt auch clean und beginne bald eine Langzeittherapie!!!

Du weißt gar nicht, was für eine Erleichterung Deine Posts für mich sind!!!!

[***crazy***]

hallo
ich besetze auch den süchtigen part in meiner beziehung und ich bewundere meinen freund und alle anderen die so zu einem drogenabhängigen menschen stehen und unterstützen können-respekt!
ich bin seit knapp 6jahren heroin-abhängig und seit 4,5jahren mit meinem freund zusammen...er hat schon soviel mit mir durchgestanden, als ich ganz unten war hat er mir seine hand gegeben und mir hochgeholfen-er hat mich aus der szene gerissen(ihm sei dank) selbstversuche punkto kaltem entzug sind kläglich gescheitert, bin fast mal an einer überdosis gestorben, habe gedielt um mir den konsum leisten zu können(worauf ich nicht stolz bin)-egal was war, mein freund war zur stelle und hat mir beigestanden...ich bin jetzt seit knapp einem jahr im programm, habe aber fast regelmäßigen beikonsum(leider macht es für mich keinen unterschied ob ich nun den ersatz oder H nehme-bis auf das das H meine seelischen schmerzen betäubt), mein erster stationärer entzug+entwöhnung steht kurz vor mir...auch in dieser hinsicht unterstütz er mich-er macht mir mut und zeigt mir das das leben auch andere seiten hat, die schönen seiten!

@ mia
ich kann deinen partner gut verstehen, in der sache mit seinem cousin...ich habe schon mehrere enge freunde an dem teufelszeug verloren und einmal war ich dabei-ich fühle mich so schuldig
...ich kann mich noch genau erinnern wie das war, ich war bei meinem besten kumpel. wir warteten aufs H, er war schon ganz affig...es dauerte stunden bis wir was hatten-er bereitete selber das zeug auf, aber hatte schon so gezittert und konnte sich den schuss nicht mehr selbst setzen...also machte ich es...kurz darauf fing er an zu krampfen und bekam kaum noch luft..ich hatte solche angst und rief die rettung...aber es war zu spät...er hatte zu viel hinein getan und ich habs ihm verabreicht
das ist jetzt ca. 3jahre her und diese sache verfolgt mich heute noch sehr häufig...wenn ich mit meinem freund darüber spreche geht es mir für den moment besser, aber ich glaube, das es niemals ganz verschwindet...ich hoffe nur, das ich irgentwann damit leben kann, ohne mir vorwürfe zu machen

lg

[aint ez]

mia,
ich finde deine geschicht eigentlch ganz ok und gar nicht so heftig.es muss jeder selbst entscheiden wie weit seine liebe geht und ob er helfen kann und will ohne kaputt zu gehen
es ist ja nicht so das alle suechtigen menschen automatisch nur eine belastung sind...ich wurde oft verlassen deswegen und es ist ok fuer mich.ich weiss wie hart das sein kann...
aber ist doch schoen und macht das leben auf jeden fall leichter wenn man nicht ganz allein gelassen wird und viele haben es geschafft -mit einem liebevollen nichtsuechtigen partner,non?

[Frau Kompromiss]

Liebe Mia!
Wenn ich daran nicht all die Jahre geglaubt hätte,wäre ich der einsamste und unglücklichste Mensch und mein Mann (??),keine Ahnung....darüber will ich auch garnicht nachdenken!
Wir sind zur Zeit auch wieder in einer wirklich schweren Phase,aber wir meistern das,wie jedesmal zusammen (haben ja ´ne Menge Übung).
Obwohl wir 18 Jahre älter sind,ist Deine "Geschichte" unserer schon sehr ähnlich (leider) und ich kann Dich nur bestärken weiter zu ihm zu halten,wenn er Dir immernoch gut tut und er all die Dinge,die eine Beziehung unmöglich machen läßt!!!!(zB. Dich immer nur belügen,Dich bestehlen,Tage und Nächtelang wegbleiben und von Gewalt rede ich garnicht erst!!)
Er gibt sich MÜHE und ich habe das Gefühl,so wie Du schreibst,meint er das auch ehrlich--ja das soll es wirklich geben......-Ich könnte meinen Mann "nur" weil er krank ist auch nicht alleine lassen!Und die Dinge für die ich ihn verlassen würde,hat er n i e getan!Da spielen so viele Faktoren eine Rolle,die sind wirklich schwer hier alle aufzuzählen....es würde den Rahmen sprengen!
Und einen Satz möchte ich Dir unbedingt noch mitgeben-meine wichtigste Aufgabe sind immer meine Söhne geblieben und nur weil er (auch) darauf immer Rücksicht genommen hat,gab es auch nie einen Grund über Trennung nachzudenken.Und deßwegen habe ich soviel Achtung vor ihm,obwohl er trockener Gamma-Alkoholiker ist und seit drei Monaten im Pola-Programm ist (Suchtverlagerung) und es ihm zur Zeit alles andere als gut geht!
Ich wünsche Euch beiden ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit und natürlich ganz viel Erfolg!

