Wie muß ich mich als Mutter verhalten?

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stressme
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2009 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Und nun möchte ich mal vom Tag berichten, vom Vorstellungsgespräch im Tierasyl

Ein wahrer Erfolg! Ich hab sie ja hingebracht, aber sie war ohne mich rein (so soll das ja auch sein) hat sich lange mit der Tante unterhalten und ihr wurde vorgeschlagen, dass sie anfangen kann wann auch immer sie kann. Sie war euphorisch vor Freude. Nun müssen wir noch den Zeitpunkt mit der Psy klären. Es war ein sehr positiver Tag. Wie gesagt, ich halte das Ganze nicht für gewonnen, aber alles nimmt im Moment eine positive Wende, die es doch zu unterstützen heißt. Man muss halt das Augenblickliche zu schätzen wissen, ich denke an Brights Worte, dass "sie meine Angst spürt", nun hoffe ich, dass sie auch meine Zuversicht spürt
LG
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stressme
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2009 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Achja, wir waren tatsächlich im MacDonald, da hat sie ziemlich reingehauen, wohl Nachholbedürfnis... grins... Ich hoffe ich hab damit nichts falsch gemacht, Zauderer, du hast mich da auf irgendwas aufmerksam gemacht, was ich nicht verstanden habe
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worstcase
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Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2009 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

hi stressme!
schön!
ich freu mich, dass der tag ein erfolg war!
klar muss das nicht heissen, dass ab jetzt alles gut wird usw, aber du hast schon recht: es ist was positives und als solches sollte man es auch zu schätzen wissen.
gut, dass du das kannst!
bleib geduldig! lg karo
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stressme
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2009 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hi wordcase,
Ja, Geduld muss ich haben, wie du sagst. Und gewappnet sein für schwerere Momente. Die kommen immer wieder im Leben, die kann man nicht ausschalten. Wobei bei dieser Problematik die schweren Momente recht dramatisch werden können.

Der Pendel geht stets hin und her. Während dem "Hin" stärkt sie sich vielleicht etwas für das "Her"... , und dabei möchte ich sie unterstützen. Das ist nur möglich wenn ich an sie glaube und ihr was zutraue. Deswegen lass ich negative Gedanken nicht überhand nehmen.

Menno, was für ein Kauderwelsch-Deutch ich aber auch schreibe... T'schuldigung...
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bright
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2009 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

midnight hat Folgendes geschrieben:


Ich hoffe für das Tier, dass ihr euch dazu reichlich Gedanken gemacht habt, ansonsten tut mir der Hund jetzt schon leid.

lg. midnight Shocked

Dass der Hund dir jetzt schon leidtut, impliziert dass es dem Hund sicher schlecht gehen wird. Das stimmt nicht.
Dass Du Dir Sorgen machst, wenn Du das was Du bisher beobachten konntest überträgst auf auch dieses Hundeleben.
Ich würde mir speziell um Diesen Hund keine Sorgen machen.
Und das Du Sucht als Mangel an Selbstverantwortung siehst ist falsch.
Sucht ist mindestens ein Mangel an Eigen/Selbstliebe. Dass sich nicht zu Lieben, auch darin münden kann, dass man sich selbst egal ist, ist ein Indiz für Resignation, und und den Grad dieser Resignation.
Bildlich gesprochen, wo das noch Schreien leiser wird, und in Wimmern übergeht. Ich glaube auch nicht, dass soetwas, was sich unter Leichtsinn/Verantwortungslosigkeit vorstellt, nichts aber auch gar nichts mit dem Mangel zu tun hat, und der Kraft des Lebens diesen ausgleichen zu wollen.
Ich will jetzt gar nicht auf die Illusion des freien Willens zurückkommen, aber google da ruhig mal.
Das Unterbewusstsein weiss vor mir, was ich gleich tun werde.
Und dann ist es auch eine Gute Fraqe, wo die höhere Glückswahrscheinlichkeit ist. Ist sie in der Abstinenz, unbefriedigt, aber auch, das ist der Gewinn, ohne Drogennebenwirkungen, zu sein, oder ist es die legale ungiftige Suchtbefriedigung, die selbst in hundert Jahren Körper/Gehirn nicht schädigen. Mir aber eine stabile Lebensqualität geben kann. Und ein Bewusstsein über Drogen, allgemein in der Gesellschaft, sollte schon sehr früh vorhanden sein. 12 bis 14 ist meiner Meinung für die mit dringendem Suchtdruck, und nicht lückenloser Kontrolle der Eltern, leben müssen, das Einstiegsalter in die Stoffklasse der Suchtmittel. Also braucht man genau in diesem Alter das Bewusstsein.
Bis vor kurzem, denke es ist so dramatisch nicht mehr, war die durchschnittliche Zeit, bis Patienten die Diagnose Depression bekommen haben, 8 Jahre. Es gibt/gab darüber kein Bewusstsein, bei den Ärzten.
Da sind Leute seelisch am verbluten, und keiner erkennt ist. 8 Jahre lang immer wieder zum Arzt, und keine Diagnose, sicher auch oft als Simulantin diskriminiert usw. . Wie sollen denn die Ärzte frühe Anzeichen deuten können.
Gruss
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

stressme hat Folgendes geschrieben:
nun hoffe ich, dass sie auch meine Zuversicht spürt
LG

Natürlich wird sie das!
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo stressme,

