Warum nehmen alle Menschen in meinem Umfeld Drogen?

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*Mrs Metamorphose*
Gast




BeitragVerfasst am: 13. März 2009 21:19    Titel: Warum nehmen alle Menschen in meinem Umfeld Drogen? Antworten mit Zitat

Hallo Ihr!
Bin über einige andere Seiten hier gelandet und hoffe, ihr könnt mir ein paar Fragen beantworten und mich ein bisschen aufklären.... bin momentan nämlich wirklich verzweifelt.

Also... wie fange ich am Besten an?! Eigentlich, wenn ich es mir recht überlege, habe ich schon mein ganzes Leben mit S
suchtkranken Menschen zutun. Am Anfang war es mein Vater, der Alkoholiker war und ist. Er hat meine Mutter damals mehrfach krankenhausreif geschlagen, hat uns (mich und meine Schwester) damals Zuhause eingeschlossen als Mom arbeiten war und ist auf Sauftouren gegangen. Er hat um es mal zusammen zu fassen so ziemlich alles abgezogen, außer jemanden zu töten. Und nichtmal da bin ich mir zu 100% sicher bei ihm. Mad Meine Mutter hat sich dann irgendwann von ihm scheiden lassen, als ich 5 Jahre alt war glaube ich. Danach hatte sie drei Jobs um uns durchzubringen und wir wurden größtenteils bei Tageseltern untergebracht, die meine Schwester und ich allesamt nicht leiden konnten und uns dementsprechend verhalten haben. Heute weiß ich, dass ich es meiner Mutter damit noch schwerer gemacht habe. Sie hatte oft wechselnde Männer, bei denen sie sich ihre "Liebe" geholt hat. Ich bin damals oft abgehauen, habe geklaut, war in der Schule rebellisch, konnte mich nicht konzentrieren und wollte es auch nicht. Ich wollte eine Mama, die mit mir Hausaufgaben macht und sich um mich sorgt. Aber sie hatte nunmal keine Zeit. Wie auch?
Wir hatten damals noch alle zwei Wochen Besuchsrecht bei unserem Erzeuger (also meine Schwester und ich). Ich war damals trotz allem ein Papa-Kind weil er immer so lustig war, wenn wir da waren. Er konnte reiten und ist mit uns auch oft ausgeritten. Später hat er mir dann mein eignes Pferd geschenkt. Nach 5 Jahren unterstellte er mir plötzlich, dass ich mich nicht genug darum kümmern würde, verkaufte es und behielt einfach das Geld ein. Zu der Zeit hatten wir auch noch einen Hund, den er eigentlich für meine Schwester und mich gekauft hatte und aus Zeitgründen auch zu uns abgegeben hat. Hört sich vielleicht kitschig und naiv an aber ich habe diesen Hund über alles geliebt. Die war sooo ein Goldstück. Habe sie überall mit hingenommen, mich bei ihr ausgeweint, wenn es mir echt schlecht ging und Mama wieder arbeiten war. Der tollste Labrador der Welt Rolling Eyes Den hat er mir auch weggenommen.
Wir haben noch versucht, mit Polizei und meinem Stiefvater, den Hund zurückzuholen aber er hatte die Papiere noch bei sich und somit hatten wir nicht´s in der Hand.
Seit diesem Tag habe ich den Kontakt zu ihm abgebrochen. Das ist jetzt ca 4 Jahre her.
Mittlerweile hat sich einiges getan. Ich habe meinen Realschulabschluss gemacht, eine Lehre als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte abgeschlossen, danach ein Jahr als Schichtleiterin bei Homann gearbeitet, mache jetzt mein Fachabi in Sozialwesen und möchte anschließend in Enschede Sozialpädagogik studieren.