[mia28]

also ich finde es gerade wichtig mal mit jemandem zu schreiben der den süchtigen Part besetzt da gerade dass ja ein interessanter Austausch sein kann oder schon ist
das du dachtest das es sonst nirgendwo jemandem gibt der seinem Partner zur Seite steht, obwohl er drogensüchtig ist finde ich erstaunlich. Vielleicht weil du deinem Mann gegenber ein schlechtes Gewissen hast und meinst das er schon zuviel durchmachen mußte mit dir.Du darfst nie vergessen das immer zwei Leute dazu gehören zu so einer Beziehung.Der nicht süchtige kann sich ja auch immer dazu entscheiden zu gehen wenn es ihm zuviel wird und er meint daran kaputt zu gehen.Klar das ist einfacher gesagt als getan, ich möchte dir damit nur sagen das er auch immer hätte sagen können das es ihm zuviel wird und es seine eigene Entscheidung war mit dir zusammen zu bleiben mit dem Wissen um deine Abhängigkeit.Als nicht süchtiger der liebt möchte man auch die Hoffnung nicht aufgeben das der Partner es doch irgendwann schafft von egal was weg zu kommen.
Meine Freundin,klar sieht sie mehr wie oft ich fix und fertig war und wieviel ich geheult habe wegen ihm "ABER" wenn ich ihr aufführen will was mich bei ihm hält und das er mir auch unheimlich viel gibt, spielt sie es herunter und meint das ich es mir nur schön rede usw. sie meint ich wäre mittlerweile abgestumpft was seine Rückfälle angeht und würde es gar nicht mehr mitbekommen was ich alles mitmache.
Manchmal habe ich das Gefühl das sie eifersüchtig ist weil ich trotz allem auch so oft so glücklich mit ihm bin.
Das du und dein Mann viele Höhen und heftige Tiefen hattet soll wohl sein, ist es nicht auch super belastend für den süchtigen immer alles geheim und versteckt zu halten? Ich stelle mir das schlimm vor, man lebt ja ständig mit einem schlechten Gewissen er glaubt an dich und er liebt dich und ich denke auch das dass etwas sehr kostbares ist was ihr da habt und ich finde es echt schön das ihr noch zusammen seid.Mir zeigt das dass es auch andere gibt die zusammen halten und auch mit jemandem zusammen bleiben der süchtig ist und nicht aufhören an ihn zu glauben und seine Sucht akzeptieren.
Das schönste ist ja das du jetzt clean bist "Herzlichen Glückwunsch". Hast du einen Entzug gemacht oder zuhause???Weiß ja gar nicht wie ein Entzug bei Koks aussieht.Ich wußte noch nicht einmal ob nun 5 Gramm am Tag viel sind da ich mich nicht auskenne aber ich hab es meinem Freund erzählt und der sagte auch schon das sei ne Menge für einen Tag.Vor allem ist es schön das du deinem Mann jetzt wieder näher sein kannst weil du ihm die Wahrheit gesagt hast. Was hat dich dazu bewegt, dein schlechtes Gewissen oder weil du aufhören wolltest.Mich interessiert das alles total!!!
Schön das meine Posts eine Eerleichterung für dich sind und das ganz unbewußt, toll!
Mein Freund ist seit gestern zuhause, jetzt den 14 Tag clean und wenn ich Glück hab habe ich ihn noch ne Woche hier bevor er in Therapie geht
es ist sooooooooooooooooooooooooooooo schön ihn wieder hier zu haben.Heute morgen hab ich Kaffee ans bett bekommen und er hat meine Tochter zur schule gebracht damit ich ausschlafen konnte meine Tochter hat sich gestern auch gefreut als sie ihn wieder gesehen hat.Die beiden hatten nicht von Anfang an ein gutes Verhältnis zueinander, deshalb freut es mich besonders
ja meinen Blick in die Zukunft werf ich erstmal nicht so weit denn das bringt nichts.Ich weiß das er stark genug ist es zu schaffen, weiß aber auch das er ne Menge aufzuarbeiten hat aber er möchte unbedingt uns als Familie behalten und tut wirklich viel für uns. Das meine ich auch mit diesem reduzieren auf die Sucht, das der Mensch dahinter gar nicht mehr gesehen wird
freue mich auf antwort
Liebe Grüße Mia

