ViperOS Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.04.2013 Beiträge: 1
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Verfasst am: 19. Apr 2013 23:46 Titel: Tilidin Entzug in einer Rehasuchtklinik |
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Hallo alle zusammen
Heute widme ich mich hier mal um euch zu berichten, wie mein Entzug in einer Rehasuchtklinik verläuft.
Manch einer fragt sich gerade Rehasuchtklinik, muss man die Entgiftung nicht vorher in einer normalen Klinik machen und dann in eine Reha rein?
Dazu sage ich, ja im Normalfall ist das auch so, doch bei mir überschlugen sich die dinge so schnell, das ich ohne Entgiftung in die Langzeittherapie gegangen bin. Zur Vorgeschichte:
Mein Leistungsträger hatte mir den Vorschlag gemacht eine 15 wöchige Reha in einer Rehaklinik zu machen, ohne das ich einen Antrag gestellt hatte. Ich wusste erst garnicht was die von mir wollten, habe dann im Netz geschaut, was das für eine Klinik ist und als ich gelesen habe was das für eine Klinik ist, dann wusste ich wofür dieses Angebot war. Ich hatte auch nur 8 Tage Bedenkzeit, die ich auch brauchte um mir im klaren zu sein, ob ich das will oder nicht. Ich stimmte somit diesen Vorschlag zu und nach 3 Tagen hatte ich dann per Einschreiben dann den Brief mit der Einladung das ich antreten darf.
Da ich mich mit dem Prozedere nicht wirklich auskannte und auch mich nicht dumm stellen wollte, habe ich dann für 15 Wochen meine 7 Sachen gepackt.
Seit dem 25.03.2013 bin ich nun in der Rehaklinik und ich darf mein Tilidinkonsum (800mg/Tag über ein langzeit Zeitraum von 10 Jahren) kontrolliert abbauen. Da mein Hirn da nicht so ganz mitspielt, geht der Entzug langsamer als geplant von statten. Die Klinik befindet sich am A... der Welt, doch dieses macht mir nichts aus.
Ich bin nun 4 Wochen hier nehme an Gruppen und Einzelgespräche teil, mache meinen Rehasport mit (weil ich sportlich seit 3 Jahren kaum bis garnichts mehr gemacht habe).
Die langsame Entgiftung macht mir sehr zu schaffen, doch es ist immer Hilfe in der nähe, egal ob ich reden will, oder einfach nur mal ne Schulter brauche.
Was ich dramatisch finde, man hört immer, der und der ist süchtig und man selbst denkt, ja nee iss klar das kann dir nicht passieren, oder nee bei mir iss das anders usw.
Ich komme hier schwer zum nachdenken und freue mich, wenn ich vom Tilidin weg bin, doch der Weg bis dahin ist noch sehr steinig.
Manchmal kommt mir der Gedanke alles hinzuschmeißen, doch dann kommt mein innerer Hund und sagt, jetzt bist du hier und Sie helfen dir hier nach bestem Wissen und Gewissen und diese Chance bekommst du kein 2.mal. Ich spreche viel über die Sucht und ärgere mich, warum ich nicht schon Jahre früher was gemacht habe. Doch ich dachte immer, dein Leiden (kaputter Rücken L3-L6 Wirbelgleiten, Bandscheibenvorfall) rechtfertigt diese Medikation. Somit war mir nicht wirklich klar das ich Süchtig bin, was ich aber jetzt mittlerweile weis. Jetzt wird hier an mehreren Baustellen gearbeitet. kann man Orthopädisch noch was machen das die Schmerzfreiheit gewährleistet werden kann, oder zumindest so weit in den griff bekommen, das ich es aushalten kann ohne Mittelchen. Ich bin guter Dinge und arbeite weiter mit. Das wars erstmal |
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