Hört sich soweit alles ganz nett an. Allerdings bin ich momentan an einem Punkt, an dem alles droht, über mir zusammen zu stürzen. Im Rahmen meines Abiturs nehmen wir momentan das Thema Alkoholismus durch. Bei einem Film, den wir uns dazu angesehen haben, schlug der Schauspieler betrunken seine Frau zusammen und ich bin heulend aus der Klasse gelaufen, weil ich genau diese Szene früher so oft sehen musste.
Hinzu kommt, dass mein Freund jeden Tag seine zwei Bierchen mindestens trinkt, nebenbei gerne täglich kifft und am Wochenende sowieso sturzbetrunken irgendwo abgeholt werden möchte.
Meine Mutter war zwischenzeitlich 5 Jahre in Therapie. Sie trinkt seitdem sie die nicht mehr macht auch. Jeden Abend eine Flasche Wein ist bei ihr zur Normalität geworden, glaube ich. Als ich noch bei ihr gewohnt habe, meinte sie irgendwann im betrunkenen Zustand, ich wäre eine Versagerin, solle erstmal mein Abi schaffen und zwei Kinder alleine großziehen und dann würde ich erst wissen, wie hart das Leben wirklich sei. < Das hat mich ziemlich mitgenommen damals. Wenn ich ehrlich bin, tut es das heute noch.
So, und als ob das nicht reichen würde, erzählt mir meine 19-Jährige Schwester, dass sie ab und zu mit ihrer Freundin zusammen kokst um mehr Spaß auf Parties zu haben. Mit ihrem tollen neuen Freund hätte sie das auch schon ein paar mal gemacht. Ich hasse diesen Typen. Für ihn will sie jetzt auch ihr Abi schmeißen und nach Hamburg ziehen. Und tätowieren lassen für ihn hat sie sich auch schon.


Was ist eigentlich los??? Bin ICH die, die nicht mehr richtig tickt, nur weil ich keine Drogen nehme und dazu auch dank meiner Erfahrungen ne ziemlich krasse Einstellung zu habe? Ich finde nicht schlimm, wenn jemand ab und an kifft, ich habe nicht´s gegen Raucher (bin ja selber ein Wink ) und ab und zu mal einen über den Durst trinken is auch legitim. Aber was zum Teufel mache ich denn falsch, dass ich erstens keinen Einfluss mehr auf meine Schwester habe, mit der ich sonst über ALLES reden konnte und die mich als ihre Art Ersatzmama angesehen hat, meine Mutter, die sich von meinem Vater scheiden ließ weil er Alkoholiker war, säuft mittlerweile selber und mein Freund wirft mir vor, dass ich zu "unlocker" bin und mal nicht so ne Welle schieben soll wegen seiner Drogen?

Hallo? Ey, ich bin echt nicht intollerant .... ich liebe alle diese Menschen auch... aber ich glaube, genau das ist mein Problem. Alle in meinem Umfeld machen sich mit irgend nem Scheiß kaputt und ich soll schön weiter funktionieren um deren heile Welt aufrecht zu erhalten. Damit meine Mutter wenigstens stolz auf ihre Tochter sein kann, wenn schon nicht auf sich selbst, damit meine Schwester weiterhin ein Vorbild hat, an das sie sich sowieso nicht mehr hält und damit mein Freund mich emotional weiter als Therapeutin missbrauchen kann weil ich ja "normal" bin und er sich an mir orientieren möchte. Aber für ne Therapie reicht´s dann doch nicht.... ich könnt´ echt kotzen. Aber hängen lassen möchte ich all diese Menschen auch nicht! Sad Bin echt am Arsch gerade.....
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aint ez
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 398