[Jess]

Hey Mia, ich habe zu Hause entgiftet. Jetzt seit 3,5 Wochen clean. Und vor etwa 1-2 Stunden habe ich die Nachricht bekommen, dass ich Donnerstag meine Therapie anfangen kann!!!

Ich habe es ihm erzählt, weil ich ihm wieder in die Augen schauen wollte, mich wieder wohl mit ihm fühlen wollte. Es hat mich sehr belastet es zu verstecken. Jeden Tag mußte ich mir neue Lügen einfallen lassen, wenn er mich gefragt hat, wo mein Geld hin ist. Wenn man Süchtig ist, dann wird man sehr erfinderisch! Ich habe mir die heftigsten Geschichten einfallen lassen. Autoreparaturen,ner Freundin was geliehen, Schulden bezahlt etc. Dabei habe ich mich mit der Zeit immer schlechter gefühlt. Ich wußte zudem auch ganz genau, dass wenn ich diesen Teufelskreis mit all den Lügen nicht durchbreche es auch nicht schaffen werde clean zu werden. Es war die beste und richtigste Entscheidung die ich in den letzten Jahren getroffen habe. Denn nur mit ehrlichkeit ist es möglich aus diesem Teufelskreis auszubrechen! Das war der zweite Schritt in mein Leben ohne Drogen!!!

Ich finde es richtig schön, dass Dein Verflobter jetzt erstmal wieder zu Hause ist. Ich denke, dass es euch sicherlich für die kommende Zeit stärken wird. Es ist sicherf auch für ihn ein überwältigendes Gefühl zu sehen und zu spüren, wie sehr Du Dich über ihn freust und vor allem, dass Du immer noch da bist und ihr eine Familie seid!
Ich hoffe, dass ich dieses Gefühl auch haben werde, wenn ich nach meiner Therapie wieder nach Hause komme

Lieben Gruß

Jess

[mia28]

@crazy
Hallo,
deine Geschichte ist mir sehr nahe gegangen denn das Du mehrere Freunde verloren hast und vor allem die Geschichte mit deinem Freund dem du den Schuss gesetzt hast tut mir total leid.Ich weiß wie sehr mein Freund darunter leidet und denke mir das man sich immer wieder fragt "warum hab ich das nur getan" aber du wolltest ihm in dem Moment als du das getan hast ja nur helfen, wolltest das es ihm wieder gut geht und ihn nicht umbringen.Du hast ihn nicht abhängig gemacht oder sonstwas sondern hast nur getan was er von dir wollte. Irgendwann mußt du aufhören dir Vorwürfe zu machen, vielleicht reicht es auch nicht oder ich denke es reicht nicht nur mit deinem Freund über diese für dich schlimme Geschichte zu reden.
Machst du nach deinem Entzug Therapie???Denn ich denke nur Entzug macht es doch nicht oder, ich mein der Körper hat entzogen aber was ist mit der Seele???Die ist doch der Grund denke ich warum man überhaupt süchtig wird.
Das dein Freund solange zu dir steht und dich immer wieder raus geholt hat zeigt ja sehr deutlich wie sehr er dich liebt.Er hat nie konsumiert???Ich weiß das ich viel ertrage aber ich hätte es zum Beispiel nie sehen können wenn er was nimmt,spritzt oder raucht!!!!
Finde es super das du einen Entzug probierst und evtl. auch ne Therapie danach machst da du ja selber schreibst das es der seelische Schmerz ist den du betäuben mußt!!!!
Wie lebt ihr denn eigentlich so zusammen also wenn du konsumierst?Ist er dann dabei oder machst du das alleine? Das stelle ich mir sehr schwer vor durchzuhalten.Also wenn ich erfahren habe das mein Freund rückfällig ist, ist er eigentlich auch sofort ins Pola-programm danach gegangen.Klar den Tag bis er zum Arzt konnte mußte er sich auch nochwas holen aber ich habe es nicht gesehen. Es ist schlimm den Partner so fertig zu sehen und man selber möchte ja auch nur helfen da man den anderen liebt und nicht verlieren möchte.Ich wünsche dir das du viel Kraft für deinen Weg hast......
Liebe Grüße Mia