Tut mir Leid, dass ich erst jetzt dazu komme, Dir zu antworten, war die letzten Tage hier im Forum nicht online.

stressme hat Folgendes geschrieben:

Verstehen ist mir enorm wichtig. Heroin spritzt man ja nicht aus heiterem Himmel, einfach so zum Spass. Der Austausch mit betroffenen Leuten hilft Gründe verstehen, aber auchzu verstehen was eigentlich gesucht, gebraucht oder ersetzt werden will. Ich bin echt dankbar Leute hier zu treffen, bei denen ich so viel lernen Kann. Mir wurde eine Eltern-Selbsthilfegruppe empfohlen, aber ich denke geholfen wird mir eher hier als in einer "Jammer-Gruppe", die mich, vielleicht eher entmutigen würde. Das soll jetzt kein negativer Stempel für Selbsthilfegruppen sein, sondern eine Darstellung, wie der Gedanke an eine "Eltern-Selbsthilfegruppe süchtiger Kinder" auf mich wirkt. Mich verstehe ich soweit, aber es kommt jetzt drauf an, dass ich meine Tochter verstehen lerne.


Ich kann gut verstehen, dass Du kein Selbsthilfegruppen-Fan bist, bin ich auch nicht, wie es in Angehörigen-Selbsthilfegruppen abläuft, kann ich nicht beurteilen, da ich nie in der Position eines Angehörigen gewesen bin, aber ich kenne die ein oder andere Selbsthilfegruppe für Betroffene und habe bis jetzt nicht allzu positive Erfahrungen gemacht.
Meist viel zu viel "begeistertes" Drogengequatsche, das pures Heißgerede ist und nicht weiterhilft, zum ganzen Thema Abstand zu gewinnen, bzw. es aufzuarbeiten - im Gegenteil.
Mag aber auch gute Selbsthilfegruppen geben, will ich ja nicht totalitär leugnen, ich habe vielleicht nur noch nicht die Richtige gefunden bis jetzt.



stressme hat Folgendes geschrieben:

Ach, das war bei dir dann auch verdammt früh, wieso hatten deine Eltern so lange nichts gemerkt? Ich hatte den Verdacht sofort, weil der Freund von ihr bekannt ist für harte Drogen. Leider ist er auch beim Jugendgericht bekannt, bereits mehrere Jugendliche an den Abgrund geführt zu haben. Wobei ich zwar eher denke, SIE hat sich eine Person ausgesucht, die ihr die Möglichkeit gab, für sich das Richtige zu finden. Vor Allem sie selber sieht das so, und hat mir von Anfang an klar gemacht, er sei an nix Schuld, sie habe es selber gewollt.
Anderseits war so offensichtlich, wie sehr sie ausgenutzt wurde. Aber davon wollte sie damals nix hören. Klar, sie war verliebt... Jedenfalls, mal abgesehen vom Verdacht wegen dem Freund, fielen mir eine Reihe Dinge an meiner Tochter auf, die mich in mir allergrößten Verdacht weckten, und ich ließ keine Ruhe. Mir war als würde man mir das Herz und die Eingeweide aus dem Leib reißen. In dem Monat bevor sie in Thera kam, hab ich 8 Kilo abgenommen, ich hatte ne ganz schlimme Essblockade, dabei bin ich selber eher ne Ess-Süchtige. Das sag ich nicht, weil ich jammern möchte, sondern, um zu zeigen, was in mir die Energie ausgelöst hat, etwas zu unternehmen.


Warum meine Eltern so lange nichts gemerkt haben, ist eigentlich nicht besonders schwierig zu erklären: Wie die meisten Süchtigen war ich ziemlich gut darin, mein Umfeld zu beschei*en, dass ich mich damit aber in allererster Linie selbst beschis*en habe, habe ich damals noch nicht verstanden.
Betreff Deiner Tochter stimme ich Dir zu, ohne sie persönlich zu kennen.
Die Legende von den bösen anderen Leuten, die unschuldige Leute auf die harten Drogen bringen, halte ich aus meinen eigenen Erfahrungen und den Erfahrungen meiner Bekannten heraus für absoluten Schwachsinn, es ist natürlich immer leichter, die Schuld in anderen Personen zu sehen.
Dass Deine Tochter sagt, sie habe es selbst gewollt, finde ich gut, das zeigt, dass sie gewissermaßen offen mit Dir über das Thema spricht - das konnte ich mit meinen Eltern nur sehr schlecht.




stressme hat Folgendes geschrieben:

Sie hätte tot irgendwo liegen können. Sie hätte Aids oder Hepatite C erwischen können(dagegen ist sie zwar geimpft). Außerdem hat mich der Anblick dieses so raschen und krassen sozialen, psychischen und körperlichen Zerfalls regelrecht krank gemacht und ich wäre selber mit zugrunde gegangen.


Das sind alles Probleme, die durch die Illegalität der Droge Heroin entstehen, wurde hier in diesem Topic auch schon ausgiebig daraufeingegangen.



stressme hat Folgendes geschrieben:

Ein Wesen, das man liebt, vor seinen Augen zugrunde gehen zu sehen...da wehrt man sich! Oft sagte sie mir "es ist MEIN Leben". Wie recht sie hat! Dennoch bin ich extrem dankbar dafür, dass sie damit nicht erst mit 18 angefangen hat. Dann hätte ich nix tun können, und fürs Zureden hätte sie sich von sich nicht geöffnet. Zumindest hat sie jetzt die Gelegenheit, etwas für sich selber zu tun.