BeitragVerfasst am: 13. März 2009 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

viele menschen nehmen drogen es ist einfach der geist der zeit und kein neues probelm...leicht zu bekommen meistens bezahlbar und unsere zivilisation bringt viele situationen die zu drogenkonsum fuehren.
meine meinung ist das du gott danken solltese das du von diesen dingen keine ahnung hast und keine drogen nimmst....du wirst dein umfeld nicht aendern koennen...schau es dir an und versuch zu intervenieren wenns zu krass ausartet bei menschen die dir wichtig sind...
verhindern kann man es selten da die leute die suechtig sind oder konsumieren selber den festen wunsch haben muessen aufzuhoeren.
sei einfach froh.ich wuenschte wir koennten tauschen ich haette mir viele situationen in meinem leben gerne erspart.
alles gute
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***crazy***
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 13. März 2009 22:10    Titel: Re: Warum nehmen alle Menschen in meinem Umfeld Drogen? Antworten mit Zitat

hallo mrs
ich kann dich ganz gut verstehen, deine vergangenheit ist echt mies, aber sie ist nunmal vergangen!
wie es schneint hast du dein leben gut in den griff bekommen, bist zielsträbig, willst etwas erreichen und tust auch was dafür!

dein einzig, wirkliches problem ist das:
*Mrs Metamorphose* hat Folgendes geschrieben:
Alle in meinem Umfeld machen sich mit irgend nem Scheiß kaputt und ich soll schön weiter funktionieren um deren heile Welt aufrecht zu erhalten. Damit meine Mutter wenigstens stolz auf ihre Tochter sein kann, wenn schon nicht auf sich selbst, damit meine Schwester weiterhin ein Vorbild hat, an das sie sich sowieso nicht mehr hält und damit mein Freund mich emotional weiter als Therapeutin missbrauchen kann weil ich ja "normal" bin und er sich an mir orientieren möchte. Aber für ne Therapie reicht´s dann doch nicht.... ich könnt´ echt kotzen. Aber hängen lassen möchte ich all diese Menschen auch nicht!

diese dinge solltest du alle für dich machen, nicht damit deine mutter stolz auf dich sein kann und nicht weil deine schwester ein gutes vorbild braucht und schon garnicht deines freundes wegen!-nur für DICH Exclamation
und wenn es dich stört, dass alle deine geliebten menschen drogen nehmen, gibt es nur ´´leider´´ nur zwei möglichkeiten-entweder, so traurig es sein mag, du gibst alle diese menschen auf, oder du lernst damit zu leben..ein mensch der drogen nimmt ist kein schlechter mensch, mancheiner nimmt es um abzuspannen, andere einfach nur um den spaßfaktor zu erhöhen und der rest, um mit problemen(welcher art auch immer) fertig zu werden...trotzdem sind das alles ´´normale``, liebenswerte menschen!

lg
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*Mrs Metamorphose*
Gast




BeitragVerfasst am: 18. März 2009 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hey!
Danke erstmal für die liebgemeinten Ratschläge!

Natürlich bin ich dankbar und froh darüber, dass ich von mir behaupten kann außer von Zigaretten von nicht´s abhängig zu sein. Aber ich bin eben ´ne typische Co-Abhängige. Ich versuche momentan alles unter einen Hut zu bekommen. Abi, Praktikum, Haushalt (wohne mit meinem Freund zusammen), den Stress mit meinen Freunden (weil er Drogen nimmt und sie meinen ich würde daran zerbrechen). Ich bin mit Sicherheit nicht die Einzige auf der Welt, der es gerade so geht aber ich fühl mich trotzdem überfordert mit all dem.

Hab versucht, bei einer Therapeutin einen Platz zu finden. Die hat mir aber dazu geraten, mich jetzt aktuell erstmal an die Sucht- und Drogenberatung für Angehörige zu wenden um mir dort Ratschläge abzuholen, wie ich für mich selbst da sein kann und meine Ziele erreiche ohne meine Familie und meinen Freund hängen zu lassen.

Donnerstag hab´ ich jetzt einen Termin dort. Allerdings bezweifle ich momentan noch, ob die MIR wirklich weiterhelfen können, dort.
Bin gespannt....
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aint ez
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 398

BeitragVerfasst am: 18. März 2009 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

das bezweifele ich ein wenig aber einen versuch ist es allemal wert
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