[mia28]

@aint ez
Hallo,
ja ich denke auch das jeder alleine entscheidet ob er mit dem anderen zusammen bleiben möchte oder nicht.Bei mir ist es so das ich auch einfach nicht aufgeben möchte und ich hatte oft das Bild in meinen Gedanken wenn wir getrennt wären das ich irgendwo hören könnte das er tot ist oder wieder ganz unten auf der Strasse, der Mann den ich über alles liebe.Selbst wenn ich mich trennen würde, würde ich ihn weiter lieben und wären wir getrennt würde es keinem besser gehen.Ich weiß natürlich nicht wie unsere Zukunft weiter verläuft und wünsche mir das ér es schafft clean zu bleiben. Du hast vollkommen recht damit das ein süchtiger Partner nicht unbedingt eine Belastung sein muß oder nur eine Belastung.Die Zeit die wirklich schlimm war, war als er eigentlich clean war aber er gar nicht er selber war sondern nur hinter einer Fassade gelebt hat und sich dann immer wieder mit Alkohol betäubt hat ohne das ich wußte wo er überhaupt war.
Seit er Rückfälle hatte und auch die Therapie gemacht hat ist er immer mehr er selber geworden und er ist halt ein super Mensch der mir auch schon unheimlich viel gegeben hat, ist ja nicht so das er nur nimmt.Im Gegenteil.Heute ist er den zweiten Tag hier und ich bin einfach glücklich wenn er in meiner Nähe ist, ich in seinen Arm kuscheln kann usw.
Ich brauche ihn genauso wie er mich, klar, deshalb find ich es auch ganz wichtig das nochmal so zu schreiben.Beide haben etwas von der Beziehung, ich denke sonst trennt man sich auch......
die Therapieeinrichtung in die er jetzt geht, die arbeiten auch mit Rückfällen und das finde ich total wichtig.Das die Leute dann nicht raus geschmissen werden und wieder ne ewigkeit im polaprogramm bleiben um dann wieder auf nen warteplatz in der entgiftung ´zu kommen und dann wieder einen therapieplatz zu bekommen.
Wenn dort jemand rückfällig wird kann er sofort wieder hin und dann wird geschaut was halt dazu geführt hat usw.
die machen auch teilstationär weiter, find ich auch ganz gut.
Sooooo ich schreibe und schreibe

Liebe Grüße Mia

[mia28]

@frau kompromiss
danke für deine lieben Worte, die haben mich nochmal sehr bestärkt
darf ich fragen was ein trockener gamma-alkoholiker ist??? Wenn er im Polaprogramm ist steht wohl irgendwann auch ein Entzug an?
Schön das ihr schon soooo lange zusammen seid und das du trotz allem auch glücklich mit ihm bist.Also bestohlen hat mein Freund mich nie und er ist auch nie nächtelang weg geblieben außer diese Zeit als er clean war und alles aufs Komasaufen verlagert hat, das war ne zeit da war für mich trennung eigentlich klar und absolut notwendig.Hab ja nur noch geheult und seit seinem ersten Rückfall und seit dem er an sich gearbeitet hat ist er der geworden den ich über alles liebe und mit dem ich auch mein restliches Leben teilen möchte.Klar, zwischendurch frag ich mich, wieviele Rückfälle (falls es sie gibt) schaffe ich noch.Psychisch bin ich im Moment auch nicht sooo gut drauf aber das hat auch viel mit mir selber zu tun.Hab mich ne Zeit aus den Augen verloren und nicht mehr an den Sachen gearbeitet an denen ich arbeiten wollte.
Das einzige was er gemacht hat wenn er rückfällig war, er hat es mir nie gesagt, also belogen hat er mich schon aber ich habe mich oft in seine Lage versetzt und ich weiß nicht ob ich die Stärke aufgebracht hätte hin zu gehen und zu sagen ich bin rückfällig.Den letzten Rückfall hab ich raus bekommen weil er Entzugserscheinungen bekommen hat.Ich wußte erst gar nicht was los war denn er hat sich alle zwei sekunden im bett von einer auf die andere seite gewälzt und ständig gegähnt.Morgens war es immer noch so und da hab ich ihm gesagt das er mir doch nicht erzählen will das er keinen entzug hat und da hat er dann gestanden.Er brauchte ja auch was und am nächsten Tag ist er sofort ins Programm gegangen.
Er gibt mir unheimlich viel nur ich denke ist es wichtig das nicht immer seine Sucht Mittelpunkt unserer Beziehung ist denn dann verliert man alles andere aus den Augen.
Ich habe auch sehr viel Achtung vor meinem Freund denn er steht immer wieder auf und versucht es neu, mal sehen wie es weiter geht.Jetzt steht erstmal stationäre therapie auf dem plan, das drei monate und dann wohl noch teilstationär.
Gebe die Hoffnung nicht auf
Liebe Grüße Mia