Das verstehe ich sehr gut, allerdings bin ich der Meinung, dass es wenig bringt, einen Süchtigen zu beeinflussen, sich helfen zu lassen (egal in welcher Form), meinen Erfahrungen nach muss man selbst an den Punkt angelangen, an dem man etwas verändern möchte, denn nur dann steht man selbst auch wirklich dahinter - und das ist meiner Meinung nach das A und O für eine halbwegs vernünftige Erfolgsprognose (die ja leider sowieso schon nicht so rosig aussieht).



stressme hat Folgendes geschrieben:

Uebrigens war sie nur 8 Tage in einer Abteilung für körperlichen Entzug. Die körperliche Abhängigkeit war sehr gering. Gottseidank.
Wie du sagst, das Psychische ist ja das eigentliche Problem. Die Station wo sie jetzt ist, ist eine therapeutische Station, wo Jugendliche mit Problemen erst therapiert, dann rehabilitiert werden sollen. Hier in Luxemburg sind wir nicht wirklich gut eingerichtet... aber auf der Station gibt es eine Reihe wirklich kompetente Leute. Die leitende Psychiaterin ist Deutsche und arbeitet erst seit 3 Jahren hier in Luxemburg. Vorher gab es hier keine ähnliche Einrichtung hier in Luxemburg. Diese hier ist erst vor 3 Jahren entstanden.
Meiner Tochter wurde der Vorschlag einer Langzeittherapie in Deutschland gemacht. Ich sollte Adressen finden, bin auf "Cleankick" bei Ravensburg gestoßen. Diese Einrichtung gefiel mir unheimlich gut, aber meine Tochter macht die Therapie lieber hier in Luxemburg. Ist sowas wie Trennungsangst...


Hört sich ja nicht schlecht an, die Station, auf der Deine Tochter momentan ist.
Die psychologische Betreuung auf reinen Entgiftungsstationen ist meinen Erfahrungen nach nämlich nicht selten gleich null, bei meiner Entgiftung vor kurzem (immerhin sechs Wochen) hatte ich z.B. insgesamt zwei Einzelgespräche in den ganzen Wochen und eine Gruppe in der nur über Sucht im Allgemeinen gepredigt wurde, pro Woche.
Trennungsangst kann gut sein, es ist sowieso immer sehr schwierig, das alte Umfeld hinter sich zu lassen, aber ein absolutes Muss meiner Meinung nach, wenn es einem mit dem Cleanwerden und v.a. dem Cleanbleiben ernst ist, denn man kann nicht weiter im alten (drogenkonsumierenden) Umfeld unterwegs sein und selbst auf Dauer clean bleiben, das ist für 95% aller Süchtigen - würde ich mal behaupten - unmöglich.
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

stressme hat Folgendes geschrieben:

Ja, genau so ist es denke ich : Wenn das Grundproblem auch eine wegen Erlebnissen und Traumas gestörte Hirnchemie ist, wie ich hier gelernt und verstanden habe, ist es doch aber so, dass man seine Hirnchemie nicht zur definitiven Trägheit "erziehen" oder verurteilen sollte. Man hat eigene Ressourcen, man sollte sie erkennen und in Bewegung setzen, man braucht tatsächlich Hilfe aber man sollte seine gestörte Hirnchemie nicht als Fatalität betrachten. Jedenfalls nicht im Falle eines Konsums harter, illegaler Drogen. Ich hab das Buch "Vom Junkie zum Ironman" von Andreas Niedrig gelesen. Er hat ja eigentlich einen Weg gefunden, sich seine Glückshormone anders zu verschaffen als mit Heroin.


Das Buch kenne ich nicht, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass man es als Junkie schafft, ein vergleichbares Gefühl wie den Kick, den man beim Heroin-Konsum hat, auf einem anderen Weg als durch Konsum der Droge zu erreichen.
Ich habe zwar auch Dinge gefunden, die mir Spaß machen, mich in gewisser Weise auch im cleanen Zustand zufriedenstellen und sicherlich auch Glückshormone aussenden, aber an den Kick, den ich bei einem Knaller habe, kommen diese Gefühle nicht heran.




stressme hat Folgendes geschrieben:

Gwendoline, dein Ausdruck "mit der Droge Heroin Probleme/Aengste usw. *wegdrücken* ist sehr treffend. Man drückt etwas einfach weg, aber man läd sich doch eigentlich noch schlimmere Probleme auf, als die, die man weg drückt. Denn bei Heroin geht es um Lebensgefahr, um sozialen, körperlichen uns psychischen Zerfall. Selbstmord auf Raten, nenn ich das. Also, ich rede, wie Bright es ausdrückt "von der Illegalität". Damit ist gemeint, was diese Illegalität so alles mit sich bringt... Und das ist enorm zerstörerisch.