[Frau Kompromiss]

Guten Morgen Mia!
Ich hatte Dir gestern Abend schon mal geantwortet und als ich es absenden wollte ,ist mir der Computer abgestürzt

Also auf ein Neues!Alkoholiker werden in ihrem Trinkverhalten in vier Stufen eingeteilt.Alpha,beta,gamma und delta.Delta ist dann schon fast Delirium-saufen,die Stufe davor ist sich regelmäßig "bewußlos-saufen"-nicht täglich,aber wenn dann in kürzester Zeit (ca. 1 Std.)auf bis zu 4 pro/mille und diesen Pegel bis zu 3 Tagen halten,frag nicht....
Alleine über die Zeit könnte ich ein Buch schreiben.Aber mit mehreren Rückfällen(immer ohne Vorzeichen!!!)und mehreren Entgiftungen hat er es dann doch nach Jahren gepackt.-Aber es ist wie bei jeder Sucht,wann und ob ein Rückfall kommt,weiß man NIE!(Weiß von Menschen,die nach 20 Jahren nen Rückfall hatten,da spielen dann wohl einschneidende Ereignisse eine ganz große Rolle)
Ich kenn das gut,wenn man sich selber aus den Augen verliehrt,weil alles andere immer wichtiger ist,da mußt Du gut auf Dich aufpassen.Ich habe gerade wenn er in Kliniken war auch eine "Auszeit"genommen,mal viel mehr geschlafen oder ein Buch gelesen oder ebend Dinge getan,die nur für mich sind!Auch das mußte ich erst lernen,denn was nützt es,wenn Du nur noch traurig,kaputt und nervlich fertig bist?Ich denke sogar,daß es ganz wichtig ist,das es uns gut geht,um die Kraft weitergeben zu können,die unsere Männer ja nun mal brauchen in kritischen Situationen,aber ganz besonders auch für unsere Kinder!Im Laufe der Jahre habe ich mir viel Gelassenheit angeeignet,bin dann nicht gleich jedesmal nervlich zusammen gebrochen(früher schon)und war immer bereit Dinge zu ändern,flexsibel zu sein und KOMPROMISSE zu machen!Rückblickend finde ich sowieso,daß das ganze Leben eine Art "Baustelle" ist und mein Satz war viele Jahre "Ich möchte endlich mal zur Ruhe kommen!"(Kannst ja mal auf der "Willkommensseite" unter "guten Abend" in der groben Skizze meines Lebens lesen)
Heute weiß ich,daß der Satz Quatsch ist!Die Ruhe mußt Du in Dir selber finden,auch Du mußt nicht immer 100% geben und Du wirst erstaunt sein,wie wohl Du Dich dabei fühlst.Man spar sich Kraft auf,die man dann hat,wenn wirklich mal "Not am Mann" ist!!
Ein Entzug wird bei uns nicht nötig sein,denn er wird in Abständen versuchen sich runterzusetzen und dann schaun wir mal!(Er ist wirklich überterapiert,aber dazu vielleicht später mal mehr!Was ich Dir gern anbieten kann ist,den Kontakt zu halten und Dir mit meinen Erfahrungen zur Seiten zu stehen,auch wenn es mal um ganz alltägliche Probleme geht!Denn Du hast zu 100% Recht!!!Es darf sich nicht alles nur und ausschließlich um das eine Problem drehen,das Leben hat so viele Fasetten und alle wollen gelebt werden!ICH WÜNSCHE EUCH NEN SCHÖNEN TAG!!