Genau so ist es auch, das Hauptproblem liegt nicht an dem Opiat als solches, sondern an den (Risiko-)Faktoren, die die Illegalität so mit sich bringt, natürlich ist das alles enorm zerstörerisch, aber das macht man sich als Süchtiger nicht ständig bewusst und durch den Konsum werden solche Gedanken, sofern sie denn mal kommen, auch wieder "weggedrückt".
Zumindest bei mir war es so, ich hatte durchaus auch immer mal wieder Momente, wo mir klar wurde, in welcher Lage ich mich befinde, aber dann half mir nur wieder der nächste Knaller, um damit klarzukommen, bzw. zu verdrängen, zu vergessen.
Hoffe, ich habe halbwegs verständlich formulieren können, was ich damit meine, das ist nicht ganz einfach auszudrücken.




stressme hat Folgendes geschrieben:

Sehr wichtig sogar sind Perspektiven und Ziele. Das selber dahinter stehen und dafür selber kämpfen ist nur manchmal das Problem. Ihr Ziel ist Tierpflegerin, und sie hat ne Leidenschaft gehabt für Tiere als Kind, diese Leidenschaft ist sehr stark in ihr verwurzelt. Somit hoffe ich, dass sie auf diesem Weg eine Möglichkeit für sich findet, dem Sumpf der harten Drogen zu entkommen.
In Deutschland gibt es einige therapeutischen Einrichtungen mit Tieren. Diese "Clean-Kick"-Einrichtung hat auch Hippotherapie. Diese Möglichkeit hat sie aber auch hier in Luxemburg in dieser Klinik wo sie jetzt ist. Die haben nen haus-eigenen Stall. Das ist super, denn meine Tochter reitet seit dem Alter von 7 Jahren. Wir haben eigene Ponys, danach hatte sie ein Pferd, mit dem sie durch unsere wunderschöne Natur wirklich schön ausgeritten ist. Mit der Pubertät kam dann die tiefe Krise, die jetzt gut 3 Jahre anhält. Und sie verlor das Interesse am Reiten auch. Jetzt kriegt sie wieder Lust dazu.


Ist ja witzig!
Noch eine Gemeinsamkeit zwischen Deiner Tochter und mir, auch ich bin dem Reitsport intensiv nachgegangen vor meiner Drogenzeit und versuche nun, wo ich halbwegs clean bin (ich werde aktuell substituiert) wieder daran anzuknüpfen, das bringt Abwechslung, körperliche Betätigung, man baut langsam wieder Kondition auf etc. soetwas kann auch ganz hilfreich sein, außerdem hat man das Gefühl, man hat eine Aufgabe, wenn man sich um ein Tier kümmert und wenn man merkt, dass man langsam wieder in der Lage ist, nicht nur für sich selbst, sondern auch noch für ein Tier Verantwortung zu übernehmen, macht das ja auch stolz (mich zumindest).




stressme hat Folgendes geschrieben:

Mir machte die psychische Abhängigkeit von ihrem heroinsüchtigen Freund auch Sorgen. Psychische Abhängigkeit kann sehr schlimm sein, und hat natürlich Gründe. Sie scheint sich von ihm lösen zu wollen, das ist für sie wohl harte Arbeit. Aber er "hilft" ihr dabei, denn er bekam Schiss durch die ganze Sache, die jetzt in Gang gekommen ist und wo der Jugendschutz eingeschaltet wurde. Er ist obdachlos, ruiniert und teilweise kriminell... natürlich ist dies das Resultat der Illegalität. Ist ja nicht anders möglich.


Das ist immer so eine zweischneidige Sache, wenn beide Partner süchtig sind, finde ich.
Mein Freund beispielsweise war dreißig Jahre auf H, ich nicht so lange, wir haben uns auf der Entgiftungsstation kennengelernt und sind immer noch zusammen, wir sind uns wirklich gegenseitig eine große Hilfe und auch eine Motivation zum Cleanbleiben.
Natürlich sind wir auch beide kriminell gewesen zu unserer Drogenzeit, bedingt durch die Illegalität, wie Du schon richtig festgestellt hast.
Mein Freund war dann in der Heroinstudie, was für ihn den Weg aus der Kriminalität und aus dem 24-Std.-Job heraus war.
Wenn der Freund Deiner Tochter wirklich hinter dem Cleanwerden steht, kann es gut sein, dass die beiden sich gegenseitig stützen, natürlich ist immer die Gefahr da, gemeinsam rückfällig zu werden, über soetwas sollte man auch miteinander offen reden, totschweigen bringt da herzlich wenig.



stressme hat Folgendes geschrieben:

Danke Gwendoline


Kein Problem Wink.
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Zauderer
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

... deine tochter ist zuverlässiger als ich dachte ... sehr gut ...
... ICH hätte wahrscheinlich den "fisch" gemacht ...

Zum Mc doof:
Das essen dort ist nicht das problem sondern der Mc an sich.
Die läden sind standortbedingt in der nähe von "sozialen brennpunkten"
also passieren auf den toiletten auch seltsame dinge ...
Manchmal liegt auf solchen toiletten noch besteck rum oder andere anzeichen ... das macht gierig ... und treffen tut man da auch alle möglichen leute ...

Es ist nix passiert, also alles in ordnung, der tag war ein erfolg ... ich bin ein bisschen erleichtert ...