[mia28]

@ frau Kompromiss
hallöchen,
schööööön von dir zu lesen bin froh heute mal die Gelegenheit und Zeit zu nutzen hier zu euch zu kommen.Ich bewundere dich das mal als erstes nachdem ich deine Antwort gelesen hab.Da wo du jetzt bist, bin ich noch lange nicht.Zur Zeit bin ich wirklich so weit das ich mir einen Therapieplatz in einer Tagesklinik gemacht habe, das Problem ist nur das ich zwischenzeitlich von Arbeit in Schule übergegangen bin, das aber nicht schaffe und mir jetzt wieder eine Arbeit suchen muß damit ich finanziell auf die Beine komme.ich bekomme nur 588 Euro Bafög, Unterhalt und Kindergeld, das reicht hinten und vorne nicht.Das bedeutet das ich es mir nicht leisten kann in die Tagesklinik zu gehen auch wenn es mir gut tun würde und ich es gerne machen würde um mich mal wieder irgendwie zu erden, mich zu finden usw. Dein Angebot Kontakt zu halten nehme ich super gerne an, danke dafür, freut mich total.
Mein Ex-Mann hat in unserer Ehe auch regelmäßig getrunken, so abends immer 3-4 Bier ca. aber ich hab mir nicht wirklich gedacht das er abhängig ist, hab zwar immer zwischendurch mal angesprochen das er mal weniger trinken soll oder ein paar Tage wenigstens mal nichts,ich war 20-25, irgendwie war mir nicht klar das er abhängig ist.Ich hab mich getrennt und da fing er wohl richtig an zu trinken, jedenfalls hat er entzogen und ist jetzt ein Jahr trocken,ich hoffe das er das auch bleibt, alleine schon nur für unsere gemeinsame Tochter.Er ist ein wichtiger Mensch in meinem Leben und eigentlich der einzige mit dem ich reden kann der selber Ahnung hat.
Diese Sichtweise des Lebens die du hast, die hätte ich gerne aber die kommt wahrscheinlich nicht angeflogen obwohl es schön wäre.Um mir wieder was gutes zu tun,mich auch mal wieder in den Mittelpunkt zu stellen also meinen eigenen Mittelpunkt bedarf es erstmal einer Tankstelle an der ich Rast machen kann zur zeit fühl ich mich ziemlich leer.
Wir haben im Moment grad finanziell nen Engpass und ich mußte gestern das letzte Geld vom Konto abholen und dann hat sich eine Situation ereignet die echt scheiße war.Ich habe die Wohnung gesaugt und irgendwie schaute ich mich dann mal um und mein Freund war weg, ohne bescheid zu sagen, er weg, Auto weg, Geld weg erst hab ich gedacht, wird schon nichts schlimmes sein aber dann wollte ich ihn auf dem Handy anrufen und es lag hier.Das hat er eigentlich immer dabei.Ja und ich hab mir nur gedacht, der haut ab ohne bescheid zu sagen, hat das Geld dabei alles klar.Hab in zwei Apotheken angerufen und in einer einen Drogentest bestellt den ich heute abholenmuß für mich war klar das er sich was holen ist und ich bin echt in die Knie gesunken da doch seine Therapie so kurz bevor steht.Als er dann zurück kam hab ich ihn sofort gefragt wo er war und warum er nicht bescheid gesagt hat das er kurz weg ist. Ja, er war Pfand weg bringen der noch so im Keller rum stand und Filtertüten holen und war sauer das ich gleich dachte das er sich was holen ist und dann sitzen wir beide da und wissen nicht weiter. Ich, mit einem totalen Mißtrauen und dem Gefühl das ich ihm eigentlich eh nichts glauben kann und er mit der Enttäuschung das ich ihm so mißtraue, ich verständnislos das er nicht verstehen kann das ich ihm nicht immer glauben kann usw.
Er hat sich wohl wirklich nichts geholt. Geld war noch da, Augen in Ordnung usw.
ja aber das sind Moment wo ich denke das wir echt vor einem Scherbenhaufen sitzen und das ich selbst wenn er clean bleibt da sitzen werde und immer schauen werde, wo ist er was macht er, ist rückfällig.Es waren so viele Rückfälle in kurzer Zeit und jedes Mal hab ich es nicht sofort bemerkt und er hat einige Wochen konsumiert und ich hab es nicht mitbekommen, zwar schon gefragt weil er mir merkwürdig müde vorkam aber er ist so überzeugend das ich ihm immer wieder geglaubt hab.Naja, die Situation hat mich ganz schön runter gezogen
sorry aber das mußte ich erstmal los werden
deshalb bewundere ich dich so, das du an diesen Punkt gekommen bist an dem du jetzt bist
hat dich bestimmt viel Tränen und Tiefs gekostet da hin zu kommen und ich hab im Moment das Gefühl nicht mehr die Kraft zu haben.Das Problem ist das dass Vertrauen einfach völlig zerstört ist aber die Liebe noch da ist.Ich weiß nicht ob uns die Therapeuten in seiner Therapie da weiter helfen können, Partner werden da mit einbezogen.
Den Drogentest muß ich jetzt trotzdem erstmal abholen da ich ihn ja nun bestellt habe und ich finde es ätzend das ich in die Situation kommen könnte ihn zu bitten ihn zu machen.
Ich brauch erstmal wieder Kraft für mich und meine Tochter und weiß noch nicht wie ich dran kommen soll.
Es ist nicht die Sucht die soviel kaputt macht sondern die Lügen, leider.
Wenn er in der Therapie ist hab ich mehr Zeit für mich obwohl mich das ja in letzter Zeit in meine Depressionen geführt hat......da muß ich nun auch dran aber durch den Druck arbeiten ´gehen zu müssen und deshalb nicht in die Tagesklinik gehen zu können wird es auch nicht besser.Denke das mir ein Therapeut einmal die Woche nicht wirklich viel weiter helfen wird da es in meinem eigenen Leben auch noch viele Baustellen gibt an die ich nochmal ran muß.Ich sehe das genauso wie du das dass ganze Leben eine Baustelle ist an der man immer arbeiten muß.
Es war so schön deinen Text zu lesen, weil es genau das ist was ich auch möchte, so gelassen zu sein und mir Kraft aufzusparen und Dinge für mich zu tun.Erstmal Arbeit finden
Wie bist du in der harten Zeit klar gekommen mit deinem Mann und was hast du an den Punkten getan an denen du nicht mehr konntest.Bei Alokohol merkt man ja sofort wenn jemand rückfällig ist, das hört sich jetzt blöd an aber das fänd ich besser wenn ich es sofort wüßte und nicht erst wieder heraus finden müßte.Wäre froh mit dir in Kontakt zu bleiben.Hab jetzt auch zuviel über mich geschrieben, das liegt an der gestrigen Situation und meinem momentanen nervlichen Zustand.
Haben gleich einen Termin bei der Bank und hoffe auf ein gutes Gespräch...bin total durcheinander
Ich wünsche euch auch noch einen wunderschönen Tag und freue mich auf eine Antwort,kann dir auch meine Mailaddy geben oder icq oder was auch immer
Liebe Grüße Mia