Zauderer
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stressme
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

@Zauderer
ups, was McDoof anbelangt, hatte ich an diese Dinge nicht gedacht. Stimmt, dass sie da "Bekanntschaften" treffen könnte. Wir waren zwar zu einem mehr vom Szenebereich abgelegenen McDoof gestern. Aber unweigerlich wird sie irgendwann wieder mit Szenenorten konfrontiert, da sie ja mit Zug/Bus unterwegs sein wird und am Bahnhof ja nicht vorbeikommen wird. Ist schon kein gutes Gefühl, wenn ich daran denke. Zumal Luxemburg klein ist. Naja, "Besteck" hab ich selber noch nie auf ner Toilette gefunden, bin auch eher selten in McDoofs... ist eh nicht so mein Ding.
Ja, Szenen-Orte und soziale Brennpunkte wird niemand ihr aus dem Weg räumen können. Ich kann nur hoffen, dass sie stark genug wird, damit ihr ander Dinge wichtiger werden. Und dass sie sich in jemanden verliebt, der da weit von entfernt ist. Es stimmt zwar, dass Leute aus kriminellen oder szene-verbundene Leute eine starke Anziehungskraft bisher auf sie hatten. Wie hier mal angedeutet wurde: "sie sucht den Knastbruder". Das stimmt hundert Pro. Und das ist eine Arbeit, die mit ihr gemacht werden muss: sie muss lernen los zu lassen.

@Gwendoline
Jo, das stimmt allerdings, auch ohne Drogenerfahrung kann ich mir vorstellen, dass nix Anderes den beim Heroin-Konsum erlebten Kick ersetzen kann. Darüber habe ich mir bereits viele Gedanken gemacht. Ich kann nur hoffen, dass sie irgendwann stabil genug sein wird um doch eher auf diesen Kick verzichten zu wollen als auf alles andere was sie um sich herum am Wiederaufbauen ist. Dass sie lernt Prioritäten zu setzen. Ihr Hauptfreundeskreis sind keine Leute aus der Szene. Während einem Monat hatte sie Zeit, Bekanntschaften zu machen, aber meist war sie mit diesem Freund und dessen Kollegen zusammen in der Zeit. Beide sind auf Entzug im Moment. Und werden - ich hoffe es tatsächlich sehr - 1-2 Jahre lang nach Italien in Thera sein.

Gwendoline sagt: "Ist ja witzig!
Noch eine Gemeinsamkeit zwischen Deiner Tochter und mir, auch ich bin dem Reitsport intensiv nachgegangen vor meiner Drogenzeit und versuche nun, wo ich halbwegs clean bin (ich werde aktuell substituiert) wieder daran anzuknüpfen, das bringt Abwechslung, körperliche Betätigung, man baut langsam wieder Kondition auf etc. soetwas kann auch ganz hilfreich sein, außerdem hat man das Gefühl, man hat eine Aufgabe, wenn man sich um ein Tier kümmert und wenn man merkt, dass man langsam wieder in der Lage ist, nicht nur für sich selbst, sondern auch noch für ein Tier Verantwortung zu übernehmen, macht das ja auch stolz (mich zumindest)."

Ja, Gwendoline, nimm den Reitsport wieder auf. Du baust dich damit ja nicht nur körperlich, sondern auch seelisch auf, ich hoffe du triffst auf ein liebes, gutes Pferd. Es ist nicht "nur ein Gefühl, eine Aufgabe zu haben", sondern es IST eine Aufgabe. Und Verantwortung für ein anderes Wesen zu nehmen darf dich auch ruhig stolz machen, sehr stolz sogar.

Gwendoline schreibt:"Mein Freund beispielsweise war dreißig Jahre auf H, ich nicht so lange, wir haben uns auf der Entgiftungsstation kennengelernt und sind immer noch zusammen, wir sind uns wirklich gegenseitig eine große Hilfe und auch eine Motivation zum Cleanbleiben.
Natürlich sind wir auch beide kriminell gewesen zu unserer Drogenzeit, bedingt durch die Illegalität, wie Du schon richtig festgestellt hast.
Mein Freund war dann in der Heroinstudie, was für ihn den Weg aus der Kriminalität und aus dem 24-Std.-Job heraus war.
Wenn der Freund Deiner Tochter wirklich hinter dem Cleanwerden steht, kann es gut sein, dass die beiden sich gegenseitig stützen, natürlich ist immer die Gefahr da, gemeinsam rückfällig zu werden, über soetwas sollte man auch miteinander offen reden, totschweigen bringt da herzlich wenig."

Ihr habt euch ja sehr viel geholfen und tut ihr immer noch. Zweischneidig ist es aber, wie du sagst. Ich hoffe für euch beide, dass ihr es definitiv schaffen werdet. Ihr scheint ja überzeugt zu sein, dass das so kein Leben ist und ihr ringt ganz schön.
Als Mutter wünsche ich meiner Tochter natürlich nen Freund der mit Drogen nie zu tun hatte. Aber das kann ich ja nicht entscheiden...

Gwendoline schreibt: " Ich kann gut verstehen, dass Du kein Selbsthilfegruppen-Fan bist, bin ich auch nicht, wie es in Angehörigen-Selbsthilfegruppen abläuft, kann ich nicht beurteilen, da ich nie in der Position eines Angehörigen gewesen bin, aber ich kenne die ein oder andere Selbsthilfegruppe für Betroffene und habe bis jetzt nicht allzu positive Erfahrungen gemacht.
Meist viel zu viel "begeistertes" Drogengequatsche, das pures Heißgerede ist und nicht weiterhilft, zum ganzen Thema Abstand zu gewinnen, bzw. es aufzuarbeiten - im Gegenteil.
Mag aber auch gute Selbsthilfegruppen geben, will ich ja nicht totalitär leugnen, ich habe vielleicht nur noch nicht die Richtige gefunden bis jetzt. "

Ich bin da auch gar nicht hin. Ich mach aber mit der Psychologin, die diese Gruppe führt, Einzeltherapie. Und ich arbeite mit ihr zusammen Dinge auf, die mir selber auf der Seele lasten aus meiner Kindheit und meinem Leben überhaupt. Es geht darum zu lernen, dass es mich selber auch noch gibt (grins...) und dass ich lerne mit meiner Tochter so umzugehen, dass ich sie nicht darin hemme, ein unabhängiger, selbstbewusster Mensch zu werden. Man entwickelt ja enorme, unbeschreibliche Aengste und Verzweiflung in solch einer Situation, und als Mutter reagiert man dann rein instinktiv als Retter. Und das ist nicht ideal. SIE muss handeln, nicht ich.
Danke euch allen , und liebe Grüße
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stressme
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

@bright
Ja, ich bin im Moment echt zuverlässig, ohne natürlich blind sein zu wollen. Deswegen denke ich, ist es unheimlich wichtig, dass ich mich erst mal in der positiven Gegenwart bewege, ohne mir die Zukunft zu sehr auszumalen. Wenn sie Zuverlässigkeit spürt, spürt sie ja gleichzeitig, dass ich ihr was zumute. Dass ich sie zu was fähig halte. Das braucht sie ja unbedingt. Und ich hoffe sie kriegt von der Station aus recht bald das grüne Licht um dieses Praktikum im Tierheim anzugehen, damit sie auch beweisen kann, dass sie zu was fähig ist. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf. Ich bin auch bereit, sie täglich hinzufahren, wenn es sein muss oder solange sie da nicht selber hin darf.

Bright schreibt an midnight:
"Dass der Hund dir jetzt schon leidtut, impliziert dass es dem Hund sicher schlecht gehen wird. Das stimmt nicht.
Dass Du Dir Sorgen machst, wenn Du das was Du bisher beobachten konntest überträgst auf auch dieses Hundeleben.
Ich würde mir speziell um Diesen Hund keine Sorgen machen.
Und das Du Sucht als Mangel an Selbstverantwortung siehst ist falsch.
Sucht ist mindestens ein Mangel an Eigen/Selbstliebe. Dass sich nicht zu Lieben, auch darin münden kann, dass man sich selbst egal ist, ist ein Indiz für Resignation, und und den Grad dieser Resignation."

Der Hund braucht niemandem leid zu tun, hier im Haus sind absolute Tierfreunde, die dahinter stehen, wenn ein Tier ins Haus kommt. Klar, SIE soll die Verantwortung übernehmen, und sie soll einfach die Chance haben das zu tun. Sie hat auch den Wunsch ausgesprochen, einen wirklich eigenen Hund ihrer Wahl zu halten. Da der Hund aber hier bei uns im Haus leben wird, hab ich meiner Tochter punkto Rasse- oder Grössenwahl Einschränkungen gemacht. Sie kriegt von mir keinen Cent für den Hund, weder für die Anschaffung noch für die Betreuung. Aber diesem Hund wird es nie schlecht gehen, falls es irgendwie Probleme gäbe, welcher Art auch immer. Ich hab auch oft für die Anschaffung von einem Tier klar nein gesagt, wenn ich es selber nicht wollte.

Ja, Sucht als Mangel an Eigenliebe. Und dass man sich selber nix mehr zutraut, kommt wohl auch hinzu. Null Selbstvertrauen. Angst vor dem Leben. Weglaufen vor sich selber und dem Leben. Ziellosigkeit. usw.usw. Da gibt es recht viel aufzubauen. Indiz für Resignation, sagst du Bright. Genau so sehe ich das eigentlich auch bei meiner Tochter, und ist wohl bei allen betroffenen Leuten so. Die vorher erwähnten Schwierigkeiten, dann Resignation. Sie hatte lange probiert und gestrampelt und sich gewehrt um Probleme zu besiegen und etwas auf die Reihe zu kriegen, dann schliesslich resigniert an sich selber. Alle Ziele über Bord geworfen. Sie hat sich sogar selber eingeredet, dass ihr ein Leben auf der Straße lieber sei, sie lieber rumstreunt. Wobei sie ans Leben für sich ziemlich große, ihr aber unerreichbare Ziele gesetzt hatte. 3 Jahre lang hat sie versucht und "versagt" , weil sie einfach die Kraft nicht mehr hatte. Resigniert. Das ist das Problem. Nun muss sie lernen an sich zu glauben. Sie braucht dringend Erfolgserlebnisse. Thera ist wichtig, aber nur Thera ist auch nicht erfüllend. Zumal sie jetzt ein Buch über Drogen lesen soll. Das leuchtet mir einfach nicht ein. Obwohl ich keine Kritik an der Einrichtung ausüben will, ich denke die wissen schon was sie tun. Dennoch....