[mia28]

@ Jess
Hallo...
ich kann total gut verstehen aus welchen Gründen du deinem Mann alles erzählt hast, wie schon geschrieben, ich stelle es mir sehr schlimm vor sich immer irgendwas neues einfallen zu lassen und lügen zu müssen usw.
das man sehr erfinderisch wird als süchtiger hab ich oft6 genug selber fest stellen müssen.ich habe meinem Freund immer wieder geglaubt und das hat wirklich viel Vertrauen kaputt gemacht was eigentlich das viel größereProblem ist als die Sucht selber.Wenn du meine Antwort an fraukompromiss liest da hab ich darüber auch nochmal geschrieben.
Ja es tut gut das er hier ist aber das Mißtrauen ist auch immer da und das tut uns gar nicht gut, ich hoffe nur das dass besser wird.
Denke diese ganze Woche bleibt er auch noch.Im Moment haben wir auch so eine schwere Zeit, finanziell gesehen.Ich bekomme nur Bafög und bin auf der Suche nach neuer Arbeit aber eigentlich völlig kraftlos zur zeit die dinge wirklich anzupacken
hast du angst davor das es nicht mehr so ist wie du es dir wünscht wenn du aus der therapie nachhause zurück kommst????Weil du in deinem letzten Satz geschrieben hast das du hoffst das es bei dir auch so wird das ihr wieder eine Familie seid usw.
Mann eigentlich würd ich gerne noch ein Kind bekommen mit ihm also wenn alles sicher wäre und heiraten aber kann ich das wirklich machen.Also alleine schon ein Kind zu bekommen wenn man nicht weiß ob der andere clean bleibt........alles so gedanken
ich freu mich jedenfalls total für dich das du deine therapie so schnell hast genehmigt bekommen oh gott was für ein satz
Liebe Grüße Mia