Bright schreibt:"Und dann ist es auch eine Gute Fraqe, wo die höhere Glückswahrscheinlichkeit ist. Ist sie in der Abstinenz, unbefriedigt, aber auch, das ist der Gewinn, ohne Drogennebenwirkungen, zu sein, oder ist es die legale ungiftige Suchtbefriedigung, die selbst in hundert Jahren Körper/Gehirn nicht schädigen. Mir aber eine stabile Lebensqualität geben kann. Und ein Bewusstsein über Drogen, allgemein in der Gesellschaft, sollte schon sehr früh vorhanden sein. 12 bis 14 ist meiner Meinung für die mit dringendem Suchtdruck, und nicht lückenloser Kontrolle der Eltern, leben müssen, das Einstiegsalter in die Stoffklasse der Suchtmittel. Also braucht man genau in diesem Alter das Bewusstsein. "

Zum Thema Glückswahrscheinlichkeit: Drogen sind in meinen Augen, aus welchen Gründen auch immer, eine Flucht aus dem reellen Leben. Die Glückswahrscheinlichkeit ist auf Dauer doch sehr "unwahrscheinlich" - ich rede vorwiegend von der Illegalität. (hab ich von dir gelernt, bright).
Auch habe ich viel gelernt über Hirn-Stoffwechselvorgänge. Abgesehen dann vom "unersetzlichen Kick beim Heroin-Konsum" schwebt mir vor, dass meine Tochter ihren Hirnstoffwechsel mit anderen Methoden auf Schwung bringt. Gestern war die Glückshormon-Versorgung so hoch, wie sie wohl kaum mit Heroin zu erreichen ist. (wie gesagt, abgesehen vom Kick). Denn in ihrer Heroin-Zeit sah ich sie doch selten so glücklich wie gestern. Natürlich soll es ein "Dauer-Glück" werden. Ist es mit Heroin eh nicht. Ich hab sie nach kurz vorherigem Konsum auch mal in Tränen aufgeweicht oder wütend erlebt. Sie beschrieb mir das Glück, was sie erlebt hatte. War es nicht ein "gleichgültiges", fern von allem entferntes Glück, irrelles Glück, bei dem man die Dinge, die glücklich machen, nicht mal mit den Sinnen spüren kann? Somit ist mein Hauptziel im Moment, ihr glückmachende Dinge zu ermöglichen, die sie spüren kann, die sie mit allen Sinnen wahrnehmen und erleben kann. Wobei sie merkt, wieviel Glück sie auch um sich herum auslösen kann. Damit sie merkt, wie auch ihr Bruder im Gefängnis wieder Mut kriegt, für sich zu kämpfen. Damit sie merkt, wo ihre richtigen, treue Freunde sind, die sie wegen ihr lieben, nicht wegen ihrem Handy, was sie drauf machen können um an Stoff zu kommen. Mensch, sie war ja in einer enormen Notsituation, bis hin zur absoluten Selbstaufgabe. Wo ist denn da der Eigenwert geblieben? Ich bin doch ganz verzweifelt zu sehen, wie wenig sie von sich hält, und uns allen ist sie so mega viel wert. Ja, Bright, die Leute sind seelisch am Verbluten, wie du sagst. ... und oft merkt es keiner... ich habs gemerkt, aber eines werfe ich mir vor: Vor drei Jahren, als sie in dieser Depression landete, versuchte ich sie zu motivieren zu ner Therapeutin zu gehen, versuchte ihr zu helfen, sie machte total zu. Wäre es nicht besser gewesen, damals schon ne "Radikal-Kur" zu machen, da war sie 13. Vielleicht wäre das mit dem Heroin dann nie passiert. Sie wäre nicht auf den Geschmack gekommen. Sch.... da mach ich mir echt Vorwürfe, glaub das mal!
LG
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Zauderer
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

ZITAT:
"Wäre es nicht besser gewesen, damals schon ne "Radikal-Kur" zu machen, da war sie 13. Vielleicht wäre das mit dem Heroin dann nie passiert. Sie wäre nicht auf den Geschmack gekommen. Sch.... da mach ich mir echt Vorwürfe, glaub das mal! "
ZITAT ENDE

... hast DU grade einen "rückfall" Shocked ???! ... Ich dachte die "selbstvorwurfsscheine" währe verlassen ... das ist vorbei !!!
... unnötig, gute gedanken an sowas zu verschwenden ...

.

... um den hund mach ich mir die wenigsten gedanken, erstens ist der noch nicht angeschafft und zweitens wenn der hund da ist und die "nummer" geht schief findet der bestimmt ein nettes plätzchen in " muttis streichelzoo " da sind noch mehr abgelegte tiere ihrer tochter ... nimm mirs nicht übel, stressme ... sorry, ich mein das nicht so wie man des verstehen könnte, is nicht böse gemeint ...

.

ZITAT:
"Zumal sie jetzt ein Buch über Drogen lesen soll. Das leuchtet mir einfach nicht ein. Obwohl ich keine Kritik an der Einrichtung ausüben will, ich denke die wissen schon was sie tun "
ZITAT ENDE

... wenns hilft ... BEÖL, lol ... hoffendlich ist der "schinken" unterhaltsam geschrieben ... Wie heist denn das "meisterwerk" ... ?


Zauderer
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stressme
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

@Zauderer
Zauderer schreibt:"... hast DU grade einen "rückfall" ???! ... Ich dachte die "selbstvorwurfsscheine" währe verlassen ... das ist vorbei !!!
... unnötig, gute gedanken an sowas zu verschwenden ... "

Ja da hast du ganz recht, ist manchmal so ein Wechselspiel der Gefühle. Allerdings bringen Selbstvorwürfe nichts. Ich hab in dem Fall dann, wie du sagst, Rückfälle. Sie lösen Wut aus. Und ne gesunde Portion an richtig ausgedrückter Wut löst Energie aus. Gesunde Energie, spätestens jetzt alles Mögliche zu tun. Nicht ihr Leben leben, sondern ihr Möglichkeiten anbieten. Und diese Wut auf mich selber gibt mir den nötigen Schwung dazu.

Zauderer schreibt:"... um den hund mach ich mir die wenigsten gedanken, erstens ist der noch nicht angeschafft und zweitens wenn der hund da ist und die "nummer" geht schief findet der bestimmt ein nettes plätzchen in " muttis streichelzoo " da sind noch mehr abgelegte tiere ihrer tochter ... nimm mirs nicht übel, stressme ... sorry, ich mein das nicht so wie man des verstehen könnte, is nicht böse gemeint ... "

Wieso sollte ich dir das als "böse gemeint" auslegen? Ich bin nicht hier im Forum um Honig um den Mund geschmiert zu bekommen, sondern um ehrliche Meinungen. Und um mich dann damit auseinander zu legen. Mir eine eigene daraus zu bilden. Am "Ja, du hast recht", lerne ich vielleicht auch ganz viel, denn mir ist die Sicht von betroffenen Leuten ja enorm wichtig. Ich trete ja auf unbekanntem Boden. Aber das "Nein, du spinnst" hilft mir ebenso. Denn das bewirkt in mir, dass ich mir Gedanken mache über das Gesagte. Einsicht meinerseits ist ja auch wichtig. Wie heisst es so schön: Aendere dich, dann aendern sich die andern automatisch, grins... da ist was Wahres dran.
Das mit den "abgelegten Tieren in Mama's Streichelzoo" stimmt auch. Vor drei Jahren kam halt die Krise meiner Tochter, und die Tiere wurden dennoch nicht im Stich gelassen oder abgegeben. DENN: ICH wollte die Tiere ja selber auch. Und wenn meine Tochter auch keine Tiere mehr will, ich werde immer welche haben: FUER MICH! Tiere sind für mich auch Seelenbalsam, ich bemühe mich ihnen ein artgerechtes Leben zu machen, ich würde sie gar nicht missen wollen. Uebrigens meine Hobbys: Garten, Tiere, Lesen... Am PC arbeite ich auch viel, aber die Kommunikation mit Menschen ist mir auch sehr wichtig. Menschen, die ich halt im reellen Leben nicht begegnen kann. Wie hier im Forum. Da gibt es super Menschen, zu denen ich dich natürlich zähle.

Zauderer schreibt:"
ZITAT:
"Zumal sie jetzt ein Buch über Drogen lesen soll. Das leuchtet mir einfach nicht ein. Obwohl ich keine Kritik an der Einrichtung ausüben will, ich denke die wissen schon was sie tun "
ZITAT ENDE

... wenns hilft ... BEÖL, lol ... hoffendlich ist der "schinken" unterhaltsam geschrieben ... Wie heist denn das "meisterwerk" ... ?

Jo, das werd ich sie mal genauer fragen. Sie hat mir bereits gesagt, dass sie das komisch findet, hat die Augen verdreht, denn sie soll dann selber ihre Meinung über das Buch schreiben. Anderseits hat sie zu bemerken gegeben, dass ihr solche Lektüre zwar gefällt. Das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", was man ja kauft damit die Kinder abgeschreckt werden, bewirkte bei ihr das genaue Gegenteil. Als sie jetzt mit Heroin angefangen hatte, lag das Buch in unmittelbarer Nähe. Als sie in der Psy war, hab ich das Buch in 1000 Stücke gerissen... half zwar eher um meinen Frust los zu werden in dem Moment...

Zauderer, danke für deine Offenheit und Ehrlichkeit, sie ist mir viel wert. Mach dir keine Sorgen drum, dass ich dir das übel nehmen könnte.
LG,
.
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Zauderer
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Anmeldungsdatum: 02.05.2009
Beiträge: 713

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

ZITAT:
"Und diese Wut auf mich selber ....."
ZITAT ENDE

... ich wollte nur sichergehen ob du das gemerkt hast ...

.


zum buch:
... ich kann mir kaum vorstellen das es auf diesem sektor angemessene jugendlektüre gibt ... und "die kinder vom bahnhof - zoo" halte ich inzwischen auch nicht mehr für ein sinnvolles jugendbuch, ich hab es auch gerne gelesen ... ,... - vielleicht unter einem anderen titel für angehörige,aber dort auch kritisch gesehen, weil angst macht das ... !!!
Hast du es gelesen ?


Zauderer
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stressme
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Anmeldungsdatum: 15.05.2009
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2009 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Zauderer
Zauderer schrieb:"zum buch:
... ich kann mir kaum vorstellen das es auf diesem sektor angemessene jugendlektüre gibt ... und "die kinder vom bahnhof - zoo" halte ich inzwischen auch nicht mehr für ein sinnvolles jugendbuch, ich hab es auch gerne gelesen ... ,... - vielleicht unter einem anderen titel für angehörige,aber dort auch kritisch gesehen, weil angst macht das ... !!!
Hast du es gelesen ?

Jo, Schauder... dann ist mir das Buch "vom Junkee zum Ironman" doch viel lieber... natürlich wegen dem "Happy-End". Hast du das Buch gelesen? Andreas Niedrig's Motivation um aus dem Heroinkonsum raus zu kommen war hauptsächlich die Liebe zu seiner Familie, und die Tatsache, dass immer jemand an ihn geglaubt hat. Nachher hat er es dann doch für sich selber getan. Gottseidank.
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